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    Sonntag, 17. Mai 2015
    Blogging November - 1286

    Zugegeben, ich war heut am Crepesstand schon nah dran, über die Theke zu springen und die Damen dahinter zu reißen. Nur zwei Leute waren vor mir, die jeweils zwei Crêpes kaufen wollten, mit Nutella, wie schwer kann das sein? Wie lang kann das dauern? Es dauerte über eine halbe Stunde, weil die Damen nämlich gar keine Crêpes machen konnten, einen nach dem anderen zerstückelten sie versehentlich oder verklebten ihn untrennbar mit der Platte und warfen ihn dann weg. Vielleicht ist das die Hölle, der Ort, an dem einem um 18 Uhr, wenn man bis dahin nur Frühstück zu sich genommen hat, ständig frische, duftende Crêpes unter die Nase gehalten und dann weggezogen und in den Müll geworfen werden. Wer weiß.

    Das aber nur nebenher, eigentlich wollte ich vom Supermarkt erzählen, bzw. ich wollte nicht, ich wollte das noch nicht einmal erleben, aber man kann es sich halt nicht aussuchen.

    Im Supermarkt waren vor mir an der Kasse zwei Herren um die 50, vielleicht waren sie angetrunken, vielleicht aber auch nur vom Tag beschwingt, jedenfalls nicht sofort als sozial herausgefordert identifizierbar, aber sie sprachen laut und viel. Sie hatten auch viel eingekauft, das Band schob alles nach hinten durch, sie kamen mit dem Einpacken nicht nach, der eine bezahlte, der andere packte ein, dabei unterhielten sie sich, dann begann der Kassierer, meinen Einkauf über den Scanner zu ziehen, das Band lief weiter, ich kam an die Sachen nicht dran, da der Herr, der bezahlt hatte, noch direkt an der Kasse stand, der andere kam mit dem Einpacken nicht hinterher, meine Sachen schoben sich zu denen der Herren. Nicht so schlimm, sollte man denken, jeder weiß ja, was er gekauft hat, das wird sich schon klären. Doch der einpackende Herr dachte anders, er begann zu schimpfen, schob die Sachen zurück, obwohl das Band am Ende eine dieser Leisten hat, die auf Druck reagieren, also wenn dort Ware draufliegt, stoppt das Band. Aber nicht, wenn man die Ware immer wieder wegschiebt, dann läuft es weiter, ein selbst verursachtes Problem also, das den einpackenden Herrn aber nachhaltig überforderte. Und so geschah das:

    Einpackherr: Boah, das kann ich hier jetzt echt alles nicht brauchen! (nimmt einen Teil meines Einkaufs vom Band und wirft ihn auf den Boden)

    Frau N: Halt! Das heben Sie sofort auf!

    Einpackherr: Aber das mit dem Band...

    Frau N: Kein Gespräch! Aufheben! SOFORT!

    Einpackherr: Aber...

    Frau N: AUFHEBENJETZT!!!

    Einpackherr (Sachen aufhebend): ...hysterisch...

    Frau N: TOTAL hysterisch, JA!! Und Finger weg vom Band jetzt FINGER WEG!!!

    Einpackherr: Aber das Band...

    Frau N: Pscht!!! Ich rede. Finger weg. Sehen Sie. Das Band stoppt. Wenn die Sachen bis zu dieser Leiste fahren, stoppt es automatisch. Sie müssen nichts runterwerfen. Werfen Sie NIE WIEDER meine Einkäufe vom Band!

    Bezahlherr: Ich hoffe ja, wir begegnen Ihnen nie wieder!

    Frau N: Danke!


    Und dann bezahlte ich und sah, dass die nächste Person in der Schlange Mademoiselles Schulleiterin war. Ähja.

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