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"Umgang damit als Frau für arrogant gehalten zu werden"
Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Vielleicht mit dem Offensichtlichen: da fehlt ein Komma, denn wir haben hier eine Infinitivgruppe, die von einem Korrelat abhängt. Umgang damit, als Frau für arrogant gehalten zu werden.
Arroganz ist nichts, das ich anstrebe, weder aktiv noch passiv, also weder will ich selbst arrogant sein, noch mich mit arroganten Personen umgeben. Mir ist bekannt, dass viele Leute Arroganz irgendwie anziehend finden. Frau Herzbruch zum Beispiel, deshalb mag sie (mehr oder weniger heimlich) Friedrich Merz, nicht inhaltlich natürlich, nur in Bezug auf die Haltung. Ich kann mich da nicht anschließen. Ich finde Arroganz meist ein bisschen langweilig, dann wiederum finde ich aber ja das allermeiste sehr schnell ein bisschen langweilig. Mit komplett verinnerlichter Arroganz käme ich vermutlich noch gut zurecht aber Arroganz als Habitus, der quasi als Schicht vor dem eigentlichen Wesen liegt (warum auch immer) finde ich sehr uninteressant, weil ich Ausweichen und Antäuschen generell immer uninteressant finde und Gespräche mit geschlossenem Visier nichts in mir bewegen. Ob Friedrich Merz komplett verinnerlicht arrogant ist oder die Arroganz als Habitus vor sich herträgt kann ich nicht beurteilen, weil ich ja kein Fernsehen schaue und ihm noch nie persönlich begegnet bin.
Egal, Friedrich Merz mal beiseite, es war ja gar nicht gefragt, was ich über Arroganz denke, sondern es geht um den Umgang damit, für arrogant gehalten zu werden (weiß nicht, ob Merz sich darüber Gedanken macht oder nicht). Jedenfalls wundere ich mich, warum "Frau" in diesem Themenvorschlag extra genannt ist. Warum nicht "Umgang damit, für arrogant gehalten zu werden"? Weil ich eine Frau bin? Ist es ein Unterschied, als Frau oder als Mann für arrogant gehalten zu werden? Mir ist keiner bekannt. Wenn ich da etwas übersehe, machen Sie mich bitte darauf aufmerksam.
Jedenfalls, welchen Umgang man damit pflegt (als Mann oder als Frau), für arrogant gehalten zu werden sollte ganz maßgeblich davon abhängen, ob man das gut findet oder schlecht oder egal. Wenn man es gut findet, sollte man sich freuen, passt ja dann alles! Wenn man es egal findet, sollte man nicht darüber nachdenken, ist ja Energieverschwendung. Wenn man es schlecht findet, könnte man ergründen, warum man für arrogant gehalten wird, obwohl man das doch gar nicht möchte: ist es ein Missverständnis, wenn ja, wie kommt es zustande - da würde ich nachfragen bei der Person, die gesagt hat, ich sei arrogant. Warum sie das so sieht, obwohl ich finde, ich bin nicht arrogant, wo wir die Situation unterschiedliche beurteilen, was an mir auf sie so wirkt. Oder verhalte ich mich wirklich arrogant, unabsichtlich und unbemerkt oder vielleicht bemerke ich es auch und kann es nicht richtig verhindern, rutsche immer wieder hinein? Da würde ich mir dann Gedanken über die Situationen machen, in denen mir das passiert und überlegen, wie es dazu kommt und wie ich statt dessen reagieren könnte.
Also, das halte ich für den angemessenen Umgang damit, (als Frau) für arrogant gehalten zu werden: sich freuen, nicht drüber nachdenken oder es ändern. Je nachdem.
(Ich werde nach wie vor den Eindruck nicht los, dass ich bei diesem Themenvorschlag einen Subtext übersehe. Erläutern Sie ihn mir gerne!)