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    Mittwoch, 6. Mai 2015
    Blogging November - 1275 (WmdedgT 5/2015)

    Platzhalter - ich bitte um einen Moment Geduld, da ich gerade vor der Wahl steh, mir den Arm oder das re:publica-Bändchen zu amputieren. Präferier letzteres, scheint aber mit links und ohne Werkzeug genauso schwierig zu sein wie ersters.

    Rest später.

    So. WmdedgT - was das ist und wer das noch macht steht hier.

    Um Mitternacht war ich gerade mit einer halben Stunde Verspätung am Berliner Hauptbahnhof angekommen, und weil die Nacht so schön war, hatte ich keine Lust auf Taxi sondern fuhr mit dem RE zum Bahnhof Zoo und von dort mit der U-Bahn weiter in mein Hotel. Mit den Worten: "Sie Arme, so spät noch unterwegs, wir haben es Ihnen schon einmal schön warm gemacht!" wurde ich begrüßt, und tatsächlich: im Zimmer war die Heizung aufgedreht, es war "schön warm" und ich riss erst einmal die Fenster auf. Seit diesem Zeitpunkt ist mir alles in Berlin zu warm.

    Bis ich ausgepackt und mich sortiert hatte war es ungefähr eins, bis zwei lag ich wach, weil mir einfach zu warm war (trotz offenem Fenster), dann schlief ich ein und erwachte deutlich vor dem Wecker um 6:30 Uhr. Wie vereinbart erstattete ich Frau Herzbruch Meldung, um eine Verabredung organisieren zu können und versackte dann beim Frühstück im Gespräch mit einem französichen Ehepaar.

    Um kurz vor 9 hörte ich dann nochmal bei Frau Herzbruch nach und sie antworte empört, sie habe schon die Schuhe an und die Schlafmütze wäre ja wohl ich. Die erste Nachricht war nicht angekommen.

    Von meinem Hotel zum Veranstaltungsort der re:publica sind es nur 2 Bahnstationen, trotzdem gelang es mir in der Zeit, zwei Personen auf den richtigen Weg zu helfen und war recht zufrieden mit mir - immerhin habe ich in meinem bisherigen Leben nur 4 Tage in Berlin verbracht.

    Um Vietel nach 9 kam ich dann auch an, alles war unglaublich gut organisiert und das Registrieren binnen Minuten abgeschlossen und dann hing ich mit Frau Herzruch und ihrem Gefolge im Hof ab, um zu schauen, ob ich irgendwen kenne (oder jemand meine Tasche kennt). Ziemlich bald entdeckte mich @krieglich und wir gingen alle zusammen zur Begrüßungsansprache und blieben gleich für den ersten Vortrag vor derselben Bühne sitzen - Ethan Zuckerman: The system is broken - and that's the good news. Der Vortrag war interessant, ließ mich aber ratlos zurück, zugegebenerweise war ich zwischendrin kurz eingeschlafen, was nicht am Vortrag lag, sondern an der kurzen Nacht, der Dunkelheit im Saal und der allgegenwärtigen Wärme.

    Danach musste ich erstmal eine längere Pause an der Luft und mit Getränk machen und meine Erinnerung gerät an dieser Stelle auch schon durcheinander, weil einfach so viele Leute da waren. Ich traue mich jetzt gar nicht, welche aufzuzählen, dann vergesse ich nämlich sicher jemanden, also gehe ich dieser Problematik elegant aus dem Weg.

    Mit der Kaltmamsell ging ich in die nächste Session: #butterbeidiefische von Tanja und Johnny Häussler, und traf dort auch eine Kommentatorin aus diesem Blog, die ich leider danach im Hof wieder aus den Augen verlor. Dafür traf ich die Kaltmamsell beim Essen wieder und zu meiner großen Freude sprachen wir über Kraulschwimmen.

    Den nächsten Vortrag besuchte ich mit @argentango, und zwar Bernhard Pörksen: Die fünfte Gewalt. Der hat mir sehr gut gefallen.

    Dann ganz schlimm viel Sonne, aber auf der Terrasse ließ es sich gut aushalten. Und noch mehr Leute und immer noch mehr. Die letzte Hälfte von "Die besten Geheimtipps aus dem Internet" von Michael Brake sah ich noch und habe mich geärgert, nicht von Anfang an dort gewesen zu sein, das war nämlich sehr, sehr lustig. Und dann kam Anne Schüssler mit "Ceci n'est pas un tweet", was natürlich auch Klasse war.

    Und dann kam endlich der Regen! Frau Herzbruch und ich fuhren Taxi zu einer Bank, zum Glück wollten wir da kein Geld, es gab nämlich wirklich keines, aber der Besuch hatte einen anderen Grund. Und dann gingen wir direkt gegenüber Pizza essen und kam ein bisschen runter. Wir spazierten gemeinsam zu ihrem Hotel, und von da ging ich weiter zu meinem Hotel - kann es sein, liebe Berliner, dass die Lützowstraße Straßenstrich ist? Ansonsten ist in den Nebenstraßen erstaunlich wenig los, fand ich. Nur eine Handvoll Menschen unterwegs. Geht man in Berlin nicht so viel zu Fuß? Ich war sehr irritiert.

    Im Hotel sagte der Rezeptionist vorwurfsvoll "Sie kommen ja schon wieder so spät!" - "Sie haben aber nicht wieder warm gemacht??", frage ich, Panik in den Augen. Hatte er aber nicht. Er habe ja nicht gewusst, das sich so lange unterwegs sein würde! Na, was ein Glück.

    Beinah hätte ich diese Nacht aber trotzdem nicht schlafen können, das re:publica-Bändchen hat sich beim Duschen nämlich irgendwie ganz, ganz fest um mein Handgelenk gezogen und ließ sich nicht entfernen. Weg musste es aber trotzdem, die Hand fing schon an zu kribbeln, mit Zähnen und Nagelschere gelang das irgendwie auch. Wie mit dieser Situation nun umzugehen ist - es ist ja so gedacht, dass man das Bändchen die ganzen drei Tage lang anbehält (was mich sowieso schon gestört hatte, möglicherweise war also beim Festzurren auch Psychologie im Spiel) - lässt sich aber sicher morgen klären.

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