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    Mittwoch, 1. Februar 2017
    Müde

    Etwa eine halbe Stunde damit verbracht, zu erklären, dass a) Frankreich ungleich Frankfurt ist und b) sich beides nicht in Australien befindet.

    Eine Stunde damit verbracht, auf eine Genehmigung zu warten, die ich überhaupt nicht brauche. Aus Höflichkeit.

    Sehr viel Zeit damit verbracht auf von unterschiedlichen Personen auf unterschiedliche Arten formuliertes "das finde ich aber blöd" immer im Wortlaut und Tonfall genau gleich "das ist egal, mach es trotzdem" zu antworten.

    25 Personen gefragt, ob sie ein bestimmtes Dings, von dem jeder eines hat, eigentlich noch benötigen oder ob das überholt ist und wegkann. 3 antworten "kann weg." 2 schreiben eine Abhandlung, warum sie das Dings gerne behalten würden und bitten um Erlaubnis, das zu tun. 20 fragen, was die anderen geantwortet haben, bevor sie sich entscheiden wollen.

    Sehen Sie, wegen sowas bin ich oft so müde.

    Montag, 30. Januar 2017
    Haare

    Ich kann heute nicht, ich muss über Frisuren nachdenken, die beste Friseurin der Welt hat nämlich aufgehört, also wird morgen ein völlig fremder Mensch an meinen Haaren herumschneiden, zu dem ich nicht vertrauensvoll "mach wie du meinst" sagen kann. Aber ich könnte es natürlich unvertrauensvoll sagen. Vielleicht ist das am einfachsten. Ja, ich glaube, das mache ich so.

    Sonntag, 29. Januar 2017
    Nagellack

    Ich weiß nicht genau, wie oft ich in den letzten Jahren schon an diesem Punkt war. Der Punkt, an dem alles so ziemlich unter Kontrolle ist, also der Büroschreibtisch übersichtlich, die Inbox hat so wenig Mail, dass ich nicht scrollen muss, die Wohnung ist ziemlich ordentlich und es stehen keine zig Termine oder irrsinnig komplexe Pläne/Projekte an. Der Punkt also, an dem ich denke: ich könnte in den nächsten Tagen mal die Zeit finden, Nagellack aufzutragen.

    In den letzten vier bis fünf Jahren kam dann aber immer noch irgendwas dazwischen.

    Sonntag, 29. Januar 2017
    Ausflug

    Schauen Sie mal, so hat die Frau V mich heute mit dem Auto zum Skisprung-Weltcup in Willingen transportiert.



    (Sie dürfen nicht denken, Sie würden mich ab jetzt auf der Straße erkennen. So sehe ich wirklich überhaupt nicht aus.)


    Dort hörten wir Helene Fischer - nee, wir schauten Skispringern zu, aber Helene Fischer hörten wir auch.

    Und dann wurde es Dunkel.



    Und dann fuhren wir wieder nach Hause.

    Alles zwischendurch war furchtbar lustig und furchtbar entspannt und nur eine Frage blieb offen: Warum bezeichnet man die Mühlenkopfschanze eigentlich als "Kultschanze"?

    Samstag, 28. Januar 2017
    Zapp-weg.

    So, einmal hatte ich heute schon was geschrieben und dann aus versehen das Browserfenster einfach so geschlossen, zapp war alles weg, nochmal schreiben ist mir zu langweilig, insofern wird es keine tolle Story gewesen sein, sonst könnte ich es ja gar nicht abwarten, sie nochmal zu durchdenken und aufzuschreiben.

    Dann könnte ich erzählen, wie ich heute hinten im Büroschrank einen großen Stoffbeutel voll mit meiner privaten Post der letzten knapp 5 Monate fand - offensichtliche Rechnungen ausgenommen - aber das würde Sie in Ihrem Bild von mir verunsichern.

    Drittens beschäftigt mich, dass die Katzen anscheinend Frühling haben, heute morgen um halb 5 schon begannen sie zu randalieren und haben seitdem kaum mehr aufgehört. Aber das ist ja zu dieser Jahreszeit nicht so verwunderlich.

