Habe eben mit Frau Herzbruch telefoniert und dachte mir, ich lege mich dabei lieber mal hin. Nicht ins Bett natürlich, es ist ja noch früh, daher nur auf das Bett, auf das Gästebett nämlich. Dort lag auf seinem Kissen der Kater, sehr gemütlich, ich legte mich daneben und ließ die Hand, die nicht das Telefon hielt, auf das Fell des Katers sinken. Der Kater hielt sehr still, dann leckte er mir einmal über den Daumen, stand auf, ging von seinem Kissen hinunter und legte sich dann genau so neben sein Kissen, dass meine Hand ihn nicht mehr berührte. Dort saß er dann wie eine Statue, blickte von mir weg und reagierte auch nicht auf Ansprache.
Nach etwa einer halben Stunde Telefonat stand ich wieder auf und ging Richtung Küche. Der Kater folgte mir auf dem Bett, vom Fußende lugte er um die Ecke durch die Tür in die Küche, blickte mich noch einmal an, drehte sich dann um, lief zurück und legte sich dann wieder auf sein Kissen.
Heute ergab sich plötzlich gegen 17:30 die Aufgabe, Frau Herzbruch bis 18 Uhr durch einen Schneesturm quer durch Hamburg zu lotsen, damit sie ein Ladekabel für ihr Macbook bekam und - als das nicht gelang - eine schnelle alternative Lösung zu finden und gleichzeitig die Stimmung von Frau Herzbruch im Gleichgewicht zu halten.
Die ganze Geschichte will ich nicht erzählen, sie ist lang und ich würde mich beim Aufschreiben langweilen, weil ich sie ja schon kenne. Vielleicht hat eine der anderen Beteiligten (also Herzbruch oder Cucinacasalinga) Lust dazu.
Ich möchte nur schnell mein technisches Set-up schildern, weil mich das besonders begeistert hat: Auf dem Laptop in WhatsApp-Web verfolgte ich live den Standort von Frau Herzbruch selbst. Nebenher auf einem anderen Computer mit zwei Bildschirmen hatte ich auf einem Bildschirm GoogleMaps geöffnet, um ihr die richtige Route bzw. Ausweichmöglichkeiten ansagen zu können. Der zweite Bildschirm war viergeteilt: in Fenster 1 nochmal GoogleMaps mit der Streetview-Ansicht, um Parkmöglichkeiten, Straßenbreiten und umgebende Geschäfte nachzuschauen, in Fenster 2 Google, um Öffnungszeiten und Telefonnummern und anderes herauszufinden, in Fenster 3 die Twitter-Timeline um nach Tipps zu fragen und die Antworten zu lesen und in Fenster 4 später noch Ebay-Kleinanzeigen zur Überwachung des Nachrichteneingangs.
Dazu lief auf dem einen Telefon eine Telefonkonferenz mit Frau Herzbruch und Frau Cucinacasalinga und auf dem Handy rief ich verschiedene Läden und später Ebay-Kleinanzeigen-Verkäufer an.
Das war sehr, sehr lustig und, glaube ich, das Unterhaltsamste, das ich bisher dieses Jahr gemacht habe. Leider ging es nur etwa eine Stunde, dann war schon alles geregelt.
Ich habe festgestellt, dass zwei Dinge, die jeweils einzeln für mich nicht gut funktionieren, durch ihre Kombination aufgewertet werden.
Es handelt sich hier bei um das Autofahren und das Zuhören bei Hörbüchern. Autofahren finde ich an sich komplett doof, ich langweile mich dabei. Ich fahre unglaublich gerne Zug, weil ich da völlig ungestört vor mich hinlesen oder -denken kann, ohne mich um irgendwas kümmern zu müssen. Und wenn ich Lust habe, kann ich aufstehen und herumgehen, ohne dass sich meine Reise verzögert. Das funktioniert so beim Autofahren nicht, da muss man festgeschnallt auf seinem Sitz bleiben und relativ starr geradeaus schauen und natürlich entfernt man sich gedanklich irgendwie aus dieser unerträglichen Situation aber das ist schlecht, eigentlich müsste man ununterbrochen aufpassen. Ich halte das Autofahren für eine Zumutung. Also als Fahrerin. Beifahrerin bin ich gerne, das ist dann fast wie im Zug, man kann war nicht herumgehen, hat sich dafür aber die Gesellschaft selbst ausgesucht, das wiegt einiges auf. Ich bin die perfekte Beifahrerin, ich kümmere mich um gar nichts, nichts liegt meinen Interessen ferner, als in den Fahrablauf einzugreifen, ich bin glücklich, wenn ich davon unbehelligt bleibe.
