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    Freitag, 14. Juni 2019

    Von der Katze aufgeweckt worden, die aber gar nicht fressen wollte sondern auf dem Balkon, dort Gras fressen, sehr viel Gras und dann die Wohnung vollkotzen, dann wieder auf den Balkon, dann wieder kotzen, das Ganze mehrfach bis ich das Katzengras unerreichbar an einer Stange aufhängte. Meine Güte. Ich ging etwas besorgt zur Arbeit, das Tier hatte ja letztes Jahr etwa zur selben Zeit eine schlimme Krankheit, die mit übermäßigem Kotzen begann und zwar ohne Diagnose, aber mit einer vierstelligen Summe in der Tierklinik und einem halben Jahr Medikamente auf Verdacht endete. Die Putzfrau versprach, ein Auge auf sie zu haben und sich zu melden, falls es weiterem Kotzen kommt. Vorabinfo: kam es nicht, alles ist gut.

    Im Büro zunächst ein Vorstellungsgespräch, auf das ich mich nach sehr angenehmem Telefonat vor ein paar Tagen schon gefreut hatte. Es passte menschlich hervorragend, fachlich sehr wahrscheinlich auch, das Interesse ist auf beiden Seiten groß, die Vorstellungen liegen im Budget. Aber, aber, aber. Seufz, seufz, seufz. Ich kann nicht ins Detail gehen, aber um mit Frau Fragmente zu sprechen: es gibt konservative Arbeitsplätze, dann gibt es sehr konservative und dann gibt es, ein sehr, sehr gutes Stück weiter im konservativen Bereich, meinen Arbeitsplatz. Und nunja. Wenn ich mich dazu entschließe, diese Platzierung durchzusetzen, werde ich das irgendwie anmoderieren müssen. Und, falls es dann doch nicht so gut passt, mein Leben lang hören "na das hätte man ja auch auf den ersten Blick wissen können!". Kann es mir nicht mal leicht gemacht werden? Ich muss darüber schlafen.

    Ansonsten ein merkwürdiger Tag, einmal musste ich jemandem sozusagen die Himmelsrichtungen erklären, ein andermal bot ich jemandem an, eine länger schwelende und immer weitere Kreise ziehende Problematik mit einer versäumten Frist (aber nur intern - also eine ausgedachte Frist, auf der nicht aus logischen Gründen beharrt wird sondern wegen isso) doch einfach dadurch zu beenden, dass ich sage "oh, das lag leider bei mir, der Herr xy hat es mir rechtzeitig gegeben aber ich habe es verpeilt." Dann wäre schon sofort alles vom Tisch und ganz wunderbar, niemand müsste sich länger damit befassen. Herr XY wollte das aber nicht. Warum konnte er mir nicht sagen, vermutlich aus Prinzip. Oder möglicherweise auch, weil ich dann natürlich unausgesprochen was gut hätte bei ihm und da geht er dann doch lieber den langen Weg. Nicht ganz dumm, aber ich habe es angeboten, falls ihm der lange Weg zu lang wird, kann er darauf zurückkommen. Hehe.

    Dann weiter in die Finanzen vertieft, auf ganz grundsätzliche Fragen dazu gestoßen (ich habe ja keine Ausbildung in diesem Bereich) und die Oberbuchhalterin in Übersee angerufen, um diese Fragen zu stellen. Die Oberbuchhalterin und ich sind seit ganz kurzem beste Freundinnen, ungefähr seit sie festgestellt hat, dass mich das Thema wirklich unglaublich begeistert. Die Oberbuchhalterin sagte, dass sie lustigerweise festgestellt hätte, dass ganz viele Kollegen eben mit diesen Fragen, die ich ihr gerade stelle, Probleme haben und daher würde sie beim nächsten monatlichen Finanzcall dazu eine Präsentation halten. Die Rohfassung dieser Präsentation schickte sie mir dann zu, so dass ich sofort meine Antworten hatte und sie im Austausch von mir hörte, wo für Laien etwas noch nicht ganz verständlich ist oder eine leicht andere Problematik im Vordergrund steht. Sehr bereichernd für beide Seiten, glaube ich, für mich aber besonders, ich würde behaupten, ich bin jetzt in der Organisation europaweit auf Platz 4 der Buchhaltungschecker und habe fest vor, noch bis auf Platz 2 vorzurücken (Platz 1 nicht, der bringt ein Aufgabenfeld mit sich, das ich nicht ausüben möchte). Damit habe ich dann HR und Buchhaltung komplett unter Kontrolle und überlege nun, ob ich eher mit IT oder eher mit dem Einkauf/Operations weitermache. Mal sehen, was sich ergibt. Nochmal hehe.

    Ich machte einen sehr pünktlichen Feierabend wegen Gesangsstunde um 17:30 - da haben wir heute einen Schalter zum Umlegen gefunden. Danach bereitete ich ein Abendessen zu, das eigentlich superschnell gehen sollte aber in Wirklichkeit 100 Jahre dauerte, weshalb ich es letztendlich auch beim Lesedings verzehren musste. Das Lesedings befasste sich mit dem Buch "Eleanor Oliphant is completely fine", das uns allen sehr gut gefallen hatte, mehr möchte ich darüber aber nicht mehr sagen, weil gefühlt alle Welt gerade davon spricht, ich habe nichts Neues beizutragen.

    Dann noch eine kurze Aufregung am Abend wegen verschwundenem Kind, es handelte sich aber nur um eine schiefgelaufene Kommunikation, ein Glück.

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