Zwei Stunden lang saß ich gestern mit einer Freundin im Schwimmbad - also vor der Schwimmhalle selbst aber im Gebäude Schwimmbad - am Kaffeeautomaten, aus verschiedenen Gründen die mit Kindern, pubertierenden Kindern, Kindergeburtstag, Außentemperatur, Halsschmerzen, Infrastruktur und Autoschlüssel zu tun hatten. Wir besprachen in dieser Zeit hochwichtige Dinge, es wurden sogar Notizen gemacht.
In diesen zwei Stunden kamen natürlich diverse Personen, um Kaffee aus dem Automaten zu ziehen. Und alle, ausnahmslos alle diese Personen baten uns dabei (aus unterschiedlichen Gründen) um Hilfe.
Ich habe dieses Erlebnis noch nicht so ganz verarbeitet und besonders frage ich mich, ob dieser Automat überhaupt jemals Kaffee verkauft, wenn wir nicht dort anwesend sind. Und wie alt die Plörre dementsprechend war, die wir dort gestern getrunken haben.
Kennen Sie vielleicht, so Tage, an denen man eigentlich alle nur anbrüllen möchte mit "sprich mich nicht an, fass mich nicht an, guck mich nicht an, DENK NICHT MAL AN MICH!!"
Vom Büro (alle irre da) auf die Couch gerettet und dann klingelt un-un-ter-brochen eins der Telefone, erst das Festnetz, meine Mutter, meine Schwester, meine Mutter, meine Schwester, meine andere Schwester und das alles wegen irgendas Ende Februar, es wäre locker möglich gewesen, in Ruhe die eine oder andere Mail dazu zu verfassen, aber nein, alle rufen an. Wie mich dieses Telefonklingelgeräusch aggressiv macht! Ich habe das Festnetz sowieso nur noch für Familie und für Werbeanrufe, die ich aber nie annehme, ich kann also nur davon ausgehen, dass es Werbeanrufe sind, die Nummern kenne ich nicht und sie wiederholen sich immer wieder, kein normaler Anrufer würde das ja so machen. Die würden auf den Anrufbeantworter sprechen. Was erstaunlich viele Menschen ja wiederum nicht tun, das verstehe ich auch nicht, ich spreche enorm gern auf Anrufbeantworter, niemand erwartet da große Floskeln, man kann einfach kurz und knapp sagen, was man will, ich strukturiere das gerne mit erstens, zweitens, zwei a im Falle von x, zwei b im Falle von y und so weiter. Ja, ich liebe es, auf Anrufbeantworter zu sprechen. Um so mehr regt es mich auf, wenn Leute dann zurückrufen, ohne die Nachricht abgehört zu haben. Weil sie die Nummer im Display gesehen haben. Mal ehrlich, irgendeine Nummer zurückrufen. Das ist doch pathologisch.
Jedenfalls klingelte dann nicht nur das eine Telefon sondern auch beide Handys, die waren aber in verschiedenen Zimmern am Strom und ich lief immer von einem zum anderen und meist war das Gespräch gerade weg, wenn ich ankam, und niemand hatte eine schön strukturierte Nachricht hinterlassen, die Nummern kannte ich aber - Mutter, Schwester, Schwester, wie gesagt - also rief ich zurück, man kann der Familie nicht dauerhaft entgehen, aber dann war besetzt und dann rief ich auf einem anderen Telefon der jeweiligen Person an und dann klingelte schon wieder eins der Handys in einem anderen Raum und ich rannte wieder zurück und dann musste ich so lachen, dass ich mir den Kopf an der Tischplatte stieß, sowas erhöht das Denkvermögen, sagte meine Mutter mir früher immer.
