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    Dienstag, 25. Juli 2017
    Dover and out.

    Der letzte Tag war dann recht unspektakulär. Morgens weckte mich wieder das Huhnartige und ließ sich genauso wenig fotografieren wie immer bisher. Dann gab es natürlich nochmal Spiegelei. Und dann brachen wir auf nach Dover, um dort nochmal zu übernachten und dann eine frühe Fähre zu nehmen.

    Der Weg nach Dover zog sich, einmal weil es in Südengland ja keine richtige Autobahn gibt, dann wetterbedingt und nicht zuletzt auch, weil es der erste Tag der britischen Sommerferien war und zusätzlich halt Samstag und damit Bettenwechsel in den Ferienhäusern.

    Das Spektakulärste war vielleicht, dass Herr N und Mademoiselle "richtiges Essen mit Fleisch" an einer Imbissbude auf einem Miniparkplatz zu sich nahmen, es soll grauenhaft gewesen sein, aber beide haben aufgegessen. Also war es vielleicht ungefähr so wie bei mir - das Essen habe ich zwar abgelehnt, aber dafür das Klo dort benutzt, das war auch grauenhaft aber hat mich nicht davon abgehalten, mein Vorhaben umzusetzen. Wir sind in der Familie alle etwas entschlussfest.

    Als wir dann am Abend in Dover ankamen, hatte niemand mehr Lust, etwas zu besichtigen und auch niemand mehr Lust, zum reservierten Inder zum Essen zu fahren. Statt dessen ließen wir uns einen Tisch im hoteleigenen Restaurant reservieren und aßen dort mti Blick auf die Kreidefelsen und auch wirklich sehr gut. Davon abgesehen, dass ich kein Restaurantessen mehr sehen kann derzeit, mir ist eher so nach Nudeln mit Tomatensoße oder Käsebrot. Letzteres ließ sich aber fast umsetzen, denn ich bestellt mir einfach die Käseplatte von der Dessertkarte als Hauptgericht, die kam dann mit Brot, Crackern, Apfel, Traube und Karotte daher und die Käsesorten waren allesamt köstlich (kein Foto weil so schnell aufgegessen). Währenddessen saugten im guten Hotel-WLan alle unsere Geräte gierig ihre Updates.



    Dann machten wir noch einen Strandspaziergang. In Dover wird momentan viel in den Docks gebaut, ich glaube, es soll einen neuen Pier geben, jedenfalls darf man nur zu sehr eingeschränkten Zeiten schwimmen, weil ansonsten unter Wasser Pfähle irgendwo eingerammt werden.



    Die Nacht war dann leider blöd, es war im Zimmer nämlich unglaublich heiß, also wirklich heißer als in dem tropischen Gewächshaus. Die Fenster ließen sich nicht richtig öffnen, zudem gingen sie hinten heraus und da war ein Baugerüst und darauf saßen Menschen und feierten, was mich nicht an sich störte, aber zum Schlafen wollte ich dann doch lieber die Vorhänge geschlossen haben, also kam noch weniger Luft hinein. Das Hotel hatte einen Ventilator bereitgestellt, der lief dann eben die ganze Nacht, Herrn N störte das Geräusch und mich, dass er mir immer wieder Haare ins Gesicht pustete (der Ventilator, nicht Herr N), ohne ging es aber partout nicht. Naja egal, irgenwdann schläft man dann halt doch. Und am nächsten morgen präsentierte sich Dover frisch und sonnig.



    Die Fähre fuhr um 9 Uhr und hatte mir am Vortag gemailt, wir sollten bitte 1,5 Stunden vor Abfahrt einchecken wegen Hochsaison. Das taten wir auch - es waren vom Hotel nur 15 Minuten bis zum Hafen, deshalb hatten wir das ja extra so geplant - und waren dann eins der ersten Autos überhaupt, so dass noch Zeit war, auf Suche nach Kaffee durch den Hafen zu wandern. Dabei unterhielt ich mich noch mit einem Hafenarbeiter, also so gut es ging, denn er sprach einen Akzent, mit dem ich nicht zurechtkam. Aber er erklärte mir, dass eine Fähre (ferry) ein "boat" sei, kein "ship". Ship und boat unterscheiden sich sonst (im Englischen - ich weiß nicht, ob man das 1:1 aufs Deutsche umlegen kann) durch Größe, Besatzung, Passagieranzahl, Reisedauer, Art der Gewässer in denen sie verkehren, Neigung in Kurven und so weiter, es klang alles höchst kompliziert, aber war dann ja auch nicht weiter wichtig, denn Fähren sind - ganz egal welche Aspekte ansonsten auf sie zutreffen - ein "boat". Sehr interessant.

    Nun, und dann ging es auf die Fähre und 1,5 Stunden später sahen wir das europäische Festland.

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