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    Montag, 5. April 2021
    04042021

    Heute plötzlich und ganz unvermittelt ein merkwürdiges Gefühl. Ich dachte erst, ich sei krank, alles sah anders aus und mein Körper fühlte sich komisch an. Dann bemerkte ich: das ist gute Laune!!

    Woher sie kam weiß ich nicht, objektive Gründe gibt es keine. Gut, die Aussicht auf Kind, Hund und Schuhe von Frau Herzbruch vielleicht, aber die gute Laune setzte schon ein, bevor wir die Vereinbarung dazu getroffen hatte (Frau Herzbruch bekommt von mir im Falle des gleichzeitigen Ablebens von Herrn N und mir Kind und Katzen nur vielleicht, weil das Kind groß genug ist, selbst mitzubestimmen - jedoch soll sie sich um einige Aspekte kümmern. Jedoch vermache ich ihr in jedem Fall diverse Jeans ihres bevorzugten Modells in einer Größe größer als sie selbst derzeit trägt, weil ich erwarte, dass sie durch den Verlust Kummerspeck ansetzen wird.

    Jedenfalls, das war alles NICHT der Grund, was dadurch belegt ist, dass ich erst nach Einsetzen der guten Laune davon erfuhr. Ich glaube eher, ich werde doch krank - gerade habe ich nämlich auch mein Schälchen Chipsfrisch ungarisch nicht geschafft, es war mir einfach zu viel (komplett absurd, das kam noch nie vor). Oder halt ein Glitch in der Matrix.

    Sonntag, 4. April 2021
    03042021

    Warum die Kirchenglocken nun hierum 22:15 Uhr geläutet haben kann ich mir allerdings nicht so richtig erklären. Ich dachte immer, Ostern sei ab Mitternacht. Früher war das so, also jedenfalls, als ich das letzte Mal in einer Ostermesse war (irgendwann in den 80ern). Zeitumstellung oder Ausgangssperre scheiden als logische Gründe auch aus.

    Ah, jetzt läuten Sie um 22:45 schon wieder. Habe das gegoogelt, es ist die Ostermesse, man macht das anscheinend jetzt irgendwie früher. Okay.

    Samstag, 3. April 2021
    02042021

    Wie Sie ja wissen, bin ich zwar nicht religiös aber bibelfest und schon immer hat mich der Karfreitagabend fasziniert, als der Bruch, nach dem alles anders war, als Zeitpunkt direkt nach dem point-of-no-return. Ich hätte immer schon gern mehr darüber erfahren, was in dieser Storyline die Jünger abends taten. Ich hatte das hier unter Karfreitag schon kurz angerissen.

    Darüber würde ich gern mal einen Film sehen oder ein Buch lesen. Titel: Karfreitagabend.

    Freitag, 2. April 2021
    01042021

    Heute gegen Mittag überfiel mich plötzlich eine unendliche Müdigkeit, so eine, wie ich sie selten vorher erlebt habe und ich bin seitdem auch schon dreimal im Sitzen eingeschlafen. Verursacht wurde das, glaube ich, durch eine technische Störung, die wiederum zur Folge hatte, dass ich einfach eine Stunde komplett beschäftigungslos herumsaß. Ich glaube, das ist wie beim Fahrradfahren - wird man zu langsam fällt man um. Und so ist es mir heute passiert, ich habe eine Stunde lang zu langsam gelebt und jetzt haben wir den Salat.

