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    Montag, 4. Februar 2019

    Man muss sich bekanntlich an seinen Zielen messen lassen:

    Den Kochplan und die Einkaufsliste habe ich noch gemacht, die Wäsche auch gefaltet, gegen 23:30 Uhr war ich fertig. Ungeplant habe ich dann allerdings den Abfluss des Waschbeckens im Badezimmer zwecks Reparaturversuchen auseinandergeschraubt und verschiedene weitere "Maßnahmen" ergriffen, bis 1:30 Uhr, leider ohne Erfolg. Infofern stellte ich mir den Wecker auf 3:00 Uhr, um die zu diesem Zeitpunkt planmäßig abpumpende Spülmaschine zu überwachen, auf dass sie nicht das Wasser in die Küche pumpe.

    Mit den mindestens 6 Stunden schlafen wurde es also schwierig, es waren wohl eher nur vier.

    Insofern habe ich auch nur einen dringenden Brief abgeschickt. Das Gespräch ohne jeden Spaß zu führen war ich bereit, aber der Gesprächspartner war nicht da. Der Gast aus London nahm einen späteren Flug, kreiselte dann aber noch gut 45 über Frankfurt - wenn es läuft, dann läuft es.

    Ereignislose Sitzung, ich mag den ASA-Mann nicht, er stellt sich die Zusammenarbeit so vor, dass er tausend tolle Ideen hat, die man mal (mit Geld und Zeiteinsatz) umsetzen könnte. ich stelle mir die Zusammenarbeit eher so vor, dass er sagt, so gesetzliche Vorgaben einzuhalten sind und wir unser Gespräch ansonsten eher sehr knapp halten.

    Die Entscheidung habe ich getroffen und ich finde, ich habe sie gut getroffen.

    Das Kind ist erkältet und konnte nicht zum Training, also fiel der Wocheneinkauf aus. Aber die Zutaten für das heutige Abendessen habe ich im Vorbeigehen gekauft, also musste niemand hungern. Und da das Training ausfiel, sitze ich schon seit einer Stunde auf dem Sofa.

    Fazit:
    Geklappt haben Kochplan/Einkaufsliste, Wäsche, Besucher, ASA, Entscheidung, Sofa

    Nicht geklappt haben 6 Stunden Schlaf, Wocheneinkauf, nicht lustiges Gespräch

    6:3 für mich gegen die Welt. Ich bin zufrieden

    Sonntag, 3. Februar 2019

    In den letzten 24 Stunden habe ich ein Bier getrunken, eine Matratze zum Verschenken in eine Facebook-Gruppe gestellt, 10 Stunden geschlafen, eine Matratze verschenkt, gefrühstückt, 3 Maschinen Wäsche gewaschen, 2 Stunden Fortbildung gemacht, gefrühstückt, viel die Katzen gekrault, die Hälfte vom Wäscheberg weggefaltet, bin Rad gefahren, habe bei Freunden Kaffee getrunken und Kuchen gegessen und "Terraforming Mars" gespielt (und gewonnen), habe zu Hause Nudeln mit Pesto und danach Blaubeereis gegessen, 5 Kochbücher auf der Suche nach passenden Rezepten durchgeschaut und dabei aussortiert.

    In den nächsten 24 Stunden werde ich hoffentlich noch einen Kochplan und Einkaufsliste für die nächste Woche zusammenstellen, hoffentlich mindestens 6 Stunden schlafen, die restliche Wäsche falten, drei dringende Briefe abschicken, ein Gespräch ohne jeden Spaß führen, eine Entscheidung treffen, auf der ich seit vier Tagen herumdenke (bisher ergebnisoffen), einen Gast aus London haben (dessen Flug allerdings gerade eben storniert wurde, also: mal sehen), eine Arbeitssicherheitsausschussitzung leiten, das Kind zum Training fahren, während der Trainingszeit hoffentlich mit vorhandener Einkaufsliste den Wocheneinkauf machen, ein schnelles Abendessen kochen, eine halbe Stunde Zeit zum auf dem Sofa sitzen finden.

    Sonntag, 3. Februar 2019

    Frau N: (zappelt gut gelaunt aber in Eile vor dem Infoschalter eines großen Supermarktes)

    Infoschalterfrau: Guten Abend! Was kann ich für Sie tun?

    Frau N: Guten Abend! Ich möchte mich beschweren.

    ISF: Das tut mir leid, worüber denn?

    Frau N: Über Ihren Leergutautomaten. Sie haben hier einen kleinen Automaten für den ganzen riesigen Supermarkt und der nimmt noch nichtmals Kästen an. Das kann doch nicht Ihr Ernst sein!

    ISF: Da verstehe ich Ihren Ärger, Sie sind damit nicht die einzige, es ist auch eine sehr unglückliche Lösung.

    Frau N: Dann wäre es doch schön, eine bessere zu finden.

