Es entbehrt natürlich nicht einer gewissen Komik, dass der Lernteil, an dem ich nun 4 Tage festhing, sich mit Zeitmanagement und Selbstorganisation befasste.
In der S-Bahn, Vierersitz. Schräg gegenüber: Frau mit uninteressantem Buch. Direkt gegenüber: Mann mit sehr niedlichem, gesprächigen Kindergartenkind (geht mit ins Büro wegen Streik). Neben mir: Älterer Herr mit Aktentasche, liest Zeitung.
In der Zeitung steht eine Tabelle, mit welchem Anbieter man am Wochenende günstig telefonieren kann. Ich bin verwirrt – sowas ist doch schon längst nicht mehr aktuell? Eine nähere Betrachtung ergibt, dass die Zeitung auch an den Ecken etwas vergilbt ist. Die übrigen Artikel handeln von einem Flugzeug (nicht MH370), Weiterbildungsmöglichkeiten und irgendwas mit Finanzanlagen. Beim Umblättern sehe ich endlich das Datum: Samstag, 20. Dezember 2003!
Frau N: Eh – entschuldigen Sie… warum lesen Sie denn eine Zeitung von 2003?!
Älterer Herr: Das sage ich Ihnen nicht.
Frau N: Aber ich bin so neugierig!
Älterer Herr: Das ist mir egal. Es geht Sie nichts an.
Völlig angemessene Reaktion natürlich, aber: manno!
Ich sag Ihnen was - wenn man alle seine Passwörter ändert, also, zu allem, was man hat: dann ist man durchaus länger als einen Abend beschäftigt.
Orrrrrrr.
Die Situation in der Musikschule - ich umriss sie hier kurz, hat deutlich an Skurrilität gewonnen. Neuerdings ist es nämlich so, dass - aufgrund einer Verschiebung der Unterrichtszeit - ein freundlicher Mann mit italienischem Hintergrund und vielen Locken den Standardplatz neben mir auf dem 15-cm-Brett hat. Dieser Mann und ich unterhalten uns gerne und haben auch schon eine Mandarine geteilt. Dabei sind unsere Gespräche mit einer gewissen Spannung unterlegt. Diese Spannung besteht darin, wen von uns es am jeweiligen Tag zuerst erwischen wird.
Es ist nämlich so: der komische Typ, der es immer so schwer hat (ich berichtete), spricht neuerdings leider doch mit mir. Oder eher: zu mir. Ich antworte nämlich nicht und glotze während seiner Monologe, die er dicht vor mir stehend und unablässig Blickkontakt suchend vorträgt, nur starr an die Wand oder schließe die Augen. Manchmal setze ich auch Kopfhörer auf. Was aber leider nur dazu führt dass der Typ noch lauter klagt, also dann schon schreit. Jeder Satz endet übrigens mit "...und dann zieh ich denen mal einen Baseballschläger über." Diesen Baseballschläger will er seinem Arbeitgeber überziehen, dem Pfarrer, der Verkäuferin an der Supermarktkasse, der Person in der Verwaltung der Musikschule, der Ärztin, dem Vermieter, dem Nachbarn, dem Mann bei der Bank - allen eben die ihn schlecht behandeln. Wo da Ursache und Wirkung liegen - ich möchte kein Urteil fällen aber fest steht: dieser Typ ist nicht gerade charismatisch.
Ganz im Gegenteil dazu das Teenagermädchen mit dem Down Syndrom. Sie hat eine durchweg positive Ausstrahlung und man freut sich, wenn sie in den Wartebereich kommt. Der italienische Mann freut sich allerdings nicht - das Mädchen fühlt sich zu ihm nämlich so hingezogen dass sie, sobald sie ihn erblickt, auf ihn zustürmt, mich wegschubst, sich auf seinen Schoß setzt, sich mit einer Hand an seinem Arm festklammert und mit der anderen andächtig seine Locken streichelt. Das ist ihm sehr unangenehm.
Hätte ich die Wahl, bekäme ich ja lieber von einer fremden sympathischen Person die Haare gestreichelt als von einer fremden unsympathischen Person Verbagift übergegossen. Der italienische Herr sieht das aber andersherum, wir haben es besprochen: er würde lieber starr an die Wand blickend einen Rant ausblenden als die Locken gekrault und Biene Maja vorgesungen bekommen. Wir sind also falsch zugeordnet worden.
