Heute wurde der Wunsch des Kindes umgesetzt, das Dartmoor zu sehen.
Zunächst fuhren wir Buckfast Abbey an, eine noch aktive Benediktinerabtei. Mit der historischen Bedeutung und so weiter habe ich mich nicht befasst, weil ich so sehr damit beschäftigt war, die tollen Pflanzen zu bewundern: uralte Bäume, schöne Hecken, blühende Blumen, riesiges anderes Gewächs. Keine Ahnung, wie das alles heißt, aber es war toll. Dazwischen Wasserläufe, Statuen und so weiter. Und niemand dort außer uns.
Nur, warum wir irgendwie keinen Eingang in die Kirche an sich fanden, hat mich gewundert. Das klärte sich dann etwas später: das Navi hatte uns in den Privatbereich der Abteil gelotst, ich hatte also die ganze Zeit die Pflanzen der Mönche bewundert und nicht den öffentlichen Bereich. Den schauten wir dann auch noch an, auch hübsch aber kein Vergleich. Danke Google.
Weiter ging es, jetzt richtig in die Landschaft, die Straßen waren teilweise so eng, dass die Hecken an beiden Seiten das Auto entlangstreiften. Ab und an kam wer entgegen, dann musste einer von beiden bis zu einer der seltenen dafür vorgesehenen Buchten oder sonst halt bis zur letzten Kreuzung zurücksetzen. Meist taten das sehr versiert die Einheimischen. Trafen zwei Touristenfahrzeuge aufeinander, dauerte es länger.
Der nächste Stop war an den Haytor Rocks. Das ist ein Hügel mit Felsteil obendrauf, man kann den Hügel hinaufgehen und dann die Felsen erklettern. Den Hügel machte ich mit, diesen hier, hinten sieht man klein den Parkplatz.
Auf die Kletterei habe ich dann lieber verzichtet, weil ich zu diesem Zeitpunkt schon gelernt hatte: hoch geht mit Bein.v2 so gut wie alles, runter ist es jedoch deutlich problematischer. Also lieber nicht. Die Aussicht vom Hügel war auch schon schön.
Und ich hatte sowieso Schnappatmung, weil ich das vorausgerannte Kind natürlich, wie sollte es anders sein, ganz, ganz oben auf der Felsspitze entdeckte.
Weiter ging es, diverse Wildponys kreuzten unseren Weg, standen auch mal einfach auf der Straße herum, ein paar Fohlen waren auch dabei und sowieso auch überall Schafe.
In Widecombe-in-the-Moor hielten wir wieder an, hauptsächlich, weil ich den Namen des Ortes schön fand und ihn deshalb sehen wollte. Dort gab es dann auch Cornish Cream Tea, es war warm und sonnig, wir konnten draußen sitzen.
Und als letzte Station mit Abendessen stand Princetown auf dem Programm, denn dort gibt es (neben einem Gefängnis und einer Kirche und einem Visitor Center) das Gebäude des ehemaligen Duchy Hotels, in dem Sir Arthur Conan Doyle die Inspiration fand, The Hound of the Baskervilles zu schreiben. Deshalb wollte Mademoiselle dort hin und deshalb hatte ich dort in einem Pub auch für das Abendessen reserviert.
In Princetown ist das Wetter meist anders als im restlichen Dartmoor, und zwar laut unseren Gastgebern zu rund 90% Regen und Nebel. So war es auch bei unserem Besuch. Der Nebel machte das ganze recht atmosphärisch.
Ansonsten gibt es in Princetown, behaupte ich mal, nicht allzu viel, das man tun könnte.
Deshalb waren wir auch eine Stunde früher bereit zum Abendessen, der Pub konnte das erfeulicherweise (wenn auch mit etwas Aufregung, obwohl es nur sehr wenige Gäste gab) einrichten, Herr N und Mademoiselle aßen Burger, die sehr gut waren, meine Pizza war eher eine Tiefkühlversion aber das mag ich ab und an auch ganz gern.
Nach einem kurzen Trip in den Supermarkt für Lebensnotwendiges (Wasser, Bier, Chips, Schokolade) legten wir alle erschöpft um 20 Uhr die Füße hoch.