    Sonst nix.

    Donnerstag, 26. Januar 2017
    Pläne

    Da plätschert die Zeit so dahin und man denkt sich, die nächsten Monate werden angenehm chillige Routine (unterbrochen von kurzem Aufraffen von der Couch, um zum Sport zu gehen) und dann geschehen an einem einzigen Tag gleich drei Dinge, von denen man weiß, dass die nun die Themen für die nächsten Wochen angeben werden.

    Zum einen hab ich die Wunschkandidatin eingestellt, allerdings für 1 Monat früher als eigentlich angedacht und jetzt wird es hektisch.

    Zum anderen reise ich demnächst beruflich nach New York und benötige dafür diverse Strategien, einen Reisepass und ein Outfit für eine "Black Tie"-Abendveranstaltung und habe das alles (noch) nicht.

    Und drittens hat der Gesangslehrer beschlossen, dass ich beim Schülerkonzert mitmachen muss und dazu muss sich ein Lied finden und üben, mit dem ich mich auf eine Bühne wage.

    Ja, da wird es immerhin nicht langweilig. Und nachdem ich monatelang Bein und Couch gemacht habe, kann ich ja jetzt auch mal wieder was anderes machen.

    Mittwoch, 25. Januar 2017
    Handschuhe

    Weil beim Handcreme-Eintrag auch das Thema Handschuhe aufkam, möchte ich kurz meine Vorgehensweise dabei skizzieren:

    Wenn es kalt wird, anfängt, gehe ich in den 1-Euro-Laden und kaufe dort (je nach Verfügbarkeit) etwa 10 - 15 Handschuhe, Einheitsgröße und mit smartphonefähigen Fingerkuppen an Daumen, Zeige- und Mittelfinger. Die stecke ich in alle möglichen Taschen, Jackentaschen, Schulranzen und lege ein paar in einen Korb im Flur.

    Der unschlagbare Vorteil ist, dass diese Handschuhe sowohl Mademoiselle als auch mir passen und dass sie halt alle gleich sind. Wenn man einen verliert, ist es also relativ egal, es gibt noch ausreichend Handschuhpartner. Und wir verlieren ständig Handschuhe. Trotzdem sind irgendwo immer noch welche.

    Und die Handschuhe werden seit mindestens 3 Jahren unverändert hergestellt, Reste aus dem Vorjahr können also mit neuerworbenen gepaart werden. Die einzige Veränderung: seit diesem Jahr gibt es sie nicht nur in schwarz sondern auch in weiß. Meine Einkaufsentscheidung hat sich also geringfügig verkompliziert, aber ich blieb unbeeindruckt und kaufte einfach alle, die auf dem Ständer hingen.

    Momentan weiß ich von 6 Paar noch, wo sie gerade sind. Alle weiß, die schwarzen sind komplett verschwunden. Es ist aber ja schon Ende Januar, ich glaube, den Rest der Saison schaffen wir noch.

    Dienstag, 24. Januar 2017
    husch-husch

    Heute muss alles etwas schnell gehen, weil ich nämlich früh schlafen will, weil ich morgen zum Sport will, weil ich Samstag nicht zum Sport will und außerdem auch nicht zum Sport kann, weil ich nämlich mit Frau Violinista zur Skisprungschanze fahre. Es ist alles sehr komplex. Complexity should be your excuse for inaction wird in einem Buch, das ich gerade las, immer wieder gesagt und vielleicht stimmt das, andererseits aber ging es da um (im erweiterten Sinne) Zeitreisende und nicht um mittelalte Frauen, die im Büro arbeiten. Das muss man mitdenken. Und deshalb hab ich husch-husch 8 Maschinen Wäsche gefaltet und kein Essen gemacht und Korrespondenz erledigt - das sage ich jetzt immer zu der Tätigkeit, Zettelkram aus der Schule auszufüllen und zu unterschreiben und Essen in der Schulmensa online zu bestellen und so weiter, der ganze nervige Kleinkram, wenn man ihn "Korrespondenz erledigen" nennt, riecht er doch gleich viel mehr nach goldenem Füllhalter und Echtholzschreibtisch und einer gediegenen Tasse Tee dazu, nicht nach halb abgebrochenem Bleistift oder halb ausgetrocknetem Filzstift, der Küchenwand (weil der Tisch schon wieder zu voll ist) und Kaffeerand auf dem Zettel und manchmal schreibe ich in der Eile meinen eigenen Namen falsch. Ich frage mich immer, ob Lehrer diese Zettel über das Wesentliche hinaus interpretieren oder ob sie dafür gar keine Zeit oder daran gar kein Interesse haben. Ich hoffe, sie haben mindestens eins von beidem nicht. Jetzt habe ich vergessen, wo ich gerade war. Es war irgendwas mit husch-husch, egal, ich gehe jetzt schlafen.

