Der 9., völlig verrückt, ich könnte schwören, dass ich heute diverse Male irgendwas mit Datum 8.11. und auch 7.11. unterzeichnet habe, aber ganz sicher nicht mit 9.11. Ist vermutlich aber egal.
Aus irgendeinem Grund hat DHL ein Paket für mich an einen Zustellpunkt geliefert. Ich weiß gar nicht, was ein Zustellpunkt sein soll. Für ganze 2 Tage liegt die Sendung dort (wtf??) und ich muss meinen Personalausweis mitbringen. Meines Wissens habe ich Parmesan bestellt. Muss man dafür jetzt 18 sein? Das ist alles sehr eigenartig.
Viele Menschen um mich herum waren heute auch sonst sehr verrückt. Erst dachte ich, es liegt vielleicht am Tag an sich. Dann fiel mir auf, dass mein Tag relativ ruhig war, ich konnte die Task-Liste von einem unübersichtlichen Scrollereignis runterarbeiten auf eine Bildschirmseite - vielleicht sind alle immer so verrückt und ich hatte nur ausnahmsweise ausreichend Zeit, es zu bemerken? Ich muss mich zukünftig besser beschäftigt halten.
Sonst nichts erlebt. Aber morgen werde ich versuchen, an das Parmesanpaket zu kommen. Das nächste Abenteuer wartet schon am Horizont!
Dieser Tag ging extrem schnell vorbei. Ich könnte schwören, ich wäre vor einer knappen Stunde erst aufgestanden!
Einen kleinen zusätzlichen Tag könnte ich diese Woche gut brauchen, dann wäre sofort wieder alles unter Kontrolle. Ohne diesen kleinen zusätzlichen Tag eher nicht, heute kam ich noch nicht einmal mehr dazu, alle Mails anzuschauen, sie scrollten einfach immer weiter runter während ich mich bemühte, das Kinn über dem Papierstapel zu halten. Das fühlt sich erstaunlich unspektakulär an. Ich hätte gedacht, es würde mich stressen, aber vielleicht habe ich in den letzten 1,5 Jahren wirklich etwas gelernt: wenn alles viel zu viel ist, auf feste Arbeitszeiten und gute Routinen achten. Denn viel zu viel ist noch viel mehr zu viel, wenn man sich selbst komplett heruntergerockt hat. So machte ich heute eine Mittagspause ganz abseits des Arbeitsplatzes und einen ganz pünktlichen Feierabend. Morgen sehen wir weiter.
Ansonsten geschah sehr wenig. Das Essen war ja schon vorgekocht, irgendwelche weiteren Aufgaben standen nicht an, ich verabredete mich also mit Frau Herzbruch zu Podcast-Aufnahmen. Wir hatten eigentlich gedacht, 2-3 Folgen zu schaffen, aber nachdem wir fast 1,5 Stunden über das Thema "Haushalt" gesprochen hatten, beschlossen wir, kein wirklich interessantes Thema mehr anzuschließen, das bei der heutigen Stimmungslage dann vielleicht 5 - 6 Stunden in Anspruch nehmen würde.
Später diese Woche werde ich noch entweder ein kurzfristiges Problem lösen und dabei möglicherweise ein langfristiges schaffen oder ein kurzfristiges Problem nicht lösen und dafür langfristig vielleicht kein Problem schaffen. Dazwischen gibt es nichts. Ich bin selbst sehr gespannt.
Verabredungen machen wird jetzt wieder kompliziert, stelle ich fest. Zum Draußen sitzen und kalt, zum Drinnen sitzen zu Pandemie. Vielleicht wird es der Winter der Spaziergänge mit Heißgetränken.
Dieser Tag war bis auf einen ganz kleinen Ausfälle für mich der Inbegriff eines erholsamen Sonntags.
Erst schlief ich aus, bis ca. 10 Uhr, saß dann etwa zwei Stunden bei einer (großen) Tasse Kaffee im Sessel. Dabei ereignete sich der kleine Ausfall des Tages in Form eines Anrufs. Ich hatte in den letzten Tagen ja einiges an "Crazyness" erlebt und war ganz, ganz sicher gewesen, das Ende der Fahnenstange sei erreicht. Aber: ich hatte mich geirrt. Der Anruf belegte dies. Ich beendete ihn schnell.