Nunja. Das Gras ist immer grüner auf der anderen Seite.
Es gibt übrigens ein gewissens Standardobst im Haushalt Novemberregen, nämlich die "Schulbanane". Die Schulbanane ist eine Banane, die mindestens einmal, tendenziell jedoch mehrmals, mit in der Schule war.
Am Tag, an dem die Schulbanane von der normalen Banane zu einer solchen wird, ist sie gelb und unversehrt, eventuell noch mt ein bisschen grün am Stilansatz, denn so mag es das Kind. Die Schulbanane wird in das vordere Fach im Ranzen gelegt. Von dort findet sie regelmäßig nicht den Weg ins Verdauungssystem des Kindes sondern, aus bislang ungekärter Ursache, immer den in das große Fach des Schulranzens, unter alles andere. So, also würde Mademoiselle in der Schule speziell den gesamten Ranzeninhalt ausräumen, die Schulbanane ganz nach unten legen und den Rest wieder draufpacken. Das tut sie natürlich nicht, ich habe es erfragt. Sie nimmt die Banane nur vorne heraus, nimmt sich vor, sie zu essen, hat dann keine Zeit und legt sie vorsichtig ganz oben auf alle anderen Sachen. Es ist daher offensichtlich an der Zeit, eine Studie zu Bewegungsmustern oder auch Sedimentierungseigenschaften der Banane anzufertigen.
Wie dem auch sei: nach einem unbestimmten Zeitraum findet die Schulbanane den Weg zurück in den Obstkorb. Sie ist nun braun und dellig.
Aus Schulbananen werden hier übrigens Bananen-Haferflocken-Muffins gemacht. Es gibt bekanntlich wenig bessere Kombinationen auf der Welt als Banane mit Hafer. Whisky mit Hafer (und Sahne) kommt dem in punkto Güte noch relativ nah. Dann hat man Atholl Brose. Das muss ich auch unbedingt mal wieder herstellen. Passt bestimmt gut zu den Muffins.
Nichts passiert und ich kann mir auch gar nichts ausdenken, weil bei jedem neuen Gedanken, der meinen Kopf durchkreuzt, irgendwas von den 250 Seiten Zeugs über Steuern, das ich heute gelesen habe, hinausfallen wird. Ich weiß es ganz genau. Deshalb muss ich den Kopf auch sehr gerade halten, über Nacht wird das alles absacken und sich im Gehirn festsetzen, dann kann ich auch wieder neue Sachen Denken und Erleben. Bitte um Verständnis.
Es ist eine dieser unzerrüttbaren Wahrheiten unserer Existenz: nie bekommt man mehr Krempel geregelt als angesichts einer - damit völlig unzusammenhängenden - nahenden Deadline.
Bei mir ist es ja so, dass ich eine Woche Lernurlaub habe. Ups - hatte. In dieser Woche habe ich folgendes geschafft:
1. Seit 1,5 Jahren defekten Wasserhahn austauschen lassen (plus Folgereparatur des Abwassersystems)
2. Mit professioneller Hilfe der seit Herbst bestehenden Blendempfindlichkeit nachgegangen (Entspiegelung der Brillengläser futsch)
3. Das im November gestohlene Fahrrad ersetzt.
4. Ein seit etwa Weihnachten defekten Stuhl nach meinen besten Möglichkeiten repariert.
5. Knöpfe an 2 Jeans ersetzt, Saum an 2 Bürohosen ausgebessert (lag alles seit letztem Sommer).
6. Ein paar Dinge bei der Bank geregelt, die seit einem Jahr anstehen.
7. Den Balkon von kaputten Pflanzen befreit und aufgeräumt (wollte ich eigentlich im Herbst machen).
Außerdem sind - selbstverständlich - alle Übeweisungen gemacht, Mails beantwortet, Wäsche gewaschen. Augenbrauen gezupft, Fingernägel gefeilt und lackiert, Geldbörse aufgeräumt. Sogar der Katzenbrunnen ist gereinigt.
