Was ich nach wie vor nicht gut verstehe: ich kann nur unter Druck richtig einparken.
Ganz generell gesagt bin ich kein Einparkgenie. Das hängt mit mehreren Faktoren zusammen, der wesentliche ist vermutlich, dass ich nur selten Auto fahre. Im Schnitt, würde ich sagen, dreimal im Monat. Zweitens hängt es damit zusammen, dass mir gutes räumliches Auffassungsvermögen nicht einfach so zufällt, ich muss mich dafür konzentrieren. Dazu bin ich häufig nicht so wirklich motiviert, weil der Einparkvorgang ans ich ja auch sehr uninteressant ist, weshalb ich mich sehr gerne in eine Parklücke einweisen lasse, notfalls auch von Fremden, das ist mir total egal.
Manchmal geht das aber nicht und meist ist die Situation gerade dann zusätzlich dringend. Zum Beispiel in der Führerscheinprüfung. Oder heute, wenn der sehr knappe, aber einzige Parkplatz in der ganzen Stadt ausgerechnet an einer viel befahrenen zweispurigen Straße liegt, deren linke Spur aber durch eine Baustelle blockiert ist und gleichzeitig das Kind schon miristschlecht hat und sich prophylaktisch meine Handtasche vor den Mund hält. Komischerweise parke ich in solchen Situationen derart gekonnt rückwärts ein, als würde ich von morgens bis abends nie irgendwas anderes machen.
Ich besitze also durchaus die Fähigkeit, einzuparken wie ein Profi. Es muss nur ausreichend Druck aufgebaut werden. Vielleicht sollte man für Autofahrer solche CDs entwickeln, oder besser noch das Navi könnte kurz vor Erreichen des Ziels auf ein Stressprogramm umschalten, GSG-9-trainingmäßig, das Personen wie mir den Puls auf 180 bringt und damit die richtige Einparkstimmung erzeugt. Das ist vielleicht noch eine Marktlücke.