    ISF: (erklärt etwas längeres über Umbaumaßnahmen und nicht eingehaltene Versprechungen und Komplikationen)

    Frau N: Danke für die Erklärung aber eigentlich ist mir das "Warum" ganz egal. Ich wollte nur meinen Ärger nicht für mich behalten.

    ISF: Ich notiere das gerne und gebe es weiter.

    Frau N: Sehr gerne, bitte notieren Sie dazu, dass ich hier nicht mehr einkaufen werde, weil mir das Leergutverfahren zu blöd ist.

    ISF: Natürlich. Und entschuldigen Sie die Unannehmlichkeiten.

    Frau N: Danke, dann noch einen schönen Abend!

    ISF: Ihnen auch, und ein schönes Wochenende!

    Frau N: Ebenso!

    Samstag, 2. Februar 2019

    Hinter jedem Satz eine Geschichte - hier die Bürosätze zu den schönsten Geschichten der letzten Woche:

    Montag: "Wenn beide Möglichkeiten für dich so absolut total gleich sind, dann würfeln wir es jetzt halt einfach aus."

    Dienstag: "Entsprechend unserer Policy möchte ich Ihnen jetzt meine Social-Media-Accounts offenlegen."

    Mittwoch: "Was soll das heißen, wir haben zu diesem Schrank seit 1997 keinen Schlüssel, machen wir hier in Zeitkapseln?"

    Donnerstag: "Wir müssen uns halt entscheiden, was wichtiger ist: ein Problem schnell und nachhaltig zu lösen oder Prinzipien zu haben."

    Freitag: "Kannst du mir das am Montag nochmal erklären, ich bin so durch, dass ich dir intellektuell nicht mehr folgen kann."

    Donnerstag, 31. Januar 2019

    Manches verstehe ich nur schwer. Heute habe ich zum Beispiel die Bürofinanzen für Dezember überprüft, dazu bekomme ich von den Analysten verschiedene Reports mit Übersichten, Auflistungen und Diagrammen geschickt.

    Den Dezember hatte ich mir sowieso, soweit er verfügbar war, schon genauer angeschaut, weil ich über die ruhigen Jahresendtage die Buchhaltung ein bisschen neu organisiert habe (organisieren ließ) - also was bitte wo, wie und in welcher Ordnung aufbewahrt werde möge exemplarisch an den Dezember-Vorgängen vorgeführt habe - war ich mit den allermeisten Buchungen schon vertraut. Deshalb hatte ich nur zwei Fragen, die eine lautete, ob es vielleicht möglich wäre, bei den rund 100 Seiten Report auf jeder Seite eine Seitenzahl einzufügen statt nur auf den Seiten 37-40 und die andere lautete, warum ich eine Buchung über rund USD 375k für etwas habe, das ich nicht zuordnen kann, sprich: wohin genau dieses Geld gegangen ist.

    So weit, so gut. Was ich nicht verstehe ist, wieso sich bisher viel mehr Personen über meine Frage zu den Seitenzahlen zurückgemeldet haben also zu der Frage mit den USD 375k.

    Donnerstag, 31. Januar 2019

    Der Kater will heute Händchen halten, er liegt neben mir auf der Couch, reicht mir die Pfote und ich darf auf diese lustigen ledrig-warmen Laufpolster drücken und das Fell über den Krallen hin- und herschieben. Dann schnurrt er laut. Ich kann also nur mit einer Hand tippen - Sie verstehen, dass ich mich kurz fassen muss.

    Mittwoch, 30. Januar 2019

    Seltsame Tage sind das, sie erscheinen mir unglaublich lang und sind doch in einem Wimpernschlag vorbei - schon nachmittags kann ich mich nicht mehr an alles erinnern, was morgens war. Und ich rede, rede, rede, mir ist als führte ich den ganzen Tag ununterbrochen Gespräche, möglicherweise ist es auch so. Wo kommt das plötzlich her?

    Ich stelle mir einen Wecker für Pausen und drücke sie dann weg, ständig schaue ich in die Kaffeetasse aber jedes Mal ist sie leer, ich nehme mir morgens Frühstück mit und trage es abends wieder nach Hause. Und dabei fühle ich mich zu keinem Zeitpunkt sonderlich angestrengt, nur ist doch alles enorm dicht und voll. Würde man sorgfältiger mit so einem Tag umgehen, würde er vielleicht auch für eine Woche ausreichen.

    Montag, 28. Januar 2019

    Die M isst kein Fleisch, Herr N isst sehr gern Fleisch, mag dafür kein Obst im Essen, ich mag sehr gern Obst im Essen, der M ist es egal dafür mag sie keine Pilze, ich liebe Pilze, dem Herrn N sind Pilze egal, mir ist Fleisch egal aber ich verabscheue Staudensellerie. Ansonsten könnte ich auch jeden Tag Nudeln mit Tomatensoße essen, das mögen aber wiederum der Herr N und die M nur ab und zu, nicht täglich. Ich würde auch einfach einen Brokkoli oder einen Blumenkohl kochen und pur aufessen oder einen Kopf Salat einfach so roh beim Fernsehen (außer, dass ich ja nicht fernsehe, aber das soll hier keine Rolle spielen "fernsehen" ist als generische Handlung der abendlichen Entspannung zu verstehen), das macht mir nichts aus, aber auch damit komme ich in der Familie nicht gut an. Man kann festhalten: alle sind kompliziert außer mir.