Mit Hörbüchern ist das anders. Ich interessiere mich sehr für Hörbücher, weil ich mich ja auch sehr für Bücher interessiere und es mir dabei wirklich auf den Inhalt und nicht auf den Vorgang des Lesens (oder das Medium Papierbuch) ankommt. Es geht mir um die Geschichte, die kann mir sehr gern jemand erzählen, besonders, wenn ich die Geschwindigkeit selbst bestimmen kann (das fehlt im persönlichen Gespräch mit Menschen manchmal, dass man sie auf 1,5fach stellen kann). Mein Problem mit Hörbüchern ist: was mache ich, während ich sie höre? Wenn ich irgendeiner anderen Tätigkeit nachgehe, ist mein inneres Ohr immer bereits anderweitig beschäftigt, ich meine damit nicht nur beim Lesen und Schreiben sondern auch bei zum Beispiel Haushaltstätigkeiten; meistens singe ich dabei oder zähle (Sachen halt, fragen Sie nicht) oder denke (und höre dabei die Gedanken eben in meinem inneren Ohr). Da ist kein Platz für eine weitere Person, die spricht. Ich kann also Hörbücher nur hören, wenn ich mich einem Ruhezustand befinde. Nur: wenn ich meinen Körper in einen Ruhezustand bringe, schlafe ich sofort ein. Ich dachte lange, das läge daran, dass ich einfach immer müde bin - vielleicht ja auch, weil in meinem inneren Ohr immer so viel geredet wird. Mittlerweile glaube ich aber, das ist gar nicht der Fall. Ich habe z.B. letzte Nacht 10 Stunden geschlafen und dabei 85 Schlafpunkte erzielt, das ist ordentlich, die Nächte davor waren kürzer, aber nie unter 7,5 Stunden und qualitativ auch hervorragend. Trotzdem: als ich heute endlich mal eins der Hörbücher, die ich im Auto begonnen hatte, zu Ende hören wollte, legte ich nochmal 1,5 Stunden Schlaf nach. Am frühen Nachmittag. Ich glaube, ich habe mir das einfach antrainiert, zu schlafen, sobald ich nichts anderes tue. Vermutlich, als M klein war und es nicht so viele Gelegenheiten zum Schlafen gab. Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, dass das vorher schon so war (aber das ist ja auch über 16 Jahre her, ich kann mich ehrlich gesagt nicht erinnern, nur so viel: Probleme mit dem Einschlafen hatte ich noch nie).
Immerhin, ein Hörbuch, das ich im Januar im Auto begonnen hatte, konnte ich später, also nach den 1,5 Stunden Nachmittagsschlaf, mit Ach und Krach doch noch beenden. Es sind aber noch zwei weitere angefangen, eins davon seit Ms Grundschulzeit. Naja, so lange noch Pandemie ist, fahre ich auch noch Auto. Mal sehen, wie viele Hörbücher das noch werden.
Es sind wirklich die Tomatenkonservendosen auf dem Balkon gefroren! Das ist natürlich total egal, macht ja nichts, aber ich hatte das nicht geglaubt und hatte ja auch nur die Getränkeflaschen unter spöttischem Gelächter meines anderen Ichs hereingeholt.
Die Milch und Hafermilch frieren draußen aber bisher nicht. Und wenn, wäre ja auch das egal.
Vorgestern habe ich für ca. 5 Minuten CandyCrush installiert. Ich wollte ein nettes Spiel spielen, CandyCrush habe ich vor vielen Jahren schonmal gespielt, am Ende jeder Phase hatte ich ein Überbein vom übermäßigen (sprich: am Tag mehrstündigen) Spielen am Handgelenk und deinstallierte das Spiel folglich in einer Art Befreiungsschlag. Genau derselbe Ablauf ergab sich dann vor etwas weniger vielen Jahren noch einmal.
Seitdem war ich geheilt. Völlig klar war mir aber, dass es diese Mal total anders ablaufen würde, ich würde höchstens mal ein Level zwischendrin spielen, vielleicht auch nur jeden zweiten Tag.
Also installierte ich es (nach kurzer Diskussion mit anderen Abhängigen, ob CandyCrush oder CandyCrush Soda zu bevorzugen sei), spielte ungefähr 7 Level und wurde unglaublich angestrengt von den ganzen Meldungen - hier Glücksrad drehen, da xy ausprobieren, soundsoviele Punkte - dabei will ich doch einfach nur auf Bonbons klicken, stundenlangwochenlangmonatelang.