Anschließend tat ich "Dies und Das". Dies und Das tun entspannt mich enorm. Ich verarbeitete Äpfel zu Apfelkompott, wusch den Duschvorhang und schrubbte die Fliesen ab, telefonierte eine halbe Stunde mit der Bank in dem Versuch, das Online-Banking auf meinem Telefon wieder herzustellen - erfolglos, man wird einen Papierbrief schicken müssen - bezahlte Rechnungen und plauerte im virteullen Büro über die Verrücktheiten dieser Welt. Nebenher gab es Porridge, frisches Apfelkompott und Bananenquark.
Es schloss sich die Aufzeichnung einer Podcastfolge zum Thema "Natur" an, danach befasste ich mich mit dem Finanzplan für ein Projekt des Gesangslehrers, in der anschließenden Gesangsstunde gingen wir den Plan noch einmal kurz durch und dann, beim Versenden, verschwand er. Das war sehr mysteriös. Ich fand ihn wieder, das Problem war, dass der Computer plötzlich befand, er habe mehrere Speicherorte, die "Desktop" heißen.
Dann machte ich noch einen Friseurtermin, auch während der Gesangsstunde, was aber nur daran lag, dass der Gesangslehrer verspätet war, ich mir daher die Zeit vertrieben hatte und die Eingabemaske gerade geöffnet war und ich dann einer Entscheidungsschwäche unterlag. Sowieso war ich erst einmal froh, online buchen zu können, es ist nämlich so, dass ich eigentlich eine Friseurin habe, die hat sich aber den Arm gebrochen, so dass ich letztes Mal ihren Salonkollegen aufsuchte und dies war der erste Friseur in meinem Leben, bei dem kein Dauertheater in Bezug auf "ich hatte mir das etwas kürzer vorgestellt" notwendig war sondern der nach einmaliger Rückfrage die Haare tatsächlich so kurz geschnitten hatte, dass ich kurz die Luft zwischen den Zähnen einsog.
Das will ich natürlich wieder so haben, ich hatte aber die Befürchtung, bei einem Anruf im Salon die möglicherweise zurückgekehrte Friseurin am Telefon zu haben. Durch die Online-Buchung kann ich das Problem zwar nicht vermeiden, aber bis zum Besuch selbst aufschieben. Nun war am Donnerstag nächster Woche ein Termin frei und am Donnerstag übernächster Woche. Nächste Woche passt es mir nicht ganz so ideal, bis übernächsten Donnerstag sind es aber noch knapp 2 Wochen und ich glaube nicht, dass ich so lange noch warten kann, zumal die Gefahr, dass die Kollegin zurück ist, ja mit jedem einzelnen Tag steigt (wie ich beim übernächsten Termin vorgehe, überlege ich mir dann ein andermal...). Hier hing ich gedanklich fest, fragte dann den Gesangslehrer und er riet zum früheren Termin. Erstens sei es immer besser, möglichst bald wieder gut geschnittene Haare zu haben, wenn man einmal anfängt, sie als Problem zu empfinden und andererseits geht sich ein früherer Termin dann mit Weihnachten/Silvester besser aus. Da hat er natürlich völlig recht. Ich habe für nächsten Donnerstag gebucht. Drücken Sie die Daumen, dass die Frisörin noch nicht wieder da ist, natürlich nicht wegen Arm sondern wegen irgendetwas Schönem. Urlaub vielleicht!
Achja, Abendessen gab es auch, zubereitet in vier Töpfen/Pfannen, das ist hier immer etwas ganz besonderes, ich werde normalerweise ungehalten, wenn mehr als zwei erforderlich sind. Und nochmal achja, ich machte sogar "MealPrep", also: Vorkochen. Morgen oder so soll es nämlich Grünkohleintopf geben und das schmeckt natürlich viel besser, wenn es mindestens einen Tag durchgezogen ist und dann aufgewärmt. Also ist der jetzt auch schon einmal fertig.
Problem des Tages: es gibt in diesem Haushalt kein Duschgel mehr. Aber es gibt natürlich Seife, fiel mir dann ein, also ist es gar kein Problem. Vielleicht kaufe ich bei Gelegenheit neues ein.
Heute Morgen geschah mir etwas sehr ungewohntes: ich wachte gegen 8 Uhr auf, wollte wieder einschlafen und es geschah nicht. Das ist mir bisher nur ganz extrem selten passiert. In Ermangelung anderer Ideen stand ich auf. Dafür schlief ich dann am frühen Nachmittag im Sessel noch einmal zwei Stunden.
