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    Donnerstag, 11. März 2021
    11032021

    Frau Fragmente sitzt in ihrem perfekt aufgeräumten Arbeitszimmer und bloggt, ich sitze an meinem Schreibtisch in der gar nicht aufgeräumten Wohnung, weil ja für ca. 10 Tage Möbel fehlen, aber immerhin auf einem neuen Schreibtischstuhl und blogge über Frau Fragmente. Wobei, heute nicht, ich darf heute nicht über Frau Fragmente bloggen, hat sie gesagt. Tja.

    Mir ist derzeit angestrengt und langweilig zugleich, vielleicht kennen Sie das, dieser Zustand tritt ein, wenn man sehr viel zu tun hat aber nichts davon ist irgendwie neu oder herausfordernd. Man arbeitet dann einfach massenhaft Zeugs ab ohne sich dabei zu amüsieren, abends ist man irgendwie verspannt und im Kopf gedämpft-leer.

    Deshalb habe ich heute auch gar nichts zu berichten. Meine Tage werden weiterhin von der LED-Beleuchtung des Kühlschranks erhellt und ich habe es heute sogar mit Herrn N. geschafft, die Sachen aus der Rumpelecke, die ja nun vom Kühlschrank belegt wird, anderweitig in der Wohnung zu verteilen oder zu entsorgen. Wieder drei Säcke Müll, so groß war die Ecke in meiner Erinnerung gar nicht. Für die nächsten Tage plane ich das Aussortieren von Badezimmerschränkchen, aus dem neuerdings alles herausfällt, wenn ich es öffne und vom Kästchen auf dem Nachttisch, aus dem ich immer, wenn ich irgendwas suche, ein Haargummi greife. Wenn Sie mich kennen wissen Sie ja, dass ein Haarband eigentlich das letzte ist, was ich benötige. Ich weiß auch gar nicht, wie die da hineinkommen, das letzte Mal haargummigeeignete Haare hatte ich ja so ca. 2016 und seitdem habe ich dieses Kästchen definitiv schonmal aufgeräumt.

    So, jetzt war ich kurz auf der Seite von Melvin & Hamilton verschwunden, das kam so, M hat mich nämlich angerufen, weil sie einen Paypal-Code für eine Burgerbestellung brauchte - M wohnt derzeit nicht hier, weil der Online-Unterricht allein zu langweilig ist, sie ist also zu einer Freundin in deren Haushalt umgezogen und da machen sie jetzt Schule zusammen und haben abends offenbar Appetit auf Burger. Jedenfalls kam in dem Moment, in dem der Code auf dem Handy ankam, auch eine Mail von Melvin & Hamilton mit einem 20-Euro-Gutschein. Erstmal toll, die Schuhe kosten aber an sich ja immer 169 Euro und da ergeben 20 Euro Rabatt immer noch kein Schnäppchen, gerade wenn man schon ein ganzes Bücherregal voll mit diesen Schuhen hat und, wie Frau Fragmente korrekt sagt, intrapandemisch gar keine Schuhe braucht. Meine Füße wachsen aber ja nicht mehr, wende ich ein. Und Frau Fragmente selbst ergänzt, dass sie persönlich ja die Qualen der Pandemie mit Konsum lindert. Allerdings habe ich gerade einen riesigen Kühlschrank und eine neue Wohnzimmereinrichtung gekauft, möglicherweise habe ich mein Konsum-Soll für diese Woche schon erfüllt. Ich kaufe jetzt keine Schuhe, wer mir einmal einen 20-Euro-Gutschein schickt, schickt mir auch nochmal einen. Außerdem habe ich gerade das Gefühl, dass sich ganz viel ändert, was, wenn sich auch meine Schuhgröße ändert?

    So. Sonst nix erlebt und über Fragmente darf ich ja nicht schreiben. Tschüss.

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