Okay, ich habe es dann sofort wieder deinstalliert.
Beim Spaziergang im Park heute gesehen: die Nilgänse haben schon Küken. Das erscheint mir bei der Witterung etwas ungünstig. Ganz klein waren sie aber nicht mehr, vielleicht kommen sie durch, trotzdem, herrje, was ist das denn für eine Idee, irgendwann im Ende Januar/Anfang Februar aus dem Ei zu schlüpfen?
Frau Fragmente sitzt auf ihrem Sofa und guckt "Gemeinsame Presseunterrichtung im Anschluss an die Besprechung der Kanzlerin mit den Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder". Ich gucke das eigentlich auch, aber wie wir alle wissen, beherrsche ich es ja nicht, einfach etwas anzugucken. Deshalb blogge ich nebenher schonmal.
Frau Fragmente trägt eine rote Hose und blau-weiße Turnschuhe, sie zappelt die ganze Zeit mit dem Fuß, das ist mir sehr sympathisch. Die Schuhe sind aber irgendwie merkwürdig geschnürt, oder vielleicht wirkt das auch nur von der Seite so. Außerdem tippt sie mit so einem Dings - Touchpen? - auf ihrem Tablet, ich wusste wirklich nicht, dass manche Leute die wirklich benutzen. Ich habe zahlreiche Bleistift/Kuli-Touchpen-Kombinationen, habe sie aber bisher nur zum normalen-Schreiben-und-hinten-dran-das-Gummiding-abfummeln verwendet.
So. Jetzt haben wir ausgeschaltet und Fragmente bloggt nun auch, zu viel Geschwafel von Herrn Söder, ich kann den predigerhaften Ton nicht vertragen. Dafür fühlte ich mich mit Frau Merkel heute eng verbunden, denn ihre Frisur ist genauso schlecht wie meine - dabei las ich neulich noch irgendwo, sie hätte wem zum Haareschneiden. Also wer auch immer das ist, sonderlich begabt ist diese Person nicht. Dafür habe ich jetzt aber einen Frisiertermin: am 2. März (der erste Tag, an dem der Salon öffnet) um 13:30 Uhr (also nicht ganz morgens früh, wenn evtl. noch Hygienechaos herrscht, aber ausreichend früh, damit sich noch keine Infektionskette von vorherigen Kund:innen zu mir bilden kann). Ich fühle mich außerordentlich schlau.
Ansonsten habe ich heute schon alles erledigt, was ich machen wollte, ach nein, die Wäsche hab ich nicht fertig zusammengelegt aber unter das Gästebett geschoben, so dass ich sie vergessen habe. Das geht ja auch. Sonst ist alles gemacht, sogar Abendessen gekocht und verzehrt. Ich habe in der letzten Woche ja eine HelloFresh-Bestellung ausprobiert und bin noch unschlüssig, was ich davon halte - diese Woche pausiere ich jetzt erst einmal. Die Gerichte waren gut, es klappte alles in der angegebenen Zeit, es waren ein paar gute Ideen zur Vereinfachung dabei (z.B. ein Aprikosencurry mit fertigem Chutney anzufertigen statt, wie ich es gemacht hätte, getrocknete Aprikosen zu hacken und nochmal extra zu würzen). Zwei Punkte, die mich dezent anstrengten, glaube ich: zum einen die kleinen Packungen, zum Beispiel gibt es eben zwei kleine Sachets mit dem Chutney, normal hätte man ja ein großes Glas, macht was ins Essen, probiert, bessert nach etc. Das war mit der Box nicht so. Was da war kam rein, fertig. So ist es natürlich auch viel einfacher, aber es machte mich etwas unruhig. Und dann, zweitens, strengte es mich an, nach Rezept zu kochen. Das mache ich ja normalerweise nicht, ich koche immer einfach irgendwie so. Immer zwischendrin auf das Blatt gucken und "ach, jetzt habe ich die Möhren schon geschnitten, dabei war erst Radieschenraspeln dran, egal" und dann 10 Schritte nach Plan weiter und "ah, hm, jetzt bräuchte ich die geraspelten Radieschen aber die sind ja noch ganz"... es führte, sage ich mal so, zu vielen unnötigen Wegen durch die Küche. Sonst mache ich ja alles so, wie es für mich aus Erfahrung gut passt. Wenn man den Anleitungen anderer folgt, die ja weder mich noch meine Küche kennen, hakt es hier und da und das strengt mich an, die kleinen verlorenen Sekunden im Ablauf, mein Gemüt ist in dieser Hinsicht recht fragil. Mal ganz abgesehen davon, dass ich es nicht gewohnt bin, dass andere mir etwas vorgeben, schon gar nicht fremde andere, die ja offensichtlich weniger Ahnung von den Gesamtumständen haben als ich selbst. Da halte ich es mit Mama N, die aus Schwäche am Tag noch keine drei Worte sprechen mag, aber als sie vom Krankentransport nach Hause gebracht und in die Wohnung getragen wurde zu den jungen Herren erst einmal sagte "Ich wohne ganz oben, können Sie das überhaupt?"
