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    Freitag, 15. Juni 2012
    Blogging November - 228

    Ein wenig ernüchternd ist es schon. Man kommt in die Arztpraxis, stellt sich am Empfangsschalter an, zahlt 10 Euro, wird in ein Wartezimmer geschickt. Exakt zum Termin aus dem Wartezimmer rausgeholt und ein paar Gänge entlang und ein Stockwerk hinunter in einen anderen Wartebereich gebracht. Dort nach ein paar Minuten von der Ärztin abgeholt und in ihr Zimmer mitgenommen. Ein paar Minuten Gespräch, dann gibt es ein Post-it auf dem "Zimmer 7" steht, damit soll man zu einem weiteren Empfangstresen. Von dort aus wird man in den Wartebereich von vorher weitergeleitet, nach ein paar Minuten erscheint eine Sprechstundenhilfe und führt in Zimmer 7. Zimmer 7 ist eigentlich eher eine kleine Zelle mit Liege und Ultraschallgerät. Die Ärztin appariert in Zelle 7, vollführt binnen Sekunden alle möglichen Tests an der Schulter und glibbert ein bisschen mit dem Ultraschallgel. Es gibt ein weiters Post-it für den Empfangstresen, man wartet in einem weiteren Wartebereich und wird nach wenigen Minuten von der Ärztin wieder in ihr Zimmer gebeten um dort eine sicherlich kompetente Auskunft zu erhalten, die allerdings genau dasselbe beinhaltet, was man sich auch selbst schon zusammengereimt hatte. Und die Sachen, die auf dem Rezept stehen, hat man auch schon zu Hause. Was ich nicht grundsätzlich beklagen möchte - eine überraschende und sehr seltene schwere Krankheit diagnostiziert zu bekommen, wäre mir selbstverständlich viel unrechter gewesen.

    All das in 30 Minuten - straff durchorganisiert, keine Frage. Allerdings hat es ungefähr weitere 30 Minuten gedauert, bis ich nach dem ganzen Hin und Her den Ausgang wiedergefunden hatte.




    Heute vor zig Jahren:
    Nach dem Geigen sehe ich vor meinem Haus eine sonderbare Gestalt auftauchen, deren Gang mir bekannt vorkommt. Es ist Phil. Ich hätte ihn fast nicht erkannt, weil er keinen Iro mehr hat. Er begrüßt mich und bewundert die Geige. Als er hört, dass ich auch Klavier spiele, meint er, ich solle in seiner Band mitspielen. Er gibt mir seine Telefonnummer damit ich ihn mal wegen der Band anrufe.

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