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    Montag, 11. November 2013
    Blogging November - 742

    Was mir übrigens immer wieder Probleme bereitet ist, in Lokalen die richtige Toilette - also die für Damen - zu finden. Jedefalls, wenn die Türen statt beschriftet bebildert sind.

    Bilder kann ich nicht. Gut, das ganz klassische Piktogramm für Mann/Frau geht. Aber sobald das abgewandelt wird, muss ich ernsthaft nachdenken und das dauert manchmal. Weshalb ich einige Bilder auswendig gelernt habe, um sie schneller wiederzuerkennen:

    Da gibt es z.B. diese metallenen Bildchen - sehr hässlich meiner Meinung nach - von einem kleinen Jungen, der stehend in einen Topf pinkelt, und einem kleinen Mädchen, das sich auf einen Topf setzt. Der Junge hat aber irgendwie auch längere Haare. Könnte eigentlich auch ein Mädchen sein, dass irgendetwas in eine Schüssel hält. Sowieso spiegelt sich auch immer irgendwas in diesen Metallbildern, man kann sie nicht gut erkennen. Und wieso sitzt da so ein kleines Mädchen auf einem Topf, ist das das Kinderklo?!

    Schlimm auch, wenn die üblichen Piktogramme abgewandelt werden. Es gibt so eins, das ich für mich "die Schicken" nenne, da trägt der Mann Anzug und die Frau Handtasche und Schleife im Haar. Ich trage ja nie Schleife im Haar und selten Handtasche. Im Gegensatz dazu "die Ausgeflippten": da hat die Frau auch eine Schleife im Haar, der Mann jedoch einen angedeuteten Iro. Damit sieht er aus wie die Pfarrerin aus Mademoiselles Kindergarten, was mich schon wieder in Verwirrung stürzt Die ganzen Frauen mit Haarschleifen erinnern übrigens sehr an Katzen, finde ich. Und dann noch die Scherenschnitte im Profil, beide mit Hut und man muss sich nach der Haarlänge richten. Schwierig alles.

    "Die Reduzierten": zum einen zwei Dreiecke, eins mit der Spitze oben (das ist die Frau, die trägt ein Kleid! Glauben Sie mir, ich habe das mal erfragt!), das andere mit der Spitze unten (das ist der Oberkörper des Mannes, der Bodybuilding betreibt - das habe ich nicht erfragt sondern interpretiert). Eine weitere Form der Reduzierten sind die zwei Linien mit Punkt oben. Eine soll wohl eine sitzende Figur darstellen, die andere eine mit dem Unterleib vorgebeugt stehende. Bis sich mir das einst erschloss, hatten meine Begleiter schon einen Suchtrupp mit Hundestaffel organisiert.

    Ganz im Gegensatz dazu hat man an anderer Stelle wohl schon herausgefunden, dass Mann und Frau sich manchmal gleich kleiden und auch Männer durchaus sitzen können. Da gibt es dann zweimal genau dasselbe Piktogramm, aber eins ist rosa und eins ist hellblau. Man muss als Frau zu rosa gehen, auch wenn man nie rosa tragen würde.

    Manchmal werden auch die klassischen Symbole verwendet - Kreis mit Pfeil vs. Kreis mit Kreuz, Sie wissen schon. Das klingt jetzt zunächst sehr einfach. Die werden aber gern mal künstlerisch dargestellt, mit verschnörkelt-eleganten Pinselstrichen oder quasi in Wimmelbildern versteckt. Sie kennen sicher noch aus der Kindheit diese Rätsel, wo man herausfinden musste, welche von diversen verschlungenen Linien zu einem bestimmten Dings führt. So stehe ich dann vor den Toilettentüren - mit dem Zeigefinger daran entlangfahrend, um die Symbole zu ergründen.

    Am allerschlimmsten für mich ist es aber, wenn Berühmtheiten abgebildet werden. Gerne mal Elvis und Marilyn Monroe, sehr gerne in Pop Art. Da habe ich Anfangs gar nicht verstanden, dass sich hinter so bezeichneten Türen überhaupt Toiletten befinden sollen und nicht, was weiß ich, Privaträume, der DJ oder die Küche.

    Es wäre so schön, wenn alle einfach "Herren" und "Damen" schreiben könnten.

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