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    Montag, 5. Februar 2018
    WmdedgT 2/2018

    (Was das ist, ist bestimmt mittlerweile bekannt. Die ganzen Links dazu wie immer hier bei Frau Brüllen.)

    Ah, ja, was hab ich den ganzen Tag gemacht, das wüsste ich auch mal gerne. Weckerklingeln war um 6, bzw. der Wecker von Herrn N klingelte früher, aber mein genialer Plan in dieser Hinsicht ist aufgegangen. Es hat mich nämlich genervt, dass ich ständig von Herrn Ns Wecker mitaufwache, also habe ich ihm zu Weihnachten einen Wecker geschenkt, der garantiert ganz anders klingt, als meiner. Meiner klingt nämlich "biep-biep-biep biep, biep-biep-biep biep." Und er von Herrn N. klingt "EXTERRRRRMINATE!!!" Wirklich sehr unterschiedlich. Meine These: ich werde nach einiger Zeit den Wecker von Herrn N ausblenden können, weil dieses Geräusch nichts mit mir zu tun hat. Und so kam es. Anfangs war es noch schwierig (das "EXTERRRRRMINATE!!!" ist recht laut), aber seit etwa zwei geht es, bedenkt man, dass Herr N noch bis zum 8. Januar Urlaub hatte und daher morgens niemand EXTERRRRRMINATE!!! brüllte, habe ich nur 10 Werktage gebraucht, um EXTERRRRRMINATE!!! zu überhören. Ich bin ziemlich gut in sowas.

    Dann war irgendwas, keine Ahnung mehr was, dann stieg ich aufs Fahrrad und konnte mich gleich zu einer weiteren Cleverness beglückwünschen: dass ich nämlich beim letzten Fahrradkauf eines mit Rücktrittbremse gewählt habe. Weil bei den derzeitigen Temperaturen die Handbremsen eingefrieren. Ist mit zusätzlicher Rücktrittbremse aber ja egal.

    Im Büro angekommen ordnete ich mich kurz und dann rief auch schon der Oberchef an, denn wir hatten noch ein Thema von letztem Freitag offen. Ich kann Ihnen nicht allzu viel darüber erzählen, aber ganz grob begann es mit einem Käsebrot und endete mit wechselseitigem Gefauche von "ich brauche nichts und niemanden und Sie schon gar nicht". Als ausreichend Frustration aufgebaut war - da werden die Parteien verhandlungsbereit, habe ich gelernt - trafen wir eine Entscheidung, rutschen sie noch zwei-, dreimal in verschiedene Richtungen hin- und her und dann was alles bestens und wir beide wach und gut gelaunt.

    Danach war eine Schulung, achja, dazu muss ich ausholen. So um Mitte November herum hatte ich gejammert, hier oder auf Twitter, ich weiß es nicht mehr, dass ich nicht so recht weiß, wie ich mit den Jahresendgesprächen für Mitarbeiter umgehen soll, weil man doch eh immer schon alles bespricht, wenn es anfällt, und nicht bis Dezember aufbewahrt. Ich fragte also, wie man so etwas gut und sinnvoll machen kann. Die Tipps, so sagte ich glaube ich, würde ich zusammenfassen, das habe ich dann komplett vergessen aber hier sind sie also:
    - Personen mit ausreichend Vorlauf einladen (bei mir: 1-2 Wochen)
    - Genug Zeit freihalten (die Gespräche dauerten sehr unterschiedlich lang, zwischen 10 Minuten und 1,5 Stunden)
    - Über den Ort Gedanken machen (alle wollten in mein Büro kommen, nicht in einen Besprechungsraum)
    - Sich vorbereiten, was man sagen will (das war schwierig, weil ich ja, wie erwähnt, eher immer alles sofort sage. Praktischerweise finden aber zum Jahresende ja auch immer noch andere Ereignisse statt: Budgetplanung, strategische Ausrichtungen, Personalplanung und so weiter. Das passte zeitlich gut und daraus ergaben sich individuelle Themen, die nicht im Alltag schon abgehandelt waren)
    - Erwartungsfreies Zuhören (das ist auch erstaunlich schwierig, aber man kann es üben)

    Und um jetzt den Bogen zu schließen: eines der Themen der Jahresgespräche war Schulungsbedarf / -wünsche, ich hatte dafür eine größere Position im Budget untergebracht und heute begann der erste Teil der Serie.

    So gegen 14:30 Uhr war ich wieder in meinem Büro, eine neue Mitarbeiterin gab es auch noch, ansonsten nichts Wesentliches und um 15:30 verließ ich das Büro, fuhr noch einkaufen (Handbremsen immer noch gefroren) und dann nach Hause, das übermüdete Kind mit Kreppeln aufpäppeln und zum Training verabschieden und die Katzen auf dem Balkon lüften, außerdem setzte ich schnell Tomatensoße an, es stand nämlich im Raum, dass ich später noch einmal zu einem Geschäftsessen aufbreche und so gäbe es auch in diesem Fall irgendwas zu essen daheim.

    Um 17:30 Uhr hatte ich dann Gesangsunterricht, allerdings verquatschen wir uns, weil ich ja vor drei Wochen sehr spontan in einen Kirchenchor eingetreten bin und nächste Woche das Vorsingen habe, ob ich da überhaupt wirklich mitmachen darf, und daran war der Gesangslehrer natürlich sehr interessiert. Plötzlich war es 18:15 und ich schaltete schnell den Gesangslehrer aus (der Unterricht ist per Skype) um zu schauen, ob ich um 19 Uhr noch am Büro erwartet würde. Das war nicht der Fall und so zog ich mir zu diesem Zeitpunkt dann erstmal die Schuhe aus.

    Dann Zeugs: Einkäufe verräumen, Post öffnen, Zeug aus Taschen sortieren, Spülmaschine einschalten, Termine absprechen, Katzen füttern, nichts von Belang. Gegen 19 Uhr kam Herr N., gegen 20 Uhr das Kind, dann Abendessen und jetzt Sofa.