    Montag, 23. Januar 2017
    Laune

    Kennen Sie vielleicht, so Tage, an denen man eigentlich alle nur anbrüllen möchte mit "sprich mich nicht an, fass mich nicht an, guck mich nicht an, DENK NICHT MAL AN MICH!!"

    Vom Büro (alle irre da) auf die Couch gerettet und dann klingelt un-un-ter-brochen eins der Telefone, erst das Festnetz, meine Mutter, meine Schwester, meine Mutter, meine Schwester, meine andere Schwester und das alles wegen irgendas Ende Februar, es wäre locker möglich gewesen, in Ruhe die eine oder andere Mail dazu zu verfassen, aber nein, alle rufen an. Wie mich dieses Telefonklingelgeräusch aggressiv macht! Ich habe das Festnetz sowieso nur noch für Familie und für Werbeanrufe, die ich aber nie annehme, ich kann also nur davon ausgehen, dass es Werbeanrufe sind, die Nummern kenne ich nicht und sie wiederholen sich immer wieder, kein normaler Anrufer würde das ja so machen. Die würden auf den Anrufbeantworter sprechen. Was erstaunlich viele Menschen ja wiederum nicht tun, das verstehe ich auch nicht, ich spreche enorm gern auf Anrufbeantworter, niemand erwartet da große Floskeln, man kann einfach kurz und knapp sagen, was man will, ich strukturiere das gerne mit erstens, zweitens, zwei a im Falle von x, zwei b im Falle von y und so weiter. Ja, ich liebe es, auf Anrufbeantworter zu sprechen. Um so mehr regt es mich auf, wenn Leute dann zurückrufen, ohne die Nachricht abgehört zu haben. Weil sie die Nummer im Display gesehen haben. Mal ehrlich, irgendeine Nummer zurückrufen. Das ist doch pathologisch.

    Jedenfalls klingelte dann nicht nur das eine Telefon sondern auch beide Handys, die waren aber in verschiedenen Zimmern am Strom und ich lief immer von einem zum anderen und meist war das Gespräch gerade weg, wenn ich ankam, und niemand hatte eine schön strukturierte Nachricht hinterlassen, die Nummern kannte ich aber - Mutter, Schwester, Schwester, wie gesagt - also rief ich zurück, man kann der Familie nicht dauerhaft entgehen, aber dann war besetzt und dann rief ich auf einem anderen Telefon der jeweiligen Person an und dann klingelte schon wieder eins der Handys in einem anderen Raum und ich rannte wieder zurück und dann musste ich so lachen, dass ich mir den Kopf an der Tischplatte stieß, sowas erhöht das Denkvermögen, sagte meine Mutter mir früher immer.