    Es reguliert sich also auf einen kleinsten gemeinsamen Nenner und der ist mir jetzt leider langweilig geworden, so habe ich erst die Käptn Kook-App installiert aber nach zwei Monaten Essen auf Basis von Linsen, Kokosmilch, Süßkartoffeln und Zucchini ist es dann auch mal gut damit. Heute haben wir deshalb Kochbücher gewälzt. Ich habe erstaunlich viele Kochbücher (und werde mindestens 80% aus dem Haushalt entfernen!), darunter sogar auch ganz vegetarische Kochbücher und solche, die auf Biokisten zugeschnitten sind. Herr N und die M haben nun vorhin Post-its an alles geklebt, das ihnen gemeinsam lecker erscheint und das wird nun einfach der Reihe nach gekocht.

    Ich bin sehr gespannt.

    Sonntag, 27. Januar 2019

    Es wäre ja möglich gewesen, dass sich etwas verändert hat und so saß ich den Großteil des Tages zunehmend weniger erwartungsfroh auf der Couch, auf dass Entspannung durch Nichtstun einkehren möge.

    Dieses Projekt darf man als gescheitert ansehen. Ich kann mich nicht durch Nichtstun entspannen, die entspanntesten Momente heute waren dementsprechend die, als ich die Wäsche machte, die Post durchging, ein bisschen Papierkram machte und ein paar Sachen aussortierte. Die übrigen X Stunden waren für die Katz. Also merke ich mir: wenn ich mich entspannen möchte, muss ich etwas machen, etwas, das mich zwar körperlich und geistig nicht besonders herausfordert, aber doch ausreichend komplex ist, um Aufmerksamkeit zu binden.

    Sonntag, 27. Januar 2019

    Um ein 30-Minuten-Gericht aus dem Kochbuch von Jamie Oliver zu kochen brauchen zwei Vierzehn- und eine Zehnjährige 1,5 Stunden. Zum Glück ist aber niemand in der Zwischenzeit verhungert.

    Ich neige zum späten einkaufen. Wobei spät "gegen 23 Uhr" bedeutet, es gibt ein paar Straßen weiter einen Supermarkt, der bis Mitternacht geöffnet hat. Nun sollte man meinen, Samstagabend um 23 Uhr hätten die meisten Leute Besseres zu tun als einzukaufen - ich selbst ja nicht, ich habe eher den ganzen Tag über Besseres zu tun und dann halt erst ab 23 Uhr ungefähr komme ich in der Güteskala meiner Aktivitäten ganz grob Richtung einkaufen und ziehe diese Tätigkeit dann angesichts der Deadline "Samstagabend Mitternacht" etwas vor. Erstaunlich viele andere aber auch, wobei wirklich kein einziger ernsthafter Einkäufer dabei ist sondern lauter adoleszente Gelegenheitskäufer, denen gerade Alkohol und Snacks ausgegangen sind. Wir mussten ja früher dann noch Tankstellen- oder Kioskpreise kaufen. Möglicherweise haben wir überhaupt je nur Planung und Organisation gelernt, um eben diese Tankstellen- und Kioskpreise zu vermeiden. Heute kann man einfach bis Mitternacht in den Supermarkt stehen, ich verspüre einen gewissen Retrospektivneid (heute bin ich ja in der komfortablen finanziellen Situation, dass mir Snacks einfach nicht ausgehen und Alkohol interessiert mich nicht mehr sonderlich), während ich mit meinem vollgepackten Wagen zwischen Leuten mit ein paar Bierdosen in den Händen und einer Tüte Chips unter dem Arm stehe. Ich lasse natürlich nie wen vor.

    Buch ausgelesen, 84k von Claire North, ich war ganz begeistert von mir selbst, als mir nach einigen Kapiteln aufging, was der Titel bedeutet. Aber nicht nur deshalb definitiv eine Empfehlung, das Buch ist interessant geschrieben und wird noch etwas nachhallen. Anfang des letzten Drittels hatte ich einen kleinen Hänger, so dass mir am Ende einige Namen nicht mehr präsent waren, aber die kann man bei einem eBook ja rasch suchen lassen. Mein Wunsch wäre, dass man beim anklicken eines Namens generell bei Büchern ein kurzes Kontextmenü (so eine Art Mouseover) angezeigt bekommt, wer diese Person so grob ist.

    November seit 6620 Tagen

    Letzter Regen: 08. Mai 2024, 22:35 Uhr