Wo war ich. Achja, dann klingelte noch dauernd der Kurzzeitwecker weil ich experimentelle Rosinenbrötchen buk, es gab in ganz Offenbach heute keine, das Kind hat aber morgen Schachturnier, den Zusammenhang kann ich jetzt nicht erklären, jedenfalls braucht man Rosinenbrötchen, also buk ich sie halt, wie schwer kann das schon sein. Mit der Backzeit war ich unschlüssig, daher dauernd Kurzzeitwecker und dann noch im Essen rühren und dann kam das Kind und dann waren die Katzen nicht gefüttert und dann war was mit den Mathehausaufgaben und dann was mit den Kontaktlinsen und dann kotzte eine Katze und ich saß keine 5 Minuten am Stück ungestört, bis jetzt nicht, jetzt kam das Kind gerade wieder aus dem Bett, weil es noch einen Kuss braucht, keine 5 Minuten, dabei war alles, was ich heute wollte, irgenwo ungestört sitzen und ein Buch lesen, stundenlang, tagelang, wochenlang. Kein bestimmtes. Aber lang. Keine 5 Minuten. Lasst mich einfach alle in Ruhe.
Ich habe im letzten Sommer aus Schottland 144 Ibuprofentabletten mitgebracht und heute waren die leer. Was mich kurz ziemlich erschreckt hat bis ich mich wieder an die Krankheitsserie im letzten Jahr erinnerte.
Meine Schwester ist verreist und meine Mutter hat versehentlich ihr Handy gesperrt. Es ist eigentlich kein Problem, ich habe alle notwenidgen PINs und PUKs, aber ich weiß nicht genau, was sie bisher getan hat und das Gerät sagt beharrlich "noch zwei Versuche". Kleine Schrift und Finger ohne Gefühl und das Gehör und so weiter, jedenfalls möchte meine Mutter eher nicht irgendwelche Zahlen eintiippen, die ich ihr am Telefon ansage, wenn es nur noch zwei Versuche gibt. Und auch meine Rede, dass sich auch nach den zwei Versuchen noch weitere Lösungen finden lassen, beruhigen nicht ausreichend. Immerhin sind mir auf Anhieb gleich drei Personen eingefallen, die ich bitten könnte vorbeizuschauen. Aber dann fiel mir auch ein, dass meine Schwester morgen aus dem Urlaub zurückkommt.
Ein Buch in einem Rutsch durchgelesen, Faserland, es hat nur 160 Seiten. Ich weiß nicht, was ich davon halte, das muss erstmal sacken.
Den ganzen Tag abwechselnd von Katze und Kater schnurrend bekuschelt worden (beim Lesen halt), sehr niedlich, nur leider an einem Tag, an dem mir kein bisschen nach Kuscheln ist. Ich habe nämlich Kopfschmerzen und wenn ich die habe, möchte ich am liebsten nichts um mich herum und schon gar nicht Berührungen.
Und die ganze Welt redet nur von Trump, als ob es nichts anderes (und besseres!) mehr gäbe!
Gedacht, das dies hier auch für meine Eltern ein schönes Geschenk wäre.
Ich wasche jetzt nur noch am Wochenende Wäsche und bin damit sehr zufrieden. Da wir keinen Trockner haben, hängt dann zwar die gesamte Wohnung mit alle Möglichen voll, aber jeweils dienstags wir dann gemeinschaftlich alles weggefaltet (weil mittwochs ja die Putzfrau kommt). Es lief erst holprig, aber mittlerweile kann sich auch Mademoiselle merken, dass Kleidungsstücke erst nach dem nächsten Wochenende wieder verfügbar werden. Das alles hat den großen Vorteil, dass ich nicht mehr das Gefühl habe, an-dau-ernd zu waschen. Das hat vermutlich einen großen Nachteil, wenn wir am Wochenende verreisen, aber das kam seit Einführung des neuen Wäschebeschlusses Mitte Dezember noch nicht vor. Andererseits haben wir auch alle ausreichend Kleidung für zwei Wochen im Schrank.
Schreibt, Ihr Narren, mein Feedreader ist leer! (Stimmt nicht ganz, sind noch Texte von Don Alphonso drin, aber für die brauche ich immer eine bestimmte Gemütsverfassung).
Der war wie erwartet. Was eigentlich noch anlag, hätte sich locker erledigen lassen. Aber dann kommt plötzlich noch diese Frage und jene, und was eigentlich schon klar war wird wieder umgeworfen und was jemand eigenlich schon verstanden hatte ist jetzt doch komplizierter als gedacht. Ein paar höchst überraschende Auskünfte auf Rückfragen, die dringende Kurskorrekturen erfordern, ein paar Sachen, die vielleicht doch nicht bis Januar liegen sollten, weil es dann eng werden könnte und könnten Sie noch eben und wenn es doch nur rasch noch ginge und überhaupt.
