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    Sonntag, 28. Februar 2016
    Eva Menasse - Quasikristalle

    So, das erste Buch ist aus, hat mir gut gefallen. Sonst hätte ich es ja nicht bis zum Ende gelesen, da bin ich schon seit längerem rigoros. Wobei ich mich manchmal noch für an sich uninteressante Themen erwärmen kann, wenn sie ausreichend unterhaltsam präsentiert werden, aber sogar interessante Themen langweilig formuliert gehen angesichts verstreichender Lebenszeit nicht mehr.

    Hier hat mir beides gefallen. In dem Buch geht es um Menschen, genau: um das Leben einer Frau. Das wird multiperspektivisch erzählt, nämlich in einzelnen kleinen (und für sich abgeschlossene) Erzählungen von Personen, die ihr begegnet sind. Das Interessante dabei ist, dass diese einzelnen Erzählungen meistens gar nicht im Vordergrund von dieser Frau handeln, sondern ein eigenes Thema haben. Die Protagonistin (falls man sie dann überhaupt so nennen kann) wird also nur indirekt betrachtet. Manchmal auch nur nebenbei. Das greift natürlich indirekt die Thematik auf, ob ein Mensch denn eigentlich so ist, wie er sich sieht, oder ob er so ist, wie andere ihn sehen, oder ob man das überhaupt zu einem Gesamtbild vereinen kann.

    Sprachlich gefiel es mir auch gut. Eine Sprache, die sehr nah kommt und sehr viel Bewegung hat, gut für Leute, die auch gern etwas erzählt bekommen. Stellenweise sehr witzig, auch bissig, auch gerade in den eigentlich schwermütigeren Passagen. Die gegen Ende hin auch zunehmen, vielleicht liegt das am Leben an sich.

    Jetzt schaue ich unter den Leseproben nach etwas Lustigem.

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