    Samstag, 6. Januar 2018
    WmdedgT 1/2018

    (Was das ist dürfte hinlänglich bekannt sein. Die übrigen Einträge dazu hier bei Frau Brüllen.)

    5.1. heute, ich bin immer noch neujahrsbeschwingt, muss aber leider seit dem 2. schon wieder arbeiten, der Rest der Familie aber nicht, daher kein Stau morgens im Bad und der Wecker klingelt erst um 6:30 Uhr. Erfreulicherweise treffe ich Mademoiselle nicht - wie in den Tagen zuvor - noch am Computer an. Nicht, dass ich durchzockte Nächte generell verurteilen würde, aber morgens gerade aufgewacht und verschlafen meinem Kind in Straßenkleidung zu begegnen überfordert mich noch ein bisschen.

    Um kurz nach 8 treffe ich im Büro ein, ich sitze momentan bei einer neuen Mitarbeiterin deren eigentliche "Betreuung" zur Zeit Urlaub hat. In den letzten Tagen habe ich zwar festgestellt, dass sie meine Hilfe schon gar nicht mehr braucht, aber es ist trotzdem eine gute Gelegenheit, zu checken, ob die Einarbeitung funktioniert hat und wie alles so läuft, ohne dafür extra einen Gesprächstermin auszumachen.

    Wir arbeiten so vor uns hin, ich habe einen ziemlichen Herumrenntag. An manchen Tagen sitze ich stundenlang ununterbrochen am Tisch und bastele an Dingen herum, an anderen ergibt es sich so, dass ich eigentlich andauernd von A nach B laufe, um etwas zu besprechen oder abzumachen oder anzuweisen oder herauszufinden. Ob es ein Muster, eine Logik gibt, wie sich diese Tage verteilen, habe ich noch nicht herausgefunden. Zu meiner großen Überraschung bin ich mittags mit allen Dingen, die dringlich sind, fertig. Das gab es lange nicht mehr. Ich habe aber um 15 Uhr und um 16 Uhr noch jeweils eine Telefonkonferenz und muss daher noch bleiben, also nutze ich die Zeit, um aufzuräumen, ein paar Leute zu sehen, die ich lange nicht mehr gesehen habe und dann meine Unterlagen, Tastatur, Kaffeetasse, Keksdose und so weiter wieder in mein eigenes Büro zu räumen.

    Auf dem Weg habe ich noch eine lustige Aufzugbegegnung. Vor den Aufzügen wartet ein Herr chinesischer Herkunft mit mir - dass er chinesischer Herkunft ist, weiß ich sicher, da er mir seinen Ausweis zeigt und sich namentlich vorstellt und mir mitteilt, er wäre bestrebt, seine Deutschkenntnisse zu verbessern und zu diesem Zweck ein Gespräch mit mir über das Wetter erbittet. Dem komme ich natürlich nach. Wir sprechen über das Wetter, besonderen Gefallen findet er an den Worten "füüüürchterlich" und (mit Grabesstimme gesprochen) "grauenhaft". Draußen im Regen verabschieden wir uns.

    Die S-Bahn kommt fast sofort, ich habe morgens in der Bahn ein neues Buch angefangen, "Die verbesserte Frau" von Barbara Kirchner, es ist schon gleich am Anfang sehr spannend, ich lese also auch auf der Rückfahrt wieder. Den Fußweg von der S-Bahn nach Hause unterbreche ich kurz, um noch einzukaufen, denn ich habe Lust auf Backofenpommes mit Majonaise und dazu Erbsen und Möhren aus der Dose als Abendessen und nichts davon haben wir vorrätig.

    Zu Hause angekommen hat Mademoiselle mit Besuch das Wohnzimmer besetzt, ich sitze also mit Herrn N am Küchentisch und lese weiter, bis relativ gleichzeitig Herr N zu einer Geburtstagsfeier aufbricht und auch der Besuch nach Hause geht. Mademoiselle und ich setzen uns auf die Couch und schauen zwei Folgen Dr. Who - ich bin bekanntlich keine große Fernsehschauerin, aber mit Dr. Who haben sie mich gekriegt. Mit den zwei Folgen heute habe ich immerhin schon die erste Staffel abgschlossen (schnief), zu schauen begonnen habe ich nach der Operation von Bein.v2. Ich werde also, wenn ich das hochrechne, noch etwas länger was zum Schauen haben.

    Nach der zweiten Folge ist es kurz vor neun, ich füttere noch schnell die Katzen und schmeiße eine Ladung Wäsche in die Maschine. Zwischen den Jahren habe ich - aus Faulheit, nicht aus Aberglauben - nicht gewaschen und nun ist tatsächlich die Situation eingetreten, dass sich die Wäschekiste nicht mehr schließen lässt, es ist also dringlich geworden.

    Danach habe ich eine Telefonverabredung mit dem Herrn Schizophrenisten und wir scheitern erneut an der Rettung der Welt.

    Nun ist es 22:30 und höchste Zeit für die Backofenpommes (der Alltagsrhythmus ist uns insgesamt etwas durcheinandergeraten momentan). Dann vielleicht noch eine Folge Dr. Who und dann Ausschlafen!

    Dienstag, 2. Januar 2018
    Frosneus!

    Eine der Sachen, die ich zum Jahreswechsel am Liebsten mache, ist: den Wandkalender in der Küche für das neue Jahr vorbereiten. Schön ist es immer, Geburtstage zu übertragen, auch schön, Geburtstage nicht zu übertragen, denn manchmal sortiere ich auch Personen aus, Geburtstage von Verstorbenen werden aber weiter eingepflegt, habe ich dieses, nee, letztes Jahr beschlossen.

    Und dann die ganzen Termine, die schon feststehen. Reisen, Veranstaltungen, Einladungen und so weiter, ein Friseurtermin steht auch schon drin, das gibt mir das Gefühl, in der Welt verankert zu sein. Dieses Jahr sind wir viel unterwegs, das steht schon einmal fest, allein bis Mai verreise ich dreimal ohne Familie, das Kind wird, so wie es aussieht, fünf Urlaubsreisen antreten - das ist doch Irrsinn! - und Herr N zahlreiche Kurztrips unternehmen.