Dazwischen nichts Interessantes, nur dezent Verwunderliches: im Supermarkt war ein Mann mit Maske am Kinn, die Dame an der Kasse sagte, er solle die Maske richtig aufsetzen sonst würde sie nicht kassieren. Der Mann weigerte sich und die Kassiererin kassierte dann doch. Das habe ich nicht verstanden.
Unendlich viele Podcast-Aufnahmen mit Frau Herzbruch und nach jeder einzelnen sagt sie "das war langweilig, das müssen wir nochmal machen" und ich sage dann "ich spreche über alles nur einmal". Wir werden sehen.
Und eigentlich wollte ich heute eine Art Sonntagsessen machen, es kamen dann aber Jugendliche und besetzten die Küche. Erst grämte ich mich kurz, dann fiel mir ein, dass ja sowieso erst Samstag ist. Sonntagsessen am Sonntag ist ja noch viel besser.
Jetzt wieder müde.
Ach Du meine Güte, heute ist auch noch WmdedgT, das hat mir gerade noch gefehlt, denn mit meinem Tag heute könnte man Bücher füllen, allerdings erst posthum, sonst würde es mich viel Geld kosten.
Ich erwachte gegen 6:30 Uhr nach gut 4 Stunden Schlaf, da es gestern beim Karaoke unerwartet lustig und dadurch unerwartet spät geworden war. Ich fühlte mich einigermaßen ausgeschlafen, nur enorm hungrig. Dann ging mir aber irgendwie ein Stück Tag verloren und als ich auf die Uhr schaute, war es fast 8:30 Uhr - um 8:30 Uhr sollte ich aber schon in einem anderen Stadtteil sein, das hatte ich so angekündigt. Es ging alles irgendwie noch so grob auf, gegen 9:15 waren wir im Büro, es erwarteten mich diverse verpasste Anrufe und Nachrichten vom alten Oberchef. Ich rief ihn vor dem ersten Kaffee zurück, hörte mir ein paar Minuten an, was er zu sagen hatte und beschied dann, ich könne dazu kurzfristig nichts sagen und er könne wieder anrufen, wenn ich Zeit hatte, einen Kaffee zu trinken. Dieser Anruf erfolgte dann, als eigentlich Italienischstunde war, ich war nicht nur deshalb sehr wenig amused.
Den Vormittag verbrachte ich in wechselnden Gesprächen mit dem OC und dem nOC, Crazyness hat ein neues Level erreicht. Im Anschluss ging es um Unregelmäßigkeiten in Bezug auf viel Geld, denen ich nachging (die Klärung gelang, immerhin) und dann wollte ich vom nOC eigentlich nur noch wissen, ob er lieber von Meeting A früher weggeht oder zu Meeting B zu spät kommt, denn beides gleichzeitig zu vermeiden war nicht möglich und statt einer Antwort bekam ich das Leid der Welt geklagt, das war auch unerfreulich.
Mittags gab es in der Kantine Lachsforelle, die aber Seelachs war mit eisgekühlter Rote-Bete-Creme gebackener gelber Bete. Ich habe zunehmend den Eindruck, dort wurde jetzt Kochpersonal von KäptnCook angestellt, ich finde da anstrengend. In der Kantine waren fremdsprachige Gäste anwesend, die von den Kartoffeln wollten, die Kartoffeln waren aber die gelbe Bete, "was heißt denn gelbe Bete auf Englisch, was heißt denn gelbe Bete auf Englisch??" riefen alle durcheinander. Es heißt natürlich "beetroot", das sagte ich auch, erst wollte mir niemand glauben, den beetroot sei ja rot, höchst genervt ergänzte ich, dass "root" sich zwar "rot" liest aber sich nicht "rot" spricht und auch nicht "rot" bedeutet, "beetroot" kann eine Bete jeglicher Farbe sein, eine Bete ist einfach nur eine Rübe und dann bekam ich mein Essen umsonst. Ob als Anerkennung oder als letztes Mittel, das Gespräch abzubrechen, bleibt offen.
Am Nachmittag versuchte ich weiter, meiner eigentlichen Arbeit nachzugehen, es kam aber nicht dazu. Immerhin gab es gute Verpflegung, einmal durch ein Missgeschick, weil irgendjemand in New York gesagt hatte, man solle Essen bestellen und dann irgendjemand in Frankfurt Essen bestellt hat - das müssen Sie genauso wenig verstehen wie ich, es schmeckte aber gut. Dann gab es noch Abschiedskuchen, der war auch sehr gut. Ich telefonierte noch diverse weitere Male mit dem OC und räumte gegen 19 Uhr mehr Papier in den Schrank, als ich hinausgenommen hatte, das ist immer ein schlechtes Zeichen.
