• Privatbloggen an: novemberregen @ gmail.com
  • | Twitter: @novemberregen
    Sonntag, 27. Januar 2019

    Um ein 30-Minuten-Gericht aus dem Kochbuch von Jamie Oliver zu kochen brauchen zwei Vierzehn- und eine Zehnjährige 1,5 Stunden. Zum Glück ist aber niemand in der Zwischenzeit verhungert.

    Ich neige zum späten einkaufen. Wobei spät "gegen 23 Uhr" bedeutet, es gibt ein paar Straßen weiter einen Supermarkt, der bis Mitternacht geöffnet hat. Nun sollte man meinen, Samstagabend um 23 Uhr hätten die meisten Leute Besseres zu tun als einzukaufen - ich selbst ja nicht, ich habe eher den ganzen Tag über Besseres zu tun und dann halt erst ab 23 Uhr ungefähr komme ich in der Güteskala meiner Aktivitäten ganz grob Richtung einkaufen und ziehe diese Tätigkeit dann angesichts der Deadline "Samstagabend Mitternacht" etwas vor. Erstaunlich viele andere aber auch, wobei wirklich kein einziger ernsthafter Einkäufer dabei ist sondern lauter adoleszente Gelegenheitskäufer, denen gerade Alkohol und Snacks ausgegangen sind. Wir mussten ja früher dann noch Tankstellen- oder Kioskpreise kaufen. Möglicherweise haben wir überhaupt je nur Planung und Organisation gelernt, um eben diese Tankstellen- und Kioskpreise zu vermeiden. Heute kann man einfach bis Mitternacht in den Supermarkt stehen, ich verspüre einen gewissen Retrospektivneid (heute bin ich ja in der komfortablen finanziellen Situation, dass mir Snacks einfach nicht ausgehen und Alkohol interessiert mich nicht mehr sonderlich), während ich mit meinem vollgepackten Wagen zwischen Leuten mit ein paar Bierdosen in den Händen und einer Tüte Chips unter dem Arm stehe. Ich lasse natürlich nie wen vor.

    Buch ausgelesen, 84k von Claire North, ich war ganz begeistert von mir selbst, als mir nach einigen Kapiteln aufging, was der Titel bedeutet. Aber nicht nur deshalb definitiv eine Empfehlung, das Buch ist interessant geschrieben und wird noch etwas nachhallen. Anfang des letzten Drittels hatte ich einen kleinen Hänger, so dass mir am Ende einige Namen nicht mehr präsent waren, aber die kann man bei einem eBook ja rasch suchen lassen. Mein Wunsch wäre, dass man beim anklicken eines Namens generell bei Büchern ein kurzes Kontextmenü (so eine Art Mouseover) angezeigt bekommt, wer diese Person so grob ist.

    Freitag, 25. Januar 2019

    Hinter jedem Satz eine Geschichte - hier die Bürosätze zu den schönsten Geschichten der letzten Woche:

    Montag:
    "Kommen Sie mit, wenn irgendwo geschrieen wird, dann in meinem Büro."

    Dienstag:
    "Nochmal zusammengefasst: weil ich nicht genau beschrieben habe, in welchem Kühlschrank die 3 kg Tiefkühlerdbeeren sind, die du morgen wegwerfen sollst, hast du aus einem beliebigen Kühlschrank heute Nudelgerichte und Käse entsorgt, korrekt?"

    Mittwoch:
    "Yes I know what the status of this is, this is the good news, but the bad news is, the status is that it is on my desk and I have completely forgotten about it. Apologies."

    Donnerstag:
    "Ich muss bitte genau verstehen, warum du einen Brief mit dem Dampf aus dem Milchaufschäumer öffnest."

    Freitag:
    "Rechtsverbindlich nicht, aber abgesichert durch meine persönliche Integrität."

    Donnerstag, 24. Januar 2019

    Apfel heute: Gala und Boskoop.

    Gala geht gar nicht. Typischer Jugendherbergsnachtischapfel komplett mit der Erinnerung an braune Druckstellen. Viel zu süß und schmeckt komisch parfümiert. Lieber kein Apfel als Gala. Kein Punkt.

    Der Boskoop war bewohnt, aber wir konnten uns einigen. Lecker. Schon recht sauer, etwas weniger sauer, damit das Aroma besser durchkommt, wäre auch ok gewesen. Und das Fruchtfleisch war nicht ganz so knackig, wie ich es mag. 6 Punkte.

    Und damit ist die Kiste leer.