    Besonders im Magen liegt mir bekanntlich der Sommerurlaub. Wie wir aus dem letzten Jahr wissen, hasse ich es, Sommerurlaub zu suchen/planen/buchen und ungefähr ab dem 2. Januar, wenn alle anfangen, davon zu reden, macht mich das Thema zunehmend nervös. Aber: dieses Jahr nicht. Ich war nämlich gester n besonders schlau und habe einfach für eine Woche ein Hotel an der Ostsee gebucht. Das Hotel kenne ich nicht, den Ort kenne ich nicht, ich habe keine Ahnung von nichts, aber ich weiß: im Zweifel, wenn sich kein Familienmitglied mehr weiter um diese Thematik kümmern mag bis zu den Sommerferien, werden wir immerhin eine Woche an die Ostsee fahren können. Und falls die große Erleuchtung doch noch kommt, ist das unbekannte Hotel am unbekannten Ort bis sehr kurz vorher stornierbar. Ich fühle mich wie Schweinchen Schlau.

    Was noch.

    Auf ein klassisches Konzert möchte ich gern gehen dieses Jahr denn ganz zufällig habe ich mich neulich erinnert, wie gerne ich klassische Musik höre. Dafür ist im Kalender definitiv noch Platz. Auch für das Fußballspiel, dass ich mit Frau Violinista hoffentlich endlich besuchen werde.

    Was noch.

    Letztes Jahr hatte ich mir vorgenommen, 26 Bücher zu lesen. Alle zwei Wochen eins erschien mir realistisch. Tatsächlich bin ich auf ein paar mehr gekommen, hier können sie sie anschauen. Dieses Jahr nehme ich mir dann gleich 34 vor, denn weniger lesen als im Vorjahr, wer könnte das wollen? Bücher trage ich natürlich nicht in den Kalender ein, aber ein kleiner Stapel liegt schon auf dem Nachttisch bereit (neben den zwei riesigen Stapeln neben dem Nachttisch, aber das sind mehrere Male 34 Bücher).

    Kurz hatte ich aber noch überlegt, ob ich im Kalender eine Spalte freihalte (es ist noch eine frei), um dort jeden Tag aufzuschreiben, was ich aussortiert habe, um mich dann ständig daran zu erfreuen (heute zum Beispiel: ein Bettlaken mit Loch). Das erschien mir dann aber doch etwas zu zwanghaft. (Lieber schreibe ich es hier auf.)

    Weitere Termine werden noch folgen: für den zweiten Teil der Reparatur der Balkontür (nur noch schön machen) und für einige andere handwerkliche Dinge, die ich in kompetentere Hände abgeben möchte, als wir hier zur Verfügung haben.

    Jedenfalls, jetzt hängt der Kalender, alles hat seine gute Ordnung, das Jahr kann starten.

    Freitag, 29. Dezember 2017
    Unerwartete Anstrengungen

    Ich möchte diesem Text vorwegschicken, dass ich normalerweise überzeugte Anwenderin bin und mich mit den Belangen von Computern nicht befassen möchte. Sie sollen still vor sich hinfunktionieren und mich nicht belästigen.

    Es begab sich aber zu jener Zeit, dass das Betriebssystem (Windows) auf meinem Netbook nach einem Update verlangte, das es nicht selbsttätig durchführen konnte, weil der Festplattenspeicherplatz nicht ausreichte. Es verlangte, ich möge Platz schaffen. Dazu sah ich mich aber nicht im Stande, denn ich speichere schon gar nichts außer den notwendigen Programmen auf der Festplatte, diese ist halt - wegen eines zugegebenermaßen schlechten Einkaufs, der damals aber Gründe hatte - sehr, sehr klein. Ich deinstallierte also noch ein paar Programme, eigentlich alle bis auf Browser, Virenscanner und Betriebssystem, aber es reichte nicht. Kein Update.

    Ich beschloss, das Problem an den Verursacher zurückzuspielen (also: Microsoft) und chattete ein Stündchen mit Microsoft-Marwin. Von Microsoft-Marwin verlangte ich eine Lösung, das Update per USB-Stick zu installieren, also einen Link zu einer entsprechenden Datei, mit der das dann geht. Von dieser Möglichkeit hatte ich im Internet gelesen. Nicht alles im Netz sei wahr, schrieb mir Marwin jedoch, oder zumindest müsse man die Umstände einbeziehen, jedenfalls gäbe des die von mir gewünschte Möglichkeit dieses Mal tatsächlich leider nicht. Es gäbe aber eine andere Möglichkeit, nämlich, die Daten zu sichern (was bei mir einfach ist: ich habe keine willentlich gespeicherten Daten auf der Festplatte) und dann das Betriebssystem zu löschen und per USB-Stick komplett neu und auf die neue Version aufzusetzen. Wir sprachen das Verfahren mehrmals durch, Marwin schickte mir alle notwendigen Links und Anweisungen, ich bedankte mich und wir verabschiedeten uns. Und dann stellte ich fest, dass ich keine Lust dazu habe, dieses Verfahren bei jedem zukünftigen Update durchzuführen.

    Zwischenzeitlich hatte ich natürlich auf Twitter bereits gejammert und hilfreiche Tipps über die Wonnen des Einbaus einer größeren Festplatte erhalten, war jedoch auch schon zu dem Schluss gekommen, dass das alles irgendwie nicht lohnt (denn ich hatte damals - aus Gründen - nicht nur schlecht, sondern immerhin auch sehr billig gekauft). Schon war ich entschlossen, sofort einen neuen Rechner zu kaufen, erlag aber dann der Multioptionsparalyse. Möglichst groß oder möglichst klein oder gar ein Tablett mit Bluetooth-Tastatur oder eventuell ein Chromebook? Ich hatte schon vergessen, was ich eigentlich wollte, mit dem Rechner und überhaupt auch so.