    Wo war ich. Achja, dann klingelte noch dauernd der Kurzzeitwecker weil ich experimentelle Rosinenbrötchen buk, es gab in ganz Offenbach heute keine, das Kind hat aber morgen Schachturnier, den Zusammenhang kann ich jetzt nicht erklären, jedenfalls braucht man Rosinenbrötchen, also buk ich sie halt, wie schwer kann das schon sein. Mit der Backzeit war ich unschlüssig, daher dauernd Kurzzeitwecker und dann noch im Essen rühren und dann kam das Kind und dann waren die Katzen nicht gefüttert und dann war was mit den Mathehausaufgaben und dann was mit den Kontaktlinsen und dann kotzte eine Katze und ich saß keine 5 Minuten am Stück ungestört, bis jetzt nicht, jetzt kam das Kind gerade wieder aus dem Bett, weil es noch einen Kuss braucht, keine 5 Minuten, dabei war alles, was ich heute wollte, irgenwo ungestört sitzen und ein Buch lesen, stundenlang, tagelang, wochenlang. Kein bestimmtes. Aber lang. Keine 5 Minuten. Lasst mich einfach alle in Ruhe.

    Sonntag, 22. Januar 2017
    Bröckchen

    Ich habe im letzten Sommer aus Schottland 144 Ibuprofentabletten mitgebracht und heute waren die leer. Was mich kurz ziemlich erschreckt hat bis ich mich wieder an die Krankheitsserie im letzten Jahr erinnerte.

    Meine Schwester ist verreist und meine Mutter hat versehentlich ihr Handy gesperrt. Es ist eigentlich kein Problem, ich habe alle notwenidgen PINs und PUKs, aber ich weiß nicht genau, was sie bisher getan hat und das Gerät sagt beharrlich "noch zwei Versuche". Kleine Schrift und Finger ohne Gefühl und das Gehör und so weiter, jedenfalls möchte meine Mutter eher nicht irgendwelche Zahlen eintiippen, die ich ihr am Telefon ansage, wenn es nur noch zwei Versuche gibt. Und auch meine Rede, dass sich auch nach den zwei Versuchen noch weitere Lösungen finden lassen, beruhigen nicht ausreichend. Immerhin sind mir auf Anhieb gleich drei Personen eingefallen, die ich bitten könnte vorbeizuschauen. Aber dann fiel mir auch ein, dass meine Schwester morgen aus dem Urlaub zurückkommt.

    Ein Buch in einem Rutsch durchgelesen, Faserland, es hat nur 160 Seiten. Ich weiß nicht, was ich davon halte, das muss erstmal sacken.

    Den ganzen Tag abwechselnd von Katze und Kater schnurrend bekuschelt worden (beim Lesen halt), sehr niedlich, nur leider an einem Tag, an dem mir kein bisschen nach Kuscheln ist. Ich habe nämlich Kopfschmerzen und wenn ich die habe, möchte ich am liebsten nichts um mich herum und schon gar nicht Berührungen.

    Und die ganze Welt redet nur von Trump, als ob es nichts anderes (und besseres!) mehr gäbe!

    Gedacht, das dies hier auch für meine Eltern ein schönes Geschenk wäre.

    Ich wasche jetzt nur noch am Wochenende Wäsche und bin damit sehr zufrieden. Da wir keinen Trockner haben, hängt dann zwar die gesamte Wohnung mit alle Möglichen voll, aber jeweils dienstags wir dann gemeinschaftlich alles weggefaltet (weil mittwochs ja die Putzfrau kommt). Es lief erst holprig, aber mittlerweile kann sich auch Mademoiselle merken, dass Kleidungsstücke erst nach dem nächsten Wochenende wieder verfügbar werden. Das alles hat den großen Vorteil, dass ich nicht mehr das Gefühl habe, an-dau-ernd zu waschen. Das hat vermutlich einen großen Nachteil, wenn wir am Wochenende verreisen, aber das kam seit Einführung des neuen Wäschebeschlusses Mitte Dezember noch nicht vor. Andererseits haben wir auch alle ausreichend Kleidung für zwei Wochen im Schrank.

    Schreibt, Ihr Narren, mein Feedreader ist leer! (Stimmt nicht ganz, sind noch Texte von Don Alphonso drin, aber für die brauche ich immer eine bestimmte Gemütsverfassung).

    November seit 6628 Tagen

    Letzter Regen: 13. Mai 2024, 22:27 Uhr