    Mittwoch, 31. März 2021
    31032021

    So. Frau Fragmente sitzt in ihrem Arbeitszimmer und bloggt, ich sitze an dem Schreibtisch, auf dem unter anderem auch der ganze Arbeitsmüll steht, und blogge über Frau Fragmente. Heute schaue ich aus der anderen Richtung auf ihren Arbeitsplatz. Kann man nach einem Jahr Pandemie ja mal machen. Ich sehe nun einen Wäscheständer, von dem ich nicht sicher bin, ob es derselbe ist wie sonst und ich nur die Drehung der Kamera nicht so richtig gut verstanden habe - ich bin im räumlichen DenkeIn miserabel. Oder ob es zwei davon gibt, aber warum sollte eine Person zwei Wäscheständer haben. Auch im Bild ist ein sehr hübsches Sideboard. Und ein Whiteboard. Ich muss diese Wörter nur einmal im Kopf sagen, keine Migränegefahr also, sehr gut. Ich habe mich gerade rückversichert: Frau Fragmente hat im Schlafzimmer und im Arbeitszimmer ein Whiteboard hängen. Instinktiv würde ich an dem, das sich da halb hinter der Tür des Arbeitszimmers verbirgt, einen Fluchtplan vermuten, so wie in einem Hotel, aber ich gehe sehr davon aus, dass mir da meine Phantasie einen Streich spielt.

    Ich bin natürlich hervorragend schlecht gelaunt, das wird auch nicht mehr anders, bis ich es irgendwann vergessen haben werde. Schlechte Laune machen mir heute neben den bereits bekanten Themen die folgenden Dinge: ich bin bei der vorletzten Mango angekommen, möchte aber eigentlich noch immer nichts anderes als Mango mit Skyr und Baiserbröseln essen außer, hier kommt ein Problem auf uns zu, möglicherweise Orangenfilets mit Skyr und Baiserbröseln. Auf diesen Gedanken kam ich heute im Gespräch mit Frau C im virtuellen Büro, die nämlich keine Mango verträgt. Es könnte sein, dass die Speise durch den Austausch Mango/Orange nochmal sehr deutlich gewinnt, allerdings verliert die Zubereitungsart durch erhöhten Schwierigkeitsgrad dann auch extrem an Attraktivität, ich bin noch nicht sicher, wie ich das insgesamt abwägen und bewerten soll, so lange mir das nicht einfach mal jemand zubereitet. Vielleicht das Kind. Auf diesen Gedanken brachte mich vorhin Frau Fragmente, das heutige Treffen hat sich also schon einmal auch ganz abseits des "natürlich lohnt es sich ja immer, sich mit Frau Fragmente zu treffen" belegbar gelohnt.

    Morgen wird ein großer Tag im virtuellen Büro sein, denn: wir verlassen die TARDIS. Ich werde morgen nicht zu Hause arbeiten. Allerdings auch nicht in einem echten Büro. In einem anderen Haushalt! Ohne anwesende Menschen, dafür mit anwesendem Dackelbaby. Aus diesen beiden Informationen ergibt sich auch schon der Grund. Darauf freue ich mich sehr und ganz abseits des Dackelbabys habe ich kurz überlegt, ob es vielleicht schön wäre, generell in einem anderen Haushalt Büro zu spielen statt im eigenen. So als Tausch. Viele nervige Dinge würden da ja sofort wegfallen: man müsste keine Pakete annehmen, sich generell nicht um die Türklingel kümmern, käme auch nicht auf die Idee, zwischendurch Wäsche zu waschen und auch, wenn die Kaffeemaschine entkalkt werden will, würde man abends einfach einen Zettel hinterlassen "Kaffemaschine muss entkalkt werden DRINGEND kann so NICHT ARBEITEN!!", am nächsten Morgen wäre alles erledigt, denn Besuch muss man es ja schön machen. Erstmal nur angedacht. Das mit der Kaffeemaschine treibt mich aber sehr um, ich habe heute nämlich von 13 Uhr bis Feierabend die Kaffeemaschine entkalkt, weil ich durch Arbeit immer gerade dann nicht verfügbar war, wenn sie für den nächsten Schritt piepste und so das Programm immer wieder starten musste. 5 Stunden lang. Das ist echt unzumutbar, bitte machen Sie hier beim Lesen ein paar Minuten Pause und fügen Sie meinen Rant zum Grauen der Arbeit von zu Hause selbst ein, ich kann das ja nicht alles hundert Mal schreiben, das ist mir dann auch zu langweilig.

