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    Dienstag, 16. Dezember 2014
    Blogging November - 1140

    In letzer Zeit stelle ich meine Morgenroutine in Frage. Es ist so, dass ich um 6 Uhr aufstehe, um halb 7 steht Herr N. auf, da bin ich im Bad fertig, um 7 steht das Kind auf und um halb 8 verlassen wir das Haus. Das klingt eigentlich alles logisch und planvoll, ist jedoch in der Praxis so, dass ich jeden Morgen um 7:45 in der Bahn sitze und "Puh, die anstrengende Hälfte des Tages ist geschafft!" denke. Da stimmt also etwas nicht. Ich vermute, ich stehe eine übermäßig lang Zeit morgens einfach irgendwo herum und versuche, mich in Raum und Zeit zu orientieren.

    Heute hatte ich diesen Gedanken etwas später, was daran lag, dass ich Urlaub hatte. Deshalb stand ich erst um halb 7 auf, damit das Kind rechtzeitig zur Schule kommt, war selber dann mit Herrn N um 9:05 zum Treppenhauskonzert in der Schule, danach noch kurz im Teeladen, um drei Weihnachtsgeschenke für eine Veranstaltung am Abend zu beschaffen und um 9:30 Uhr im Café zum Frühstück. Puh, die anstrengende Hälfte des Tages geschafft! (Da stimmt doch was nicht...)

    Aus den diversen angebotenen Frühstücken wählte ich die Variante "Käse in Bern", das aus diversen Käses und Brot dazu sowie einem Ei bestehen sollte. Sie müssen wissen: ich mag generell keinen Aufschnitt. Bei den meisten Frühstücken in Cafés ist immer irgendas Wurstiges oder Schinken oder mindestens geräucherte Putebrust dabei. Das will ich alles nicht. Ich will nur Käse. Käse ist so ziemlich das Beste auf der Welt für mich, wenn es um Frühstück geht, man kann ihn auch durch nichts ersetzen. Marmelade, Honig, trallalla, auch sehr nett aber das kann man mit Zucker aufm Brot kompensieren, wenn es nicht im Haus ist. Aber Käse? Käse nicht. Käse muss sein.

    Jetzt ist es ja auch so: wenn man Frühstück im Café bestellt, ist es ja immer viel zu viel. Auch daher sah ich mich mit "Bern" auf der sicheren Seite: Käse, und zwar viel zu viel, wie kann es besser werden? Umso überraschter war ich, als Bern kam und Wurst daneben lag. Es fehlte keiner der angekündigten Käses (Mozarella, Frischkäse, Appenzeller und noch irgendeiner), aber Wurst war auch da. Ich entfernte sie umgehend auf den Teller von Herrn N. Dann aß ich etwas Käse und dann ein Brot mit Käse und dann war Bern alle. Ähmja. Der Mozzarella war ein halber Minimozzarella (mit äußerst leckerem Balsamico), der Appenzeller zwei rechtwinklige Dreiecke mit einer Hypothenuse von 3,5 cm (rechnen Sie selbst!) und der andere Käse so wenig, dass ich ihn schon komplett vergessen habe. Das um 9:30 Uhr, nach der anstrengenden Hälfte des Tages? Zu wenig viel zu wenig. Schlimm. Ein bisschen wie gestern, da wurden wir hinterrücks in eine bosnische Familienfeier integriert und es gab riesige Fleischplatten, daneben ein paar Käsespieße, aber dieser Käse war nicht gut, und einen Salat aus geschreddertem Schafskäse, der war ausgezeichnet, aber viel, viel zu wenig. Schlimm.

    Immerhin konnte ich heute morgen einfach noch Rührei dazu bestellen. Schlechter dran ist ein Kollege von mir, der vor einiger Zeit verunglückt ist, sehr schlimm, jetzt ist er in er mit viel, viel Glück in der Reha, letzte Woche konnten wir zum ersten Mal seit dem Unfall telefonieren und worüber sprachen wir: über das Essen. Ohne Sie zu fortgeschrittener Stunde mit Details zu quälen sei nur gesagt: dem schicken wir diese Woche ein Carepaket. Speziell gewünscht sind Nüsschen.

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