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    Freitag, 3. Mai 2013
    Blogging November - 548

    Im Nichtschwimmerbecken des örtlichen Schwimmbades gibt es zwei Wasserdingsdas. Eins ist eine Art Wasserfall, recht breit und man kann darunter schwimmen und hat dort eine Höhle. Das andere, am anderen Ende des Beckens, ist eine Art dicker Wasserstrahl, der aus einer Röhre von oberhalb des Beckens geschossen kommt, als hätte man einen sehr, sehr großen Wasserhahn volle Pulle aufgedreht.

    Über weitere Attraktionen verfügt das Schwimmbad eigentlich nicht, was aber nicht schlimm ist, denn Kinder im Wasser haben ja eigentlich immer etwas zu tun. Und es ist hell, sauber und übersichtlich und daher bestens geeignet, um eine Gruppe 8-Jähriger, die noch nicht alle so gut schwimmen wie laufen können, zu überwachen.

    Die Taktung der Wasserdingsdas kennt man als Aufsichtsperson, denn sie ist integraler Bestandteil der ständigen Aufbruchsdiskussionen: "Noch dreimal Wasserfall! Noch zweimal! Nur noch eiiiinmaaaaal!!!" Und zwar ist die Taktung: 5 Minuten Wasserfall, 5 Minuten Wasserhahn, 10 Minuten Pause.

    Das Schwimmbad ist selten überlaufen und die Kinder arrangieren sich an den beiden Attraktionen meist gut. Unter dem Wasserfall können sowieso recht viele spielen und tauchen und am Wasserhahn ist das beliebteste Spiel, den Wasserstrahl zu "umfassen" und sich von ihm ins Becken sprudeln zu lassen, das geht der Reihe nach, und werden es einmal wirklich zu viele Kinder, ist "abwechseln" die Devise. "Abwechseln" und "Zusammen spielen", das kennen sie aus Kindergarten und Schule, da muss man nicht eingreifen.

    Heute hatte aber eine etwa 50-jährige Frau das mit "abwechseln" und "zusammen spielen" nicht gut verinnerlicht.

    Kinder schauen ja nicht dauernd auf die Uhr. Erwachsene schon, gerade, wenn sie beim Bademeister gefragt haben, wie lange die Intervalle zwischen den Wasserdingsdas sind. Sowohl vom Wasserfall als auch vom Wasserrohr kann man sich nämlich natürlich auch den Rücken massieren lassen. So bezog die Frau schon kurz vor der nächsten Schaltung Stellung unter dem Wasserfall. Als dieser dann los ging und Kinder mitspielen wollten, untersagte sie dies. Das würde spritzen, das ginge nicht, sie sei frisiert und geschminkt! (Das war auch nicht gelogen). Die Kinder warteten einigermaßen geduldig ab. Nach exakt 4,5 Minuten sagte die Frau großzügig: "Jetzt könnt ihr" und schwamm ans andere Beckenende zum Wasserrohr, das natürlich 30 Sekunden später - als der Wasserfall versickerte - losspuckte.

    Hier warteten die Kinder nun etwas ungeduldiger, beharrten dann auch auf "Zusammen spielen" respektive "Abwechseln". Die Frau tat, als hörte sie nichts, keifte nur los, wenn ein Kind die Hände in den Wasserstrahl hielt und damit für Spritzer aufs Make-up sorgte. Aber auch diese 5 Minuten gingen vorbei und es war 10 Minuten Pause.

    Als der Wasserfall zum nächsten Mal ansprang, war die Frau wieder in Position und die Kinder erneut dem Nachteil erlegen, nicht auf die Uhr geschaut zu haben. Ein weiteres Mal lehnte die Frau Zusammenspiel- und Abwechselangebote ab, sie wollte tatsächlich den Wasserfall nochmal ganz für sich allein haben. Das Verständnis der Kinder war jedoch aufgebraucht und statt groß zu reden schufen sie Tatsachen und spielten nun einfach mit. Mit Spritzen und Toben und Plantschen und Kreischen - das war dann lauter als das Gekeife der Frau.

    Die Frau war empört. Sie wandte sich erst an mich, die ich aber nur "Sie sind jetzt halt auch nicht mehr an der Reihe" sagte. Dann sprach sie den Bademeister an, der neben mir saß: Es würde mit Wasser gespritzt! Im Kinderbecken! Der Bademeister hatte das alles zwar gesehen, schaute aber trotzdem verständnislos. Die Frau holte aus: man ließe sie dort nicht in Ruhe unter dem Wasser stehen, es würde sie stören, wenn andere dort auch seien und wenn die sich so unruhig durchs Wasser bewegten, dass es spritzt. Der Bademeister solle jetzt etwas dazu sagen!

    Das tat der Bademeister. Und zwar sagte er: "Da gehnse doch als haam un dusche."

    Die Frau ging dann auch. Ob nach Hause und gar duschen, blieb jedoch ungeklärt.




    Heute vor zig Jahren:

    Ich mache Philo blau. Deutschlausur. Steven holt uns von Spanisch ab. Abends Geschichte lernen und Haare tönen (dunkelblond - wird allerdings tannenbaumgrün).

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