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    Dienstag, 17. Januar 2017
    Ich kann heute nicht.

    Ich muss mir Niedlichkeiten anschauen.

    Montag, 16. Januar 2017
    Glück

    Zum ersten Mal seit September habe ich heute wieder einem neuen Mitarbeiter die Büroetagen gezeigt. Seit September! Denn zuerst konnte ich ja wochenlang nicht sprechen und dann noch meher wochenlang nicht laufen.

    Jetzt geht alles wieder, was für ein Glück.

    Sonntag, 15. Januar 2017
    Schnee

    Heute waren wir im Schnee, Schnee-Schnee-Schnee, 5 Stunden lang, dreimal habe ich mich auf die Nase gelegt, dann hat man den Schnee auch wirklich überall und dann kann man auch wieder in der schön geheizten Wohnung auf dem Sofa sitzen.

    Samstag, 14. Januar 2017
    Was ist los mit dir?!

    Ich nenne meinen Samstags-Kampfsportkurs den I-Kurs - bis September bin ich ja immer mittwochs gegangen, völlig normale Menschen dort, samstags aber nun ein Sammelsurium an sonderbaren Gestalten mit diversen Einschränkungen, mich natürlich eingeschlossen. Daher Integrationskurs. Nicht alle haben Bein dort, manche haben auch einfach sehr viel Angst vor allem, daher geht es nochmal an die Grundlagen und heute war an der Reihe: Umgang mit Pöbeleien. Sich davon nicht aus dem Konzept bringen lassen und entscheiden, ob man weggehen kann oder wann der Zeitpunkt kommt, zu dem man sich endgültig zu einer Aktion durchringen muss.

    Für sowas braucht man natürlich einen Pöbler. Die Rollen wechselten zunächst, dann aber nicht mehr, weil eine Person sich als ganz besonders begabt und enthusiastisch im Anpöbeln herausstellte. So begabt, dass der eine oder andere die Nerven verlor und die Trainerin vor Lachen gegen den Sandsack lief. Richtig nerviges Gossenpöbeln, wie so ein blöder kleiner Köter, der immer wieder kläfft und ins Hosenbein schnappt.

    Das war übrigens ich. Zu meiner eigenen Überraschung zuerst, dann aber auch wieder nicht, weil mir einfiel, dass ich ja innerlich ständig vor mich hinpöbele, aus meine Mund hingegen kommen in der Regel druckreife Höflichkeiten. Und über diese Diskrepanz muss ich innerlich ständig lachen, deshalb sehe ich meistens so fröhlich aus.

    Freitag, 13. Januar 2017
    Erkenntnis

    Zwischen Tür und Angel habe ich heute plötzlich bemerkt, dass ich mich ständig mit Leuten zu einem Gespräch beim Essen verabrede, obwohl diese Tätigkeiten - Reden und Essen - gar nicht so gut zusammenpassen. Ständig hat man was im Mund, wenn man etwas sagen will, und die Hände sind auch nicht zum Gestikulieren frei und am Ende hat man noch irgendwas zwischen den Zähnen hängen.

    Ich sollte mich eigentlich gar nicht mit Leuten zum Essen verabreden. Ich rede lieber, ohne dabei zu essen. Und ich esse lieber, ohne dabei zu reden.

    Donnerstag, 12. Januar 2017
    Strategie

    Wenn ich an Firmen schreibe, um etwas zu reklamieren, zu erfragen oder sonstwie zu klären fahre ich sprachlich immer etwas herunter. Und ich mache keine Vorschläge oder Annahmen mehr sondern schildere nur noch mein Problem und bitte um Hilfe. Ich bilde mir ein, die Antworten sind wohlwollender, wenn ich bei meiner Anfrage nicht allzu gescheit wirke.

    Mittwoch, 11. Januar 2017
    Verwirrend

    Da mailt jemand, der einem vor über 12 Jahren abhanden gekommen ist ganz lapidar den Satz "Du, hallo N, hi, sag mal kann es sein, dass wir uns gestern begegnet sind, ich hab nicht schnell genug geschaltet, aber wir hatten Blickkontakt!"

    Und da frage ich mich: In welcher Stadt? In welchem Leben?!

