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    Montag, 25. Januar 2021
    25012021

    Hurra, ich hatte Recht, ich liebe es, wenn ich Recht habe. Schreibt man das groß oder klein? Egal.

    Jedenfalls war heute so ein Tag, an dem ich morgens ins Badezimmer wankte und dachte, dass ich vielleicht sofort wieder umfalle oder mich vorsorglich - Fliesen im Bad sind ja unangenehm kalt - auf das Parkett in der Küche sinken lasse für eine kleine Auszeit. Nur mal ganz kurz. Weil mein erster Gedanke war, zurück ins Bett zu gehen, vielleicht für eine Woche oder zwei, aber das bekommt mir nicht gut, ich kriege dann Kopfschmerzen und wenn ich dann aus dem Bett wieder aufstehe, bin ich genau an dem Punkt, an dem ich mich hingelegt hatte, das hilft mir nicht. Meine These ist, dass ich - da ich mit meinem Alltag ja ungemein zufrieden bin - in anstrengenden Phasen Alltag herbeiführen muss, damit ich (wieder) in den richtigen Takt gerate. Im Bett liegen hat keinen Takt.

    Also überlegte ich, was würde ich ganz alltäglich tun wie würde ich vorgehen, es fiel mir sogar ein, ich musste es nicht hier im Blog nachlesen: Duschen, Anziehen, zum Auslüften an offener Balkontür mit einem Tee Wäsche falten, Haare in Form schütteln - genau das tat ich und war danach schon ausreichend im Takt, um "zur Bahn gehen, ins Büro fahren" in einen unauffälligen Schlenk "dreimal um den Häuserblock gehen und dann zurück in die Wohnung und mich in die TARDIS begeben" umwandeln konnte. Sie müssen wissen, ich arbeite jetzt nicht mehr von zu Hause sondern in der TARDIS. Zu Hause ist in Bezug auf Arbeit bekanntlich alles höchst schlecht. In der TARDIS ist es nur noch ungewohnt, aber ein bisschen aufregend (eventuell könnte ja David Tennant vorbeikommen) und man weiß nie, was man sehen wird, wenn man die Tür öffnet.

    Zur TARDIS kam ich wie folgt: ich hatte meine Unzufriedenheit mit der Arbeitssituation ja ganz dezent in einigen wenigen Zusammenhängen geäußert und bekam von @cucinacasalinga, die meine leicht Verstimmung quasi gedankenleserinnenhaft erfasste, einen Link zu einem Paravent, Parrafeng zu sprechen, das einige der von mir genannten Problematiken abmildern sollte. Blick auf den Wäscheständer bzw. aus der anderen Richtung Blick auf Arbeitsmaterialien und so weiter, die Details will ich nicht benennen, weil sie sie bis aufs Blut hasse und mich nicht damit befassen will.

    Nun habe ich das Parrafeng so aufgestellt, dass es (wenn man in den Raum kommt) aussieht, als habe es Telefonzellengröße, von innen ist es aber viel größer und es ist zwar weiß, aber man kann sich vorstellen, es sei dunkelblau (man kann sich ja auch vorstellen, man hätte ein vollwertiges Büro daheim und könnte da vernünftig arbeiten, da kann man sich natürlich auch noch eine Stellwand in einer anderen Farbe imaginieren, daran scheitert es nun nicht). Deshalb gehe ich also seit heute Morgen zum Arbeiten in eine blaue Telefonzelle, die TARDIS, und der Rest der Welt ist mir offen gesagt scheißegal.

    Das war also auch Alltag, ich liebe Alltag, und entsprechend bin ich jetzt, abends, tausend Mal fitter und entspannter als morgens.

    Wusste ich es doch. Alltag ist gut. Alles ist gut.

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