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    Sonntag, 4. August 2019
    Urlaubstag 22

    Um 4 Uhr mit grauenhafter Migräne aufgewacht, alles mögliche eingeworfen, um 5 Uhr mit Magenschmerzen aufgewacht, einen Apfel gegessen, um 5:30 Uhr vom Wecker von Herrn N aufgewacht und wieder umgedreht, 11 Uhr dann einigermaßen erholt wieder aufgewacht.

    Dennoch wollte der Tag zunächst einmal auf dem Sofa verbracht werden. bis alles am Körper sich ausreichend beruhigt hatte. Und dann war es schon wieder warm und sonnig, auch sehr lästig!

    Ich las viel, besprach die nächsten Tage mit M und hatte es allgemein gemütlich, war dann abends zum Essengehen mit Freundin C. verabredet. Wir wollten ein neues Restaurant ausprobieren und es standen drei zur Auswahl - das erste, ein Vietnamese, sah aber unattraktiv aus und die Speisekarte auch eher langweilig, zusätzlich waren um 20:15 exakt Null Personen im Restaurant, was mir kein gutes Zeichen erschien. Beim zweiten Restaurant gab es ein Missverständnis, C meinte eins, das ich schon kenne und nur so mittel finde, ich meinte eins, das wir beide nicht kennen, aber das woanders war als wir gerade, also ging es zum dritten Restaurant, von dem wir beide nicht mehr erinnerten, welche Küche es anbot, aber doch immerhin wo es sich befand (nämlich ca. 150 weiter von unserem Treffpunkt).

    Es war ein Restaurant mit persischer Küche und das Essen grandios. Gehen Sie hin, wenn Sie in der Gegend sind, Süße Limone heißt es alles ist unglaublich hübsch und schmeckt auch noch gut und zum allerersten Mal aß ich ein gefülltes Weinblatt, das wirklich unglaublich lecker war.

    Eigentlich wollten wir nach dem Essen noch spazieren, aber dann saßen wir so lang und es war auch viel zu viel Essen, wir hatten also am Ende Fresspakete, dass der Spaziergang zu anstrengend erschien.

    Samstag, 3. August 2019
    Urlaubstag 21

    Ein merkwürdiger kleiner Tag, migränig und kreislaufig aber trotzdem okay.

    Ich erwachte erst um 6 von Migräne, nahm etwas ein und schlief weiter und erwachte dann um 9:15 Uhr vom Telefon.

    Privat hasse ich unangekündigte Telefonanrufe, und das aus sehr guten Gründen. Erstens kommen sie so selten vor, dass ich mich jedes Mal erschrecke und denke, es sei etwas passiert, das wirklich meine sofortige Aufmerksamkeit erfordert (und das wäre dann ja vermutlich etwas Schlimmes - jedenfalls fällt mir nichts Schönes ein, das mich sofort zu Handlung zwingen würde). Zweitens empfinde ich Anrufe generell als Störung, weil ich ja immer gerade mit etwas anderem beschäftigt bin. Und sei es mit Schlafen oder Lesen. Es kommt in meinem Leben nicht vor, dass ich einfach so zu Hause sitze und mir beim Telefonklingeln denke "oh, wie überaus praktisch, ich saß ja gerade hier und wusste nichts mit mir anzufangen, da kommt mir ein Gespräch mit einer Person, deren Namen ich erst beim Abheben erfahre über ein Thema, das mir noch nicht genannt wurde, ja absolut gelegen!". Niemals. Zusammenfassend: wenn es wichtig ist, ist es schlecht, wenn es nicht wichtig ist, habe ich gerade wichtigeres zu tun. Ich bevorzuge es, private Anruftermine (gerne mit Thema) vorher abzusprechen.

    Den restlichen Vormittag über versuchte ich, die Kopfschmerzen wegzubekommen, aber so richtig gelang es nicht. Ob es Frühstück gab? Weiß ich nicht mehr. Ich telefonierte später noch mit meiner Mutter und der Hausverwaltung meiner Eltern und mit meiner Schwester, das war aber alles abgemacht. Die Schwiegermutter rief auch noch an aber ich ging nicht dran, sie soll Herrn N. anrufen, mein Telefonkontingent war übererfüllt.

