Keine Ahnung, wie viel Zeit ich schon damit verbracht habe, mich über Ablesertermine (Heizung, Wasser etc.) zu empören die mitten am Tag liegen. Zusammengerechnet kann ich da schon auf den einen oder anderen Tag Lebenszeit kommen.
Heute früh war es wieder so weit, als ich aus der Tür ging hing ein Zettel dran, Ableser-für-irgendwie-alles-Besuch am Donnerstag zwischen 11:30 und 13:30. Also diesen Donnerstag, Morgen, genau gesagt, natürlich regte ich mich sofort auf und fotografierte den Zettel und mailte mir das Foto, damit ich das Ganze nicht vergesse - was ich nicht vergessen will, den Termin oder das Aufregen, wusste ich in dem Moment noch nicht genau.
Irgendwann später, am Nachmittag befand ich dann, besser jemand anders regt sich auf als ich und rief die angegebene Telefonnummer an. Dort klagte ich mein über Jahre angesammeltes gefühltes Leid und also wirklich, Termin mit nur gerade 24 Stunden Vorlauf angekündigt, können Sie etwa so kurzfristig Urlaub nehmen, fragte ich (im Sinne der rechtschaffenen Empörung ausblendend, dass ich das ja durchaus kann, aber selbst wenn, ich wollte mich als Lady Marian der berufstätigen Ablesergeplagten sehen).
Die Dame am anderen Ende antwortete fröhlich beschwingt, das sei ja alles kein Problem. Ich müsste nicht zu Hause sein, diese Zettel seien nur so um das Grobe schonmal abzufischen, wer halt da ist prima, der weiß dann, warum ein Mensch mit Piepsdings in der Hand klingelt. Aber viele wären nicht zu Hause, die bekämen dann eben - falls man wirklich in die Wohnung müsse, das wisse der Zettelaufhänger nicht so konkret, viele Ablesestationen wären ja auch im Treppenhaus oder Keller oder sowieso per Funk - einen persönlich adressierten Zettel. Da könne man dann die Daten eintragen oder eben auch einen Termin vereinbaren. "Wenn wir wirklich etwas von Ihnen wollen, Frau N., dann schreiben wir Ihnen schon namentlich!", sagte die fröhliche Dame. "Ansonsten machen Sie einfach, wie es Ihnen passt."
Tja. Hätte ich mal vor 10 Jahren oder so angerufen.