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    Samstag, 6. Februar 2021
    06022021

    Es gibt nicht viel zu sagen über diesen Tag. Ich habe ihn - erst unbewusst, dann bewusst - zu nutzen versucht, um auch innerlich wieder am richtigen Datum anzukommen.

    So ganz ist das aber noch nicht gelungen.

    Freitag, 5. Februar 2021
    05022021 - WmdedgT 2/2021

    Alles über WmdedgT drüben bei Frau Brüllen, wie immer.

    Weil ich mich ein bisschen angematscht fühlte, hatte ich abends den Wecker ausgeschaltet und wachte um kurz nach 8 mit wieder einem ganz ausgezeichneten Schlafpunkte-Ergebnis zu einem wunderbaren neuen Tag auf.

    Ich begab mich in Meeting-Bekleidung in die TARDIS. Gestern war ich ja in einem richtigen Büro und umso mehr betrauerte ich heute mein Schicksal, unter völlig ungeeigneten Bedingungen arbeiten zu müssen. Immerhin wurde ich von 10 - 11 Uhr durch eine wirklich spannende Präsentation zum Immobilienmarkt unterhalten. Ansonsten stumpf die Liste abgearbeitet, auf der viele Dinge waren, die nur überprüft und, falls korrekt, freigezeichnet werden mussten. 7 Klicks pro Unterschrift, ungefähr 50 Mal das Theater, ich war unterdurchschnittlich angetan und noch unterdurchschnittlicher angetan, dass gar nicht alles korrekt war.

    In die frühe Mittagspause legte ich eine Gesangsstunde, weil ich nicht zur Arbeit an einem Song gekommen war machten wir aber nur Atem- und sonstige Übungen.

    Am Nachmittag war viel Zeugs zu lesen, außerdem gab es ein paar absurde Telefonate und ich wurde heute tatsächlich zwei weitere Male gefragt, wann denn die Pandemie beendet sein wird. Von erwachsenen Menschen nicht von meinem Kind.

    Wegen wirklich akut keine Lust mehr machte ich früh Feierabend (das bedeutet in diesem Fall: gegen 17 Uhr). Ich plauderte noch ein wenige mit Frau Herzbruch und Frau Cucinacasalinga, setzte mich dann in den Sessel und schlief ein, wurde von der Türklingel (Getränkelieferung) geweckt, machte eine Grundreinigung beider Katzenklos, kochte Bolognese, beriet mit M zum online-Elternsprechtag und zum Vorschlag ihrer Klassenlehrerin, sie wieder vorzuversetzen, diskutierte mit M ob der Fragebogen der Schule zur "digitalen Selbsteinschätzung" von ihr auszufüllen ist oder von mir, wobei wir zu dem Ergebnis kamen, dass es völlig egal ist, weil wir uns beide für gleich hochkompetent halten, telefonierte mit meinen Schwestern, verschenkte 10 Wörterbücher über Ebay-Kleinanzeigen. Dies geschah zwischen 17:00 Uhr und 19:45 Uhr.

    Jetzt ist gleich online-Chorprobe. Ich bin sehr gespannt!

    Donnerstag, 4. Februar 2021
    04022021

    Frau Fragmente sitzt an ihrem Schreibtisch (glaube ich) und bloggt, ich sitze auch an meinem Schreibtisch und blogge auch, aber nicht über Frau Fragmente, das soll ich nämlich nicht. Genau gesagt: ich soll nur über ein spezielles Thema nicht schreiben, aber man kennt das ja, sagen Sie wem, er soll nicht an eine kleine, grüne Katze mit roten Ohren und Pfoten denken, die überraschend aus einer Geburtstagstorte springt, und was sieht man vor Augen? Genau das. Geben Sie es zu. Ich kann also heute nicht über Frau Fragmente schreiben.

    Der Tag war wieder ganz hervorragend, die Nacht auch schon, ich habe 84 oder 85 (konnte ich mir nicht merken) Punkte beim Schlafen erzielt. Und dann durfte ich heute ins echte Büro! Naja, ich darf ja immer ins echte Büro, ich gehe nur aus Vernunft nicht hin, was alles noch viel schlimmer macht, ich hasse Vernunft. Heute aber musste ich Sachen austauschen, also: Akten und andere Sachen ganz in echt unterschreiben und dann noch ungefähr 500 Seiten einscannen, was ich interessanterweise auch per Handy hätte tun können, denn es war gar nicht vertraulich, aber: das wollte ich nicht. Meine Leidensfähigkeit hat Grenzen.

