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    Sonntag, 17. November 2013
    Blogging November - 746

    Ich habe noch gar nicht erzählt das sich am Donnerstag mein persönliches kulinarisches Dschungelcamp erlebte. Gut, verwunderlich ist das nicht, zum einen musste ich das Erlebte erst einmal verarbeiten und ausreichend Abstand für eine Verschriftlichung gewinnen und zum anderen passierte ja auch reichlich Anderes.

    Jedenfalls hatte ich am Donnerstag einen Termin nachmittags an einem Ort, der für eine Bürofeierlichkeit in Frage käme, und daher ausführlich besichtigt werden musste. Tatsächlich waren es mehrere zusammengehörende Orte, man fuhr also auch ein bisschen hin und her und die ganze Sache nahm mehrere Stunden in Anspruch, weshalb die Einladung zu einem kleinen Imbiss am Ende naheliegend war. Dieser Imbiss fand in einer Bar mit gedämpftem Licht vor prasselndem Kaminfeuer statt und bestand aus verschiedenen sehr appetitlichen Häppchen - kleine Teigbeutelchen und -täschchen mit Füllung, Spießchen, Chutneys und Dips und dazu ein paar Gläschen mit sehr fein geschnittenen Gemüsesticks in rot, orange, gelb und grün.

    Jetzt muss man wissen: ich esse enorm gern Gurke. Das Grüne identifizierte ich also im Schummerlicht sofort als Gurke und nahm davon. Es war aber gar keine Gurke, sondern Staudensellerie. Und dazu muss man nun wissen, dass ich Staudensellerie für so ziemlich das Ekelhafteste unter dem halte, was in diesen Breiten als normales Lebensmittel angesehen wird. Dicht gefolgt von Räucherfischcreme, aber das nur nebenbei.

    Nun war es aber eben ein Geschäftstermin, ich saß ganz in der Ecke in einem tiefen plüschigen Sofadings, da kann man schlecht unvermittelt mit staudensellerievollem Mund "schmuschmarausch" murmeln und verschwinden, genausowenig kann man alles einfach auf den Teller zurückspucken und eine richtige Serviette gab es nicht, nur so Cocktailserviettchen. Da hilft nur Schlucken. Und zwar möglichst schnell, bevor sich der Geschmack vollends im Mund ausgebreitet hat. Gut, dass ich so entscheidungsfreudig bin.

    Schlecht allerdings, dass ich Gurke so unendlich gern mag, dass ich nicht sofort aufgeben konnte. In so einem Rohkostgläschen muss doch irgendwo Gurke dabei sein? Möchten Sie raten, wie oft ich es noch ausprobiert habe? Ich bin jetzt sehr gut darin, Gemüsesticks nach nur einmaligem Abbeißen im Ganzen die Kehle hinuntergleiten zu lassen. Außerdem gelernt: Hartnäckigkeit zahlt sich nicht immer aus.

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