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    Samstag, 3. Juli 2021
    02072021

    Irgenwann heute Nacht - wann es war konnte ich nicht gut herausfinden, warum wissen Sie gleich - wachte ich auf, es war noch ganz dunkel (also vor 5 Uhr) und mein linkes Auge ging nicht auf. Ich behalf mir also mit dem rechten Auge und wankte ins Bad, im (dunklen) spiegel sah es so aus, als sei das Auge vollständig in der Gesichthälfte verschwunden, also schaltete ich das Licht ein, war arg geblendet und konnte aus dem rechten Auge auch nichts mehr sehen, so mit ein bisschen blinzeln und tasten fand ich aber heraus, dass der Eindruck im dunklen Spiegel nicht wirklich getrogen hatte. Es dah ein bisschen so aus, als hätte ich mir eine hautfarbige Coronamaske über das Auge gezogen.

    Weh tat aber nichts, also wusch ich mir pro forma mal das Gesicht und legte mich dann wieder ins Bett, was soll man auch sonst tun um die (angenommene) Uhrzeit. Ich schlief sofort wieder ein.

    Als ich das nächste Mal vom Wecker erwachte, konnte ich beide Augen öffnen, es war links aber beschwerlich. Ich ging wieder zum Spiegel, das Auge war wieder da, das fand ich gut. Es war leicht gerötet, das schien nicht das Hauptproblem zu sein, Oberlied und Unterlied waren aber sehr dick und eigentlich alles bis zum Jochbein sah aus, als hätte man es ein bisschen aufgespritzt. Sehr mysteriös.

    Noch mysteriöse wurde es, als ich zu M ging, um ihr die Sache zu zeigen und sie sah an ihrem linken Auge ganz genauso aus. Sofort glaube ich natürlich an eine Seuche und schüttelte Herrn N. im Bett wach, um seine Augen ganz genau betrachten zu können. Sie waren aber normal und er konnte sie auch öffnen, sogar böse gucken konnte er damit. Es schien sich also um eine reine Frauenseuche zu handeln.

    Als der Kreislauf in Schwung kam, transportierte er aber sowohl bei mir als auch bei M das zusätzliche Material, dass er ums Auge geschoben hatte, wieder ab. M sah nach dem Duschen völlig normal aus (Jugend halt, regeneriert schneller), ich sah immerhin so normal aus, dass auf der Straße niemand zweimal hinguckte und man in Videokonferenzen auch nichts sah. Über den Tag wurde es immer besser, ab Nachmittags hatte ich vergessen, dass was mit dem Auge war und wunderte mich immer nur noch kurz, wenn mein Blick in einen Spiegel fiel, und jetzt, am Abend, sieht man eigentlich gar nichts mehr.

    Aber was es war, wüsste ich schon gerne!

    Donnerstag, 1. Juli 2021
    30062021 (nochmal)

    Heute hat das mit den Erledigungen nicht geklappt. Ich musste zu viel Nachdenken und bin auch noch nicht fertig damit.

    Mittwoch, 30. Juni 2021
    30062021

    Das hat sehr gut geklappt mit den Erledigungen, zappzapp in 45 Minuten waren 12 Sachen erledigt und zwei gescheitert aber immerhin der Lösungsprozess eingeleitet. Die Liste ist jetzt deutlich kürzer - also nunja, halt um 12 Dinge kürzer.

    Morgen wieder.

    Dienstag, 29. Juni 2021
    29062021

    Ich muss morgen unbedingt irgendwann am Arbeitstag eine Überstunde abfeiern und in dieser Zeit Privatkrams erledigen, der nur zu "Geschäftszeiten" erledigt werden kann. Es ist sehr dringend (geworden). Dies ist ein Vorsatz.

    Montag, 28. Juni 2021
    27062021

    Kurz dachte ich heute, ich hätte geträumt, dass die Diktierfunktion meines Handys nun begreift, wenn ich mich um sprachliche Gleichbehandlung der Geschlechter bemühe. Meiner Erinnerung nach saß ich neulich irgendwann an einem Bahnsteig und diktierte etwas (es ist mir zu mühsam, am Handy zu tippen). Dabei verwendete ich den Glottal Stop und das Handy schrieb irgendwas mit ":innen". Davon erzählte ich heute in einem Chat - konnte das Ganze dann aber nicht mehr reproduzieren, so dass ich für kurze Zeit annahm, ich hätte diese gesamte Episode geträumt. So weit ist es schon gekommen. Dachte ich.

