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    Montag, 16. Dezember 2019

    Aufgewacht mit dem Gefühl, dass irgendwas blöd ist. Spoiler: das Blöde hat sich bisher (22:17 Uhr) nicht offenbart.

    Im Büro schon gleich hinter dem Aufzug sehr genervt gewesen, denn ein paar Leute, die die Mails nicht in der richtigen Reihenfolge gelesen haben (immer neu nach alt, immer!) verbreiteten ganz unnötige Aufregung und Chaos. Chaos wieder beseitigt und gleich wieder genervt gewesen, weil alle immer so kompliziert sind, nicht begreifen, für wen eine Information relevant ist und für wen nicht und generell wichtig nicht von unwichtig entscheiden können, sich Dinge, die für viele relevant sind, handschriftlich notieren statt sie gleich ins (allen zugängliche) System zu tippen und dann keine Zeit mehr finden, den Systemeintrag zu machen, so dass die Information eben nur auf einem Zettel auf einem Schreibtisch liegt, wo sie keinem hilft (noch nichtmals mehr dem Verfasser, der sie ja nur zufällig beim Sichten irgendeines Stapels wiederfindet).

    Mittags extra alleine in die Kantine gegangen um schlecht gelaunt Pommes zu essen. Und dann waren die nicht lecker. Zu wenig Salz und leichter Tiefkühlgeschmack.

    Jahresgespräche geführt und davon auch genervt gewesen, weil es zu Beschwerden über Sachverhalte keine Beispiele gab, mehr so "ich habe immer das Gefühl" und "es war schon öfter so, das..." und "manche machen gewisse Sachen". Kann ich nix mit anfangen. Namen, Zahlen, Daten, Fakten brauche ich.

    Dann war es auch schon wieder dunkel und dann kam keine Bahn und im Supermarkt war es zu heiß und dann traf ich noch eine Bekannte und wurde sie nicht los - es war 19:30 Uhr, als ich zu Hause ankam. Ich beschloss einfach erstmal ganz in Ruhe Kartoffelgratin zuzubereiten. Und das ist super geworden.

    Sonntag, 15. Dezember 2019

    Nicht, dass Sie denken, hier wäre gestern nichts gemacht worden. Hier wurde extrem viel gemacht und genau deshalb nichts geschrieben.

    Erst einmal saß ich gestern Morgen recht gemütlich auf dem Sofa, mit M. um die nächsten Wochen zu besprechen. Bei dem Gespräch kam heraus, dass es noch exakt eine Gelegenheit geben wird, vor Weihnachten (und das ist natürlich das Ziel) gemeinsam einen Weihnachtsbaum zu kaufen, und das wäre in der nächsten Dreiviertelstunde. Also hoppi galoppi Ungeduscht ins Auto und zum Baumhändler, wir sahen den allerersten Baum, befanden ihn für würdig und kauften ihn ein. Mit M geht sowas sehr schnell, sie hat meine Entscheidungsfreud geerbt. Mit Papa Novemberregen war Baumkauf damals immer ein mehrstündiger Akt, ich vermute aber sehr, sein Fehler war es, mit 3-6 Kindern loszuziehen. Eins heulte immer.

    Weil ich eh mit dem Auto unterwegs war, hatte ich zugesagt, M und ihre Freundin beim Training abzusetzen. Erst vor dem Haus der Freundin fiel uns ein, dass ja der Baum im Auto war und eigentlich gar kein Platz für ein weiteres Kind. Irgendwie ging es dann aber doch, man kann so einen Baum ja auch halb auf den Schoß nehmen.

    Gerade hatte ich die Kinder abgeliefert, da rief Frau Herzbruch an und erfragte, wann ich an einem geeigneten Treffpunkt wäre. Dieser war 20 Minuten später am Supermarkt, Frau Herzbruch hat ein gutes Händchen für Timing, ich hatte noch nicht den Motor aus da öffnete sie den Kofferraum, um ihren Gepäck hineinzuwuchten. Dann kauften wir ein, und zwar Zutaten für Kürbislasagne und rosa Sekt.

    An den Rest des Tages erinnere ich mich nicht in allen Einzelheiten, irgendwann holte ein fremder Mensch eine Zu-Verschenken-Mikrowelle ab, irgendwann stellten wir den Baum auf, irgendwann bestellte ich alle Weihnachtsgeschenke, dazwischen tranken wir Sekt. Kürbislasagne gab es natürlich auch und dann schlief ich gut und lang.

