Kraulschwimmkurs Stunde 5: zum ersten Mal seit Beginn meines Lebens als Kraulschwimmerin darf ich eine Bahn ohne Schwimmhilfe zurücklegen.
Aber von vorn:
Nach dem Einschwimmen wurde zunächst einmal wiederholt: auf der Seite schwimmen nur mit Kraulbeinen, der untere Arm nach vorn gestreckt, der obere auf dem Oberschenkel. Dann mit Schwimmbrett, wie beim letzten Mal quasi den ganzen Kraulschwimmzug in Überinterpretiert (die Bewegung soll später ja deutlich runder und ökonomischer werden). Dabei verabschiedete sich trotz Schwimmbrille - vermutlich ob meines dynamischen Schwimmstils - eine meiner Kontaktlinsen, bzw. sie faltete sich im Auge unter dem Lid zusammen. Sehr unangenehm, der Schwimmlehrer empfahl sofort eine Schwimmbrille mit Sehstärke - naja, für den Ironman dann.
Es folgte eine Übung mit dem Pool-Boy: der Baumstamm. Ob wir Baumstamm schon gehabt hätten, fragte der Schwimmlehrer. Natürlich nicht, sonst hätte ich hier ja davon erzählt. Bei Baumstamm klemmt man den Pool-Boy zwischen die Oberschenkel, legt sich auf den Rücken, ganz ausgestreckt, den Kopf unbedingt im Wasser den Blick zur Decke gerichtet und die Füße gestreckt. Dann paddelt man mit den Armen, die Füße voran. Eine Übung für die Wasserlage, sehr entspannend für mich, in Wasserlage bin ich exzellent, ich kann stundenlang im Wasser liegen und mich umhertreiben lassen.
Nach Baumstamm dann das große Ding: Kraulbeine und überinterpretierte Kraularme ganz ohne Brett oder Boy oer irgendwas! Mit zur Seite atmen! Ich war so aufgeregt!!
Zwei Bahnen nur, dann der Ausblick auf die nächsten Stunden: wir werden die Armbewegung abrunden, statt des ganzen Körpers nur noch den Schulterbereich drehen und die Sache mit der Atmung noch genauer behandeln.
Heute waren wir 7 Teilnehmer. Der achte, der fehlende Mann, hat aber gar nicht aufgegeben sondern klammheimlich in den Fortgeschrittenenkurs gewechselt! Wir sahen ihn, wie er sich unauffällig dort in die Bahn einfädelte, als wir zum Duschen gingen. Ich sage ganz offen: das sticht schon!
Und als nächstes werden wir die Steber-Oma verlieren, aber nicht an den Fortgeschrittenenkurs sondern eher an die Gruppe Wassergewöhnung. Falls das scharf klingt, ist es keine Altersdiskriminierung sondern liegt daran, dass die Streber-Oma nach jeder Bahn beherzt ins Wasser rotzt.
Ganz am Ende der Stunde wurden die Schwimmpartnerin und ich noch zurechtgewiesen wegen unangemessen kompetitiven Verhaltens, nämlich Wettschwimmen in der letzten Ausschwimmbahn. "Das verstehen wir nicht unter ausschwimmen, sagte der Schwimmlerer tadelnd. Egal, ich hab gewonnen.