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    Samstag, 9. Januar 2021
    09012021

    Ich habe Bücher aussortiert. Das stand schon lange an, es passten nämlich keine mehr in die Regale und alles war ungeordnet und staubig - vor etwa einem Jahr hatte ich auch ein halbes Regal mal aussortiert, indem ich Bücher, die ich doof fand, herausnahm, dann gab es aber einen Entsorgungsstau, denn niemand wollte die Bücher abholen und in den Müll werfen wollte ich sie auch nicht. Ich glaube, es dauerte 3 Wochen, bis eine Dame kam und die ganze Tüte mitnahm. Danach war ich entmutigt.

    Zwischenzeitlich wurde das Problem mit den Büchern aber dringlicher. Zumal ich Schuhe gekauft hatte. Man sieht den Zusammenhang nicht unmittelbar, daher erkläre ich ihn: bei mir stehen die Bücherregale im Flur. Die Schuhschränke natürlich auch. Da der Flur endlich ist, begrenzt der Platz für Bücher den Platz für Schuhe und umgekehrt.

    Schon seit längerem google ich ohne zufriedenstellendes Ergebnis Schuhaufbewahrungsmöglichkeiten, bleibe jedes Mal entmutigt zurück. Die neuen Schuhe standen daher in ihren Kartons neben meinem Bett - wie um mich zu verspotten genau neben den zwei Stapeln mit ungelesenen Büchern. Und plötzlich hatte ich eine Eingebung: was wäre, wenn ich die Bücher um 1/3 reduzieren könnte, so dass eins der drei Regale frei wird und in diesem würde ich fortan Schuhe lagern, bis ich eine bessere Idee dazu bekomme, die ich dann an der Stelle, an der dieses Regal steht, umsetzen kann? Antwort: es wäre ganz hervorragend!

    Jetzt musste nur noch ein Denkfehler korrigiert werden. Bisher hatte ich Bücher aussortiert, die ich blöd fand. Davon habe ich natürlich nicht allzu viele. Ich musste hier umdenken zu "ich sortiere Bücher aus, die ich gerne gelesen habe, aber nicht nochmal (ganz oder in Teilen) lesen werde". Das machte alles viel, viel einfacher, es ist ja super, wenn ich gute Bücher an andere Leute weitergebe, damit sie diese guten Bücher auch lesen - viel besser, als wenn sie in meinem Regal nicht mehr angefasst werden und verstauben! Ich sortierte nicht 1/3 aus sondern 2/3, der Platz in den Regalen ist jetzt luftig obwohl die zwei Stapel von neben dem Bett nun ebenfalls im Regal stehen (und immerhin knapp 80 Bücher enthielten).

    Die aussortierten Bücher - fast alle gut! - sortierte ich nach Sprachen und bot sie zum verschenken an und interessanterweise dauerte es dieses Mal auch gar nicht lang: heute kam schon jemand und holte den Großteil ab, morgen kommt wer für den Rest Englisch, den Rest Spanisch verschicke ich an einen Herrn Pedro in Berlin, damit er mir hoffentlich nicht weiter seine ganze Krankengeschichte erzählt und Deutsch hat auch einige Interessent:innen, von denen sich nur noch niemand zu einem Zeitfenster durchringen konnte. Deutsch ist aber sowieso das kleinste Problem, die kann ich auch per Treppenhaus verschenken, es sind ja dieses Mal überwiegend gute Bücher!

    Ich bin sehr, sehr, sehr, sehr zufrieden.



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    Begegnungsnotizen:
    Haushaltsmitglieder
    Buchabholer C (OP-Maske)

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