Heute habe ich gleich morgens den Wasserkocher entkalkt (noch vor 7 Uhr) und die Fahrradklingel geölt (noch vor 8 Uhr) und abends einen Knopf angenäht - somit kann man schon von einem äußerst produktiven Tag sprechen.
Der Fahrradmann ist hoffentlich morgen ebenso produktiv und bereinigt die gesammelten Krankheiten des Novembermobils, zu denen ein aus mysteriösen Gründen abgebrochener Ständer, durchgewetzte Handgriffe und ein fehlender Nopfen ("kommensemal mit raus, ich weiß nicht, wie sowas heißt, das muss ich Ihnen zeigen" - "ah. Nopfen.") und abgefahrene Bremsen zählen. Das Rücklicht lasse ich gleich mitreparieren, es ist zwar nicht nötig, weil ich prima Anstecklichter habe, aber wer weiß, vielleicht vergesse ich die mal.
Wenig produktiv war der Oberoptikbeauftragte, bei dem nie neulich ausgewählte Sonnenbrille abgeholt werden konnte, denn es gelang ihm nicht, diese rutschsicher für meinen Kopf einzustellen. Trotzdem kam er mir bei jedem Testaufsetzen für meinen Geschmack zu lang zu nah, weshalb ich ihm genau das sagte, daraus ergab sich eine kleine Szene, bei der er immer wieder aufgeregt "ich bin aber schwul!" krakeelte. Mir doch egal, ich hatte ihm ja kein sexuelles Interesse sondern eine Fehleinschätzung der Menge an Luft um mich herum, die ich für mich allein haben möchte, unterstellt. Das sagte ich ihm ebenfalls, er war aber beleidigt und der Geschäftsführer kam, schlichtete und entschuldigte und warf in der Aufregung eine Kanne Kaffee um und schickte mir die nette Mitarbeiterin von neulich, mittlerweile hatte ich aber keine Zeit und auch keine Lust mehr und werde dort morgen nochmal vorbeigehen. Achtung, die "schwierige Kundin" kommt.
Dann aß ich noch mit Mademoiselle das wohlmöglich 12.-letzte Eis des Jahres (das "Café-Eis" schließt am 22.), hier bediente der Chef und seine Frau stieß ihn ständig an, damit er uns größere Kugeln und eine mehr und für weniger Geld gibt, weil wir dort nämlich die besten Kunden der Welt sind.
Heute vor zig Jahren:
Um 9 Uhr ruft Mama an, weil die Pe2 um 9:30 Uhr bei Pe eintrifft. Wir sind total in Panik und ziehen uns schnellstens an. Sie kommt und trinkt unseren kaffe. Sie erzählt so einiges: Illy ist neuerdings im Westerwald wegen ihres Freundes. Pe2 ist jetzt mit Oh zusammen. Sie erzählt noch von dem Ärger mit ihren Eltern, dass in der Spezialkneipe nur noch Popper rumhängen und das die alte Clique ziemlich drauf und fertig ist. Pe2 ist jetzt öfters in Essen und hängt da mit Oh und zwei anderen von der Fete vom Kuli rum. Sie trägt jetzt Stöckelschuhe ansonsten sieht sie normal, nur schwarz aus und will unbedingt, dass wir die Haare offen tragen.
Nachmittags gehen wir dreimal in den Plattenladen und in zwei Klamottenläden. Dann rauchen wir mit Pe2 den Rest der Mischung und gehen in den Park.