    Und heute war dann auch alles sehr entspannt: Brötchenholen und langes Frühstück, Gesangsstunde, Buch lesen, Lesezirkel, Fotobuch machen. Mein Teil vom Fotobuch ist fertig, ich warte noch auf M, aber im Grunde hat sie noch 24 Stunden. Wenn nichts Unvorhergesehenes passiert, passt das alles.

    Samstag, 14. Dezember 2019

    Ich musste um 8:00 im Büro sein, sehr ungewohnt für mich, das war seit langem nicht mehr der Fall. Also ich das Haus verließ lag der Rest der Familie noch im Bett.

    Im Büro als erstes ein Bewerbungsgespräch (daher der führe Termin). Sehr, sehr, sehr sympathische und überzeugende Person. Aber mit Aber. (tiefes Seufzen einfügen).

    Danach in munterem Wechsel Telefonate und Jahresendgespräche, immer, wenn meine Tür mal auf war kam wer rein und reichte mir Papier an, schon mittags sah es aus, als wäre in meinem Zimmer etwas explodiert. Wurde auch nicht besser, denn am Nachmittag war der nOC im Haus und hatte beschlossen, Zeit mit mir zu verbringen. Wie so best friends führten wir gemeinsam Gespräche und saßen dazwischen zusammen, um Eindrücke zu vergleichen und Gedanken fortzuführen. Am Ende trank ich schon genau wie er Cola light. Der ist ein fürchterlich charismatischer Mensch - wenn er will.

    Hektischer Aufbruch (alles nur in den Schrank geworfen, ich hoffe, ich erinnere mich Montag bevor ich ihn öffne) um 17:15 Uhr, um das Kind noch irgendwie rechtzeitig einzusammeln und zum Training zu fahren, aber gerade außerhalb des Turms hatte ich dann wieder Handyempfang und sah die Nachricht von zwei Stunden zuvor, dass das Training ausfällt. Jetzt wollte ich aber auch nicht nochmal zurück zum Aufräumen. So wurde der späte Nachmittag ganz unerwartet entspannt: ich kaufte noch kurz sehr notwendiges (Klopapier!!) ein und hatte dann eine halbe Stunde zu Hause auf der Couch bevor ich mit dem Rad zum Chor fuhr. Chor macht mich gerade nicht ganz zufrieden, ich muss das beobachten.

    Mittwoch, 11. Dezember 2019

    Das war ein gesprächiger Tag. Die kleine Katze weckte mich durch Zwangsbekuschelung gegen 6:30 Uhr. Dann normales Morgenzeugs und um 9 Uhr war ich im Büro. Dort ging ich als erstes beim neuen Oberchef vorbei, der mir am Vorabend per Mail Streit angekündigt hatte und auch lieferte.

    Als ich mir gerade einen Kaffee zur Erholung holen wollte, kam eine Person zum Jahresgespräch vorbei. Das war eigentlich erst für nächste Woche selbe Zeit terminiert, aber egal, nun war sie einmal da, ich brauchte nur kurz ein paar Minuten, um meine Notizen zu finden und mich einzudenken.

    Danach hatte ich ein bisschen Zeit, um die Post und Mails zu sichten und ein paar Zahlungen freizugeben, dann das nächste Gespräch (dieses Mal so geplant).

    Mittagspause in der Kantine, Essen mittelmäßig (Ratatouille mit Salzkartoffeln, komisch-krümeliges dessert, sollte wohl mit Krokant sein).

    Nachmittags zwei weitere Gespräche und lange Telefonate mit Steuerberaterin, mit zukünftigem Mitarbeiter, mit Behörde. Als ich gerade gehen wollte kam ein Anruf von M, sie sei in der Nähe und habe dringend benötigte Kleidung in einem Geschäft gefunden, habe aber leider kein Geld zum bezahlen, im Übrigen würde sich die Kleidung auch ganz wunderbar als Weihnachtsgeschenk eignen. Nun gut. Zweimal lief ich im Schneeregen an fraglichem Laden vorbei, weil ich ihn nicht erkannte, GoogleMaps half mir dann auf die Sprünge.