    Achja und mit der Hotline eines Ticketshops telefonierte ich auch noch zweimal, weil ich ein E-Mail-Ticket bestellt und nicht bekommen hatte. Die Hotline war bis 16 Uhr erreichbar, dann erst Montag wieder, das Ticket ist für morgen. Um 15:45 Uhr immer noch kein Ticket, es war mittlerweile (vorgeblich) an drei verschiedene Mailadressen zu zwei verschiedenen Zeitpunkten geschickt worden. Eine eher komplizierte und lästige Lösung wurde mir immerhin als Notfalloption in Aussicht gestellt, letztendlich kam das (um 14 Uhr bestellte) Ticket dann aber um 17:30 Uhr per Mail. Muss man nicht verstehen.

    Dann war ich einkaufen, Kleinkram und Lebensmittel, in verschiedenen Geschäften und in der Apotheke und in der Bäckerei. In der Bäckerei überfiel mich enorme Müdigkeit (habe ich bei Migräne manchmal), so dass ich dort als Nachgedanken zum gekauften Brot noch im zugehörigen Café eine Brezel und eine Limonade nahm und einfach nur saß. Den Heimweg per Fahrrad anzutreten erschien mir eine unüberwindbare Aufgabe zu sein. Zum Glück hatte ich nichts rasch verderbliches in den Einkaufstaschen. Während ich im Café saß, ging draußen auch ein weiteres Gewitter herunter, danach war die Luft anders und schwupps war die Müdigkeit weg.

    Abends geräumt, gekocht, sortiert, Wäsche - Frau Fragmente hat mir zwei Kartons mitgebracht, also kann ich doch noch ein paar Sachen loswerden.

    Freitag, 2. August 2019
    Urlaubstag 20

    Keine Beschwerden über den heutigen Urlaubstag. Volle Punktzahl!

    Zwar wachte ich zu einer einstelligen Uhrzeit auf - aber ich war ausgeschlafen, dann ist das ja in Ordnung. Es folgte Kaffee auf der Couch und die Reste aus den riesigen Brötchentüten vom Vortag. Heute waren keine Gastkinder anwesend.

    Herr N. brach bald zu Terminen auf, ich räumte in der Wohnung für die Putzfrau umher, M und ich schoben wieder Möbel um (es musste ja in den letzten Tagen Platz für die Übernachtungsgäste geschaffen werden).

    Dann ein kleiner Durchhänger - es lohnte sich nicht mehr so richtig, irgendwas anzufangen, bevor die Putzfrau kam. Aber es spricht ja auch nichts gegen einen zweiten Kaffee auf dem Sofa.

    M schlief dabei auf dem Sofa wieder ein, ich las ein wenig, dann war es auch schon Zeit, die Badetasche zu packen, Sonnencreme aufzutragen und Frau Fragmente holte mich zum Schwimmen im See ab.

    Im See auch volle Punktzahl. Es war nicht zu heiß, der Himmel meist bedeckt, das Wasser lauwarm, so dass man eigentlich für immer hätte darin bleiben können (25,5 Grad). Wir hatten auch ausreichend Spielzeug dabei: Kurzflossen, Langflossen, Poolnudel. Es wird über die Anschaffung einer Luftmatratze nachgedacht. Bei den kurzen Aufenthalten auf der Wiese gab es Schwimmbadpommes rot-weiß, Naschtüte, Eis und Cola.

    Beobachtung mit Vormerkung für zukünftiges Handeln: eine Gruppe älterer Damen (Anfang 60?), die zum einen ein komplettes Buffet dabei hatten, Weißwein aus hübschen Gläsern tranken, jede in einem sehr gemütlich anmutenden Sitzmöbel saßen (jede ein individuelles) und dann auf ihrer Kühltruhe ein Kartenspiel zockten. Eine Zukunft, die ich mir für mich auch sehr gut vorstellen kann!