    (Und ich hab ständig mit Leuten Blickkontakt.)

    Dienstag, 10. Januar 2017
    Zombie-Apokalypse - ein Bettelbrief

    Das hier ist Teddy:



    Ja, der sitzt da gerade auf dem Klo, lassen Sie sich davon nicht verunsichern, das hat seine Richtigkeit. Das hat er nämlich selbst gebaut. Und er ist natürlich auch kein Zombie, dieser Eintrag beginnt etwas missverständlich.

    Teddy ist der Bruder meiner Freundin @schanuf und lebte in der letzten Zeit in Matavenero. Matavenero ist ein Ökodorf in Spanien, dort haben sich 1989 ein paar Leute in einem verlassenen Ort angesiedelt und beschlossen, dort als Selbstversorger und im Einklang mit der Natur zu leben. Aussteiger also. So ähnlich wie die Kiefer Sutherland in "Flashback" (also bevor er Verbrecher wird natürlich. Teddy ist kein Verbrecher). An das Strom- oder Wassernetz angeschlossen ist Matavenero nicht und man kann dorthin nicht mit dem Auto (oder der Bahn oder so) gelangen. Man kommt nur bis zu einem "Nachbar"ort und geht von dort aus 3 Stunden zu Fuß.

    Teddy kennt sich mit Mechanik, Maschinen und so weiter aus und kümmerte sich in Matavenero um die Entwicklung und den Ausbau eines nachhaltigen Wassersystems und entwickelt an das Leben dort angepasste Technologien wie Solaranlagen, Solarduschen, Waschmaschinen mit Fahrradantrieb, Komposttoiletten und so weiter. Ich finde ja die Säge mit Fahrradantrieb besonders toll:



    Teddy ist also nicht nur Kiefer Sutherland sondern auch Daniel Düsentrieb und MacGyver.

    Die Erfahrungen, die Teddy in den letzten Jahren gesammelt hat und die Dinge, die er entwickelt hat, stellt er auch anderen Gemeinschaften und Ökoprojekten, die sich an teilweise verlassenen Orten ansiedeln, zur Verfügung. Dazu reist er umher, bis vor ein paar Tagen war er in La Casa Hada (eine Gemeinschaft, die auf der Basis von Permakultur leben möchte) und hat dort eine Wasseraufbereitungsanlage und einen Sonnenkollektor aus Recyclingmaterial gebaut. Nun ist er unterwegs nach Los Portales (ebenfalls eine Gemeinschaft mit nachhaltiger Lebensweise), um dort Komposttoiletten zu bauen.

    Solche Gemeinschaften benötigen die Weitergabe von Erfahrungen, wie Teddy sie hat. Die kann man natürlich einkaufen, als Beratungsleistung, für mehrere Tausend Euro pro Wochenende. Aber diese Beträge können gerade kleine, junge Gemeinschaften nicht aufbringen. Teddy nimmt für seine Hilfe keine Tagessätze sondern nur Reisekosten (derzeit meist per Mitfahrgelegenheit oder Zug), Essen und Unterkunft. Warum macht er das, statt sich eine goldene Nase zu verdienen? Ich fürchte, Teddy ist ein Idealist.

    Um noch besser und sinnvoller helfen zu können, hat Teddy sich eine mobile Werkstatt, den Taller Móvil, ausgedacht. Diese besteht aus einem mit allerlei Werkzeug ausgerüsteten Unimog. Der Unimog soll noch eine Solaranlage bekommen, die ist noch nicht ganz fertig, und außerdem einen Container, der auf der Ladefläche angebracht wird, damit alles transportiert werden kann. Und dafür, wir kommen jetzt zum Punkt, benötigt Teddy ungefähr 8.000 Euro, die er hofft, durch Fundraising zusammenzubekommen.

    Warum sollte man Teddy dabei helfen? Nunja, zum einen, weil Nachhaltigkeit und so weiter Themen sind, die es sich zu unterstützen lohnt. Zum anderen vielleicht einfach so, warum auch nicht. Der dritte Punkt aber ist mein As im Ärmel: die Zombie-Apokalpyse. Wenn die irgendann kommt, werden wir heilfroh um Leute wie Teddy sein, die noch das Wissen haben, wie man eine Infrastruktur aus dem Dreck stampft und die uns wieder auf die Beine helfen können.