    Völlig überfüllte S-Bahn nach Hause, wir waren zu dritt (M, ihre, Freundin und ich) aber es war so voll dass wir uns beim Einsteigen verloren und bis zum Aussteigen keinen Kontakt mehr zueinander aufnehmen konnten.

    Abendessen Pellkartoffeln, Sahneheringsfilet, Gemüse - die Heringspackung droht mir, ich könne 4x die BILD am Sonntag gewinnen, aber ich hoffe mal, diese Schicksal ereilt einen nur, wenn man sich irgendwo online anmeldet.

    DOzember-Erledigung: schon wieder eine Überweisung. Geht mittlerweile ohne Schnappatmung.

    Dienstag, 10. Dezember 2019

    Puh so ein aufregender Tag. Ich schlief sehr unruhig, eine Erklärung dafür habe ich nicht, außer, dass ich immer hochschreckte, weil ich glaubte, in einem Haus voller Leichen zu schlafen. Wie auch immer. Ich stand etwas vor dem Wecker auf, weil mir das zu blöd war.

    Ankunft im Büro gegen halb 9, noch in Jacke und mit Tasche über der Schulter zwei Leuten nachdrücklich gesagt, sie sollen sich erstmal beruhigen und strukturiert nachdenken, bevor sie Panik schieben, zwei weitere Personen zum Arzt geschickt (einmal Bindehautentzündung, einmal Fieber, wirklich, dass man erwachsenen Leuten das sagen muss!). Eine Stunde später an meinem Schreibtisch angekommen und Termine jongliert, 30 Gespräche organisieren sich nicht von selbst. Spannende Dinge dabei, ich lasse immer recht offen, wo sich wer mit mir zum Jahresgespräch treffen möchte. Es geht natürlich bei mir im Büro, da ist es vertraut aber es klingelt halt dauernd das Telefon (auch, wenn ich nicht drangehe ist das lästig) und manchmal klopft auch wer an die Tür. Konferenzraum ist viel ruhiger, aber steril. Das Café nebenan ist unruhig, aber anders unruhig als mein Büro. Spazierengehen will im Dezember nie wer (außer mir). Dieses Jahr treffe ich mir erstmalig mit jemandem in einer Bahnhofskneipe, so be it, ich kann da Pokerface, habe den Termin aber so angepasst, dass er zum Feierabend der betroffenen Person reichen wird

    Mittags in der Kantine mittelgutes Essen, das gut hätte sein können, aber hinter seinem Potenzial zurückblieb: gebackene rote Bete auf Hummus mit Petersilien-Koriander-Chili-Salat und theoretisch Fladenbrot, praktisch war Fladenbrot aus. Naja, naja.

    Auf dem Heimweg entschieden, nicht zum Sport zu gehen, Freundin C geht auch nicht und ich habe keine Lust, fremde Leute anzufassen. Es stellte sich als die richtige Entscheidung heraus, denn zu Hause stand ein riesiges Paket im Flur, hurra, der Fernseher!!

    Das Auspacken war mühsam, das In-Gang-Setzen dafür unerwartet einfach, Fernseher scheinen heutzutage auch eher Plug&Play zu sein. Er ist so einfach, dass ich ihn intuitiv bedienen kann und man für "alles" (also Fernsehen, Netflix, Amazon Prime, Mediatheken, DVDPlayer) nur eine Fernbedienung benötigt. Vorher waren es, ähm, 4 oder 5, ich bin nicht sicher. Wir werden allerdings noch eine Wandhalterung brauchen, denn er passt nur ganz, ganz knapp auf den vorhandenen Fernsehschrank (der sowieso hässlich ist), das ist mir auf Dauer zu wackelig Aber erstmal geht's.

    Noch kein DOzember-Dings erledigt, aber ich glaube, da kommt noch was. Oder zählt Fernseher auspacken und aufbauen evtl. auch?

    (Ergänzung: ach doch hab ich wohl, ich habe ein Weihnachtsgeschenk für Papa Novemberregen gekauft, das war gleich heute Morgen, so dass ich es schon wieder vergessen hatte, ich habe es aber gerade in meiner Handtasche wiedergefunden.)

    Sonntag, 8. Dezember 2019

    Der Plan heute war ja, auf dem Sofa zu sitzen und ein Buch zu lesen und ich vermeldet: 100%ige Planerfüllung! Ich saß auf dem Sofa und las ein Buch von vorn bis zum Ende, von Seite 1 bis 224.