Ja, ich glaube, man kann sagen, ich habe es im Griff. Demnächst habe ich nochmal eine Woche zum Lernen frei. Da werde ich vermutlich den Stein der Weisen finden, Kontakt zu extraterrestrischen Lebensformen aufnehmen und ergründen, wie genau Katzen schnurren. Bleiben Sie dran.
Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, wann ich das letzte Mal mehrere Tage am Stück unter der Woche zu Hause verbracht habe - wenn ich aus irgendeinem Grund frei hatte, war ich meistens unterwegs. Und was mich wirklich beeindruckt ist: was hier tagsüber immer alles los ist! Mehrfach am Vormittag klingelt irgendwer mit irgendwas an der Tür und etwa stündlich ruft jemand an. Und die Frage, die sich aufdrängt ist doch: passiert das auch, wenn ich gar nicht da bin? Ist das sinnvoll? Hätte man nicht davon ausgehen können, dass in den 7 Jahren, in denen hier tagsüber schlichtweg nie jemand anzutreffen ist, die Dinge irgendwie einen anderen Weg gegangen wären?
Ich gehe jetzt schlafen - es ist wirklich sehr anstrengend, den ganzen Tag für die Wohnung, ihre Belange und ihre Besucher da zu sein.
Auftritt Klempner 3 (anderer als die zwei gestern).
Klempner: Ja was kann ich denn für Sie tun?
Frau N: Ihre Kollegen haben gestern meinen Wasserhahn getauscht und jetzt tropft es aus dem Siphon.
Klempner: Aaach, wenn's weiter nichts ist! (pfeift vor sich hin).
Frau N: (guckt skeptisch) Ich arbeite ein bisschen - wenn Sie was brauchen, einfach rufen.
Klempner: Kann ich Ihnen gleich sagen: ganz viel Geld! Ganz viel Geld brauch ich!
Frau N: (lacht etwas gequält)
Klempner, summend: Nur ein tropfendes Rohr, jaja. Die einen haben gar kein Wasser, die anderen zu viel. Was ist da besser? Man weiß es nicht. (pfeift). Ach da hatter den Siphon getauscht aber den Anschlussbogen nicht, weil das mit der Mufffe immer so ahjajajaja, lalala... (pfeift)
Frau N: (macht unverbindliche Geräusche)
Klempner, aus dem Bad: Laaalalaaa - oh! Was ist DAS denn? OH!!!!
Frau N: (tut taub)
Klempner: Na ob ich DAS hinkriege?
Frau N: (begibt sich geistig an einen anderen Ort)
Klempner: Kommen Sie doch mal! Gucken Sie doch mal!
Frau N: Ich will nicht.
Klempner: Das müssen Sie sehen! Wie Papier, das Rohr. Das hat ja Lochfraß. Das krieg ich hier gar nicht ab. Ob ich das abkriege? Da muss ich aber mal ganz scharf nachdenken! (pfeift)
Frau N: (tut als wäre nichts)
Klempner, läuft mit dem abmontierten Rohr in die Küche: Hier, schauen Sie! Sowas hab ich ja noch NIE gesehen! Mannmannmann! Das geht nicht. DAS geht nicht! Das geht da gar nicht raus und dort nicht ab und hier, wie Papier. Hier, wie Papier! (werkelt wild mit einer Zange)
Frau N: Bestimmt kriegen Sie das hin. Sie wollten ja sowieso ganz viel Geld.
Klempner: Ja, jajajajaja, aber nicht so einfach! Das bringt nicht viel Geld, nur viel Arbeit. Abbeit makes the world go round. Wie lange sind Sie denn hier?
Frau N (matt): Ich bin immer hier.
Klempner: Ich fahre mal was holen. In einer halben Stunde bin ich zurück - oh, warum haben Sie mich denn eingeschlossen?
Frau N: Nicht Sie, den Kater, der kann die Tür öffnen.
Klempner: Ach, wo ist denn der Kater? Das ist ja ein Mordskerl. Wo ist der denn? Ach da. Schwaaaaaaarz, wie die Nacht! Und scheu, oder?
Frau N: Eigentlich nicht.
Klempner: Dem bring ich dann gleich was mit. (verschwindet pfeifend)
(1 h später - Klingel)
Klempner: Wo ist der Kater?!
