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    Montag, 28. November 2022
    28.11.22

    Was ich heute erlebt habe, wird gefragt, und ich dachte erst na, was soll das, ist nicht WmdedgT und dann dachte ich, die Frage ist ja aber auch nicht, was ich gemacht habe sondern was ich erlebt habe. Dadurch wird die Frage für mich natürlich unmittelbar deutlich uninteressanter aber egal, nicht meine Entscheidung, wer fragt der hört.

    Als ich aufwachte heute morgen, erlebte ich einen schmerzenden Hals. Es war aber kein richtiges Halsschmerzgefühl sondern eine trockene Geschwollenheit, ich lag auch in einer merkwürdigen Position, nämlich auf dem Rücken, normal schlafe ich auf dem Bauch, normal wache ich nachts auf häufiger mal auf, diese Nacht nicht, es kann sein, dass ich gestern Abend einfach rückwärts ins Bett gefallen, eingeschlafen bin und bis heute morgen blieb dann alles exakt so, so dass ich vermutlich geschnarcht habe. Durch einen Tee erfuhr ich Linderung.

    Arbeitsweg ohne Erlebnisse, anschließend gab es nochmal Glückwünsche, Geschenke, Blumen. Wenig später nahm ich an einer zweiten (und meiner Vermutung nach vorletzten) Runde von Mietvertragsverhandlungen teil, danach noch an einer internen Diskussion, wie viel Praktikabilität man auf dem Altar der Schönheit opfern kann (meiner Meinung nach ja nur sehr, sehr wenig).

    Anschließend erlebte ich ein bisschen üblichen Irrsinn, z.B. die Anfrage von jemandem, der während einer Krankschreibung, natürlich unaufgefordert, von zu Hause ein paar Stunden gearbeitet hatte, ob man das jetzt als Überstunden anrechnen würde. (Natürlich nicht!)

    Im Wesentlichen war es aber ein ruhiger, wenn auch voller Arbeitstag ohne viele Erlebnisse und anschließend war ich, möglicherweise zum ersten Mal seit Ms Kindergartenzeit, in einem Laden für Bastel- und Handarbeitszeugs. M wollte dort Wolle kaufen, hatte aber kein Geld dabei, so trafen wir uns auf dem Heimweg dort und ich schaute mich um. Ich bin ja selten in Ladengeschäften und in einem solchen war ich, wie gesagt, seit ca. 10 Jahren nicht. Überall glitzernde bunte Dinge, alle hübsch, alle irgendwie klein, keins davon hätte irgendeinen Zweck in meinem Leben, ich war sehr beeindruckt, fühlte mich auch sehr wohl. Sonst bin ich in Ladengeschäften oft reizüberflutet bis überfordert, weil ich bei so vielen Gegenständen überlege, ob ich sie vielleicht auch brauche, ob sie vielleicht zweckmäßiger sind als ähnliche Gegenstände, die ich schon habe, aber hier war der Fall ja völlig klar: die schönen kleinen bunten Dinge habe nichts mit mir zu tun, ihre Existenz hat für mich keinen Aufforderungscharakter. Ich war tiefenentspannt. Immer wieder fasste ich irgendwas an und sagte zu M "guck mal, das ist auch ein schönes Dings!" und M sagte "willst du es dir kaufen?" und ich sage "meine Güte nein, was sollte ich damit??" Wir hatten sehr viel Spaß.

    Das nächste Erlebnis war ein Regenspaziergang, da M ihr Rad an der Stadtgrenze geparkt hatte. Um 20 Uhr waren wir zu Hause und ich erlebte sehr stark das Gefühl, dass es super wäre, einfach schlafen zu gehen und nicht ganz so super ist, noch Hunger zu haben, eine laufende Waschmaschine und den Plan, die Steuererklärung fertigzustellen. Vielleicht werde ich gleich aber noch das Glücksgefühl erleben, diese Steuersache für ein weiteres Jahr abgeschlossen zu haben - wobei, eigentlich ja nur für ein paar Monate, der Vorsatz ist natürlich, das nächstes Jahr deutlich früher zu erledigen. Aber ich glaube, dieses Glückserlebnis spare ich mir für morgen auf.

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