    Auf das Chromebook war ich aber neugierig geworden und dachte mir, vielleicht könnte ich sogar das vorhandene schwächelnde Netbook als Pseudo-Chrombook verwenden? Google sagte, ich kann, in dem ich ein Fake-Chrome-OS auf einem USB-Stick installiere und als Betriebssystem verwende. Das wollte ich natürlich sofort ausprobieren, scheiterte aber zunächst einmal an der Erstellung des Sticks. Weiteres googeln ergab: das Programm arbeitet ungern mit SanDisk zusammen, ich hatte natürlich einen SanDisk-Stick verwendet. Aber ich hatte noch andere, also nochmal. Ging aber auch nicht. Ich verschob weitere Versuche auf den nächsten Tag.

    Heute morgen dann bemühte ich den großen PC mit Lankabel, und der konnte auch den Chrome-OS-Bootstick erstellen, hurra hurra. Den Vormittag verbrachte ich dann mit der Suche nach der richtigen Taste, um ins BIOS vorzudringen und dort das USB-Laufwerk zum booten freizugeben. Keine der gängigen Tasten brachte Erfolg. Dann ganz am Ende aber die naheliegende erste Lösung (F2), die ich zuerst wohl nur zum falschen Zeitpunkt gedrückt hatte. So weit, so gut.

    Das Netbook bootete nun von USB und das Fake-Chrome-OS installierte sich, erkannte aber meine Tastatur nicht. Googeln ergab: das ist öfters so, man empfielt die Verwendung einer Bluetooth-Tastatur. Nennen Sie mich zickig, aber ein Gerät mit bereits eingebauter Tastatur nochmal mit einer externen betreiben wollte ich nicht. Also den Stick wieder gelöscht und formatiert. Ging aber nicht. Windows erkennt die Dateien des Fake-Chrome-OS nicht so richtig, der Stick war zwar formatiert aber hatte keinen Speicherplatz. Nun also wieder Google: ein anderes Formatierungsprogramm herunterladen, halt mal herumprobieren - eins von HP tat es dann.

    Jetzt hatte ich mir überlegt, dass ich - wenn ich bereit bin, eh nur browserbasierte Dinge zu tun - ja auch wieder Linux nutzen kann. Linux hatte ich so von den 90ern bis über die Jahrtausendwende mal und fand es sehr unkomfortabel. Möglicherweise hat es sich aber ja verbessert und wie gesagt, für alles, was im Browser stattfindet ist mir das OS eh relativ wurscht.

    Durch fortwährendes Gejammer erhielt ich auch auf Twitter direkt einen Link zu wie man alles macht, es scheint zwar mittlerweile unzählige Ubuntu-Varianten zu geben, aber ich nahm natürlich die erste in der Liste, nur Spitzenreiter für mich.

    Alles ging glatt bis gar nichts mehr ging. Der große Computer fuhr herunter, das Licht ging aus, das Internet war weg. Stromausfall in der gesamten Wohnung mit Ausnahme von Bad und Flur. Inklusive Warmwasser.

    Ich sah mich veranlasst, meine Bemühungen um das Netbook für eine Weile zu unterbrechen, um den Sicherungskasten zu überprüfen und dann die Hausverwaltung und dann einen Elektriker anzurufen und dann auf der Couch zu sitzen und auf dessen Eintreffen zu warten.



    Später am Tag: es geht nun - strommäßig betrachtet - alles wieder (Halleluja!). Ob der Ubuntu-Stick geht, weiß ich nicht, da ich natürlich nicht weiß, ob das Image noch vor dem Stromausfall fertiggestellt war. Das hat man davon, wenn man Fortschrittsbalken nicht lückenlos überwacht. Optimistisch gestimmt stecke ich den Stick ins Netbook, stelle aber fest, dass das Image ganz offensichtlich nicht fertig war. Also alles noch einmal von vorn.

    Dann ist der Stick fertig, das Netbook läd aber trotzdem beharrlich Windows. Alle Einstellungen überprüft, sieht aber alles richtig aus. Trotzdem läd es Windows, auch beim zweiten und dritten Mal. Dass das an von mir fehlerhaft vorgenommenen Einstellungen liegt, glaube ich nicht so recht. Schließlich war es mir ja auch mit dem Fake-Chrome-OS gelungen, vom Stick zu booten, da kann an den Einstellungen jetzt nicht allzu viel falsch sein. Ich mache also wieder einen neuen Stick. Der wird im BIOS gar nicht erst als solcher erkannt.

    Jetzt habe ich keine Lust mehr, gehe wieder mit Buch auf die Couch und werde einfach alles so, wie es ist, verwenden bis es nicht mehr geht und dann (wie immer) das kaufen, was sich als erstes anbietet.

    Man- oder Womansplaining ist an dieser Stelle aber natürlich ausdrücklich willkommen.

    Mittwoch, 13. Dezember 2017
    Zechpreller

    Vorbemerkung: Ich kann nicht sonderlich gut einparken. Seit ein paar Jahren stresst mich das aber nicht mehr. Wenn ich in eine Parklücke hineinwill, probiere ich einfach so lange herum, bis es passt. Passiert ja nix.

    Frau N: *parkt vor der Wassergymnastik rückwärts sehr stümperhaft in eine Parklücke, parkt wieder aus, parkt immernoch stümperhaft wieder ein, fährt mit wechselnden Lenkbewegungen vorwärts, rückwärts, öffnet das Fenster und schaut hinaus nach vorn und hinten, summt ein Lied*

    Passant, seufzend: Junge Frau...

    Frau N: *sing den Refrain und dreht am Lenkrad*

    Passant: Brauchen Sie Hilfe?

    Frau N: Was, ich? Wobei?

    Passant: Beim Einparken. Meine Güte!

    Frau N: Nein, danke, sehr nett aber ich probiere lieber herum.

    Passant: Das wird doch so nix!

    Frau N: Oho, da unterschätzen Sie mich aber. Das ist bisher immer was geworden!

    Passant: Aber doch nicht so!

    Frau N: Wir müssen nur geduldig sein.

    Passant: Andersrum! Andersrum!!!!

