Heute gegen 19 Uhr kam es zu einem historischen Moment, nämlich: ich schaltete den Arbeitscomputer bei mir zu Hause aus, schaute höchst zufrieden zu, wie er runterfuhr, riss dann das Zettelchen mit der "1" von meinem Post-it-Block ab und warf es in den Müll.
Dann zog ich die Tischplatte vor, entstöpselte alle Kabel, füllte 3 IKEA-Taschen mit Technik und drei Umzugskartons mit anderem Bürozubehör und schob alles vor (hinter - von drinnen meine ich) die Wohnungstür. Ich nahm ein feuchtes Tuch und wischte die Tischplatte, holte den Staubsauger und saugte den Boden, kroch unter den Tisch und saugte mit dem Staubsaugerrohr in alle Ritze. Verstaute die TARDIS in einer Nische, stellte den Gaming-PC wieder auf, verkabelte ihn und schaltete ihn ein. Der zieht jetzt die Updates von einem halben Jahr, viel Vergnügen.
Morgen fahre ich ÖPNV. Ich bin ein wenig aufgeregt, nicht ängstlich-aufgeregt sondern eher gespannt aufgeregt. Seit der 5. Klasse fahre ich täglich ÖPNV mit Pause halt in den Ferien/zur Urlaubszeit oder wenn ich phasenweise Rad fahre. Ich fahre sehr routiniert ÖPNV, in bisher jeder Großstadt, ich schaue einmal auf einen Liniennetzplan und weiß dann so ungefähr Bescheid, ich fühle mich - und wirke dadurch - so sicher, dass mich in Ländern, deren Sprache ich noch nicht einmal beherrsche, Einheimische nach der besten Verbindung fragen. Ich liebe ÖPNV ungefähr so sehr wie ich Autofahren hasse, man könnte sagen: der ÖPNV ist mein safe place.
Das letzte Mal saß ich, wenn ich mich richtig erinnere, Ende September in einem öffentlichen Transportmittel. 8 Monate ist das her. So lange bin ich, wie gesagt, seit der 5. Klasse nicht mehr nicht ÖPNV gefahren.
Wenn ich dazu betrachte, dass ich die letzten 6 Monate an einem Ort gearbeitet habe, an dem ich nie arbeiten wollte fühlt es sich gerade so an, als sei ich sehr lange sehr krank gewesen. Und jetzt wieder gesund.