Heute alles ohne Plan und nur nach Lust und Laune gelebt und dennoch nicht wirklich blendend gelaunt. Oder vielleicht deswegen? Es ist zu beobachten.
Lust und Laune trieben mich zu folgenden Tätigkeiten:
Ostereier färben. Vorher, auf der Suche nach den Farben, räumte ich noch im Keller Dinge hin und her und seufzte viel, dann färbte ich mit M unter den kritischen Blicken von Herrn N 30 Ostereier und bin absolut überzeugt dass wir die alle essen werden.
Lesen. Ich lag lange im Sessel und fing ein Buch nochmal von vorn an, weil ich zwischenzeitlich den Faden verloren hatte. Richtig weit kam ich darin aber nicht, es war mir wieder einmal zu sonnig im Buch und draußen ja dann auch noch, zu viel Sonne für mich.
Fernsehen. Fragen Sie nicht was, ich habe nix verstanden, ein Paar bekam ein Kind, der Mann war schon älter (die Frau sah eigentlich auch schon älter aus, aber das war in der Sendung kein Thema), das Alter das Vaters schien dann unglaublich viel Diskussionspotential in die Familie zu bringen aber am Ende war - glaube ich, genau verstanden habe ich das auch nicht alles gut, weil ein Haus gekauft wurde. Ich war nicht überzeugt von dieser Sendung. Danach kam im Fernsehen ein Herrenfußballspiel, das wohl ursprünglich 2014 in Rio stattfand. Alles sehr merkwürdig.
Fußkosmetik. Vor ein paar Jahren machte "Baby Foot" im Internet die Runde, eine Plastiktüte voll Chemiepampe, die man sich über die Füße zieht, eine Stunde dran lässt und nach ein paar Tagen schält sich die Hornhaut an den Füßen ab und es sieht aus, als hätte man Lepra. Danach war mir mal wieder.
Osterzopf. Ich weiß natürlich, wie man einen Zopf backt, aber mein Zopf kann nie wie der von Papa N. schmecken, ist also sowieso schon einmal immer falsch. Ich musste mich von der Vorstellung, einen Papa-N-Zopf zu bekommen, verabschieden und habe statt dessen das Rezept von Nathalie verwendet, der ja dann natürlich gar nicht so wie der von Papa N. schmecken muss. Außerdem habe ich Dinkelmehl verwendet, das aber nicht wegen irgendeiner revolutionären Anwandlung sondern einfach, weil ich kein Weizenmehl bekommen konnte. Dinkelmehl finde ich aber auch ganz okay. Probleme bereitet auch noch der Zubereitungszeitpunkt: Papa N. seht ja früh auf, der macht den Zopf halt irgendwann morgens und wenn ich dann ausgeschlafen habe, ist er fertig. Jetzt kann ich die zwei Funktionen - die der Ausschlafenden und die der Zopfbäckerin - aber nur vereinen, wenn es Zopf zum Nachmittagskaffee geben soll, nicht aber, wenn zum Frühstück. Es Leben ist eine hochkomplizierte Angelegenheit, es wird nur dadurch vereinfacht dass ich sowieso ganz gern etwas älteres Hefegebäck mag. Ich buk den Zopf also heute.
Osterhasenaktivitäten: darüber muss geschwiegen werden.
Nächtlicher Briefkastenbesuch: das bürgert sich hier für die Coronazeit langsam ein. Jeden Abend gegen 22 Uhr bekomme ich eine Art Rappel und muss RAUS, unbedingt, raus-raus-raus. Ich habe mir angewöhnt, dann die Post zum Briefkasten zu bringen, erst hatte ich unter der Woche ja immer mal HomeOfficePost, dann habe ich ja leider auch einen Stapel grauenhafter Erledigungen, die auch immer gerne mal in Briefpost münden, und da ich diesen Stapel ja nun ernsthaft abzutragen gedenke, bietet es sich an, um 22 Uhr einfach zum Briefkasten zu gehen. Nicht zu dem hier schräg gegenüber natürlich sondern zu dem ein paar Stadtviertel wieder. Aber egal, Briefkasten ist Briefkasten.
Von dort bin ich nun gerade zurück.