    Frau N: Bitte entspannen Sie sich, es geht doch hier um nichts!

    Passant: Das kann man ja nicht mit ansehen! Das tut mir ja weh, wie Sie da so herummachen!

    Frau N: Da sind Sie aber übermäßig empathisch. Denn eigentlich hat es mit Ihnen doch gar nichts zu tun, dass ich hier parke. Geht Ihnen das häufig so?

    Passant: Ich wette das packen Sie nicht!

    Frau N: Um was?

    Passant: Um alles, was ich habe!

    Frau N: Ein bisschen konkreter wäre auch schön gewesen, aber meinetwegen. Um alles.

    Passant: Glauben Sie etwa, Sie schaffen das?

    Frau N: Ich weiß das.

    Passant: Na das will ich sehen!

    Frau N: Natürlich. Für reines Vertrauen kennen wir uns nicht ausreichend.

    Passant: Was?

    Frau N: Ist gleich so weit.

    Passant: So können Sie auch stehenbleiben.

    Frau N: Nee, das ist mir nicht gerade genug, ich möchte schön parken.

    Passant: Ohgott fahren Sie doch jetzt nicht wieder raus und fangen von vorne an, mir wird kalt!!

    Frau N: Stellen Sie sich doch nicht so an!

    Passant: Jetzt ist es aber gerade!

    Frau N: Und auch schön?

    Passant: Ja, ja, sehr schön!

    Frau N: Ich steig mal aus und schaue. *geht um das Auto herum* Ja, das gefällt mir gut. So, dann packen Sie mal aus.

    Passant: Was?

    Frau N: Mein Wettgewinn?

    Passant: Sie spinnen ja! (geht schnell weg)

    Dienstag, 5. Dezember 2017
    WmdedgT 12/2017

    (Was das ist und die übrigen Beiträge dazu finden Sie hier bei Frau Brüllen.)

    Was ich den ganzen Tag mache, ist zu viel arbeiten, es gelingt mir einfach nicht, pünktlich das Büro zu verlassen und das schon seit Wochen und das nervt mich enorm. Egal. Von vorne. Der Wecker klingelt um 6 glaube ich, ich weiß es nicht, ich kann jedenfalls keinesfalls aufstehen, weil ich zu müde bin, weil ich nämlich zu spät im Bett war (das wiederum, weil ich auch zu spät auf der Couch war - ich gehe keine Kompromisse ein bei der Couchzeit! - und das wiederum, weil ich, klar, zu lange gearbeitet habe. Es ist ein Teufelskreis!) Jedenfalls sagt Herr N. irgendwann, es wäre jetzt für mich genug geschlafen und Zeit, aufzustehen, also mache ich das, das Kind hat den Badezimmer-Slot aber nun an sich gerissen und ich laufe ziellos durch die Wohnung, wie ich es immer tue, wenn ich zu müde bin, denn was soll ich sonst tun, zielhaft kann ich nicht sein mangels Gehirnleistung und nicht laufen kann ich auch nicht, dann würde ich unmittelbar wieder einschlafen.

    Was dann war weiß ich nicht mehr, vermutlich also Routine, meine Erinnerung setzt in der Bahn wieder ein, dort passiert das, was morgens vor 8 Uhr einem Super-Gau gleicht: ich treffe jemanden, den ich kenne. Ich hasse es, in der Bahn wen zu treffen, den ich kenne. Denn ich will in der Bahn meine Ruhe haben, Bücher lesen, Musik hören, fremde Menschen anschauen anschauen oder mit ihnen Unsinngespräche führen, aber keinesfalls möchte ich mit Bekannten über "und bei Euch so?" reden. Aber was soll man machen. Ich steige 3 Stationen früher aus und gehe den Rest zu Fuß.

    Im Büro kann ich einige Dinge abschließen, die ich schon länger herumschiebe. Teilweise, weil ich endlich die dazu benötigten Antworten bekomme, auf die ich länger gewartet habe, teilweise, weil ich beschließe, keine Lust mehr auf das Warten auf Antworten zu haben und die Entscheidungen einfach selbst treffe. Die Liste mit den anstehenden Aufgaben leert sich angenehm und zügig und der Kalender für die nächsten Tage sieht dann gar nicht mehr ganz so katastrophal aus, so dass ich um 15 Uhr beschließe, zwecks Überstundenabbau sehr schnell das Büro zu verlassen und das Handy nicht mehr anzufassen. So mache ich es dann auch. Auf dem Heimweg gehe ich noch einkaufen und nehme bei der Gelegenheit Essen vom Thai für die Familie mit.

    Zu Hause hat Mademoiselle bereits Besuch von einer Freundin, die beiden haben Crêpes gemacht, ich bekomme einen mit Kinderschokolade angereicht, im Austausch essen die beiden eine Portion vom Thai auf. Dann versuche ich, Couchzeit aufzuholen, mache es mir also mit Getränk und Decke gemütlich und lese ein Buch, schlafe aber immer wieder dabei ein. Um 17 Uhr ist mir klar, dass weiteres sitzen und wegdösen und wieder hochschrecken mich nicht glücklicher machen wird, also stehe ich wieder auf und laufe herum, dabei räume ich auf, sortiere Dinge aus, erfreue mich an meinen Geburtstagsgeschenken, mache Wäsche, gieße Blumen, was man halt so tut.

    Um 18:30 ist es Zeit, zur Wassergymnastik aufzubrechen. Nein, auch das macht den Tag nicht besser, die Wassergymnastik hasse ich mittlerweile abgrundtief und das Knie ist ja auch schon längst wieder gut, aber es sind noch zwei Termine und ich habe mir nunmal in den Kopf gesetzt, das bis zum Ende zu machen. Also Wassergymnastik, um 20:00 Uhr ist das erledigt, jetzt also nur noch einmal (und, wenn ich total auf Prinzip mache, noch ein Nachholtermin am Sonntag, weil ich einmal krank war - ich muss mir noch überlegen, wie genau ich das nehme).