    Wer mehr über Teddy und seine Projekte erfahren möchte, schaut hier (Homepage El Taller Móvil) oder hier (El Taller Móvil auf Facebook).

    Wer Teddy unterstützen möchte, kann das bei Goteo tun (Registrierung notwendig) oder auch über seine Hompeage (runterscrollen) per PayPal oder Kreditkarte.

    Sonntag, 8. Januar 2017
    Entweihnachtet

    Seit vor ein paar Jahren einmal eine Windböe den vom Balkon geworfenen Weihnachtsbaum erfasste, auf mein Fahrrad trug und ihn den dort angebrachten Kindersitz zerschmettern ließ, entsorgen wir den Baum durch das Treppenhaus. Über die Jahre habe ich mir angewöhnt, mich beim Fegen hinterher unbedingt von der Hausmeisterin sehen zu lassen. Das erspart langwierige Gespräche später in der Woche, wenn sie von Tür zu Tür zieht um zu ergründen, wer seine Tannennadeln nicht aufgefegt hat. Man kann die Hausmeisterin herbeilocken, indem man im Treppenhaus etwas relativ laut fallen lässt. Ein Besen eignet sich zum Beispiel, der eine Etage hinunterscheppert. Oder man öffnet und schließt die schrill quietschend über den Steinboden schleifende Kellertür ein paar Mal.

    Es ist nun weitestgehend entweihnachtet, wurde auch höchste Zeit, aber ich suche noch nach einer Blechdose, grün-rot-weihnachtlich-gemustert, ca. 12cmx7cmx5xcm. Jetzt hatte ich erst hinten m geschrieben, war zu faul das zu verbessern aber ahnte dann schon die Kommentare dazu, wie irgenwas mit 5 Metern Kantenlänge in meiner Wohnung verloren gehen kann und habe doch ausgebessert, so weit haben Sie mich schon gebracht. In dieser Dose ist mein Weihnachtszubehör, also: Haken für Christbaumkugeln, Ersatzbirnchen für Lichterketten, Knopfzellenbatterien für Geblinke am Fenster. Diese Dose steht immer in der Nähe bereit, damit man Nicht-Funktierendes schnell ersetzen kann. Es dauert bei mir sonst oft mal etwas länger, Nicht-Funktionierendes zu ersetzen, in der Weihnachtszeit ist aber nicht so viel Spiel, daher habe ich mich vor einigen Jahren mit dieser Blechdose prepariert. Die hole ich jedes Jahr hervor und sage zu mir (und seit ein paar Jahren auch zu Mademoiselle): "So, hier ist die hochwichtige Dose mit dem Zubehör, die steht jetzt daundda, falls also die Katzen eine Kugel runterwerfen findest du hier einen neuen Haken."

    Dieses Jahr ist sowohl Mademoiselle also auch mir komplett entfallen, wo "daundda" ist. Und die Dose ist auch nirgends zu finden. Sie steht meist irgendwo katzen- und kindersicher aber trotzdem leicht zugänglich. Es ist sehr mysteriös.

    Ich neige dazu, in solchen Situationen ununterbrochen zu suchen. Tage- und Nächtelang. Das ist mir natürlich dieses Jahr zu anstrengend und deshalb bin ich auf die perfekte Lösung gekommen, und zwar habe ich mir für den 1.12.2017 einen Kalendereintrag gemacht: Christbaumkugelaufhänger und so kaufen (wenn die Dose noch weg ist).

    Die Dose hat jetzt also gut 10,5 Monate Zeit, wieder aufzutauchen. Ansonsten stehe ich trotzdem nicht am nächsten dritten Adventssonntag vor einem Baum und habe nichts, womit ich die Kugeln daran aufhängen könnte.

    Samstag, 7. Januar 2017
    Gute Nacht!

    In den letzten 12 Jahren habe ich gelernt: wenn eine unruhige Nacht abzusehen ist - durch Magen-Darm oder sonstige Krankheit oder Aufregung vor großen Ereignissen - unbedingt gleichzeitig mit dem Kind zu Bett gehen, damit wenigstens die ersten paar Stunden Schlaf gesichert sind.

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