    Dann habe ich mich heute von meinem Baby getrennt. Nicht von der M natürlich sondern beruflich, von dem ganzen Prozess, der sich zwischen Vertragsunterzeichnung und erstem Arbeitstag einer neuen Mitarbeitern abspielt. Das ist nämlich - neben Mitarbeitergesprächen - der größte Zeitanteil meines Arbeitstages und das geht so einfach nicht mehr, der größte Zeitanteil müssen jetzt wichtige Direktorinnensachen sein.

    Bewegen kann ich mich erfreulicherweise auch weiterhin, obwohl ich gestern ja beim dem Pizzamann entgegenrennen aus der Kurve geflogen und durch den halben Flur gesegelt bin. Also nicht schmerzfrei bewegen, aber doch in alle Richtungen. Ich konnte heute sogar zweimal der Bahn hinterherrennen und das sogar besser, als ich es in Erinnerung hatte - nach Bein v.2 ging Rennen nur noch sehr humpelig. Jetzt ist aber die andere Seite kaputt, vielleicht gleicht es sich dadurch aus. ich habe jedenfalls beide Bahnen noch erwischt.

    Mittwoch, 23. Januar 2019

    Kein Apfel heute, kein nix wegen keine Zeit und überall nur Irre unterwegs. Und zum Ende des Tages noch einmal mit Schwung längs auf die Fresse gelegt. Aber: die Frisur sitzt.

    Dienstag, 22. Januar 2019

    Apfel heute: Braeburn. Superknackiknack und sehr saftig. Könnte aber etwas mehr Aroma haben, irgendwas ist ja immer. Solide 7 Punkte.

    Was sonst? Ich habe heute etwas gemacht, was mir viel Freude bereitet hat, und zwar las ich während des Einkaufens, dass eine Freundin Hilfe braucht, ihr Rauchmelder von der Decke zu schrauben (Altbau) und ging dort einfach vorbei. Wie schön es ist, einfach irgendwo vorbeigehen zu können! Zusätzlich kam ich mir noch vor, wie der Doktor, der ja bekanntlich immer spontan in irgendwelche Zeiten und auf irgendwelche Planeten reist, um dort die jewilige Bevölkerung vor Unbill zu bewahren. Das ist eigentlich genau dasselbe, wie das, was ich heute tat. Der Rauchmelder hätte die Freundin nämlich sonst nachts wachgepiepst, das ist großes Unbill. Gut, ich bin nicht durch Raum und Zeit gereist, aber darauf soll es jetzt nicht ankommen.

    Über den Rest des Tages legen wir den gnädigen Mantel des Schweigens. Morgen Friseur!

    Montag, 21. Januar 2019

    Ein Tag wie mit der Raupenbahn, und nicht, dass Sie das jetzt unterschätzen und sich denken, naja, Raupenbahn. Googeln Sie mal Raupenbahn, dann wissen Sie Bescheid.

    Erst sah ich morgens den Mond auch gar nicht, mein Wecker klingelt ja sowieso um 6 Uhr, aber: kein Mond. Also (um 6 Uhr ist jeder Grund recht, auch "kein Mond") ging ich nochmal ins Bett und als ich um halb 7 wieder aufstand, hatte sich das Problem von selbst gelöst und ich konnte den Mond vom Klo aus sehen und später, nach dem Duschen und so, war er so weitergewandert, dass er auch von Küchentisch aus sichtbar war.

    So ganz überwältigt war ich aber nicht, wie auch im Sommer schon nicht, da war ja auch mal Blutmond und ich lag/saß mit Freunden auf einer Wiese, um ihn zu betrachten, und dachte die ganze Zeit "geht es jetzt mal richtig los mit Blutmond?!" und dann gingen alle schon wieder heim. Nunja.

    Der Nachfolger vom Oberchef wollte heute Dinge mit mir besprechen, aber als er das erste Mal die Tür zu meinem Büro öffnete, weinte darin gerade wer, und als er eine Stunde später das zweite Mal die Tür öffnete, brüllte darin gerade wer. Dann versuchten wir es umgekehrt, aber als ich dann seine Tür öffnete, brüllte dort gerade wer und beim zweiten Mal sprachen wir zwei Sätze und dann stürmten drei Personen in das Büro wegen hochwichtiger Dinge. Vielleicht müssen wir uns neutralen Boden suchen. Oder mailen.

    Dafür habe ich einen Friseurtermin für in zwei Tagen ergattert. Erstaunlicherweise kippt meine Frisur ja meist innerhalb von 8 Stunden Nachtschlaf von "noch völlig ok" auf "ach du meine Güte, ich hätte vor einer Woche zum Friseur gemusst". So geschah es auch in der letzten Nacht, obwohl ich sogar nur 6 Stunden geschlafen hatte. Das hat aber für völlig inakzeptables Haarwachstum ausgereicht, von einer sich komisch wellenden rechten Vorderpartie bis hin zu Nackenhaaren, die so lang sind, dass die den Nacken bedecken und dort einen unangenehmen Hitzestau verursachen. Immerhin, zwei Tage nur, bis dahin werde ich - zumindest privat - Assi-Palme tragen müssen.