    Da ich nicht über Frau Fragmente schreiben kann, schreibe ich über mich. Ich betrachte im Video gerade interessiert meine Haare, von vorne sehen sie tatsächlich noch gar nicht schlimm aus, das ändert sich aber unmittelbar und radikal, wenn ich den Kopf ein wenig zur Seite drehe. Dann liegen da komische lange Strähnen über den Hinterkopf und wirken so, als wären es komische lange Strähnen, die ältere Herren sich von links nach rechts oder umgekehrt über den lichten Oberkopf ziehen. Mein Hinterkopf ist aber gar nicht licht, was gleich das nächste Problem darstellt, er hat etwas das Katzenfell gleicht. Ich bin damit sehr unzufrieden, habe aber den Verdacht, dass ein Eigenschnitt diese Situation nicht zufriedenstellend auflösen würde. Vielleicht muss ich einfach darauf achten, den Kopf so zu halten, dass ich mich immer und unter allen Umständen nur von vorne sehe. Sowas kann man bestimmt einüben. Mit der Gleitsichtbrille muss man den Kopf ja auch ganz geringfügig speziell halten manchmal, das gelingt mir jetzt nach einigen Wochen so gut, dass ich völlig vergessen habe, dass ich eine Gleitsichtbrille trage.

    Bei Frau Fragmente ist es übrigens unordentlich. Darüber darf ich ja schreiben. Es sind sehr viele Kerzen aufgetaucht im Hintergrund, ist das wohl was, das die Pandemie mit Frau Fragmente macht? Frau Herzbruch kaufte neulich auch schon in meinem Beisein eine Duftkerze im Rewe. Mir ist sowas bisher nicht zugestoßen, also sowas mit Kerzen, dass ich die wie manisch einkaufe. Vielleicht bin ich gefeit, weil ich zu meinem 18. Geburtstag eine zweistellige Anzahl an Kerzen mit Kerzenständern geschenkt bekam, eigentlich kann ich mich an gar keine anderen Geschenke erinnern. Man hatte damals viel mit Kerzen und so, okay, vielleicht hat man das auch heute noch und nur ich nicht? Ich weiß es nicht. Ich habe seit ich volljährig bin keine Kerze (mit oder ohne Duft) gekauft, auch nicht bei IKEA und werde das wohl auch nicht mehr anfangen.

    Jetzt überlege ich, was ich statt dessen kaufen könnte. Seidenblusen waren ja auch nicht das Richtige und irgendwas muss man intrapandemisch schließlich auch kaufen. Ich kaufe meistens Essen (vorhin wurden Burger geliefert), digitale Bücher und Einrichtungsgegenstände und Büromaterial, wobei ich letztere zwei Dinge nicht benötigen würde, wenn ich nicht vernünftig wäre und in mein komplett und perfekt eingerichtetes und ausgestattetes Büro ginge. Hätte-hätte-Fahrradkette, dabei fällt mir ein, dass ich eigentlich auch ein Fahrrad kaufen wollte, aber dazu ist es noch nicht gekommen. Pyjamas habe ich gekauft, die sind wegen Katzen-auf-der-Schulter Verbrauchsmaterial. Was ich gerade so gut wie gar nicht kaufe sind Körperpflegeprodukte. Die meisten habe ich bei Amazon im Sparabo und klicke sie weg. Bei den aktuellen Haaren nützt z.B. auch keine Styling-Creme etwas, Parfum verwende ich zu Hause nicht, Lippenstift geht nicht mit Maske zusammen, Mascara und Konsorten gehen nicht, weil ich ja immer über die schlechte Welt weinen muss. Okay das ist gelogen, Mascara habe ich nachgekauft aber das Augenbrauengel teilt das Schicksal der Styling-Creme für das Haupthaar. OH ZÜNDENDE IDEE - vielleicht kann ich die Styling-Creme bald für die Augenbrauen verwenden??

    Sie sehen, alles wird gut. Man muss nur gut nachdenken!