    Heute schwamm eine Entenfamilie mit uns und ein Reiher, Gänse und viele Libellen flogen über uns hinweg. Auch schwamm eine Gruppe bestehend aus drei Kraulschimmern an uns vorbei, sie machten auf Strecke, der eine sehr guter Stil (er war auch der schnellste), der andere ging mit dem Kopf beim Atmen viel zu weit hoch und der dritte ließ den linken Arm zu sehr gestreckt, wenn er ihn aus dem Wasser zog. Sie sahen aber nicht so aus, als wollten sie von mir im idealen Kraulschwimmstil mit Bezug zu Haifischflossen und Anemonenfüßen gecoacht werden.

    Auch schwamm in unserer Nähe ein Paar, durchaus nicht ganz jung (man kann es in Badekleidung und mit nassen Haaren nie so recht beurteilen), der Mann schwamm immer wieder auf die Frau zu und rief "oooh ich bin der große Wels vom Königsee" und die Frau quiekte dann entsprechend "oh nein der große Wels vom Königsee" und schwamm davon. Repeat. Das fand ich befremdlich. Aber es geht mich natürlich nichts an. Frau Fragmente und ich spielten keine derartigen Spiele sondern paddelten mit Flossen umher und besprachen alle paar Minuten ausführlich, wie gut wir es gerade haben.

    Wieder zu Hause großer Hunger und zum Glück Reste vom Vor- und Vorvortag im Haus, hurra! So gestärkt konnte ich schnell noch Käsekuchen backen und Johannisbeerquark anrühren, man wird also auch in den nächsten Tagen nicht verhungern.

    Donnerstag, 1. August 2019
    Urlaubstag 19

    Kein guter Tag, den hätte man auch rundheraus streichen können. Also bis auf Karaoke, das war gut.

    Ich stand morgens sehr früh auf, um zum Frankfurter Hauptbahnhof zu fahren. Schon allein das war nicht schön, nicht wegen der Uhrzeit, sondern weil am Frankfurter Hauptbahnhof vor zwei Tagen ein Junge vor einen fahrenden Zug gestoßen wurde und starb. Sehr viele Blumen und Kerzen und Teddybären sind an Gleis 7, viele Menschen, die stehenbleiben, Wachleute und immer mal wieder Presse. Es ist herzzerreißend.

    Am Bahnhof war ich verabredet mit jemandem auf Durchreise zu einer Beerdigung, ich wollte noch Sachen mitgeben. Auch das herzzerreißend.

    Danach habe ich zu Hause Krempel gemacht, wie Rechnungen bezahlen, Erstattungen beantragen, Beschwerden einlegen, Dinge prüfen und sortieren und so weiter. Das war im Gegensatz zum Morgen schon fast heiter. Fertig geworden bin ich nicht, aber der Berg ist kleiner.

    Dann habe ich gekocht. War nicht besonders gut.

    Und danach war Karaoke. Daran, wie gesagt, nichts zu meckern.

    Als ich nach Hause kam, wollte M ihr Zugticket nach Hamburg buchen, sie fährt mit einer Freundin zu einer Freundin. Die Kinder möchten um 5:50 Uhr losfahren, die Mutter der mitreisenden Freundin möchte aber, dass sie erst um 6:30 Uhr losfahren (und dann 90 Minuten später ankommen) - M sagt nun, wenn sie 90 Minuten später ankommt, macht die Reise keinen Sinn und die andere Mutter sagt, wenn 40 Minuten früher losgefahren werden soll darf die Reise nicht stattfinden. Mir sind diese 40 - 90 Minuten sowas von scheißegal, das gibt es schon gar nicht mehr. Aber beide wollen natürlich ausgerechnet mit mir darüber sprechen.

    Reicht dann jetzt auch.

    Mittwoch, 31. Juli 2019
    Urlaubstag 18

    Zu dem Geräusch kichernder Kinder, die in der Küche klappernd kochen und essen, eingeschlafen - also so nachts um 1 Uhr. Und nach sehr wirren Träumen und sehr zerknautscht gegen 10 wieder aufgewacht. Ich musste erstmal eine Weile auf der Couch sitzen, um richtig zu mir zu kommen.

    Das Frühstück ließ ich aus, Herr N und ich brachen bald zu einer Einkaufsrunde auf. Er wollte neue Schuhe, ich wollte eigentlich gar nichts, begegnete dann im Ausverkauf aber Schuhen, die zu mir gehören. Manchmal ist das ja so. Dann nahmen wir vom Thai noch Essen für später mit, es ist ja schon wieder so warm geworden, dass niemand kochen möchte. Zu Hause bekam ich dann aber plötzlich sehr großen Hunger und aß alles schon auf. Also nur meine Portion natürlich.