    Ist es aber doch nicht so weit gekommen oder es ist noch weiter gekommen, das ist nun Auslegungssache, mein Fehler beim Ausprobieren war es nämlich, einzelne Worte zu verwenden. Wenn ich einen Satz spreche, erkennt die Diktierfunktion den Glottal Stop tatsächlich, auch wenn sie ihn nicht in : oder * umsetzt sondern in eine Binnenmajuskel.

    Das gefällt mir.

    Sonntag, 27. Juni 2021
    26062021

    Ich lief heute einfach so zwei Stunden draußen herum - erst, um ein Rezept in der Apotheke abzugeben, das Rezept hatte ich aber, weil ich den Tag zunächst anders gedacht hatte, in einer anderen Tasche. Es war aber schön, herumzuspazieren, vielleicht, weil keine Maskenpflicht mehr herrschte, jedenfalls fühlte es sich leicht und luftig an und so lief ich einfach immer weiter in Richtungen, die mir gerade einfielen.

    Samstag, 26. Juni 2021
    25062021

    Heute war ich zum ersten Mal seit längerem (seit Pandemiebeginn evtl.?) in größerer Runde essen. Es waren insgesamt 7 Personen und wir saßen draußen.

    Eine Woche vorher hatte ich nachgefragt, ob Test oder Impfnachweis oder so etwas notwendig wären - drinnen ja, draußen nein wurde mir gesagt. Ob sich das in der letzten Woche nochmal geändert hat, weiß ich nicht.

    Insgesamt war ich über die Abwesenheit von irgendwelchen Maßnahmen überrascht. Weiß nicht, ob die schon komplett abgeschafft sind oder ob es sie nie gab, denn ich war ja bisher nicht in Restaurants, naja, das letzte Mal glaube ich letzten Sommer und da wurden noch fleißig Kontaktdaten erfasst und Desinfektionsmittel stand an allen Ecken und Enden - Desinfektionsmittel habe ich heute gar nicht gesehen (aber auch nicht gesucht). Heute lag ein QR-Code auf dem Tisch, zum Einchecken, hätte mir das niemand gesagt, dass er dazu dient, hätte ich das nicht gewusst, es stand nicht dabei und es sind ja ständig immer überall QR-Codes, die scanne ich ja nicht auf Verdacht alle ein. Papierlisten waren keine sichtbar, wir wurden auch nicht zum scannen aufgefordert, eine Kollegin tat es aber und ich bat sie, mich als Begleitung anzugeben, damit ich mich nicht damit befassen muss. Ich weiß natürlich auch nicht, ob man sich überhaupt noch irgendwo erfassen lassen muss, weil ich mich mit diesen Themen nicht mehr beschäftige, das ist mir zu komplex geworden, ich mache einfach, wozu ich aufgefordert werde.

    Das Zusammensitzen in großer Runde gefiel mir außerordentlich gut. Das Essen hingegen hätte für mich nicht unbedingt sein müssen, viel zu große Portionen (also: nicht größer als sonst aber ich habe mir wohl angewöhnt, nur zu essen, bis ich satt bin) und eigentlich habe ich noch nie sonderlich gerne beim Essen geredet, ich finde, da man beides mit dem Mund tut wird es stressig, wenn beide Tätigkeiten gleichzeitig ausgeübt werden sollen. Das war mir auch präpandemisch aufgefallen, aber da ich nun für länger aus dieser "Reden&Essen-Nummer" raus war widerstrebt es mir, mich wieder hineinzubegeben. Vielleicht mache ich das einfach nicht mehr.

    Und der Service war außerordentlich schlecht, im besten Fall hatte das Personal schlicht verlernt, wie es geht, aber sie waren so wurschtig, dass ich eher auf keine Lust tippe.

    Insgesamt also ein Erlebnis mittlerer Qualität. Am Sonntag probiere ich es nochmal aus, dann mit Frühstück.