Frau N: Hier. (hat Kater auf der Schulter)
Klempner: Ahjjajaja, den kraul ich am Kinn. So und was habe ich jetzt hier? (schaut erwartungsvoll)
Frau N: Metall.
Klempner: Jaja. Und ein Leckerli für den Mordskerl. Und Metall. Und das Wichtigste: mit Schraubverschluss. Das, was Sie da hatten, das geht ja immer kaputt. (geht ins Bad) (pfeift). Jaja. Wie Blätterteig. Wie Blätterteig!
(Klempnerhandy klingelt)
Ahhmann wer will denn jetzt was? Nervtödder! Das ist der Automechaniker. Der denkt auch immer ich steh Gewehr bei Fuß. Man glaubt's net.
(...)
Klempner: Wollen Sie nicht mal gucken kommen? Das ist auch sehr eng hier, da muss ich erstmal reinkrabbeln.
Frau N: Das ganze Bad ist ja sehr eng.
Klempner: Nehmense doch die Badewanne raus. Der Kater badet eh nicht gern. Das Rohr hier passt auch nicht, schauensemal. Das ist viel zu lang. Das mach ich aber passend. Ahhh, diese Automechaniker. Achtung, Geräusch jetzt hier! (sägt)
(...)
Klempner: Guggensedochmal. Dann könnense das beim nächsten Mal auch selbst. Der Automechaniker, das ist auch einer der hat ne 4-Tage-Woche. Deshalb hat der heute frei. Da denkt der, jeder hätte da frei. Passt hier nicht rein, das Rohr. Und wenn man hier drückt, ach nöööö... das passt hier alles nicht.
(...)
Klempner: Wissen Sie was? Ich mach Ihnen jetzt hier mal mehr Platz!
Frau N: Äh - die Badewanne will ich behalten!
Klempner: Jajaaa. Jajaaa. (pfeift). Ich säg das lange Rohr ab, das gebogene, dann setz ich Ihnen das alles nach hinten. Dann haben Sie da viel Platz. Was ist denn in dem Schrank drin? Ist ja schön sauber, wie für mich geputzt.
Frau N: Da ist ja auch gestern Abend das ganze Wasser reingelaufen.
Klempner: Sehense. Hat alles sein Gutes. Jetzt wieder: Geräusch! (sägt) Sie können ruhig gucken kommen! (pfeift). So. Noch ein Stück. So. Da oben. Hm. (pfeift)
(Viel Wasser läuft)
Klempner: Dicht ist das nicht. Dicht ist anders. Das ist ja schwer hier. Das ist ja sowas von schwer. (pfeift)
(...)
Klempner: So. Schon fertig. Hab ich ja gleich gesagt. Kein Problem. Alles kein Problem. Und so viel Platz jetzt im Schrank. Richtig schön ist das jetzt.
Frau N: Ja, das ist wirklich schöner als vorher. Vielen Dank.
Klempner: Tschüss, schönen Tag noch, was, die Tür ist schon wieder zu, das ist ja Freiheitsberaubung. (pfeift). Kommt der Kater mit, der rabenschwarze? Nein der bleibt hier. Bis dann!
(Drücken Sie mir die Daumen, dass es "bis dann" noch etwas hin ist...)
Wie Sie wissen, ist mein Leben momentan äußerst ereignisarm, weil ich den ganzen Tag zu Hause sitze und lerne. Immerhin konnte ich dabei aber eine gewisse Spannung einbauen, indem ich mich in einer Sache eklatant verschätzt habe und nun sagen kann: das mit dem Lernen wird sportlich! Aber nun gut.