    M hatte sich zwischenzeitlich im Wohnzimmer niedergelassen und schaute noch einmal Good Omens, und weil es mir so gut gefallen hatte, schaute ich einfach nochmal mit.

    Möglichweise fehlen mir an dieser Stelle 2-3 Stunden. Ob ich eingeschlafen bin? Oder einfach so gesessen habe? Oder verging beim Fernsehen die Zeit so schnell? Ich weiß es nicht mehr.

    Jedenfalls war dann um 19 Uhr Sport und danach noch ein eigentlich sehr kleiner Einkauf, der aber dann doch größer wurde, weil so viel Obst lecker aussah und weil heute auch wieder drei Kinder hier nächtigen, die vermutlich um Mitternacht wieder großen Hunger bekommen. Heute könnten sie sich dann folgendes Zubereiten: diverse Sorten Pasta mit diversen Soßenmöglichkeiten, vegetarische Hotdogs, Johannisbeerquark, Käsekuchen. Oder sie können auch einfach Süßigkeiten essen, auch da sind die Vorräte aufgestockt. Liegen eigentlich in anderen Städten mittlerweile in den Süßigkeitenregalen auch immer diverse Gummidinger ohne tierische Gelatine, oder ist das nur hier in der Gegend so, weil hier eben viel halal gefragt ist? Mit Vegetarierkindern ist es jedenfalls sehr praktisch.

    Ich selbst hatte mein Abendessen ja schon am Mittag gegessen, also aß ich abends dann Reste vom Kuchen von gestern, der eigentlich für das Frühstück vorgesehen war, aber das fiel ja aus.

    Ein paar Dinge muss ich heute noch erledigen, die ich morgen sehr früh benötige, aber noch bin ich nicht so weit. Ich werde also wohl morgen müde sein. Was okay ist, ich glaube fast, ich fühle mich müde wohler.

    Dienstag, 30. Juli 2019
    Urlaubstag 17

    Ich habe das Schlafen verlernt! Sollte ich wirklich nur so ein enormes Einschlaftalent sein, weil ich total übermüdet bin? Ich ging letzte Nacht schläfrig gegen Mitternacht zu Bett, legte mich hin und erwartete das übliche (nämlich: 10 Sekunden nach Licht aus auch im Kopf Licht aus) und es geschah: nichts. Sehr unangenehm. Irgendwann schlief ich dann ein und dann wachte ich doch glatt wieder auf - wegen eines Geräuschs! Das hatte ich ja noch nie, dass ich in der Nacht wegen eines beliebigen Geräuschs aufwache, das mich gar nichts angeht. Unglaublich.

    Morgens wachte ich gegen 8 auf, meiner Meinung nach muss man im Urlaub nicht zu einstelligen Uhrzeiten aufwachen, also drehte ich mich um und: wieder nichts. Ich war wach. Irrsinn. Um 9 hatte ich meine Verwunderung zu Genüge ausgekostet und stand auf.

    Ich hatte eine Erledigung zu machen, von der ich nicht wusste, wie herausfordernd sie sein würde und konnte mich daher nicht wirklich auf Entspannung einlassen, bis das abgehakt war. Es war dann aber sehr unspektakulär, ich hatte mit freundlichen und hilfsbereiten Menschen zu tun und alles in allem war ich nur eine knappe Stunde beschäftigt.

    Zum Mittagsfrühstück gab es für M und mich Porridge, danach hatte ich geplant, weiter aufzuräumen, auch Ms Kleinanzeigen zu sichten und freizugeben, es waren hier und da noch einige Änderungen notwendig, wir waren gerade mittendrin, als es sich ergab, die Dinge tutti completti an eine Twitterfreundin zu verkaufen. Ein kleines Dénouement, aber kein unangenehmes, das Kind ist jetzt reich und wir haben einen Batzen weniger Zeug und weniger Aufwand.