Als dann alles fertig war ein letzter Rundgang durchs Büro und noch ein Kaffee mit A und Plätzchen mit B und Fotos gucken mit C und D und E noch verabschieden und dann noch ein Wasser mit F und G bitten, die Blumen zu gießen und bei H vorbei wegen der Post und so weiter.
Und jetzt ist fertig für die nächsten 2,5 Wochen. Yeah.
Ärztin: Frau N! Was ist denn jetzt passiert?
Frau N: (blabla) Iliosakralgelenk (blabla) Ischias (blabla)
Ärztin: Das nimmt ja gar kein Ende bei Ihnen!
Frau N: (guckt betrübt)
Ärztin: Was gucken Sie denn so betrübt?
Frau N: Das ständige krank zermürbt mich langsam.
Ärztin: Sie dürfen sich da nicht so drauf konzentrieren. Haben Sie eigentlich Hobbies?
Frau N: Ja sicher habe ich Hobbies.
Ärztin: Was denn so?
Frau N: Karaoke zum Beispiel.
Ärztin: Na wunderbar. Dazu brauchen Sie ja das Bein nicht! Und die Stimme ist fast schon ganz zurück! Treiben Sie auch Sport? Schwimmen Sie?
Frau N: Ich schwimme sehr gerne.
Ärztin: Dann gehen Sie doch mal schwimmen!
Frau N: Sie sind lustig, ich komme ja kaum in meine Unterwäsche, wie soll das denn mit dem Badeanzug gehen in so einer Kabine und schnell-schnell.
Ärztin: Was sind Sie so kompliziert. Ziehen Sie den Badeanzug zu Hause an, in Ruhe. Und später lassen sie die Unterwäsche halt weg, meine Güte, gehen Sie mit wem Schwimmen, der sie mit dem Auto nach Hause fährt.
Frau N: Und verreisen will ich in anderthalb Wochen auch. Ob das geht weiß ich ja jetzt auch nicht.
Ärztin: Wollen Sie den Mount Everest besteigen?
Frau N: Nee. Nach Wien.
Ärztin: In Wien gibt es viele Menschen, die nicht gut Laufen können. Und für den Notfall auch Ärzte. Ich sehe da kein Problem.
Frau N: Aber ich wollte da ganz viel herumlaufen und anschauen!
Ärztin: Planen Sie notfalls halt ein bisschen um! Wien hat schöne Kaffeehäuser. Es ist doch besser, Ihnen tut das Bein weh, während Sie gemütlich in Wien im Kaffeehaus sitzen, als während Sie zu Hause auf dem Sofa sitzen und sich ärgern, dass Sie nicht verreist sind. Falls Sie dann nicht sowieso schon schmerzfrei sind.
Frau N: Sitzen kann ich ja - ach keine Ahnung, ich kann auch gar nicht schlafen, weil ich nicht liegen kann, deshalb kann ich nicht denken.
Ärztin: Da schreibe ich Ihnen was auf, das die Muskeln entspannt.
Frau N: Na aber nicht, dass ich da den Michael Jackson mache!
Ärztin: Natürlich machen Sie nicht den Michael Jackson.
Frau N: Ich kann ja nur nicht liegen.
Ärztin: Eben. Sitzen können Sie ja und reden können Sie auch ziemlich gut. Verabreden Sie sich doch mal mit Freunden! Gehen Sie aus! Etwas essen!
Frau N: Kann ich Alkohol trinken?
Ärztin: In Verbindung mit dem Medikament nicht, ansonsten ja. Dem Bein ist das egal.
Frau N: Na gut.
Hm hm hm.
Heute die ersten Weihnachtsgeschenke gekauft.
heute einfach hier.
Heute freue ich mich einfach nur darüber, dass gerade jetzt im Moment alles ziemlich gut ist.
:-)
Ich grusele mich beim Filmschauen mit Mademoiselle und die lacht mich aus.
So weit ist es schon gekommen.
Die Heizung angeschaltet. Anfang Oktober. Das kam noch nie vor.