Seit einer Woche erzählt mir meine Mutter, dass wir für die Kirche am Kommionssonntag Eintrittskarten brauchen würden. Natürlich habe ich das geflissentlich ignoriert. Eintrittskarten, in der Kirche. Hihi. Am Samstagabend habe ich auch noch spottend davon erzählt. Alle in der Runde waren sich einig, dass man keine Eintrittskarten benötigen würde.
Heute Morgen dann: Haben Sie Karten?!
Dann noch ein Pastor, der sich erdreistete, die Messe in Düsseldorf mit deutlichem Kölsch-Einschlag zu verlesen. Und ein Drache von einer Ordnerin (also: in der Kirche), die ein Kind, das zum Gesang im Takt mit dem Fuß tippte, zurechwies und sich einen älteren Herrn, der mit seiner Frau Sitzplatz-Enkelkinder-Koordinationsfragen flüsternd klärte, nicht zurechtzuweisen traute, denn er hatte eine rote Eintrittskarte (es gab verschiedene Farben, Rot war am besten).
Einen kurzen Augenblick waren wir irritiert, als die Ordnerdrachin sich kurz vor dem Abendmahl kniend mitten im Gang zu Boden warf. Einen Augenblick länger waren wir irritiert, als Mademoiselle am anderen Ende der Kirche am Abendmahl teilnahm. Besonders verwirrend war dann noch, dass die Ordnerdrachin kurz vor dem Auszug der Kommionkinder Pe am Ärmel fasste und in die Sakristei verschleppte. Und dann sagte der Pastor, für uns sehr unvermittelt: "Bei uns ist die Stimmung ja immer besser als die Leistung."
Dann war auch alles schon vorbei.
Heute vor zig Jahren:
Um 16 Uhr treffen wir uns an der Telefonzelle, in die wir, wegen einer Baustelle einbrechen müssen. Von da rufen wir den Kuli an und bestellen ihn zu der Fete vom Huhn. Dann gehen wir zu Pe und hängen Fotos auf. Wir holen Anja ab und gehen dann zur Huhnfete. Das Huhn selbst treffen wir schon an der Ecke. Es sind ziemlich viele Punks da und nach einiger Zeit sind wir ziemlich breit. Wir lernen massig Leute kennen, einige kennen wir auch schon. Einer heißt Schüppe und irgendwann gehen wir mit Schüppe einen Kasten Bier holen. Um 3:30 Uhr gehen wir nach Hause.