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    Dienstag, 25. Juni 2013
    Blogging November - 581

    Letztes Jahr gab es an Mademoiselles Schule ein Sommerfest, bei dem die Eltern den Kuchen für das Buffet mitbrachten, und ich bot mich an, die Zettel mit den Rückmeldungen, wer was mitbringt, einzusammeln und das Mitgebrachte so in etwa zu koordinieren. Damals hatte ich viel Spaß ob des einen oder anderen Brüllers wie "Ich bringe Kuchen mit und zwar: Nudelsalat".

    Dieses Jahr war alles ganz harmlos, dann kam jedoch ein Zettel, den ich Frau Herzbruch zu interpretieren bat und wir kicherten ein bisschen:



    Gestern kam dann ein zweiter Zettel, der den ersten noch fragwürdiger machte, und seitdem überlege ich, wie es nun genau dazu kommen ist:





    Darauf, dass Wassermelone weder Gebäck noch Kuchen ist, wollen wir nicht eingehen, Wassermelone ist nämlich eine grandiose Idee und viel besser als Kuchen, von mir aus könnten noch viel mehr Leute Wassermelone mitbirngen. Und über Schreibfehler machen wir uns auch nicht lustig. Ansonsten müssen Sie dazu wissen: Sowohl "Schoko-Kokos-Schnitte" als auch "Wassermelone" sind auf Tipp-Ex geschrieben; unter Schoko-Kokos-Schnitte stand vorher Wassermelone, unter Wassermelone vorher, genau, Schoko-Kokos-Schnitte.

    Ich stelle mir das so vor: die Mutter (der durchgestrichene Vorname ist weiblich) hat offensichtlich zwei Kinder. Sie hat die Kinder gefragt, was sie mitbringen möchten, eins wollte Wassermelone, eines Schoko-Kokos-Schnitten. Dann hat die Mutter das auf den Zetteln notiert, ohne zu beachten, welcher Zettel von welchem Kind ist. Ist ja auch egal.

    (Pause für Zwischenrufe aus dem Publikum)

    Genau. Wenn Sie zwei Kinder haben, oder mit zwei Kindern auch nur jemals zu tun hatten, wissen Sie natürlich, dass das keinesfalls egal ist. Das richtige Essen muss auf dem richtigen Zettel stehen, sonst ist alles komplett falsch und eine Katastrophe. Frau B. hatte also keine ruhige Minute mehr, nachdem der Irrtum einem Kind aufgefallen war - vermutlich dem Viertklässler, der vielleicht sogar eingelenkt hätte, wenn nicht auch die Erstklässlerin davon Wind bekommen und ein Theater abgezogen hätte, gegen das Zeter und Mordio Waisenkinder sind. Entnervt nahm die Mutter also Tipp-Ex und korrigierte ihren Fehler. Dabei übersah sie jedoch, auch an der Stelle die Änderung vorzunehmen, an der der Mann ins Spiel kommt. Es ist also noch schlüssig, dass der Mann die Wassermelone bringt. Frau B. muss ja auch arbeiten, ich kann mich enorm gut in Frau B. hineinversetzen, wie sie von der Arbeit kam und schon wieder einen nervigen Elternbrief zum Ausfüllen vorfand, sich freute, dass ein Kind Wassermelone wollte weil man die nicht noch vorbereiten muss, die Freude dann aber sogleich durch den auf die Zettelverwechslung folgenden Eklat ausgelöscht wurde. Frau B. durchwühlte die Schubladen nach Tipp-Ex, sackte ermattet auf dem Küchenstuhl zusammen und dachte: der Mann soll die Melone schleppen!

    Was ich aber bei meinem sehr logischen, nachvollziehbaren und absolut wahrscheinlichen Szenario nun gar nicht verstehe: Wie kommen die Brezeln ins Spiel? Gibt es etwa noch ein drittes Kind und der Zettel mit "Brezeln - mein Mann bringt die Schoko-Kokos-Schnitten" kommt morgen?!

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