Fester Vorsatz: in der nächsten Pandemie kümmere ich mich um gar nix!
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Begegnungsnotizen:
Haushaltsmitglieder
Optiker
Apotheke
Supermarkt
Keine Zeit heute, muss Geburtstag feiern!
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Begegnungsnotizen:
Haushaltsmitglieder
30 min Mittagessen mit K, jede an einem Ende des Konferenztisches, ca. 8 Meter zwischen uns.
5 min Fragmente, draußen, beide FFP2
Abends Besuch von C, zusammen gegessen.
Nur sehr kurz heute, wir haben Anderes zu tun, so weit gehen zu sagen, "Besseres" möchte ich tatsächlich nicht. Aber mein Plan, etwas zur Ablenkung zu finden, ist voll aufgegangen. Ächz.
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Begegnungsnotizen:
Haushaltsmitglieder
Supermarkt
sonst niemand länger als 2-3 Minuten am Stück
Unter den vielen völlig verrückten Vorfällen im Büro stach heute einer ganz besonders heraus:
Irgendwer stellt später am Abend einer Kollegin leere, benutzte Kaffeetassen auf den Schreibtisch. An sich schon kein schöner Zug, mysteriös wird es aber, da diese Kollegin einen eigenen Raum hat, in dem es für andere keinen Grund zu sitzen gibt - für den gelegentlich kurzen Aufenthalt (was aus dem Drucker holen oder was ablegen) schon. Aber da hat man doch höchstens ganz selten mal zufällig einen Kaffee dabei, den man höchstens ein einziges Mal unachtsam abstellt und dann vergisst?
So ist es aber nicht, es steht dort ziemlich regelmäßig morgens eine benutzte Tasse und als die Kollegin neulich eine Woche nicht da war, sammelten sich mehrere an.
Ich bin ganz perplex und über die Vorgehensweise noch unschlüssig. DNA Proben nehmen? Kamera installieren oder jemanden nachts zur Beobachtung des Raumes im Schrank verstecken? Genau herausfinden, wer seine Getränke wie zubereitet (die Zielperson trinkt Kaffee aus Gläsern, es sind Milchspuren sichtbar, außerdem trinkt sie manchmal Pfefferminztee)? Mail an alle schreiben mit "Achtung, eine*r von uns ist offensichtlich jetzt komplett durchgedreht, bitte halten Sie alle die Augen auf!"?
Wir haben uns geeinigt, dass sie jetzt zunächst einmal abschließt, wenn sie abends geht. Ist doof für diejenigen, die in dem Raum eben kurz was ablegen oder holen wollten, die müssen dann nämlich erstmal aufsperren. Aber ich hoffe, dass es der Kaffeetassenperson zu blöd ist, extra eine Tür aufzuschließen, um ihre Tasse abzustellen, wenn doch sowieso ein paar Meter weiter die Küche mit Spülmaschine ist.
Für den Fall, dass nicht, können Sie mir weitere Eskalationsmöglichkeiten gerne hier hinterlassen!
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Begegnungsnotizen:
Haushaltsmitglieder
K (10 Minuten, FFP2 Maske)
Supermarkt
Ein weiterer toller Trick ist es, den Tag mit schönen Sachen zu befüllen, einfach weil die blöden dann nicht so viel Platz darin finden. Schließlich gibt es ja nur 24 Stunden.
Ich habe heute einen Adventskranz gekauft, der sehr, sehr schön ist, bin aber zu faul, ein Foto zu machen, stellen Sie ihn sich einfach vor: ziemlich groß, verschiedene grüne Nadelzweige, außen dran auch ein paar grünbraune Blätter, darauf grüne Kerzen, die ungefähr so dick wie hoch sind und ganz grün, also nicht außen grün innen weiß sondern so durchmeliert. Dazu silber angesprühte Tannenzapfen, Perlen, Glitzer. Bin höchst zufrieden.
Später am Tag habe ich dann mein Geburtstagsessen vorbestellt, es wird Gans geben (Brust und Keule) mit Rotkraut, Klößen und doppelt Maronen.
Abends war es auch lustig, ich habe Quatsch mit Frau Herzbruch gemacht, zapp, wieder zwei Stunden rum.
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Begegnungsnotizen:
Haushaltsmitglieder
C, ca. 10 Minuten, viel Abstand, sie Stoffmaske, ich FFP2
Meeting mit M und Externem, 1 Stunde, großer Meetingraum, alle FFP2-Maske
Supermarkt
Nachbarin draußen im Hof, 15 Minuten, Abstand aber keine Maske
Ich bin fest der Überzeugung, dass Stillstand immer schlecht ist, besonders schlecht ist aber das Verharren in unangenehmer Gemütsverfassung. Mein Verfahren ist in solchen Fällen, zu rennen. Wegzurennen oder herumzurennen, egal, physisch oder psychisch, auch egal, das löst zwar natürlich die Situation nicht auf, aber zumindest während des Rennens bin ich raus, anderweitig beschäftigt, stehe für Schwermut nicht zur Verfügung.