    M hatte zwischenzeitlich Besuch von zwei Freundinnen bekommen, die um mich herum (ich saß am Küchentisch) Kuchen backten (Becherkuchen nach Frau Frische Brise, sehr gut gelungen mit den ersten Zwetschgen) und mir aus ihrem Leben erzählten. Als der Kuchen im Ofen war, legten sie sich alle drei nochmal ins Bett und ich erledigte und sortierte noch ein paar weitere Dinge.

    Jemand kam noch etwas abholen, die Katzen waren niedlich, die Blumen auf dem Balkon wollten betrachtet werden und ich fand, ich hätte nun für einen Tag genug erledigt. Die Jugend ging aus (welcher Wochentag ist eigentlich?) und ich warte nun auf die Rückkehr, weil wohl auch alle hier übernachten und möglicherweise (ich spreche aus Erfahrung) noch einen Mitternachtssnack brauchen.

    Montag, 29. Juli 2019
    Urlaubstag 16

    Es geht wieder, es geht wieder, hurra! Ich kann wieder denken und mich wieder bewegen, allerdings erst seit heute Nachmittag.

    Heute Morgen wachte ich per Wecker auf (wegen Hitze wieder nicht vor 3 Uhr in den Schlaf gefunden), um 10 vor 10, denn um halb 11 war Gesangsunterricht. Ich wachte auf und wollte absagen. Weil ich weiterschlafen wollte, weil ich nichts auf der Welt weniger wollte als Singen, weil ich mich fühlte, weil ich kaum geradeaus gucken konnte. Aber der Gesangslehrer hatte die letzte Stunde ja vergessen, wenn ich jetzt kurzfristig abgesagt hätte, hätte das irgendwie auch nach Retourkutsche ausgesehen, das wollte ich nicht Und außerdem sage ich ja prinzipiell keine Verabredungen ab.

    Also Gesangsstunde, zwanzig Minuten lang erzählte ich dem Gesangslehrer, was genau alles wie schrecklich ist und wieso Singen jetzt ausgerechnet leider gar nicht geht, bis er dann milde lächelnd unterbrach und sagte, wir sollten jetzt langsam mal anfangen. Und dann: alles gut. Alles gelang auf Anhieb. "Du brauchst einfach diese Jetzt-kommt-es-auch-nicht-mehr-drauf-an-Haltung", sagte der Gesangslehrer. "Merk dir das Gefühl!".

    Danach ging ich raus, Brötchen holen und bei der Gelegenheit ein wenig Radfahren, es nieselregnete angenehm. Dann mittägliches Frühstück daheim.

    Zwischenzeitlich war die Luft extrem feucht geworden. Ich wollte die getrocknete Wäsche zusammenlegen, aber sie war schon wieder klamm geworden. Und auch im Unterschrank vom Waschbecken war eine kleine Pfütze, als Ursache konnte ich bisher nur feststellen, dass das sich das gesamte Ablaufsystem mit Kondenswasser überzieht, sobald ich das kalte Wasser nutze. Sowas hatte ich auch noch nicht. Also erstmal nur den Schrank ausgeräumt und ein saugfähiges Tuch reingelegt, die Ursachenforschung gehe ich an, wenn das Wetter weniger eigenartig ist.

    Die kleine Katze ist sehr froh, dass es weniger heiß ist, sie spielte und fraß heute zum ersten Mal seit Tagen wieder sehr viel. Der Kater hingegen hatte ständig Gewitterangst.

    Später ein langes Telefonat mit Frau Herzbruch, um den aktuellen Informationsstand zwischen uns wiederherzustellen

    Den Rest des Tages verbrachte ich damit, mich zu freuen, dass es nicht mehr so heiß ist und dass es mir dadurch so unendlich viel besser geht. Morgen werde ich enorm viele Sachen machen, also: Erledigungen. Ich bin schon ganz aufgeregt! Vielleicht sogar einen Kochplan!

    Aber vorher erst einmal richtig gut schlafen. Darauf freue ich mich auch.

    Urlaubstag 15

    Weiterhin schwierig mit der Temperatur. Bis 4 Uhr nachts war ich wach wegen zu warm, duschte dann in Schlafkleidung kalt und legte mich komplett nass ins Bett. Dann ging es. Aufgewacht um halb 10 zu schlechten Nachrichten. Eingekauft, gefrühstückt, um 13 Uhr wieder schlafen gegangen bis 17:30 Uhr.