Heute sollte ja der Klempner kommen um den Wasserhahn auszutauschen. Wenn ein Handwerker kommt, bin ich immer sehr nervös, erstens verstehe ich Handwerker oft sprachlich nicht (Dialekt), zweitens verstehe ich sie oft inhaltlich nicht und drittens war komischerweise noch nie ein Handwerker hier und hat gesagt: "Ach, alles tippitoppi kein Problem, war nie leichter, hab ich im Nu!" Sondern es ist eher immer so: "Oh. Ach. Was ist das denn... Eieieieiei. Hm. Hmhm." Das strengt mich an, weil ich vor meinem geistigen Auge dann bereits eine Kernsanierung des Hauses inklusive Kanalisation ablaufen sehe, die mich auf unbestimmte Zeit in eine Notunterkunft verschlägt. Ich weiß, das ist keine angemessene Reaktion, aber so funktioniert meine Psyche nun einmal. Und da ich um dieses Problem weiß, hatte ich mir für heute die Strategie überlegt, außer "Guten Tag, bitte, dort, möchten Sie ein Glas Wasser, vielen Dank" einfach gar nichts zu sagen und sämtliche damit nicht zu bewältigende verbale Äußerungen wie irgendwas im Fernsehen an mir vorbeiziehen zu lassen.
Das erste Problem dabei ergab sich aber schon gleich am Anfang, es kamen nämlich zwei Personen, so dass ich - völlig vom Plan abweichend - "Oh, Sie sind zu zweit!" sagte. Und dann zeigte man mir den mitgebrachten neuen Wasserhahn, und ich sagte: "Oh, der sieht aber SEHR groß aus, passt der da hin?!", worauf mir mit "Hörensemal - nach 30 Jahren Berufserfahrung hab ich ein Auge für sowas!" beschieden wurde. Da erinnerte ich mich, dass ich ja gar nichts sagen wollte, und setzte mich stumm an den Tisch, um zu lernen.
Nach 10 Minuten wurde es unruhig bei den Handwerkern. Sie begannen, untereinander zu flüstern. Dann wurde mir leicht angespannt mitgeteilt, dass in der richtigen Packung der falsche Wasserhahn gewesen sei, und dieser wäre nämlich: viel zu groß! Na sowas. Ich schwieg. Schnell verschwanden die Herren, ließen aber immerhin ihr Werkzeug da, und kamen eine halbe Stunde später mit einem anderen Wasserhahn zurück.
Jetzt würde es sicher alles ganz schnell gehen, dachte ich. Alten Hahn ab, neuen Hahn dran, fertig. Nach wenigen Minuten kam der Chef aber wieder aus dem Bad und verließ die Wohung. Man hörte ihn im Auto herumkrauscheln. Dann kam er mit diversen Metallteilen zurück. Der Stöpsel würde nicht mit dem Rohr und das wäre zu alt und nicht-standard und man müsse es tauschen und so, sagt er, oder so ähnlich, ich habe mich ja bemüht, nicht zuzuhören.
Klappergeräusche aus dem Bad. Metallisches Klirren und Schleifen, ein "klonk-klonk" aus der Wand. Dazwischen Flüstern, mittlerweile in recht scharfem Ton. Der Azubi kam aus dem Bad und merkt an, ich habe da ja die Verbindungen mit Isoband um die Schellen mal abgedichtet und man habe das abgemacht weil das ginge ja so nicht, aber nun wäre es nicht mehr dicht und die Teile nicht-standard und ob man das nochmal hinkriege wüsste man noch nicht... - ich schaute nur glasig und er wühlte hektisch in den Werkzeugkoffern. Einen warf er dabei um.
Ohne neues Gerät kehrte er ins Bad zurück. Dort sagte jemand "Scheiße!". Der Chef stürmte heraus und verlässt knapp ohne Türknallen die Wohnung. Er kehrte mit einer Art Umzugskiste zurück und schleppte sie ins Bad. Weitere Geräusche von Metall auf Metall, es wurde wohl auch irgenwas gesägt.
Nach knapp 3 Stunden war alles geschafft. Mein Bad sah erstaunlicherweise aus wie immer, nur mit neuem Wasserhahn. Ich unterschrieb einen Zettel, auf dem 2 Stunden Arbeitszeit, Armatur, Syphon und Flexschläuche stand und freute mich, ganz besonders darüber, dass ich die Idee verworfen hatte, den Wasserhahn selbst auszutauschen. Dank gebührt an dieser Stelle Anne Schüßler, die durch ihre anschaulich vorgetragenen Wasserhahnaustauscherzählungen an der Entscheidung maßgeblich beteiligt war.
Eben stellte ich allerdings fest, dass es aus dem neuen Syphon in den Schrank tropft. Das habe ich aber mit dem bewährten Isoband rasch repariert.