    Heute verkostet: Apfel Elstar. Sehr lecker, schön süß-sauer und saftig, aber er war mir ein wenig zu weich. Ich mag lieber harte, knackige Äpfel, habe ich festgestellt.

    Sonntag, 20. Januar 2019

    Wieder zwei Äpfel gegessen, ich liebe Wochenende, endlich kommt man mal zu was!

    Jonagold: Bisschen langweilig. Saftig aber viel zu weich und kaum Aroma. Eher süßlich. 3 Punkte.

    Topaz: Das ist mal ein Apfel. Knackig und schmeckt "speziell". Eher sauer als süß. Mit einer sehr eigenen Note, würde mir zutrauen, den aus anderen Äpfeln herauszuschmecken. Könnte aber etwas saftiger sein. 7 Punkte.

    Gut, dass ich das hier aufschreibe, ich wüsste jetzt schon nicht mehr, welche ich vorvorgestern gegessen habe.

    Samstag, 19. Januar 2019

    Heute haben wir gleich zwei Äpfel verkostet, es ist ja Wochenende, da kann man sich was gönnen.

    Einmal einen kleinen Apfel namens Fuji, angeblich der weltweit am häufigsten angepflanzte (oder geerntete?) Apfel, weil nur der in China gegessen wird. Oder so ähnlich.

    Der Fuji-Apfel war okay. Saftig, angenehm beim Kauen, aber unglaublich süß. So dass ich sehr froh war, ihn teilen zu können, denn nach einer Hälfte hatte ich genug. 5 von 10 Punkten für Fuji.

    Und dann gab es noch den Santana, auch "Allergiker-Apfel" genannt, weil viele Apfelallergiker ihn vertragen. Spoiler: davon haben die Allergiker nicht viel, der schmeckt nämlich nach nix. Also finde ich. Ist saftig aber irgendwie auch wässrig, das Aroma fehlt. Und er ist mir auch zu weich. 2 von 10 Punkten für Santana.


    Hm, sehr mysteriöserweise ist der Eintrag von heute, also zwischenzeitlich gestern jetzt weg. Hmhm.

    Was ich so ungefähr schrieb:

    Heute gab es keinen Apfel, ich möchte die Äpfel nämlich gemeinsam mit dem Kind verkosten, damit wir wissen, welcher Apfel uns am besten von allen schmeckt. Die M übernachtet aber heute woanders. Nunja, zum Glück sind Äpfel lagerfähig.

    Ansonsten möchte Anne Schüßler, dass ich aus dem "merkwürdigen Sätzen, bei denen man sich fragt, wie es dazu kommen konnte" eine Serie mache. Die Welt wäre vermutlich eine bessere, wenn mehr Menschen täten, was Anne Schüßler möchte, also gehe ich beherzt voran. Jeden Freitag bekommen Sie jetzt die (maximal 5) merkwürdigsten Bürosätze meiner Woche. Sie können sich sicher sein dass hinter jedem eine Geschichte steckt, die ich allerdings leider nicht aufschreiben kann. Erzählen aber schon, wenn Sie also besonders neugierig sind, können Sie mich zu einem Stück Kuchen oder einem Bier einladen, ha, ich wittere ein Geschäftsmodell für mich.

    Diese Woche habe ich die Sätze von Montag bis Mittwoch ja leider schon verraten, das wird mir nicht nochmal passieren. Hier also noch die übrigen, es ist ein ganz besonderes Bonbon dabei:

    Donnerstag:
    "Weiß eine/r von Euch etwas über eine große Menge Tiefkühlerdbeeren?"

    Freitag:
    "Von den vorgeschlagenen Varianten sollten wir unbedingt Nr. 2 nehmen, weil 1 und 3 ja komplett falsch sind."

    Wenn Sie heute Nacht nicht schlafen können, denken Sie sich gerne einfach eine Geschichte zu diesen Sätzen aus.

    Donnerstag, 17. Januar 2019

    Ich habe 9 Äpfel zum Testen bekommen um zu sehen, welcher mir am besten schmeckt. Also "bekommen" ist unklar ausgedrückt, ich habe sie natürlich gekauft, also bestellt, beim Gemüsemann, sie sind in einer Pappkiste und jeder Apfel hat ein kleines Label.