    Weiter hatte ich heute mit Frau C zusammen die erste Italienisch-Stunde. Die erste galt nicht, das war eine Probestunde, heute war daher Lezione 1. Wir haben eine Privatlehrerin engagiert, weil wir beide keine Geduld mehr für andere Lernende haben, stellen Sie sich mich in einem Kurs vor mit 23 Teilnehmerinnen und jede einzelne sagt "Ciao! Mi chiamo xyz, ho xx anni e sono tedesca." Können Sie sich das vorstellen? Wenn ja haben Sie hier seit sehr langem etwas falsch verstanden oder sind, das ist der bessere Fall, ganz neu, benvenuto!

    Ich habe an mir mit der reichhaltigen Erfahrung dieser einen Unterrichtsstunde (plus einer Probestunde) die folgenden Erkenntnisse gewonnen: a) im Gegensatz zu "früher" habe ich beim Spracherwerb keinerlei Scheu mehr; b) ich lerne ganz anders als früher, Dinge fallen in ein Raster des Bekannten oder daran vorbei und werden dann in einer Schatztruhe der Merkwürdigkeiten abgelegt, beim aktiven Sprachgebrauch krame ich darin herum und baue zusammen, anstelle des früheren eher instinktiven Sprechens nach Gedächtnis und Gehör; c) ich bin Lernen nach einem vorgegebenen Tempo, also nicht für mich selbst sondern mit einer erklärenden Person, komplett nicht mehr gewohnt. Diese Erkenntnisse führen momentan zu keinem Punkt, ich wollte sie nur erwähnen.

    So. Heute also sehr aufregender Tag wegen Italienisch-Stunde, morgen sehr aufregender Tag wegen Dackel, Karfreitag sehr aufregender Tag wegen Kreuzigung und dann sehen wir mal weiter!

    Mittwoch, 31. März 2021
    30032021

    Alles, was ich heute schreiben würde, würde Sie verunsichern.

    Dienstag, 30. März 2021
    29032021

    Leider keine Zeit zum Schreiben, mir fehlt eine Stunde.

    Montag, 29. März 2021
    28032021

    Ok, jetzt habe ich es geschafft, dass mir nicht mehr langweilig ist aber jetzt habe ich auch gleich wieder keine Zeit für gar nichts.

    Samstag, 27. März 2021
    27032021

    Meine Mutter - Kriegskind, nach Volksschulabschluss in eine Lehre gegangen - ließ sich von uns Kindern jegliches Schul- und Uni-Referat vortragen, ließ sich jede Hausarbeit, Magisterarbeit, Diplomarbeit, Dissertation zusammenfassen und erklären.

    Was sie häufig sagte: "Das habe ich noch nicht verstanden. Das musst du besser ausdrücken können, so dass ich es auch verstehe. Wenn du es Leuten wie mir nicht erklären kannst, dann hast du es selbst nicht richtig verstanden, dann hast du nicht klar im Kopf, was die wichtigsten Punkte und Zusammenhänge sind. Denk nochmal nach und komm dann wieder."

    Was sie nie sagte: "Das verstehe ich halt nicht, das ist mir zu hoch/dazu bin ich zu blöd/da komme ich nicht mit."

    Ich glaube, das hat mich mehr geprägt als alles andere. Wenn ich etwas Schwieriges, Komplexes zu Erklären habe, führe ich nach wie vor im Kopf ein Gespräch mit meiner Mutter.

    Und wenn jemanden sagen höre "das verstehe ich halt nicht, das ist mir zu hoch/dazu bin ich zu blöd/da komme ich nicht mit" zucke ich zusammen.

    Samstag, 27. März 2021
    26032021

    Hab heute in Zoom herausgefunden, dass man sich jetzt da auch Augenbrauen, Lippenfarbe, ggf. Bart machen kann. Ich weiß, dass das einen Nerv trifft, habe schon häufig Gesprächen beigewohnt, in denen Partei A sich über fehlendes Bild beklagte und Partei B "nicht geschminkt" in den Raum warf. Das kann man jetzt also sehr leicht ändern, bei mir hat es auch gut funktioniert, es sah sehr echt aus.

    Denke, ich probiere es nächste Woche mal mit Bart.

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