Dann ging ich ins Theater. Meine Güte, war das voll. Die Corona-Einlasskontrolle überzeugte zwar, trotzdem wechselten die Begleitung und ich zu FFP2-Masken. Es gab "Michael Kolhaas", ein Lehrstück über Eskalation, ich fühlte mich sehr verbunden und hatte auch gleich Lust, eine Stadt niederzubrennen, so sehr, dass ich mich gedanklich kurz an diesen Ort, den ich niederbrenne, entfernte und dadurch ein Stück der Vorstellung verpasste und folglich nicht wusste, was für einen kleinen Zettel Kolhaas verschluckt. Zu Hause hätte ich das kurz gegoogelt oder Herrn N. gefragt, im Theater erschien mir googeln situationsfern und Herr N. war nicht dabei. Insgesamt erschien mir Theater ähnlich anstrengend wie Fernsehen, die Vorstellung war 1,5h Stunden, meine Aufmerksamkeit reicht für etwa eine Stunde, danach wäre ich gerne mal aufgestanden, hätte aus dem Fenster geschaut, Sachen herumgeräumt und eine Katze gebürstet.
Abschließend fuhr ich die Begleitung nach Hause - nachdem ich den Sicherheitsdienst in die Tiefgarage kommen lassen musste, weil sich die Schranke nicht öffnete und nun sitze ich behaglich im Sessel und werde angenehm müde.
Heute Morgen bin ich wieder an einer Tür verunfallt, dieses Mal keine Schiebe- oder Drehtür, sondern eine ganz normale. Ich hatte den letzten Monat über einen anderen Arbeitsplatz, dieser lag hinter eine Rauchschutztür, an der ich mir ein paar Tage lang fast das Handgelenk beim "lässigen Aufstoßen mit Kaffetasse in der Hand" brach, bis ich es dann begriffen hatte und mich für weitere 19 Arbeitstage jeweils schimanski-like mit der Schulter dagegen warf. Seit heute bin ich aber wieder an meinem üblichen Arbeitsplatz, der nur eine ganz normale Holz-Bürotür aufzuweisen hat. Mein Körper reagiert aber häufig irgendwie rein vegetativ, er warf sich also gegen diese normale Holz-Bürotür, so dass sie mit exzessivem Schwung aufging, gegen die Wand stieße und zurückprallte bis sie wieder um auf meine Stirn traf. Mir war kurz schwarz vor Augen. Das geschah insgesamt 2,5 Mal - zweimal gegen den Kopf, beim 0,5.-Mal reagierte reflexhaft der Fuß und trat die Tür wieder zurück. Ich lerne durch Schmerz nur mittelschnell. Wie nachhaltig kann ich erst morgen berichten.
Gestern geschahen noch doofe Dinge, der Fingerabdrucksensor am Handy ging nämlich nicht mehr. Ich ergoogelte eine Lösung, führte sie aus, danach ging er wieder, eine halbe Stunde später wieder nicht, also nochmal durchgeführt, alles gut, halbe Stunde später wieder nicht und so weiter. Es schien sich also nicht um ein Hardware-Problem zu handeln, das bedeutet: Factory Reset.
Seufz.
Danach war alles anders und, so empfand ich, nicht besser. Es ging nämlich nun zwar der Sensor, aber ansonsten wenig, was natürlich daran lag, dass eine Milliarde Apps und Updates und gesicherte Daten neu aufgespielt wurden, aber jedenfalls ging noch nicht einmal mehr die Corona Warnapp und ich sah mich schon mein Leben künftig mit einem gelben Papierimpfbüchlein in der Handtasche leben.
Ich ging schlafen und erwachte am sehr frühen Morgen mit einem blöden Gefühl im Magen, das besagte, dass die Welt schlecht und das Leben schwer ist. Zum Glück fiel mir aber fast sofort wieder ein, dass nur die Sache mit dem Handy schlecht war und das Problem kann man ja durch eine Fachperson oder einen Neukauf lösen, also hatte ich wieder gute Laune, stellte dann noch fest, dass über Nacht alle Probleme bis auf eine irgendwie andere Optik verschwunden waren, nach dem ersten Kaffee fand ich die irgendwie andere Optik dann besser als die vorherige. Ich bin ein äußerst anpassungsfähiger Mensch, perfekte Anwärterin für das Stockholm-Syndrom.
