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    Sonntag, 4. Dezember 2016
    Glück

    Das KaputteBein, das ich vor einigen Tagen in OkayesBein umbenannt habe, trug mich heute nach mehreren Monaten Krankheitspause wieder zum Kampfsporttraining. Mit der Trainerin hatte ich in den letzten Wochen ein bisschen gemailt, eigentlich nur, um ihr meine lange Abwesenheit zu erklären, aber dann schlug sie vor, ich könne es doch samstags emal versuchen. Samstags leitet sie das Training persönlich, sie könne am Ende einige Übungen aus dem Qigong machen, die mir vielleicht helfen, und sowieso sei die Gruppe samstags - an dieser Stelle wurde sie etwas undeutlich - anders. Vielleicht für den Wiedereinstieg passend, ansonsten könne ich natürlich auch sofort wieder mittwochs kommen, es sei nur ein Angebot.

    Mittwochs nach einem ganzen Tag auf den Beinen Sport zu treiben ist mir derzeit natürlich viel zu anstrengend. Also wollte ich es mit dem Samstag einmal ausprobieren. Und nun weiß ich auch, wo die ganzen Frauen hinverschwunden sind, von denen mir mal berichtet wurde oder die ich vereinzelt ab und an an einem Mittwoch sah. Tatsächlich war der Samstagskurs war für den Einstieg wirklich gut geeignet. Man musste nämlich gar nichts machen, weil alle Teilnehmerinnen so zurückhaltend waren, dass sämtliche Aktionen ca. 30 cm vor dem Körper stoppten. Und hinter den Schlägen auf die Pratze steckte ungefähr so viel Kraft wie derzeit in meinem rechten großen Zeh. Der Linke ist stärker.

    Am Ende, nach dem Qigong, bot mir die Trainerin noch an, den Chi Vitalizer auszuprobieren, das sei sehr wohltuend bei Muskelverspannungen. Da lag ich dann auf einer Liege und schaute an die unverputze Decke, während eine lustige kleine Maschine an meinen Beinen rüttelte, und dabei dachte ich mir, wie nett die Menschen doch alle sind. Angefangen bei dem Physiotherapeuten, der an einem Wochenende einfach so für mich seine Praxis geöffnet hat, über die Freunde, die mich von A nach B chauffieren, damit ich nicht so viel laufen muss oder mit mir einkaufen fahren, obwohl sie das selbst hassen, oder das Kind zu entlegenen Aktivitäten transportieren wenn Herr N nicht verfügbar ist, weil es sich mit einem unvorhersehbar krampfenden rechten Bein eben doch schlecht Auto fährt, bis hin zu eben dieser Trainerin, die mich noch gar nicht lange kennt, aber einfach ihr Programm umstellt und sich Gedanken macht.

    Ich hatte schon ein bisschen Pech in letzter Zeit. Aber ich bin dabei sehr weich gefallen.

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