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    Mittwoch, 27. Juni 2012
    Blogging November - 239

    Morgens beim Bäcker ist eine Kindergartenerzieherin, die Brötchen für das Frühstück holt. Als ich das Fahrrad abschließe, parkt neben mir die Kinderbibliothekarin, die mir zuruft, es gäbe einen Haufen neuer Bücher.
    In der Bahn sitzt ein ehemaliger Praktikant. Im Kaffeeladen ist der Mann vom Sicherheitsdienst, mit dem ich beim Ersthelfertraining war. In der Bahn auf dem Heimweg die Vorsitzende des Stadtelternbeirats. Als ich das Fahrrad aufschließe, parkt gerade die Schulsozialarbeiterin neben mir.
    Auf dem Weg durch die Stadt - ca. 300 Meter - treffe ich drei ehemalige Mütter aus dem Kindergarten, zwei Erzieherinnen aus der Schule und den netten Mann aus der Apotheke. Am Geldautomaten ist vor mir der Metzger von Supermarkt A und sagt mir, dass das Bio-Hackfleisch schon aus ist. In Supermarkt B unterhalte ich mich in der Kassenschlange mit der Zuständigen für die Kinderabteilung im Buchladen, die mich gestern nett beraten hatte. Als ich mein Fahrrad wieder aufschließe, parkt neben mir die ehemalige Verkäuferin von Supermarkt B, die jetzt, wie ich erfahre, in einer Drogerie tätig ist. Gerade will ich losfahren, da laufe ich einer Augenbrauenzupföse in die Arme. "Lang nicht bei mir gewesen" sagt sie mit kritischem Blick auf meine frischgezupften Brauen und überführt mich so des Etablissementhoppings. "Sparense sich das Abschließen, ich hab gute Gebrauchträder reinbekommen!", ruft mir der Fahrradreparateur im Vorbeigehen zu.
    Auf den nächsten 200 Metern bis zur Schule begegne ich noch dem Filialleiter der Post und der Eiscafebesitzerin und wir reden kurz über das Wetter.
    Der Schulheimweg beschert uns noch die Kieser-Trainerin, die gerade über Rot geht und daher von Mademoiselle und dem Mittwochskind zur Rede gestellt wird. Dass wir auf dem Weg zum Sport dann mit der Besitzerin des Ägyptischen Standes, der auf sämtlichen Straßenfesten der Region vertreten ist, zu plaudern, der Ex-Putzfrau zuzuwinken und vom Tierarzt freundlich angehupt zu werden, überrascht dann auch nicht mehr wirklich.

    Viel erstaunlicher ist, dass es sich hier um eine Großstadt handelt. Und noch viel erstaunlicher ist, dass es durchaus Tage gibt, an denen ich überhaupt gar keinem begegne, den ich je vorher schon einmal gesehen hätte.




    Heute vor zig Jahren:

    Den ganzen Tag rennen Handwerker im Haus rum und machen Lärm und ich kann nicht ausschlafen. Dann muss ich auch noch mit dem Hund raus, der ist ja bei uns weil Pe im Urlaub ist. Ich gehe spontan bei Sina vorbei und bekomme dort Frühstück und danach gehe ich in den Park.

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