    Was sonst geschah:
    M hatte morgens verschlafen, daher schmiss sie mich um kurz vor 10 aus dem Bett mit der Bitte, sie schnell zur Nachhilfe zu fahren, weil der Bus weg war. Grmpfhmf. Der Vormittag verging dann mit Frühstück und Katzenkraulen, von 12 bis 14 Uhr las ich das Buch, danach ereilte mich ein Aktivitätsschub und ich tat die folgenden Dinge:

    6 Pflanzen umtopfen (die Blumentöpfe im Treppenhaus entsprechen nun dem Farbschema von Treppe/Wänden/Handlauf), 4 Pflanzen aus den Balkonkästen ziehen und in Töpfe umsetzen, die Apfelbaum zurechtschneiden, Erde auffüllen, winterfest machen, Feige nur Erde auffüllen und winterfest machen. Wo ich einmal dabei war, fixierte ich auf dem Balkon das Katzennetz neu und baute den Sonnenschutz ab, verstaute ihn in seiner Kiste, sortierte das Leergut, trug Müll vor die Tür und fegte danach die Wohnung. Plötzlich war es 18 Uhr und ich hatte das dringende Bedürfnis, zu duschen.

    Dann buk ich noch eine Runde Spezialplätzchen, ich glaube, sie sind sehr gut gelungen und damit hat die diesjährige Backaktion auch ihr Ende gefunden, es reicht.

    Jetzt bin ich angenehm erschöpft, auf der unangenehmen Seite habe ich einen Kaktusstachel im Finger, der nicht rausgeht, M hat schon operiert aber ich habe an dieser Stelle sehr viel Hornhaut und da tut sich nix.

    Sonntag, 8. Dezember 2019

    Als ich gestern Abend schlafen ging dachte ich mir, dass ich heute den ganzen Tag auf dem Sofa sitzen und ein Buch lesen würde, bis zur Abendverabredung. Sie können sicher raten, was ich heute überhaupt gar nicht gemacht habe - bisher, ein paar Minuten bleiben mir ja noch.

    Wie konnte das so kommen? Erst einmal schlief ich lang (bis 10) und frühstückte dann ausgiebig (bis 12), M musste dann zum Tennistraining aufbrechen und die Halle liegt in der Nähe eines Baumarkts. Ich wollte schon länger Blumentöpfe für die Pflanzen, die im Treppenhaus überwintern sollen, kaufen und seit letztem Wochenende noch dringender einen schönen Topf für meinen Riesenkaktus, der bisher in einem kleinen Winkel auf der Fensterbank stand. Im Rahmen einer Aufräumaktion (altes Radio weggeworfen, Fensterbank aufgeräumt, alles mögliche umgestellt) fiel mir aber auf, dass der Kaktus mittlerweile fast so groß ist wie ich und der Topf immer noch sehr, sehr klein (12 cm Durchmesser oder so), der Kaktus tat mir leid, er sollte es zukünftig besser haben. Die Beschaffung der entsprechenden Behältnisse und Blumenerde im Baumarkt war die heutige DOzember-Aufgabe.

    Um halb 3 waren wir mit allem zurück, mir fiel ein, dass ich noch Eiweiß im Kühlschrank habe, das mal weggebacken werden sollte, dann fiel mir ein, dass ich noch ein offenes Ei (Bruch) im Kühlschrank habe, das auch weggebacken werden sollte und außerdem ein paar offene Packungen mit Mandeln und Nüssen, die, naja, Sie wissen schon. Ich buk also nochmal 3 Sorten Plätzchen.

    Komischerweise war es dann schon Zeit, zur Abendverabredung aufzubrechen - mit den Plätzchen, letztes Jahr haben wir nämlich im Freundeskreis begonnen, Plätzchen untereinander auszutauschen, damit jeder hinterher ganz bunte Teller zu Hause hat. Dieses Jahr trafen wir uns zum Gänse-Essen (oder Wild oder Lamm oder so) in einem Restaurant, es war sehr lecker und auch der Plätzchentausch sehr erfolgreich: ich brachte Ingwersablés, Mandelplätzchen und aus allen Resten erfundene "Weihnachtscookies" mit und bekam im Austausch Engelsaugen, Bethmännchen, Erdnussmakronen, Rumplätzchen, gefüllte Rauten (mit was muss ich noch herausfinden) und Whiskypralinen.