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Begegnungsnotizen:
Haushaltsmitglieder
N und C, 10 Minuten mit Abstand, ich FFP2
K, 10 Minuten mit Abstand, ich FFP2, K Stoff
M, 5 Minuten mit Abstand, ich FFP2, M Stoff
J, 5 Minuten mit Abstand, ich FFP2, J Stoff
Dienstleistertermin, draußen, 15 Minuten mit Abstand, ich FFP2, er Stoff
Das war eine Woche wie aus der Welt gefallen. Hoffe, die nächste wird besser, ich habe mich sogar getraut, ein paar Pläne zu machen.
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Begegnungsnotizen:
Nur Haushaltsmitglieder
Was mir total entglitten ist: eigentlich wollte ich ja aussortieren aber statt dessen wird alles immer mehr. Neulich stellte ich schon fest, dass ich plötzlich 14 Jeans besitze, das geschah noch aus relativ gutem Grund und dass im Schlafzimmer neben dem Bett 5 Schuhkartons mit neuen Schuhen stehen (auch aus gutem Grund) aber heute wurde es diffizil, als wegen einer Abwasssersituation zwei Küchenschränke ausräumte und da war einfach ganz, ganz, ganz viel.
Nichts Abgelaufenes und nichts, das wir nicht essen, immerhin. Das hätte mich auch gewundert, denn irgendwann im März hatte ich eine kurze Sortier- und Bestandsaufnahme gemacht. Aber es hat sich angesammelt, so, als ob ich jedes Mal, wenn ich z.B. eine Dose Tomaten verwendet habe, dann auch gleich "Dose Tomaten" auf den Einkaufszettel geschrieben hätte aber dann nicht eine, sondern gleich zwei oder drei gekauft hätte. Exponentielles Wachstum! Wir wissen heutzutage alle, was das bedeutet!
Dieses Problem bezieht sich, unter anderem, auf Dosentomaten, Tomatenmark, Kokosmilch, Senf, Ketchup, Apfelkompott, Marmeladen, Haferflocken, Currypasten, gemahlene Mandeln und Vanillpuddingpulver - letzteres bin ich wirklich nicht schuld, denn das gibt es ja nur im Dreierpack und woher soll ich Tage später noch wissen, ob ich Packung 1, 2 oder 3 aus dem Dreierpack aufgebraucht habe? Den Schuh für Vanillepulver ziehe ich mir also nicht an.
Losgeworden bin ich in den letzten Tagen aber ein Sofa und eine Nestschaukel. Vom Volumen gleicht sich das etwa aus.
Trotzdem: hier wird jetzt einfach nichts mehr gekauft.
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Begegnungsnotizen:
Haushaltsmitglieder
Supermarkt (FFP2)
Denke, es ist langsam an der Zeit, die Post-Corona-Liste zu beginnen, also: die Liste der Sachen, die dann ich dann unbedingt machen will, weil ich sie gerade sehr vermisse.
Erste zwei Einträge:
- Karaoke
- im indischen Restaurant (innendrin!) essen, den Duft der Gewürze überall um mich herum und dieses warme, nach Zitrone duftende feuchte Tuch zum reinigen der Hände gereicht bekommen
- in großer Runde in/vor einer Kneipe sitzen, also so groß, dass das Zuhören anstrengend wird, weil alles durcheinander geht, und Bier trinken
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Begegnungsnotizen
Haushaltsmitglieder
Praxis der Hausärztin (FFP2-Maske)
Als Gruß aus der Küche, Appetithäppchen für meinen derzeitigen State of Mind, möchte ich Ihnen die Information anreichen, dass mir heute Nachmittag die PIN zu meinem Handy nicht mehr einfiel. Für beide SIM-Karten nicht.
Ich hatte das Handy zuvor wegen eines auf keinen Fall durch irgendein Geräusch zu unterbrechenden beruflichen Telefonats für 15 Minuten komplett ausgeschaltet und in diesen 15 Minuten war ich zum ersten Mal seit September entspannt. Soll doch die Welt ihren Scheiß allein machen, ich bin raus.
Als ich nach 15 Minuten mittelmäßig bereit war, zurückzukehren, machte mein Gehirn einfach nicht mit. Nummern gelöscht, einfach nicht mehr da. Was es alles gibt!
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Begegnungsnotizen:
Haushaltsmitglieder
Optikerin (OP-Maske)