    Es hatte zwischenzeitlich abgekühlt (mit ironietriefender Stimme vorstellen), irgendwas mit 30 Grad statt irgendwas mit 40. Ich kochte Kartoffeln und räumte die Spülmaschine ein und aus, erledigte träge unaufschiebbaren Haushaltskram (Einkaufskram von vormittags wegräumen, Waschmaschine einschalten), bald war es 22 Uhr und ich zu einem Spaziergang verabredet, damit der Kreislauf nicht komplett zum erliegen kommt.

    Bis kurz nach Mitternacht spazierten Freundin C und ich durch die Straßen, schauten in Gärten und beleuchtete Fenster, wussten nicht, wo wir waren aber fanden doch immer wieder zurück. Erstaunlich wenige Leute draußen oder auf ihren Balkonen und erstaunlich viele Häuser und Wohnungen komplett dunkel und mit heruntergelassenen Jalousien. Sind die Leute alle verreist? Oder haben sie ihren Hitzehass noch weiter getrieben als ich und liegen zusammengerollt auf ihren Fußböden?

    Jetzt noch Wäsche aufhängen, dann wieder schlafen.

    Samstag, 27. Juli 2019
    Urlaubstag 14

    Ich bin grauenhaft schlecht gelaunt, weil ich mich so langweile - ich langweile mich nie, weil ich nichts wüsste, was ich tun könnte, sondern immer nur, wenn ich das, was ich machen will, nicht machen kann. Ich habe tausende Ideen, was ich tun möchte, aber es ist für alles zu warm. Zu heiß. Ich habe Kreislauf, mir ist schwindlig und übel und müde bin ich auch. Weil ich letzte Nacht erst gegen 4 Uhr eingeschlafen bin, auf dem Fußboden vor der geöffneten Balkontür. Vorher war es zu warm.

    Heute also auch zu warm für alles, ich schlief, dann lag ich halt herum. Dann aß ich Eis, davon wurde mir schlecht, dann schaltete ich den Ventilator ein, davon tränten mir die Augen, dann duschte ich 100x und dann fing die Haut an zu jucken, also lag ich wieder herum und hörte Hörbuch und stelle fest, ich finde Hörbücher grauenhaft, wer will denn stundenlang immer von der selben Person belabert werden, das hält doch kein Mensch aus. Also lag ich dann einfach so herum und hatte schlechte Laune. Vielleicht kann man das als "erholen" deklarieren. In diesem Fall finde ich "erholen" scheiße.

    Sonst geschah nichts. Am Abend tagte die Lesegruppe zum Buch "Mexikoring". Das war schön. Aber auch zu warm.

    Urlaubstag 13

    Mittlerweile komplette Verweigerungshaltung wegen Wärme.

    Ich wurde morgens halt irgendwann wach, duschte und zog irgendwas an und ging dann in ein klimatisiertes Café. Dort saß ich, bis mittags Herr N. dazu kam und dann aßen wir dort zu Mittag. Und saßen noch länger da, bis es an der Zeit war, wieder nach Hause zu gehen, weil noch ein Kleinanzeigenmensch etwas abholen wolltesollte (und auch tat). Ich hielt den Kopf unter den Wasserhahn und dann legte ich mich aufs Bett und las ein Buch, das war aber zu warm (Buch halten zu anstrengend), also tat ich nichts, das war dann wiederum langweilig. Und so fand ich die Lücke für Hörbücher in meinem Leben. Bei 40 Grad draußen, 30 Grad drinnen, reglos auf dem Bett liegend. Dachte ich - natürlich schlief ich aber wieder einmal dabei ein.

    Irgendwann wachte ich auch wieder auf und hielt den Kopf nochmal unter den Wasserhahn zu halten, noch-nicht-durchgeschwitzte Kleidung anzulegen und zum Karaoke zu gehen. Auch da klimatisiert.

    Um Mitternacht zurück, jetzt draußen und drinnen 30 Grad.

    November seit 6605 Tagen

    Letzter Regen: 23. April 2024, 22:57 Uhr