    Mittwoch, 3. Februar 2021
    03022021

    Wieder ein ganz hervorragender Tag, wirklich, ich meine das völlig Ernst und zum Abend hin nahm er noch einmal besonders Fahrt auf. Da war ich nämlich mit Herrn Texas-Jim virtuell verabredet und er erzählte mir hochspannende Dinge über Gülle. Ins Detail möchte ich nicht gehen, da er etwas erfunden hat, das er sich meiner Meinung nach gebrauchsmusterschützen lassen sollte. Die Randgebiete, die nicht mit dieser Erfindung zu tun haben und über die ich folglich sprechen kann, sind aber schon spannend genug: haben Sie z.B. schon einmal darüber nachgedacht, wie genau sich Gülle und Mist (und evtl. noch Kompost, aber eigentlich dann auch wieder nicht) abgrenzen und ob man in Güllekellern Leichen entsorgen kann oder ob man lieber auf Schweine zurückgreift? All das haben wir erörtert.

    Ich habe mich ganz wunderbar unterhalten gefühlt, besser war es glaube ich seit Silvester nicht (wobei das Haare färben an @schanuf gestern auch schon sehr super war, möglicherweise gleichauf mit dem Gülle-Thema), falls auch Sie irgendeine Begeisterung hegen, von der Sie mir an einem intrapandemischen Abend berichten möchten, melden Sie sich gern.

    Dienstag, 2. Februar 2021
    02012021

    Wieder 81 Schlafpunkte erreicht, bekanntlich bin ich mit einer Zielerreichung von 80% immer höchst zufrieden, perfection is the enemy of good.

    Auch heute ein ganz hervorragender Tag, natürlich. Ich kann mich an nicht viel erinnern, ich rannte viel umher, sah wieder echte fremde Menschen und war zusätzlich noch in einem Supermarkt. Im Supermarkt ist auch ein Zeitschriften-Lotto-DHL-Laden, dort gab ich Pakete ab, währenddessen stürmte eine andere Kundin herein und fragte, ob sie ihre Geldbörse dort liegengelassen habe. Das hatte sie. Die Verkäuferin überreichte die Börse, die Frau bedankte sich und sagte "das ist nicht mein Tag heute!", ging und dann sagte die Verkäuferin "das ist nie der ihr Tag!"

    "Wie bitte?!", fragte ich. Die Verkäuferin sagte nichts. "Haben Sie gerade gesagt 'das ist nie der ihr Tag'?" Die Verkäuferin schwieg. "Sind Sie verrückt oder ich?" Die Verkäuferin schwieg.

    Keine Closure hier, fällen Sie Ihre Entscheidung zum Sachverhalt selbst.

    Mir ist ein weiterer äußerst schlechter Aspekt an der Arbeit von zu Hause aufgefallen (ja, auch der neue Mensch, der ich jetzt bin, verachtet diesen Umstand). Naja eigentlich mehrere, zum Beispiel muss ich den Toner im Drucker austauschen, aber ich will nicht mit Petitessen langweilen und beschränke mich auf das Große. Und zwar verlasse ich morgens meine ordentliche Wohnung, um in die TARDIS zu gehen, den Tag über hole ich mir dann hektisch mal Kaffee (und lasse dabei schmutzige Tassen, Kaffeepackungen, leere Milchtüten stehen oder Löffel herumliegen), dann klingeln Paketboten und ich reiße Pakete auf und lasse alles auf dem Küchentisch zurück, ich mache mir ein Brot und lasse Brettchen und Messer und leere Käsepackung zurück oder ich wechsele aus Gründen die Kleidung und die Schuhe bleiben im Wohnzimmer stehen, ein Blazer liegt auf dem Küchenblock oder dicke Socken im Flur. Nach stundenlanger harter Arbeit in der TARDIS kehre ich dann in diese Chaos zurück und muss erstmal aufräumen. Das macht mich sehr unzufrieden.

    Am Abend wollte sich jemand bei mir entlasten im Sinne von auskotzen, das habe ich abgelehnt, dafür stehe ich derzeit nicht zur Verfügung. Statt dessen habe ich Frankfurter Schnitzel bestellt (war mittelgut) und @schanuf die Haare gefärbt und derselben sowie M so lange erklärt, wie sie mir die Haare schneiden sollen, dass sie sich am Ende nicht mehr rangetraut haben.

    Montag, 1. Februar 2021
    01022021

    Wie erwartet war der Tag ganz besonders hervorragend. Der neue Mensch, der ich jetzt bin, hatte gleich schon vor 9 Uhr morgens Streit mit Frau Herzbruch!