Vielleicht lässt meine Anpassungsstörung an das Kochen nach Rezept aber noch nach, ich probiere es jedenfalls übernächste Woche wieder.
Videotechnisch befinden wir uns heute übrigens in Frau Fragmentes Arbeitszimmer, dieses Mal näher am Kerzenregal als beim letzten Mal und man kann hinter einen Vorhang schauen. Ich sage mal so: da würde ich gerne mal durchsortieren. Aber erstens ist ja Pandemie und deshalb lädt Fragmente mich nicht zum Durchsortieren ein (vielleicht auch generell nicht, ich habe das nicht angesprochen) und zweitens habe ich bei mir selbst noch genug durchzusortieren. Das liegt ein bisschen brach derzeit weil ich in meiner Freizeit momentan lieber lese oder schlafe. Und das mache ich jetzt auch sofort gleich wieder: erst lesen, dann schlafen!
Gestern Abend ging ich noch raus, um in der Dunkelheit einen kleinen Schneespaziergang zu machen. M lieh mir eine Mütze aus und meine Haare passten kaum drunter. Das ist völlig absurd. Ich habe gar keine dicken Haare, sie wachsen nur einfach völlig buschig nach.
Heute kamen nur zwei Pakete. Sehr enttäuschend. Ich werde mehr bestellen müssen, ich gehe nämlich jetzt den Ring of Kerry ab. Also: virtuell in Kerry, in echt vermutlich auf meiner Treppe und beim Staubsaugen in der Wohnung. Im Techniktagebuch stand ein Eintrag über die Mount Fuji Virtual Challenge, ich wollte letztes Jahr aber ja sowieso nach Irland, da kann ich da jetzt auch virtuell hin. Ich werde mir selbst Postkarten schicken und Bäume pflanzen, das wird ganz toll.
Das war's für heute, muss packen.
(Oh, beim ersten posten hatte ich den Link oben falsch gesetzt. Das, was ich verlinkt habe, war aber auch schön, können Sie auch anschauen!)
Es gab heute eine Paketsituation - naja, es gibt ständig Paketsituationen, alle kennen das, aber ich hatte heute eine, die ich noch nicht kannte.
Ich muss ausholen. Einige Zeit nachdem ich wieder begann, an meinem völlig ungeeigneten Schreibtisch und völlig ungeeigneter heimischer Umgebung Erwerbsarbeit zu leisten, fiel mir auf, dass - neben allem anderen - mir auch das Treppensteigen fehlt. Im Büro pflege ich ja immer kurz bevor mich eine Zornwelle davon reißt einfach ins Treppenhaus zu stürmen und so viele Stockwerke nach oben zu laufen, bis mir die Puste ausgeht. Dann laufe ich locker wieder hinunter bis sich mein Atem beruhigt und dann bin ich wieder ganz kontrolliert. Ich habe ungefähr 25 Stockwerke nach oben Platz und musste sie noch nie alle ausschöpfen.
