Es ist ein wenig skurril. Seit Jahren werde ich so um Februar rum von weniger guten Bekannten und Geschäftskontakten gefragt, ob ich denn das närrische Treiben nach meinem Wegzug vom Rhein nicht vermisse. Meine ehrlich empfundene Antwort darauf ist, dass ich in meiner Jugend ausreichend Karneval für den Rest meines Lebens gefeiert habe, und somit weitere närrische Aktivitäten für mich absolut nicht mehr notwendig sind.
Und jedes Jahr erwischt es mich dann aus dem einen oder anderen Grund doch. Wobei der diesjährige Rosenmontag wohl das (vorläufige) i-Tüpfelchen war. Gut, die Verabredung zum Umzug mit anderen Kindern und Eltern war geplant. Nicht geplant war, dass auch die Eltern sich verkleiden, das wurde 1,5 Stunden vorher telefonisch eingefordert. Denn es hatte sich - was ich da noch nicht ahnte - die Gelegenheit ergeben, dass die gesamte Truppe nicht etwa am Rand dem Zug zuschaute, sondern mittendrin teilnehmen konnte, und die Freunde hatten das dann einfach mal pauschal so abgemacht. Mit einem der ersten Wagen. Was die zusätzliche Möglichkeit eröffnete, nach absolviertem Umzug selbst noch einmal fast den gesamten Zug vom Rand durchzuhelauen. Also maximaleffiziente Ausnutzung vom Zoch (oder wie die das hier überhaupt nennen). Mademoiselle war begeistert und hatte am Ende ungefähr genau so viele Kamelle in ihrem Beutel, wie sie zu Beginn unters Volk geschleudert hatte.