Ansonsten hatte ich heute Urlaub, aber viel zu tun, ich möchte hier nur die wichtigste Unternehmung ausführen, nämlich, weil ja "Ostern bis Oktober" schon vorbei ist, das Auto zum Reifenwechsel fahren. Die Sommerreifen sind nun wohl "durch", jedenfalls sagte das der Reifenmann, ich weiß nicht, ob man Reifenleuten da einfach so traut oder ob man ein Werkzeug auf Amazon bestellt und die Profiltiefe nachmisst, ebenfalls weiß ich nicht, worauf bei dem Kauf neuer Reifen zu achten ist (also außer auf den Preis - ich sah, dass es ganze Kataloge über Reifen gibt, die man studieren könnte, und noch mehr über Felgen, meine Güte, wie divers können Interessen innerhalb derselben Spezies sein!!) und ob ich evtl. Ganzjahresreifen möchte - ich weiß aber schon, wen ich frage. Es ist ja noch ein halbes Jahr Zeit.
Nach dem Reifenwechsel - NACH dem Reifenwechsel, natürlich, sonst hätte ich die Erledigung ja sofort delegieren können - beklagte das Auto einen niedrigen Füllstand der Scheibenwaschanlage. Autos sind so unglaublich lästig, diese ganze Auto-Carearbeit macht mich wahnsinnig. Wie eine geübte Mutter die Wickeltasche habe ich aber immer Scheibenwaschanlagenflüssigkeit im Kofferraum (kein Witz!), also fuhr ich auf einen Supermarktparkplatz und öffnete im Nieselregen die Motorhaube.
Ein Herr kam herangelaufen und sage, er wolle mir helfen, er hatte einen Regenschirm und ich sagte, er könne mir ganz hervorragend helfen, indem er mir diesen Schirm über den Kopf hält, während ich das Zeugs einfülle. Das tat er, das war sehr nett, danach verschwand er allerdings grußlos.
(Ach nein alles ist mit dem Handy doch noch nicht gut, das ganze Banking ist kaputt. Werde nur noch per Paypal zahlen können für den Rest meines Lebens.)
Die Gegenwart kam plötzlich: ich habe in den letzten 72 Stunden eine sehr konservative, präsenzorientierte Organisation, der Papiermassen heilig sind auf Homeoffice umgestellt.
Ich bin sehr müde.
Tief und fest und relativ lang geschlafen, möglicherweise auch unbeweglich, jedenfalls fühlte ich mich sehr eingelegen beim Aufwachen.
Im Büro vormittags Beschäftigung mit dem Urlaubsplan für das kommende Jahr, es geht alles gut auf, bisher keine einzige Kollision. Wäre das immer so einfach, müsste man gar keinen machen!
Über Mittag Gespräch mit einer Bewerberin, sie war mir sympathisch, nur als sie ihr Alter nannte, zuckte ich kurz zusammen ob der Diskrepanz zu meiner Wahrnehmung - sie ist rund 15 Jahre jünger, als ich sie geschätzt hätte.
Am Nachmittag diverses Zeug in die richtigen Bahnen gelenkt, die Liste für heute bis auf den Punkt "Ablage" komplett erledigt. So blieb ich im Anschluss noch ein stündchen, um einen weiteren DOzember-Punkt abzuarbeiten, nämlich befasste ich mich mit allen derzeit offenen privaten Rechnungen, die alle schon ein paar Wochen liegen, weil ich neuerdings beim Rechnungen zahlen ständig befürchte, ich könnte verarmen. Eine völlig irrationale Sorge, bitte fangen Sie keinesfalls eine Sammlung für mich an, es ist absolut unnötig. Ich habe mir lediglich eine kleine Beschädigung in Bezug auf Rechnungen zugezogen, weil ich vor einiger Zeit diverse im 5stelligen Bereich hatte, bei denen die Krankenkasse längere Zeit überlegte, ob sie sie wohl übernimmt - tat sie am Ende, aber es war spannender, als ich angenehm gefunden hätte und daran erinnere ich mich jetzt jedes Mal, wenn ich Rechnungen bezahle.