Hier zu Hause habe ich nur 2 Stockwerke nach oben Platz, damit fange ich gar nicht erst an, das ist unter meinem Zornniveau. Da man aber ja auch das Haus irgenwdie so gut wie nie verlässt, also maximal 1x am Tag, kam mir langsam die Treppenkondition abhanden. Nun bin ich auch nicht der Typ Mensch, der ganz ohne Impuls von außen Treppen hinauf- oder hinabläuft. Aber ich hatte eine Idee:
Und zwar kommen hier ja täglich ungefähr 5 Lieferungen mit irgendwas an, fragen Sie nicht was, alles mögliche halt, was man so braucht, wenn man 24/7/52/tbd zu Hause ist. Ich beschloss also vor ein paar Wochen, all diese Anlieferungen unten, also im Erdgeschoss, entgegenzunehmen. Wenn es nun tagsüber klingelt - also ständig - reiße ich mir also das Headset vom Kopf, wickele mich aus der Tastatur-Maus-Heizdecke-Laptopkabel-Kombination, die meine Füße und Arme ohne mein Wissen immer schon nach wenigen Minuten Schreibtischarbeit ohne ordentliche Kabelkanäle, -führungen und Bodentanks - SEHR erhöhte Unfallgefahr bei der Arbeit von zu Hause, no judgment, ich erwähne es nur ganz nebenher - herbeiführen, renne gegen die TARDIS-Wand, falle halb über den Kater, stoße mich an der Bettkante, rutsche mit Socken in der Kurve auf dem Parkett zwischen Küche und Flur aus, hangele mich zur Sprechanlage und flöte "ich komme schon!!". Dann öffne ich, nehme die medizinische Maske vom Haken und husche die zwei Stockwerke hinunter. Dort nehme ich das Paket in Empfang, laufe wieder hoch, kontrolliere den Verbleib der Katzen, laufe evtl. noch zwei Stockwerke weiter hoch, um den Kater einzusammeln, schließe die Wohnungstür und kehre auf meinen sicher schon end-of-life-Schreibtischstuhl zurück, um mich hochkonzentriert wenige Momente später schon wieder in Kabel gewickelt zu haben wie eine Seidenraupe in ihren Kokon (und wir hoffen alle sehr, dass das nicht ein ähnlich schlimmes Ende mit mir nimmt wie mit den Seidenraupen, nicht wahr?).
Wo war ich. Achja, bei der Situation. Der Paketbote heute wollte mir das Paket einfach nicht geben sondern bestand darauf, es hochzutragen. Es enthielt 28 kg Katzenstreu, war aber sehr handlich, er meinte, ich könnte das nicht tragen. Natürlich kann ich das tragen, ich trug das ja präpandemisch sonst auch immer aus meinem Kofferraum hoch, dann natürlich unter Schimpfen und Ächzen und Fluchen aber jetzt ist halt Pandemie, da ist das Tragen von Katzenstreu ein rares und wertvolles Erlebnis, das man nicht aus der Hand geben will. Wir rangelten also ein bisschen, aber nicht so richtig wegen Distanz natürlich, dann kam uns das Wetter zur Hilfe: das Paket war feucht und riss auf. Darin waren zwei Säcke mit je 14 kg Katzenstreu. Davon konnten wir dann beide je einen hochtragen.
Bin noch unsicher, ob ich mich beschweren soll.
Meine letzte Nacht war enorm anstrengend, ich bin nämlich umgezogen. Nur im Traum, ich bin auch nicht herumgelaufen (sagt die Schlafuhr) aber trotzdem habe ich heute sogar Muskelkater vom Möbelschleppen, bin immer zwischendrin noch etwas gestresst, weil ich denke, ich müsste Handwerker:innen anrufen und suche Zimmer, die gar nicht exisiteren.
Im Traum war es so: M war ausgezogen und ich fand, es sei daher an der Zeit, die Wohnfläche zu verkleinern. Konkret wollten wir in die vorherige Wohnung umziehen, das war alles schon geregelt und zwei Tage vorher wollte ich dann schon einmal ein paar Dinge hinbringen. Dabei stellte ich fest, dass sich die vorherige Wohnung deutlich verändert hatte, sie war nämlich gewachsen. Ich entdeckte erst ein Badezimmer, dass bestimmt 50qm hatte, so groß hatte ich es nicht in Erinnerung (auch, wenn es groß war). Es war aber auch im 50er-Jahre-Stil (das war das wirklich nicht, es war damals bei Einzug frisch renoviert), ich beschloss also, es neu machen zu lassen. Die nächste Überraschung war die Küche. Die war so groß, dass sie über mehrere Säulen und Bogengänge verfügte, dabei aber mit Billigmöbeln, die Antik wirken sollten, aber in Wirklichkeit Sperrholz mit Folie drüber waren. Die mussten natürlich raus, daher habe ich den Muskelkater, ich habe sie eigenhändig zerlegt (mit einer Axt) und abtransportiert. Über mehrere Stockwerke.
Dann fiel mir ein, dass die alte Wohnung ja gar keinen Balkon hatte und ich bedauerte die Abwesenheit fand aber bald eine Dachterrasse und zusätzlich noch einen offenen Bereich im 1. Obergeschoss (die Wohnung war plötzlich ein Haus), der zum Innenhof hinausging (die Wohnung war plötzlich eine Art Schloss).
So ging das die ganze Nacht, ich wachte sogar zweimal zwischendrin auf, stand auch einmal auf, um etwas zu trinken, aber danach ging der Traum einfach weiter.
Hoffe sehr, die Wachphase heute den Tag über war lang genug, dass ich nicht eine weitere Nacht davon träume!