    Wieder zu Hause dusche ich sehr lange das hoffentlich hauptsächlich Chlorwasser ab und habe dann keinen Appetit auf das Essen vom Thai sondern auf weiß ich nicht, Sauerkraut mit Kasseler und Kartoffelpüree, um genau zu sein, aber das ist halt nicht da. Ersatzweise esse ich Käsekuchenreste von der Geburtstagsfeier am Samstag.

    Jetzt wäre ich dann bereit, bis mindestens Jahresende täglich lange auszuschlafen und dann herumzusitzen, Bücher zu lesen, Tee zu trinken und vielleicht ab und an schriftliche Konversation zu betreiben. Leider ist es aber noch nicht so weit. Deshalb versuche ich, früh schlafen zu gehen, aber eine Stunde Couch brauche ich noch.

    Dienstag, 21. November 2017
    Beratung an der Pommesbude

    Pommesbude, nachmittags um 5, vier Leute vor mir. Von der Seite kommen zwei junge Männer, beraten sich flüsternd, der, Längere schubst den Kürzeren vor.

    Kürzerer: (geht an der Schlange vorbei direkt zum Tresen)

    Schlange: (missfälliges Murmeln)

    Längerer, mit abwehrend gehobenen Händen: Nur eine Frage, nur eine Frage!

    Kürzerer: Nur eine Frage Bruder. Weißt Du wo ich ein Herzkissen kaufen kann?

    Schlange: (steht mit offenem Mund)

    Pommesbudenmann: Was willst du? Ein Herzkissen?

    Kürzerer: Ja. Herzkissen. So Herz aber als Kissen. Rot. Wegen Liebe.

    Schlange, leise raunend: Wegen Liebe!

    Pommesbudenmann: Nee, das weiß ich nicht. Vielleicht Kaufhof?

    Kürzerer: Da waren wir schon.

    Älterer Frau aus der Schlange: Oder Woolworth! ("Wollwort" gesprochen)

    Kürzerer: Das kenn ich nicht. Wo ist das?

    Pommesbudenmann: Na da hinten. Wollwort. Woolworth.

    Mann aus der Schlange: Oder 1-Euro-Shop!

    Längerer: 1-Euro-Shop waren wir schon.

    Kürzerer: Ich hab nämlich jetzt eine Freundin!

    Ältere Frau: Ich gratuliere, junger Mann!

    Kürzerer: (ist überfordert)

    Pommesbudenmann: (hält Hand zum High-Five über den Tresen)

    Kürzerer: (schlägt ein)

    Längerer: (grinst)

    Pommesbudenmann: Weiß sonst noch wer was wegen Herzkissen?

    Kürzerer: Rot. In Rot!

    Frau N: Vielleicht Xenos unten im Einkaufszentrum. Oder Müller, wenn man reinkommt links an der Glasscheibe.

    Pommesbudenmann: Oder TKMaxx.

    Ältere Frau: Ach ich dachte, dort gibt es Tiefkühlkost!

    Mann in der Schlange: Nee, das ist wie 1-Euro-Shop nur teurer. Eher so Drei-bis-Fünf-Euro-Shop.

    Kürzerer: Ich danke Sie alle! (verbeugt sich in alle Richtungen und geht mit dem Längeren davon)

    Sonntag, 19. November 2017
    Containern

    Wie Sie wissen, sortiere und entrümpele und ordne ich zur Zeit. Die gesamte Zeit, die ich beim Bloggen einspare, nutze ich engagiert für Ausmisten. Alles muss raus!

    Das Schwierige dabei, lassen Sie es sich gesagt sein, ist aber nicht das Aussortieren, sondern das Loswerden der Dinge. So zum Beispiel Elektroschrott.

    Seit ungefähr Juni hatten wir in der Wohnung Elektroschrott in Form eines alten PCs mit Peripherie. Der stand neben der Wohnungstür. Im Oktober war mir dann hinlänglich klar geworden, dass niemand den Elektroschrott auf einem der täglichen Wege automatisch loswürde, also andere Maßnahmen getroffen werden müssten. Ich bat also Herrn N., den Elektroschrott ins Auto zu schaffen und bei Gelegenheit zu entsorgen.

    Letztes Wochenende fuhr ich dann ausnahmsweise mit dem Auto und stellte dabei fest, dass so eine Gelegenheit offenbar noch nicht eingetreten war. Und weiter fand ich ganz zufällig am selben Tag im Keller auch noch eine weitere, ältere Tüte mit Elektroschrott - DVD-Player und dergleichen, die ich mit der im Kofferraum zusammenführte.

    Als ich gestern wieder mit dem Auto fuhr, hatte sich noch immer keine Gelegenheit zur Entsorgung geboten. Aber ich fuhr zu Frau Fragmente und Frau Fragmente hat Lösungen für alles. Wir saßen also in einer kleinen Runde und unterhielten uns über das Leben allgemein und seine Tücken im Besonderen, dabei erwähnte ich den Kofferraum voll Altelektronik. Und dann geschah folgendes: Frau Fragmente erinnerte sich an einen Elektroschrottcontainer ganz in ihrer Nähe, googelte ihn sofort und bot sich - da er etwas versteckt in einer namenlosen Straße lag - als Begleitung an. So kam es, dass ein Teil der Partygesellschaft um 1 Uhr nachts mit dem Auto Richtung Elektroschrottcontainer aufbrach.

    Zunächst schien alles ganz einfach, man musste nur eine kleine Sackgasse wegen Baustelle umfahren und war schon auf dem richtigen Weg, einem Feldweg ins Nichts. Der endete kurz vor dem unbeleuchteten, endgültigen Nichts unvermittelt vor einer Metallschranke. Die Damen Fragmente und Katzentratschen stiegen aus, um unbefugt die Schranke zu öffnen, sie verweigerte sich aber. Per Fernlicht scannten wir ins Nichts hinein und fanden, dass wir richtig waren, irgendwo dort musste der Container sein, es sah genauso aus wie auf GoogleMaps nur halt im Dunkeln. Also zu Fuß weiter. Fragmente und Katzentratschen trugen zusammen die IKEA-Tasche, ich klemmte mir den Monitor, der nicht mehr hineinpasste, unter den Arm. So schritten wir los, im leichten Nieselregen und immer weiter weg von Licht und Zivilisation.

