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    Sonntag, 27. November 2022
    27.11.22

    Langsam ist es an der Zeit, den Geburtstagshut wieder abzusetzen. Die Fragen aus dem Googledoc zum gestrigen und heutigen Tag kann ich in einem beantworten, weil die Tage ja sowieso ineinander übergingen.

    Gestern schlief ich wie geplant bis 10 Uhr, trank in Ruhe im Sessel Kaffee, bereitete ein paar Dinge vor und spazierte dann noch in die Innenstadt, zum Optiker, um die Brille richten zu lassen und zur Augenbrauenzupffrau und als ich zurück kam, traf auch schon sehr bald Violinista ein. Sie kam mit unglaublich viel Gepäck für einen Aufenthalt von unter 24 Stunden, ich musste auf der Treppe sogar tragen helfen, es konnte sich logischerweise nur um Geschenke handeln. Während Violnista in der Küche am Tisch saß bereitete ich weiter vor, sie sprach die ganze Zeit davon, dass sie jetzt Mozart üben müsse, das trat aber nicht so wirklich ein, erst, als Familie Herzbruch eintraf (ja, sie kamen zu dritt). Da begann Violinista zu üben und Frau Herzbruch etc. setzten sich an den Küchentisch. Sie hatten alle zusammen weniger Gepäck als Violinista, sehr verdächtig.

    Ziemlich am Anfang wurde ich gefragt, wer eigentlich alles kommen würde und wann die Feier beginnt. Letzteres wusste ich nicht genau, ich hatte allen Leuten zu unterschiedlichen Zeitpunkten Bescheid gegeben und wohl auch für unterschiedliche Zeitpunkte, jedenfalls gab eine grobe Rekonstruktion meiner Chatverläufe her, dass zwischen 17 und 21 Uhr mit dem Eintreffen von Personen zu rechnen wäre. Wer kommt sollte und wollte ich auch berichten, kam aber nicht wirklich weit, weil jede Person von den Damen Herzbruch und Violinista sofort umfassend diskutiert wurde und ich mir kein Gehör mehr verschaffen konnte, so dass wir erst bei Gast 2 waren, als das Eintreffen dann auch schon begann.

    Ich hatte drei Zimmer für die Feier bereit gemacht, ganz beharrlich blieben aber alle in der Küche, es gab kurz Stuhlmangel, dann erinnerte ich mich, wie ich das "früher" gemacht hatte und was in der Wohnung alles noch als Stuhl durchgehen kann (Tretleiter, Klavierhocker etc.), zu einem Zeitpunkt waren 16 Personen, zwei Katzen und ein Hund anwesend, das ist definitiv mehr als sich irgendwann seit Beginn der Pandemie gleichzeitig hier befanden und sie waren alle in der Küche.

    Dafür, dass ich mich nicht so richtig erinnern konnte, wen ich eigentlich eingeladen hatte, ging alles recht gut auf. Essen war ausreichend vorhanden aber die Reste werden uns nicht die ganze Woche beschäftigen sondern sind jetzt auch aufgegessen (bis auf etwas Käse). Die Getränke wären perfekt aufgegangen, wenn ich nicht um kurz vor 23 Uhr noch panisch bei Gorillas nachbestellt hätte, die jungen Erwachsenen verlangten nämlich plötzlich nach Sekt und trugen ihn flaschenweise davon, das hatte ich übersehen, dass sich die Sektzielgruppe in den letzten 2 Jahren erweitert hatte. Tatsächlich kam der Sekt auch ganz genau aus, die Nachbestellung wäre nicht notwendig gewesen, aber ich hatte Sorge, es könnte um Mitternacht nichts zum Anstoßen da sein, naja, Veuve Clicquot wäre noch dagewesen aber alle Beteiligten waren in einem Zustand, in dem man von Perlen vor die Säue sprechen konnte.

    Dann kam Mitternacht, es wurde gesungen und gab auch Wunderkerzen, so dass meine Gefühlslage zwischen Geburtstag und Silvester herumflackerte, dann gab es Geschenke, das war wunderbar, ich habe mich heute noch den ganzen Tag daran erfreut.

    Aber ich will nicht vorgreifen, erstmal wurde ja noch weiter gefeiert, so um 2:00 Uhr begann die Party, sich langsam aufzulösen, Violinista und ich saßen noch am Küchentisch, um 3 Uhr schaute ich das letzte Mal auf die Uhr irgendwann kurz darauf setzte eine Art Blitzmüdigkeit ein und wie ich vom Küchentisch ins Bett gelangte fehlt in meinem Kopf.

    Die Nacht war durchwachsen, um 6 hopsten die Katzen auf mir herum wegen empörend geschlossenen Türen in der Wohnung, um 8 fiel aus unerklärlichen Gründen der Schuhschrank im Flur um und um 10 stand ich dann auf, alle anderen schliefen noch aber nur, bis ich aus der Dusche kam, da saßen dann auch schon wieder Herr Herzbruch und Ona in der Küche, Frau Herzbruch kam bald hinzu und die Stimmung kippte schnell wieder ins Absurde, wie immer, wenn wir längere Zeit zusammen sind, ich weiß wirklich nicht, warum das so ist, jedenfalls machten wir eine Polonaise an Violinistas Bett vorbei, weil wir Milch vom Balkon holen wollten, das ist natürlich nicht der wirkliche Grund, Milch kann man auch viel minimalinvasiver vom Balkon holen, wir machten eine Polonaise, weil es uns eben einfiel und wir alle keine gute Impulskontrolle haben und das in unserem Miteinander aber völlig akzeptiert haben.

    Gegen Mittag waren alle abgereist, ich trug die diversen Dinge, die Familie Herzbruch vergessen hatte (immerhin nicht die zig Kilo Barf-Fleisch!!) zusammen, räumte die letzten Rest auf (das meiste hatten Violinista und ich schon nachts gemacht), dann schlief ich im Sessel ein und wachte zwei Stunden später völlig zerknautscht auf.

    Seitdem geschah außer dem Gratulationsmanagement und dem Aufessen der Reste nicht viel. Die Katzen sind völlig erschöpft, wäre ich nicht selbst auch so müde, könnte ich ihnen jetzt gut im Schlaf die Krallen schneiden, der Kater schnarcht sogar sehr laut. Heute Morgen, als ich mich so unglaublich fit fühlte, hatte ich viele Vorstellungen, was ich heute alles noch machen würde. Nichts davon wird mehr eintreten. Ich gehe jetzt schlafen.

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