Und weil das mit den Rechnungen so gut lief, erledigte ich noch einen weiteren DOzember-Punkt, nämlich vermerkte ich die Rahmendaten (Flüge, Hotel, Programmpunkte) einer Reise im Juni/Juli in meinem Kalender, das war bisher alles ungeordnet in irgendeine Mappe geflogen und machte mir Bauchschmerzen angesichts der Unsicherheit, ob ich es wohl bis Juni/Juli noch schaffen würde, die Mappe zu ordnen, oder ob ich irgendwelche Termine versäume (es ist keine reine Vergnügungsreise sondern handelt sich um die obligatorische Einführungsveranstaltung für Ms Auslandsschulhalbjahr mit diversen Programmpunkten an zwei Tagen), weil ich eben nichts geordnet habe und Chaos herrscht. Auch in Bezug auf den privaten Kalender habe ich mir nämlich eine Beschädigung zugezogen, es hat ihn mir jetzt zweimal nachhaltig auseinandergehauen, so dass mein Gefühl sagt "lohnt sich doch eh nicht, Pläne zu machen". Vielleicht lohnt es sich aber, nicht immer auf das Gefühl zu hören. Jetzt ist jedenfalls alles drin und das finde ich sehr angenehm.
Abends noch ein kurzer Einkauf, mir sind die Keksdosen ausgegangen, das ist zu dieser Jahrezeit natürlich fatal! Aber jetzt ist es behoben. Zu Hause Kartoffelsuppe gemacht, mit Wurst (vegetarisch/fleisch nach jeweiligem Wunsch), es schmeckte allen, auch mir. Zeugs aufräumen, Skifahrt mit dem Kind besprechen, Wäsche, ab 21 Uhr Schaukelstuhl.
So, puh, also Diverses:
1. Ich habe gerade zum Allerersten Mal bei einem Black Friday etwas gekauft, nämlich einen Fernseher. Der alte ist seit etwa 5 Jahren defekt, man kann ihn zwar noch bedienen, aber nur Herr N weiß wie und dieses Jahr hatte ich davon endgültig die Nase voll und nun kommt so ein Ding, keine Ahnung was genau, vermutlich ist das aber auch egal, Fernsehempfang wird es schon können und ausreichend Platz für was-immer-ich-da-bestellt habe ist auch. Genau gesagt: Herr N hat ausgesucht, ich habe nur die administrative Abwicklung des Kaufs vorgenommen, ich vermute daher, das Gerät ist groß.
2. Chor freitags von 20 - 22 Uhr ist eine total blöde Idee. Ich habe freitags immer irgendwas zu erledigen, das beginne ich nun immer erst um 22:30 Uhr und dann ist fast Mitternacht, bis ich fertig bin und der ganze Abend dahin. Mir liegt aber an dem Chor. Ideal wäre, der ganze Chor würde sich nach mir richten. Ideal, aber unwahrscheinlich.
3. Man kann im Dezember ja auf Besinnlich machen, ich mache das aber nicht, ich erfinde hiermit "DOzember". Kennen Sie doch sicher auch, dass Sie eigentlich noch zig Sachen machen wollten, tja, jetzt ist das Jahr fast rum, dumm gelaufen, man schleppt den ganzen Ballast über die Jahresgrenze, wie unangenehm ist das denn. Also gibt es jetzt DOzember, jeden Tag eine liegen gebliebene Sache (oder mehrere, wenn man es sich zutraut). Besinnlich, pah. Komm, machen Sie mit. Das wird total gut.
4. Ich feiere morgen eine Party und habe null Lust, etwas vorzubereiten. Auf die Party selbst habe ich schon Lust. Zum Glück kam bereits letzte Woche der Getränkelieferant, an der Front ist alles ok, es hapert am Essen, zwar kam auch der Supermarktlieferant aber das Zubereiten, ach herrje, ich glaube, das spare ich mir. Kuchen wird es geben, den mache ich gern, und für eine Käseplatte wird meine Motivation noch reichen, morgen kaufe ich noch Baguette. Zum Glück wird ein bisschen was mitgebracht von den Gästen. Naja, bevor wer die Katzen braten will bestelle ich Pizza.
5. Heute im Büro plötzlich gedacht, dass ich in diesem Jahr in diesem Job erwachsen geworden bin. Ich kann nicht mehr alles mal austesten und einfach mal loslegen, weil im Notfall ja doch jemand den Deckel draufsetzt oder auf die Bremse tritt. Der, der das machte, ist weg. Jetzt ist das wer, der sich auf mich verlässt, weil er gar nicht anders kann und die Entscheidungen, die ich treffe, sind meine, unzweifelbar und auch ganz unmittelbar, keiner haut mich mehr da raus. Das macht unerwartet nachdenklich.