    Wir landeten auf einem kleinen Parkplatz, was sich dort außer vereinzelten Fahrzeugen eventuell noch befand, kann ich nicht sagen, es war nämlich mittlerweile sehr dunkel. Und alle hatten ihr Handy (Taschenlampenfunktion) im Auto gelassen, warum die anderen weiß ich nicht, aber ich ganz bewusst, es ist einer meiner ganz ehernen Grundsätze, nie mit dem Handy in die Nähe von Elektroschrottcontainern zu gehen, man macht sich dann hinterher nur Gedanken, wenn man es mal kurz nicht finden kann, oder träumt sogar Unerfreuliches!

    Also tasteten wir uns vor. Eine große Pfütze erkannten wir noch und dann weiter hinten mehrere kastenartige Objekte, dazwischen unidentifizierbares Terrain, vielleicht Acker, vielleicht Gras, vielleicht auch ein Schlammloch ohne Boden, das Menschen aufsaugt und verdaut?

    Kurz überlegte ich auch, ob wir möglicherweise insgesamt Gefahr wären, gruselige Monster, die aus der Dunkelheit hervorbrechen, Zombies oder Außerirdische oder Moorleichen oder so etwas. Horrofilme fangen aber immer mit heiler Welt an, nie damit, dass drei Frauen nachts um eins zu Fuß Elektroschrott entsorgen, weil sie in ihrem normalen Alltag keine Zeit dazu finden. So etwas habe ich noch nie gelesen oder davon auch nur gehört. Wir waren also in absoluter Sicherheit.

    Die Restschwierigkeit bestand dann noch darin, den richtigen Container zu identifizieren. Auf dem ersten konnte ich per Auge noch was mit "Textil" entziffern, die rechts daneben waren per Nase zuzuordnen, Frau Katzentratschen rief aber schon "links, der sieht irgendwie ungewohnt anders aus" und der war es dann auch. Und mein Schrott passte noch hinein und ich habe nicht versehentlich noch den Autoschlüssel hinterhergeworfen.

    Besser kann ein Abend gar nicht enden.

    Sonntag, 5. November 2017
    Wmdedgt 11/2017

    (Was das ist und die übrigen Beiträge dazu finden sich, wie immer, hier bei Frau Brüllen.)

    Schon wieder ein Monat rum, es ist kaum zu glauben. Mein Kopf ist noch irgendwo im Juli/August verhaftet, deshalb sage ich häufig merkwürdige Dinge wie z.B. "Findest du nicht es ist ein bisschen früh, die Einladungen zur Martingsgans rauszuschicken." oder "Sorry, über Adventskalender mache ich mir jetzt garantiert noch keine Gedanken!". Dass ich die Anstecklichter fürs Fahrrad jetzt wirklich immer dabei haben sollte, hat sich noch nicht so ganz eingebrannt und heute traf es mich auch sehr überraschend, dass möglicherweise Handschuhe ganz gut wären beim Fahren. Naja. Irgendwann werde ich gedanklich schon noch aufholen.

    Weil derzeit so viel ist und ich so viel mache, den ganzen Tag von 6 Uhr bis 22 Uhr ununterbrochen und jeden Tag und auch mal wieder immer alles gleichzeitig, habe ich heute pausiert. Dazu bietet sich ein Sonntag ja traditionell an, fragen Sie Gott!

    Ich wachte gegen 8 Uhr von selbst (oder von den Katzen, wer weiß das schon) auf, nahm ein Buch und blieb bis halb 11 im Bett liegen und las. Herr N war verreist und M lag mit mir im Bett und las auch. Aufstehen mussten wir dann wegen Hunger. Ich bereitet aus Schottland mitgebrachte Bagels und Tee und Kaffee, damit setzten wir uns aufs Sofa und lasen dort weiter. Bis etwa 14 Uhr, dann wurden wir schon wieder hungrig, diese Körperlichkeiten sind echt enorm lästig. Zu Mittag gab es Porridge und Birnen. Ich mag Birnen sehr gern, nur sind die halt erst ewiglich zu hart zum Essen, dann ungefähr für 10, maximal 12 Minuten genau richtig, bevor sie dann sofort zu weich werden und sehr bald zu einer schleimigen Suppe innerhalb einer rauen Hülle zerfallen. Sehr anstrengendes Obst, die Birne. Ich fand sie heute ganz am Ende des 12-Minuten-Fensters vor. Glück gehabt.

    Im Anschluss telefonierte ich ein Stündchen mit dem Herrn Schizophrenisten, der partout nicht mit mir die Probleme der Welt lösen wollte sondern nur über sie lachen. Was soll man da machen. Mitlachen halt.

    Gerade wollte ich mich wieder auf die Couch setzen, um weiterzulesen, als ich sah, dass in der Nähe ein Raiku-Raid stattfand und sich schon ausreichend Personen dafür angekündigt hatten. Also stieg ich hastig aufs Rad und fuhr hin. Ich finde es immer total lustig, wie zig unterschiedlichste Personen aus verschiedenen Richtungen angefahren oder -gelaufen kommen, sich in einem lockeren Kreis platzieren, nur wenig miteinander sprechen aber dennoch rund 10 Minuten zusammenstehen, sich dann knapp verabschieden und in verschiedene Richtungen wieder auseinanderdiffundieren. Eigentlich hatte ich ja schon lange aufhört, Pokemons zu jagen, war nur ganz zufällig in Schottland wieder dazu gekommen und fand es da so lustig, wie sogar an den unterschiedlichsten Ecken der Stadt der Briefträger am Straßenrand hielt, um kurz einen Raid zu machen. Und jetzt bin ich wieder dabei hängen geblieben - die Jagd lässt sich natürlich auch sehr gut mit dem Radfahren und Herumlaufen für Bein.v2 verbinden.