    Am Vormittag sah ich echte fremde Menschen, draußen in der echten Welt. Na gut, die wirklich fremden Menschen waren in einem Raum, der von meinem mit einer Glaswand abgetrennt war (nein, nicht im Gefängnis oder so, es handelte sich um eine coronakonforme Besprechung). Mit mir im Raum war mein Kollege, der zwar nicht fremd war aber ich hatte ihn immerhin auch seit knapp 3 Wochen nicht gesehen. Es wurde Cappuccino gereicht der ganz hervorragend aussah. Wie er schmeckte weiß ich nicht, weil ich dem Kollegen verbot, die Maske abzunehmen und sie deshalb selbst halt auch nicht abnehmen konnte.

    Am Mittag empfing ich viele Pakete. In Erwartung meines neuen Lebens qua Entschluss ging ich für zukünftig von stark erhöhter Professionalität und extrem verbessertem Nachtschlaf aus, hatte daher 10 Seidenblusen und 10 Pyjamas bestellt. Die Pyjamas sind alle perfekt, die Seidenblusen sind alle meh. Interessanterweise größtenteils zu kurz. Es geht ja nicht, dass ich im Büro - ich gehe ja davon aus, dass teure Seidenblusen länger halten als die Pandemie - die Arme hebe und dann bauchfrei da stehe. Und ich hebe oft die Arme im Büro. Jubelnd oder um was nach wem zu werfen oder um Akten von irgendwo oben herunterzuangeln, was man eben so tut. Kurz: ich habe nun 10 super Pyjamas und keine neue Bluse. Was das für die nächsten Monate bedeutet lasse ich auf mich zukommen.

    Am Abend traf ich mich mit spannenden Frauen, die immerhin auch noch ein bisschen fremd sind, im Video. Ich habe absoluten Mangel an Begegnungen mit fremden Menschen. Vielleicht (er)finde (ich habe mich noch nicht informiert) ich eine Plattform, bei der man jeden Abend mit einer bis dahin fremden Person ein Stündchen im Videochat verbringt. Übermorgen habe ich immerhin zwei Vorstellungsgespräche, auch fremde Menschen, wunderbar. Die Stelle gibt es aber wirklich, das möchte ich dazu sagen, sollte ich Vorstellungsgespräche zum Amüsement betreiben, dann in der Rolle der Bewerbenden - darauf war ich aber bis gerade noch gar nicht gekommen, ich behalte das mal so ganz lose im Hinterkopf, man weiß ja nie.

    Sonntag, 31. Januar 2021
    31012021

    Ich gehe jetzt bereits schlafen, in Erwartung vollständiger Regeneration über Nacht.

    Samstag, 30. Januar 2021
    30012021

    Der 30. also, ich habe seit dem 27. Dauermigräne, aber das ist so egal wie der Wochentag. Denn auch diese Migräne gedenke ich in der völlig irrsinnigen Version von mir zurückzulassen, von der ich mich in der Nacht von Sonntag auf Montag verabschiede, um danach ein geregeltes Leben ohne Gedankenkreisel und Emotionskarusselle aufzunehmen. Wie eine Schlange werde ich mich häuten und die Migräne bleibt bei den alten Schuppen mit zurück. Alles wird bestens sein. Ganz bestimmt.

    Samstag, 30. Januar 2021
    29012021

    Was für ein Tag ist heute, Freitag? Ich dachte schon Samstag. Naja egal, auf einen weiteren kommt es auch nicht mehr an.

    Noch zweimal schlafen, dann total normal, ich schwör!

    Donnerstag, 28. Januar 2021
    28012021

    Wie, heute ist Donnerstag. Mir ist als sei irgendein anderer Tag.

    Egal, welcher es ist, ich habe beschlossen, ab Montag wieder komplett erholt zu sein und ein normales Leben zu führen. Mit nachts tief und erholsam schlafen, abends nicht reglos im Sessel sitzen sondern Bücher lesen, Kaffeepause und Mittagspause und morgens nicht wie ein Zombie ins Bad wanken sondern wie so ein richtiger Mensch am offenen Fenster recken und strecken und freudig den Tag begrüßen. Ganz genau so wird es sein. Vielleicht schreibe ich sogar was in den Kalender, irgendeinen Plan oder eine Verabredung.

    Ich bin schon sehr freudig aufgeregt.

    November seit 6824 Tagen

    Letzter Regen: 20. November 2024, 21:47 Uhr