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    Sonntag, 6. Januar 2019
    WmdedgT 1/2019

    Auch 2019 gibt es wieder WmdedgT.

    Ich wache das erste Mal gegen 4 Uhr mit grauenhaften Migränekopfschmerzen auf, werfe Schmerzmittel nach und lege mich wieder ins Bett. Zum zweiten Mal wache ich dann um 7 Uhr auf, weil die kleine Katze mich haut und anschreit. Ich fülle den Napf mit Futter und lege mich wieder ins Bett. Dann wache ich um 10:30 Uhr wieder auf und beschließe, wach zu bleiben.

    Es folgt erstmal ein Kaffee auf der Couch, um zur Besinnung zu kommen, danach Frühstück und dann setze ich mich an den Schreibtisch, um weiter den Papierstapel des Grauens abzuarbeiten. Überraschenderweise geht das plötzlich sehr schnell und ich erledige alles, das heute möglich ist (Bankbesuche und Anrufe irgendwo halt wegen Wochenende nicht). Die Ablage des Abgearbeiteten verschiebe ich nochmal auf einen anderen Tag aber der Stapel an sich ist durch. Sehr schön.

    Nicht so schön ist, dass die Migräne sich hartnäckig hält. Deshalb entschließe ich mich am Nachmittag zu einem anderen Migränemittel, das ich nur sehr ungern nehme, aber ich bekomme den Kopf jetzt schon seit mehreren Tagen nicht in den Griff und habe die Nase voll.

    Am Abend bin ich verabredet zu Köcheln & Picheln, d.h. eine Gruppe Freunde trifft sich bei einer Person, die das Hauptgericht zubereitet, wer anders bringt jeweils Vorspeise und Dessert mit und dazu gibt es Getränke. Das Thema dieser Runde ist "Eintopf", passend zu den Wintermonaten, und das Thema des heutigen Abends "Irland". Ich bin für das Dessert zuständig, es wird ein Brotpudding mit weißer Schokolade und Whiskey-Eggnogg-Sauce. Der Brotpudding soll erst vor Ort in den Ofen, ich bereite also nur die Bestandteile vor und packe sie für den Transport ein. Die Sauce mache ich zu Hause schon komplett fertig.

    Als ich gerade aufbreche kommt ein erschreckender Anruf: ein Freund, der eigentlich auch am Köcheln & Picheln teilnehmen will, ist gerade mit Vorhofflimmern vom Rettungswagen abgeholt worden. Es gibt aber im Moment nichts, das wir für ihn oder seine Freundin tun könnten. Daher treffen wir uns trotzdem zum Essen und halten nur die Handys im Auge und achten darauf, fahrtauglich zu bleiben - was bei mir wegen des Medikaments generell etwas fraglich ist, aber es sind ja genügend andere da.

    Das Menü ist sehr lecker - mit dem kranken Freund entfällt die Vorspeise, aber die Gastgeber haben sozusagen als "Gruß aus der Küche" noch Haggis-Blätterteig-Häppchen (Schottland, Irland, Hauptsache Skandinavien) vorbereitet und das Hauptgericht ist ein Lamm-Stew mit Kartoffeln, grünen Bohnen und Karotten. Der Brotpudding als Dessert gelingt ebenfalls, auch wenn es erst nicht danach aussieht: das Backblech bricht unter der Last von Pudding und Wasserbad zusammen und überschwemmt die Gastgeberküche. Immerhin war ich so geistesgegenwärtig, die heiße Auflaufform mit kochendem Wasser nicht auffangen zu wollen sondern trat elegant einfach einen Schritt zur Seite. Glück gehabt!

    Gegen Mitternacht brachen wir nach Hause auf, dort fand ich eine angespannte Küchensituation und eine wütende M vor, die ein größeres Backprojekt (4-stufige Buttercremetorte) gestartet hatte und das lief dann nicht so wie erhofft. Es ist nicht das erste Mal, dass gescheitertes Backen hier zu größeren Verwerfungen führt und ich glaube, das liegt auch daran, dass das Kind die Komplexität von Konditoreiaktivitäten unterschätzt - vielleicht, weil sie mir so leicht von der Hand gehen, ich habe aber natürlich auch viele Jahre Erfahrungsvorsprung und bin in einem Bäckerhaushalt aufgewachsen, da kann man leicht mal einen Blick auf ein Internetrezept werfen und sagen "nee, das wird so nicht funktonieren". Ich würde mir wünschen, dass sie halt einfach vorher mal nachfragt und sich Rat zu derartigen Aktionen holt, bei mir oder auch telefonisch beim Opa. Aber wünschen kann man sich bei Kindern um die 14 natürlich immer viel. Es ist, wie es ist, und wenn es nur um Kuchen geht ist es halt auch nicht wirklich dramatisch.

    Jetzt hoffen wir auf eine ruhige Nacht - ein paar gedrückte Daumen für den Freund schaden bestimmt nicht.

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