    Donnerstag, 24. Juni 2021
    23062021

    Die Nerven liegen blank.

    Bei mir wegen Rücken. Seit gestern hat sich mein unterer Rückenbereich von geschmeidigen Muskeln zu Beton verhärtet. Ich vermute, es ist ein neue Ausprägung von PMS, mein Körper lässt sich da immer mal etwas Neues einfallen, von so trockenen Augäpfeln, dass ich nicht mehr blinzeln kann über schmerzende Fingergelenke zu einer starken emotionalen Ergriffenheit gegenüber der ganzen Welt. Warum nicht auch wehenartige Rückenschmerzen, die man auch wehenartig veratmen kann?

    Sie kamen gestern tagsüber, wurden über Nacht nicht wirklich besser, heute morgen konnte ich zunächst nicht aufstehen, nach 15 Minuten Aufdehnen der Muskulatur ging es dann aber, nach weiteren 15 Minuten konnte ich sogar aufrecht stehen und dann ging alles ganz schnell, schon nochmal 15 Minuten später konnte ich Katzenklos saubermachen, Socken im Stehen anziehen und Schnürsenkel binden. Es ist alles ganz einfach handhabbar, der Trick ist nur, in jeder Stunde 10 Minuten für Dehnübungen zu reservieren.

    Sie kennen mich aber als schnell gelangweilten Menschen und ich habe keine Lust, 1/6 meiner Wachzeit mit Dehnübungen zu verbringen, also habe ich Schmerzen und mit diesen Schmerzen begegne ich anderen Menschen, die ebenfalls Schmerzen haben, aber keine Rückenschmerzen: ihre Schmerzen speisen sich meiner Interpretation nach aus dem Verlust sämtlicher Bewältigungsstrategien für die Begegnung mit Leuten, die anders sind als man selbst. Immer mehr Personen kehren aus ihrer Einsiedelei oder selbstgewählten Gesellschaft in das Büro zurück und begegnen sich nun, mit ganz unterschiedlichen Meinungen, Haltungen, Emotionen und nicht nur fernmündlich oder schriftlich. Das ist anstrengend.

    Ich bin aber ja mit meinem eigenen Schmerz beschäftigt und daher schnippisch, wenn A mir sagt, dass B berichtet hat, dass C zu Hause nicht wirklich arbeitet, aber C hätte gesagt, dass D so gut wie nicht erreichbar sei und D klage über von Bs Schreibtisch auf den eigenen hinüberquellende Arbeit und was man daraus mitnehmen könnte? Daraus kann man zum einen mitnehmen, sage ich, dass man nicht über Kolleg*innen lästern soll und zum anderen, dass alle, die über die eigene Arbeitsbelastung sprechen möchten, das gern mit mir tun können und dass aber alle, die über die Arbeitsbelastung Dritter sprechen möchten, mich ersetzen müssten und diese freudige Verheißung sehe ich nicht am Horizont.

    Dann mache ich doch wieder Dehnübungen. Für den Rücken, nicht für die Geduld.

    Da werden wir, so meine Prognose, noch sehr viel Spaß bekommen in der nächsten Zeit und wäre ich weniger konfliktfreudig würde ich deshalb jetzt schon einmal schlecht schlafen. Aber so, wie es ist, schlafe ich nur wegen Rücken schlecht.

    Dienstag, 22. Juni 2021
    21062021

    Dieser Tag war gemein, ich hatte nämlich wirklich ganz absolut enorm viel erledigt, stundenlang, in der Annahme, ab 17 Uhr einen höchst chilligen Nachmittag bis Abend zu verbringen.

    Dann rief aber M an von einer fremden Nummer, denn sie hatte einen Fahrradunfall gehabt, war selbst zum Glück weitestgehend unversehrt und das war wirklich ein großes Glück, denn sie war auf ihr Handy gefallen und das von beiden Seiten komplett zerschmettert - es war also wohl ordentlich Wumms im Spiel. Am Oberschenkel hat sie auch einen handyförmigen Bluterguss, das muss man erstmal hinbekommen.

