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    Montag, 17. Juli 2017
    Cornwall: Godrevy / Portreath Heritage Coast - Pendennis Castle - Falmouth (nachgereicht)

    Heute war ich zum ersten Mal vor dem Wecker wach und genoss es dann, einfach noch eine Stunde im Bett zu liegen und nur auf die Geräusche von draußen (Möwen, später Klappern vorn Geschirr und leise Stimmen) zu lauschen.

    Als alle wach waren, betrachteten wir die Lage, insbesondere das Wetter: wolkig aber trocken. Und das Bein.v2: einsatzbereit. Und da wir alle eher Lust auf Natur hatten, strichen wir das Programm ein bisschen zusammen und beschlossen den Großteil des Tages einfach an der Küste (Strand, Klippen, South Western Coastal Path) zu verbringen und danach ganz nah an der neuen Unterkunft noch ein Schloss zu besichtigen und sonst nix.

    Wir fuhren also nach Godrevy, parkten dort das Auto und kletterten die Böschung zum Strand hinunter. Es hätte auch Treppen gegeben - das sah ich aber erst ungefähr zwei Stunden später. Da war ich schon längst hinuntergekrabbelt und hatte dabei auch einmal völlig vergessen, dass ich das Bein ja gar nicht richtig beugen kann (die Orthese verhindert das aus genau dem Grund: dass man zum Vergessen neigt) und mich dementsprechend mit der Nase voran in die Böschung (Bild unten) gelegt. Die bestand aber nur aus Sand und Blumen und war weich, ich hätte glatt liegen bleiben können, nur war ich ja gar nicht müde.



    Unten taten wir, was man halt am Meer so tut: mit den Füßen im Wasser herumlaufen, Steine aufheben, Muscheln aufheben, durch den Sand herumlaufen, auf Felsen klettern, viele Fotos machen.






    Schwimmen wurde in Erwägung gezogen, dann aber doch wieder verworfen. Von mir hauptsächlich, weil ich natürlich mit Orthese schwimmen müsste, das geht durchaus, dann ist das Ding aber nass, und da noch 2 Stunden Autofahrt vor uns lagen, befüchtete ich mangelnden Komfort. Warum die anderen beiden Familienmitglieder nicht schwimmen gingen, weiß ich nicht. Herrn N war es vermutlich zu kalt, der ist ja eher ein Sonnenkind. Und Mademoiselle war so sehr mit Felsenklettern und vor sich hinmurmeln und Dinge ins Handy sprechen beschäftigt, dass sie zum Schwimmen gar keine Zeit gehabt hätte. Ein andermal.


    Nach etwa zwei Stunden kletterten wir die Böschung wieder hoch bzw. hatte ich, wie gesagt, am anderen Ende der Bucht nun Treppenstufen entdeckt, die mir den Aufstieg erleichterten. Oben angekommen gingen wir dann ein Stück den South Western Coastal Path entlang.





    Wir kamen zu einer Bucht kamen, in der Seehunde lagen. Die sind offenbar etwas schreckhaft und rennen, wenn man zu laute Geräusche macht, so schnell ins Wasser, dass sie sich dabei verletzen können (das war auf einem weiteren Schild erklärt).



    Hier in der Bucht war einer, sieht man auf dem Foto aber nicht, müssen Sie so glauben.



    Mittlerweile nieselregnete es und wir waren auch alle hungrig und als wir uns umdrehten sahen wir, dass wir offenbar eine kleine Landzunge umrundet hatten und nun genau auf der gegenüberliegenden Seite vom Parkplatz standen. Ein Zeichen. Wir stiegen ins Auto und fuhren weiter mit dem Plan, unterwegs für Tee und Gebäck anzuhalten.

    Dieses Mal war der Weg aber viel kürzer als auf meinem Zettel stand und so kamen wir schon am nächsten Ziel - Pendennis Castle - an, bevor es zu Tee und Gebäck kam.



    Pendennis Castle gehörte zu einer Kette an Forts, von denen aus die Küste unter Henry VIII gegen die Franzosen und Spanier verteidigt wurde. Was innen drin ist, habe ich mir nicht so genau angeschaut, Bein.v2 war mittlerweile etwas angeschlagen. Ich bin stattdessen auf den höchsten zugänglichen Punkt der Burganlagen geklettert und habe mich dort umgeschaut: sehr schöne Aussicht, über Falmouth, den Hafen, Strände, die Mündung des Flusses Fal, Segelbotte, Fähren, große Schiffe und so weiter. Es war bedeckt aber warm und schon sehr komfortabel, da herumzusitzen und immer mal wieder ein Foto zu machen.



    Am frühen Abend hatten wir alle genug gesehen, Herr N und Mademoiselle hatten auch Hunger, mit "Abendessen um 8" konnte ich sie aber, wie geplant, vorerst ruhigstellen.

    Wir fuhren in die neue Unterkunft, direkt in Falmouth, wenige Minuten zu Fuß vom Strand entfernt.



    Hier wurden wir mit Tee und Lemon Cake empfangen, es musste also niemand verhungern. Die Unterkunft ist dieses Mal ein etwas größeres Haus, weniger familiär aber das stört mich nicht. Dafür sehr gut organisiert, die Koffer wurden schon in die Zimmer getragen, während wir noch im Garten Tee tranken und dann gab es von den Gastgebern eine Einführung zur Benutzung des Hauses, Stadplan, Broschüren, Wlan-Passowrtund so weiter. Den Weg zu unserer Abendessenreservierung in einem Fischrestaurant auf einem Felsen am Meer konnten wir uns auch gleich erklären lassen: es gibt einen Schleichweg am Strand entlang, dann durch die Hecken, dann einen anderen Strand entlang und dann ist man schon da.



    Wir sollten nur zurückkommen, bevor es ganz dunkel ist, denn der Weg ist nicht beleuchtet und wir könnten die Klippen hinunterfallen, wurde uns fürsorglich mitgeteilt. Das haben wir dann auch gerade noch so geschafft.

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