    Zurück zu Hause las ich weiter, Herr N kehrte vom Wochenendausflug zurück und wärmte Kartoffelsuppe vom Vortag für uns auf, es war aber nicht mehr genug und M hatte schon den ganzen Tag Appetit auf Sushi, so dass ich schnell noch etwas bestellte, dass das dann jetzt auch bald eintreffen sollte.

    Bis dahin werde ich mal wieder ein bisschen lesen.

    Donnerstag, 5. Oktober 2017
    WmdedgT 10/2017

    Soso, WmdedgT. Da kann man ja mal was schreiben. Was WmdedgT ist und die übrigen Einträge gibt es wie immer hier bei Frau Brüllen.

    Ich werde momentan meist ausgeschlafen kurz vor dem Wecker wach, was daran liegt, dass ich seit ein paar Wochen abends einfach schlafen gehe, wenn ich müde bin. Egal was ich eigentlich noch tun wollte oder vermeintlich sollte. Bisher tut mir dieses Verfahren ganz gut.

    So war ich heute morgen dann auch fit genug, gleich um 6 Uhr die Balkontür wieder in ihren Rahmen zu wuchten, aus dem sie zum ersten Mal rund 23 Stunden zuvor anlasslos herausgefallen und von Mademoiselle und mir notdürftig mit Hilfe von Schrank und Kissen fixiert worden war, auch mit gutem Erfolg, bis eben irgendwann in der Nacht, weshalb es nun in der Wohnung eher frisch war.

    Es ereignete sich nichts Berichtenswertes, außer dass ich besonders Wert auf professionelle Bekleidung legte wegen eines Termins zusammen mit dem Oberchef und zwei externen Personen am Vormittag. Dann brach ich per Fahrrad auf ins Büro.

    Auf halbem Weg rief der Balkontürmonteur an, den ich mit gewisser Dringlichkeit erwartete und gehofft hatte, er würde halt irgendeinen beliebigen Zeitpunkt wählen, nur nicht gerade den, zu dem ich meinen Termin habe. Aber ist ja klar, wie so etwas ausgeht. Herr N war bereits zu weit weg, um es noch rechtzeitig zurück zu schaffen, das Kind schon im Schulunterricht und nicht mehr zurückzubeordern, die Nachbarn nicht erreichbar. Also sagte ich den Termin mit dem Oberchef ab und drehte um.

    Der Monteur war auch sofort schon da, besah sich die Tür, machte Fotos und sprach nicht. Dann drückte er die Tür irgendwie anders in den Rahmen und schob Schrank und Kissen wieder davor. Wir konnten uns nonverbal verständigen, dass die Tür noch nicht repariert sei, ein Ersatzteil notwendig wäre, das möglicherweise in irgendeinem Auto oder Werkraum des Monteurs wäre, vielleicht aber auch nicht, in welchem Falle man es bestellen müsse, falls es das überhaupt noch gäbe.

    Der Monteur ging, ich loggte mich in mein Arbeitsaccount ein und beschäftigte mich mit Dingen, von denen ich mehr verstehe als von defekten Balkontüren.

    Bald klingelte es wieder. Ein anderer Monteur kam, der aber auch nicht sprach. Dennoch konnte ich seinem Verhalten entnehmen, dass er dem Kollegen von vorher nicht geglaubt hatte. Weshalb er Schrank und Kissen beiseite schob und die Balkontür schwungvoll öffnete, so dass sie auf ihn drauf fiel. Er zuckte die Schultern und begann Messungen, die mir bedeuteten, dass die Tür ersetzt werden müsse. Dann befestigte er die Tür wieder irgendwie, schob Schrank und Kissen wieder davor, ich sagte "Paketklebeband?" (eins meiner Lieblingsutensilien beim Heimwerken, neben Montagekleber, Sekundenkleber und doppelseitigem Klebeband). "Hauptsache bitte keinen Bauschaum!!" rief der Monteur, und da ich nun sicher wusste, dass er sprechen konnte, nutzte ich die Gelegenheit, ihn auf der kurzen Wegstrecke zur Tür über alles andere zu befragen. Es ist so: an der Tür ist etwas abgebrochen, dies ist normaler Materialverschleiß denn die Tür stammt aus den späten 70ern / frühen 80ern, weil sie so alt ist, gibt es die Ersatzteile nicht mehr, daher muss die Tür getauscht werden, er hat ein Aufmaß gemacht und schickt das Angebot der Hausverwaltung und die beauftragen dann und dann meldet er sich wegen eines Termins, derweil bleibt die Tür so, wie sie ist, sie würde zu 80% halten, falls nicht soll ich anrufen und dann kommt er und schraubt sie fest, das würde er nur jetzt nicht tun, weil es nicht so schön wäre, und ja, ich kann gern jeden Tag anrufen und nach dem Status fragen, nur bitte nicht bei ihm.

    Umfassend aufgeklärt begab ich mich wieder in mein Homeoffice.

    Zwischenzeitlich war auch die Putzfrau eingetroffen, dann kam auch schon Mademoiselle aus der Schule, es war also fast so viel los wie im Büro.

    Ansonsten: Mittags bemerkt, dass Frühstück ausfiel, daher gleich auf "Kaffee und Kuchen" vorgesprungen. Weiterbildungsunterlagen erhalten. Kurz Handyhülle (ohne Handy drin) verloren, aber (auf der Straße) wiedergefunden. Rucksack kaputtgegangen aber schon neuen bestellt. Schublade mit Krempel aussortiert. Schlimme Nachrichten aus der erweiterten Familie bekommen.

    Danach hielt mich zeitzonenbedingt das Büro noch ein bisschen auf Trab, teilweise mit Verrücktheiten, teilweise mit Umständlichkeiten, dadurch bedingt, dass es in einer wesentlichen Support-Abteilung derzeit zwei Fronten gibt, die machtpolitische Dinge ausfechten müssen und darüber leider vergessen, dass ihre Daseinsberechtigung als Abteilung sich im Wesentlichen daraus ergibt, Support zu leisten.

    Kürbissuppe als Abendessen, sehr lecker.

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