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    Montag, 25. März 2019

    Ich will gar nicht mehr wissen, was der Plan für heute eigentlich war, das allermeiste davon wird aufgrund von Laune nämlich nicht stattgefunden haben.

    Die Laune ergab sich am Morgen, als ich in den Zug zur Arbeit einstieg und am Boden eine zusammengebrochene Frau vorfand, sehr viele Leute standen und knieten besorgt um sie herum und redeten viel, in dem "ach Du meine Güte" und "ohje" vorkam und auch die neu Einsteigenden gingen entweder betreten vorbei oder schauten sich hilflos um. Meine Frage "hat jemand den Notruf gewählt?" fand ich absolut naheliegend, sie traf aber nur auf Stille und schafartige Blicke. Ich weiß wirklich nicht, wo das Problem ist, drei Tasten auf dem Handy zu drücken, ein motorisches oder intellektuelles kann es kaum sein, alle Anwesenden wirkten mehr oder weniger fit und waren wohl auf dem Weg in ein Büro, in dem sie komplexere Aufgaben verrichten. Willig waren sie an sich auch, jedenfalls schickte ich einen den Zugführer suchen, einen anderen in die Lichtschranke, damit der Zug nicht abfährt, und so weiter, sie waren alle motiviert dabei. Aber dieses ganze schafherdenartige Verhalten, glotzen und jammern und ein Problem erkennen, ohne dass daraus eine Handlung erwächst, hat mir nachhaltig die Laune verdorben. Ich verfüge an sich über eine große Menschenliebe, aber so ein bisschen sich selbst regulieren, ein bisschen spontan auf eine Situation reagieren und das Notwendige tun, ein bisschen Handlung aus sich selbst heraus, das muss schon sein. Ansonsten fällt es mir sehr schwer, in dieser ganzen Veranstaltung Menschheit einen Sinn zu sehen.

    (Der Frau geht es glaube ich gut, sie konnte später selbst aus dem Zug aussteigen.)

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