    Weil durch diese Aufregung Kochen ausfiel, wollten wir indisches Essen bestellen aber: das Restaurant existiert nicht mehr. Ich bestelle da seit 10 Jahren, hätte angenommen, die schon quasi ganz allein über Wasser halten zu können, zugegeben, in diesem Jahr hatte ich noch nicht bestellt (weil mir Lieferessen zum Hals raushing) aber das kann doch nicht sein, dass ich mal 6 Monate nicht bestelle und dann macht man pleite. Weitere Aufregung also, quasi sofort Angst, nie wieder gutes indisches Essen zu bekommen, sicher bald auch nicht mehr in England wegen Brexit (es ist übrigens jetzt ein ganz schöner Akt, da jetzt ein Arbeitsvisum zu bekommen, damit hatte ich mich unter anderem vormittags beschäftigt, bzw. sich andere damit beschäftigen lassen um mir die Ergebnisse zu präsentieren, diese ändern sich aber ständig wieder, es scheint kompliziert zu sein oder ich habe die falschen Personen beauftragt, das ist natürlich auch möglich, jedenfalls: es ist auch teuer. Für das Geld könnte man eine Menge Chicken Tikka Masala essen).

    Muss schlafen.

    Montag, 21. Juni 2021
    20062021

    Es findet wieder Leben statt, da bleibt das Bloggen zunächst auf der Strecke, bis sich alles wieder eingependelt hat.

    Heute war ich bei Fragmente, bekam dort ganz köstliches Essen (Spargel, Kartöffelchen, Kochschinken, selbstgemachte Hollandaise und zum Dessert Erdbeeren mit einer Sahnequark-Minze-Zubereitung).

    Manchmal ist es ja so, dass ein Thema sehr präsent wird und man ihm plötzlich überall begegnet. Das ist, glaube ich, meist eine Frage der Wahrnehmung, das Thema ist nicht unbedingt präsenter als sonst, aber wenn es mir einmal aufgefallen ist, entdecke ich es überall.

    Das momentane Thema sind "Terminvereinbarungen", auf die ich in den letzten Tagen mit mindestens 5 ganz unterschiedlichen Personen zufällig zu sprechen kam. Meine Präferenz zu Terminvereinbarungen ist ganz simpel: Ich unterhalte mich mit wem, wir haben eine Idee, was wir zusammen machen möchten, die eine Person sagt "wann denn?" und die andere schaut in den Handykalender und nennt dann einen Termin, wenn er für beide passt, wird er abgemacht, sonst wiederholen sich die letzten zwei Schritte ein paar Mal.

    Sehr oft erlebe ich es aber, dass der Wunsch, etwas zusammen zu unternehmen, geäußert wird, dann frage ich "wann denn?" und dann bleibt es im Vagen, quasi in Konjunktivhausen. Daran habe ich mich präpandemisch häufiger aufgerieben, nachgedacht und nachgefragt und freigehalten ohne aber letztendlich je über würde-gern und könnte-mal hinauszukommen. Aber dann machte man ja mehrere Monate schlicht keine Termine und mir tut es häufig gut, von einem Thema mal ein paar Schritte zurückzutreten und es dann aus der Ferne nochmal zu betrachten.

    Ich habe das jetzt für mich sortiert. Ich frage "wann denn?" und wenn es dann kein Terminangebot gibt, streiche ich den (vermeintlichen) Wunsch nach der gemeinsamen Unternehmung aus meinem Gedächtnis, da er zwar vielleicht wirklich existiert, aber offensichtlich hinter anderen Dringlichkeiten zurückstehen muss, mit denen ich nichts zu tun habe und die ich nicht beeinflussen kann. Folglich gibt es für mich auch nichts zu tun oder zu denken, auf den nächsten Wunsch nach gemeinsamer Unternehmung frage ich einfach wieder "wann denn?", vielleicht klappt es dann, wenn nicht wieder Streichung aus dem Gedächtnis, und so weiter.

    Das ist für mich sehr einfach so und angenehm standardisiert, es ist mir immer sehr wichtig, keine Energie ganz sinnlos zu verschleudern.

    November seit 6614 Tagen

    Letzter Regen: 28. April 2024, 22:43 Uhr