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    Samstag, 22. Juli 2017
    Bodmin Moor: Hurler Stone Circles und Golitha Falls (nachreicht)

    Aufgeweckt um kurz nach 6 von einem kugelrunden huhnartigen Getier, das im Sonnenschein auf der Wiese schnarrendes Geschrei absondert.



    (Man sieht es auf dem Bild nicht gut, es sitzt hinten auf der zweiten Wiese ziemlich rechts. "Fasan", meint die Hausherrin.)

    Frühstück gibt es in der Farmhausküche - alle Gäste sitzen gemeinsam um einen großen Tisch, während die Hausherrin das Frühstück an einem großen blauen Aga zubereitet. Ein passender Schraubenzieher für die Orthese wird auch gefunden und obwohl sich das Bein noch nicht ganz auf 90° beugen lässt (das kommt schon noch - war bei der letzten Umstellung auch zunächst so) wird alles schlagartig viel besser: ich kann jetzt ganz normal gehen, auch mit größeren Schritten, und nicht allzu hohe Treppenstufen wieder mit beiden Beinen laufen. Und normal ins Auto einsteigen. Und eben normal auf einem Stuhl sitzen. Hachja.

    Weil das Wetter schön ist, fahren wir heute ins Bodmin Moor (da war bisher immer nur Regen/Nebel, wenn wir daran vorbeikamen). Zunächst zu den Hurler Stone Circles - das sind nochmal Steinkreise, ähnlich wie Stonehenge, und auch hier weiß niemand, wozu sie gut waren, man vermutet, zu etwas Sakralem.



    Außerdem gibt es viele frisch geschorene Schafe und windschiefe Bäume und Wolken und allgemein halt Landschaft.





    Und den obligatorischen Westwindbaum, normalerweise ist er einsam auf Bildern, hier in Schafbegleitung.



    Die nächste Station sind die Golitha Falls, ein Naturschutzgebeit am Fluss Fowey (spricht man: Foi). Von einem Parkplatz aus gibt es zwei verschiedene Wege, einen "Easy Access"-Weg, der einen Rundgang am Fluss bietet, und einen "Path" zu den Falls an sich, also Wasserfällen, wobei damit keine spektakulären niagarafallartigen Dinge gemeint sind sondern eher so ein britisch-zurückhaltendes Dahinrauschen über bemooste Steinstufen. Der "Path" ist allerdings an mehreren Stellen überschwemmt, so dass wir teilweise einfach so am Ufer über die Steine müssen oder durch den Wald und auch ab und an mal auf Steinen oder Baumstämmen das Wasser kreuzen.





    Zwischendurch kommt auch mal Regen, ein richtiger Sturzbach, endlich kann ich meine mitgeführten Regenponchos zum Einsatz bringen! Bis sie aus ihrer Hülle herausgefummelt und übergestülpt sind, ist der Regen allerdings schon wieder vorbei.

    Durch die nicht begehbaren Wege und den entsprechenden Hindernisparcours sind wir statt der üblichen 30 Minuten zweieinhalb Stunden unterwegs und müssen uns danach erstmal stärken - praktischerweise gibt es direkt auf dem Parkplatz eine Grillbude.

    Gutes Essen findet man oft an unerwarteten Orten - hier gab es tatsächlich das bisher beste Essen in Cornwall überhaup, nämlich Sauerteigbrote mit gegrilltem Fleisch (Rind oder Bacon und so), Salaten/Sprossen/Gemüse/Tomaten, gegrillten Maiskolben etc. Dauerte etwas, weil es eben frisch gegrillt wurde und war total lecker. Kaffee und Kuchen nahmen wir dann auch noch mit und das war ebenso gut. Man kann dort nur bar oder per Paypal zahlen, diese Kombination habe ich vorher auch noch nirgendwo erlebt.

    Die Familie wollte nun überraschenderweise nicht zum nächsten hübschen Ort und dort nochmal zweieinhalb Stunden durch eine Schlucht wandern sondern auf einem Bett liegen und ausruhen. Ts. Aber gut, so haben wir es gemacht, mit frischem Tee aus der Unterkunft und dem gekauften Kuchen. Also stornierte ich schnell das geplante Abendessen an der Schlucht und reservierte statt dessen im Nachbarort der Unterkunft, den man auch zu Fuß erreichen kann, so dass es später noch einen kleinen Spaziergang gab.

    Und dann wieder sehr gutes Essen!





    Und dann ein weiterer kleiner Spaziergang nach Hause und dann schlafen. Ich bin sehr gespannt, ob beim schlafen 30 Grad mehr an Beweglichkeit auch einen Unterschied machen! Und auf das Unwetter, das heute Nacht kommen soll, bin ich auch gespannt. Es pfeift schon ganz schön draußen.

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