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    Freitag, 10. Februar 2012
    Blogging November - 102

    Heute Tag der Antworten, beginnend mit dem rituellen Aufwachvorlesen, derzeit Harry Potter Band 4, Kapitel „Die Eichung der Zauberstäbe“.

    “Wieso Eichung?!” Mademoiselle benutzt seit mehreren Jahren die Wendung „Wieso [Wort]?!“, wenn ihr etwas absolut unklar ist, egal ob das Wort selbst oder der Sinn des damit verbundenen Konzeptes, anstelle von z. B. „Was bedeutet [Wort]“ oder „Wieso machen die [Wort]“ zu fragen. Harry Potters Zauberstab sei doch aus Stechpalme. Die Etymologie von „eichen“ ist mir spontan nicht geläufig, ein kurzes Brainstorming ergibt, dass die englischen Bezeichnungen eher romanischen als germanischen Ursprungs sind. Zu „eichen“ also vermutlich irgendeine Historie mit großer Vokalverschiebung langes i zu ei, aber woher und warum, Eiche selbst ist ja eik oder ac oder so, hm hm. Das Kind hat sich mittlerweile gedanklich in eine andere Richtung entfernt und möchte wissen, woraus die Zauberstäbe von Cedric, Fleur und Viktor sind (Esche, Rose, Weißbuche) und ob es überhaupt auch Zauberstäbe aus Eiche gibt (Hagrid). An dieser Stelle herzlichen Dank an alle Kontributoren zum Harry Potter Wiki, oberstes Lesezeichen auf dem mobilen Endgerät.

    Zwischendrin die Frage, warum man morgens nach dem Aufwachen schon ganz gut im Zimmer umherschauen kann, die Augen dann aber beim Blick in ein Buch manchmal anfangen, zu tränen. Erklärung irgendwas mit Kontrast, schwarze Buchstaben auf weißem Papier, Hinweis des Kindes, die bei „Wissen macht Ah!“ könnten sowas im Allgemeinen besser erklären und kurze Rechtfertigung meinerseits, es sei erst einmal abzuklären, ob die es morgens um 6:50 Uhr ohne jegliche Vorbereitung auch nur annähernd gut erklären könnten mit Verweis auf Rechercheteams, Redaktionskonferenzen, Text lernen und live-Sendungen versus Aufzeichnungen. Vollkommenes kindliches Desinteresse und Richtungswechsel zur Frage, warum man nicht auf andersfarbigem Papier druckt, das wiederum evtl. anstrengend für die Augen, oder ob – wenn das Buch nunmal so gedruckt ist – andersfarbiges Licht hilft. Kurze Testreihe mit bunten Tüchern.

    Auf dem Schulweg informiert das Zweitkind, Jungs hätten meist größere Gehirne als Mädchen, was komisch wäre, denn Jungs wären doch immer dümmer. Ohne die eine oder andere These bestätigen zu wollen die Erklärung, dass bei Gehirnen weniger Quantität als Qualität der Knackpunkt ist mit kurzem Exkurs zu Hirnverletzungen und Reha-Maßnahmen. Die Kinder möchten daraufhin am Kaugummiautomaten Kaugummikugeln ziehen, um Gehirne daraus zu formen.

    Kurz vor dem Schultor die Frage, ob eigentlich Erwachsene, „jetzt mal speziell Du, Mama“, ihr Gehirn wohl auch noch benutzen. Oder ob man da eher nicht mehr nachdenkt. Dankeschön, mein Spatz, ja, manchmal denken wir noch nach und manchmal sind wir auch, wenn um 7:45 Uhr der Schulgong ertönt, davon schon ein kleines bisschen erschöpft.

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