    Ich muss hier aufschreiben, wie die schmecken, weil ich sonst keine Chance habe, es je irgendwo wiederzufinden. Wo schreiben Leute ohne Blog eigentlich etwas auf, das sie immer wiederfinden können möchten? Vermutlich schicken sie sich Mails. Falls bloglesende nichtbloggende Personen anwesend sind, die es anders, ggf. cleverer handhaben, bitte Meldung. Falls cleverere bloggende Personen anwesend sind auch.

    Jedenfalls, Apfel Pinova. Hübsch und so mittelaromatisch, wenig Säure, angenehmes Fruchtfleisch (also: nicht mehlig aber auch nicht superhart), Schale unauffällig, sehr saftig. Lecker. Schwierig, bei einem ersten Apfel Punkte auf einer Skala zu vergeben, aber ich würde mal so grob auf 7-8/10 tippen.

    Donnerstag, 17. Januar 2019

    Seit ein paar Tagen erfasse ich nun minutiös (also 15-minutiös) meine Zeit im Büro und kann jetzt schon sagen: das war eine der beklopptesten Ideen, die ich seit langem hatte. Und zwar aus den folgenden guten Gründen:

    Grund 1:
    Ich bin ein höchst kompetitiver Mensch Teil 1. Wenn da Zeit genau erfasst wird, will ich MEHR. Das ist wie Edelsteine sammeln in einem Hausglas in Hogwarts. Ich will mehr Minuten. Folglich arbeite ich viel zu viel.

    Grund 2:
    Ich bin ein höchst kompetitiver Mensch Teil 2. Wenn da Zeit genau erfasst wird, will ich mit den einzelnen Aufgaben MÖGLICHST SCHNELL FERTIG SEIN. Ich beeile mich beim zu viel arbeiten also auch noch die ganze Zeit.

    Grund 3:
    Ich mache ungern unnötige Dinge. Wenn also der Timer läuft, habe ich keine Lust, in zwischendrin an- und abzuschalten. Ich mache also beim zu viel und zu schnell arbeiten keine Pausen.

    Grund 4:
    Das Ergebnis ist höchst deprimierend, ich mache nämlich den ganzen Tag überhaupt nichts, das ich vorzeigen könnte. Die allermeiste Zeit geht dafür drauf, die Lösung von Problemen einzuleiten, die andere verursacht haben. Die zweitmeiste Zeit geht dafür drauf, mir Jammern und Klagen anzuhören (manchmal auch Schimpfen, aber das ist immerhin unterhaltsam) und dann irgendwas Beschwichtigendes/Aufmunterndes/Hilfreiches zu sagen. Und die drittmeiste Zeit verbringe ich damit, Leuten Sachen zu sagen, die ich ihnen schonmal gesagt habe, sie an etwas zu erinnern oder ihnen etwas zurückzugeben, das unvollständig/fehlerhaft ist.

    Im bisherigen Durchschnitt kommen pro Tag 17 Personen in mein Büro, ich spreche 82 Minuten am Telefon und verschicke 59 Mails. Für letzteres habe ich immerhin eine tolle Lösung gefunden, die mir sehr viel Zeit spart, nämlich "Quick Parts". Die schon angesprochenen Wiederholungen/Erinnerungen habe ich weitestgehend automatisiert, so dass ich nur einmal klicken und den Empfänger eingeben muss. Da hab ich mich für einen Moment doch sehr clever gefühlt. Andererseits kann diesen Teil meiner Arbeit nun auch ein Roboter/Praktikant erledigen - naja, außer, dass der halt nicht weiß, wann welche Nachricht angezeigt ist.

    Aus Spaß habe ich mir jeden Tag noch den merkwürdigsten Satz notiert, den ich gesagt habe - merkwürdig im Sinne von "wie konnte eine Situation entstehen, in der es notwendig wurde, diesen Satz zu sagen". Diese Sätze waren:

    Donnerstag: "Wenn ich von einem Euro-Konto einen Euro-Betrag auf ein Euro-Konto überweise, brauche ich keinen Wechselkurs."

    (Freitag hatte ich Urlaub, daher kein Satz)

    Montag: "Das Türschloss ist Teil einer Schließanlage, deshalb können wir es nicht durch eins, das du noch zu Hause hast, austauschen."

    Dienstag: "Es gibt keinen wichtigen Grund, leere Tupperdosen in der Büroküche zu lagern."

    Mittwoch: "Für eine Zahlung von knapp 70.000 Euro brauche ich einen Beleg."

    November seit 6606 Tagen

    Letzter Regen: 23. April 2024, 22:57 Uhr