    Satt und zufrieden waren wir gegen 23 Uhr wieder zu Hause.

    Vielleicht klappt es ja morgen mit dem Sofa und dem Buch - und Plätzchen!

    Samstag, 7. Dezember 2019

    Kennen Sie das, dass Sie jemanden mit Verletzung sehen, möglicherweise sogar nur im Fernsehen, und sich dann etwas später dabei erwischen, wie sie dieses betroffene Körperteil schonen? Obwohl das ja natürlich gar nichts mit Ihnen selbst zu tun hatte. Ich habe das manchmal, ein merkwürdiger kleiner Denkfehler. Sobald ich es bemerke hört es auf, immerhin das!

    Freitage sind bei mir momentan sehr lang. Ich wachte mittelerholt auf, ich glaube, ich bin etwas angeschlagen mit einer kleinen Erkältung, die aber nicht richtig rauskommt. Alle Zähne sind kälteempfindlich, die Beine ab und an mal schwer, manchmal kratzt der Hals und der Rücken fühlt sich steif an. Sehr lästig. Ich bin auch langsam im Moment. Das merke ich im Büro. Alles ist zäh, wie durch Sirup, ganz simple Handgriffe, die sonst nebenher ablaufen, werde zu Aktionen.

    Im Büro bin ich im Moment "on hold" - es wird nochmal eine anstrengende Phase geben, aber dazu brauche ich erst eine Freigabe, die habe ich noch nicht und ich kann nichts tun außer Warten. Also in dieser Angelegenheit. Ansonsten kann ich natürlich schon was tun. Heute habe ich mich viel mit Listen/Übersichten beschafft, die ich für 2020 vorbereitet habe.

    Und dann hatten ein Kollege und ich noch eine tolle Idee, einen Plan sozusagen, aber es gibt aber eine Kollegin, die absolut gegen diesen Plan sein wird, aus sehr vielen Gründen und Bedenken, die sie uns nennen wird und die sämtlich auf "es war schon immer so" und "wir wollen niemanden verärgern" zurückgreifen. Der Kollege bot an, die Sache heimlich zu bearbeiten, damit die Kollegin nicht verärgert ist. Eventuell wollte er es auch aus anderen Gründen heimlich machen, zuzutrauen ist es ihm, der ist ein Fuchs. Aber natürlich wird überhaupt gar nichts heimlich gemacht, neben meinem Titel ist mein wirksamstes Werkzeug generell meine absolute Integrität. Heimlich geht nicht.

    Sowieso finde ich heimlich auch ein bisschen dumm, denn die allermeisten Sachen kommen später heraus - man kann sich deshalb in der aktuellen Situation also aussuchen, ob man jemanden zu einem selbst möglichst geschickt gewählten Zeitpunkt planvoll verärgert oder ob man in Kauf nimmt, dass jemand mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einem völlig ungeplanten und unpassenden Zeitpunkt wie eine Bombe hochgeht. Ich verärgere lieber geplant.

    Nach der Arbeit nur die Tasche abgeworfen und dann das Kind zum Sport gefahren, während des Trainings Einkauf gemacht, dann noch 20 Minuten im kalten Auto gesessen, Kind wieder abgeholt, abgeliefert, selbst weiter zum Chor, 22:30 Uhr zu Hause, Taschen ausgepackt, Katzen gefüttert, Brot gegessen und Kuchen. Jetzt Feierabend und Bett.

    Achja, DOzember-Tätigkeit heute: nur eine Kleinigkeit, aber mehr ist nach einem Tag der von 7:00 - 22:30 Uhr keine Pause bot auch nicht zu erwarten: Anzahlung für Ms Skifahrt überwiesen. Eine Rechnung also. Kam gestern erst, heute schon bezahlt und es ging (im Vergleich zu den vorherigen) recht einfach.

    Donnerstag, 5. Dezember 2019
    WmdedgT 12/2019

    (Alles über WmdedgT hier bei Frau Brüllen.)

    Das war keine gute Nacht. Um halb 1 war ich ja erst im Bett angekommen, dann zwar schneller Schlaf aber gegen 3 Uhr erwachte M mit schlimmen Bauchschmerzen, die uns bis 5 Uhr (Wärmflasche, Tee, kuscheln) wach hielten und dann hatte ich schlimme Halsschmerzen. Den Wecker eine Stunde weitergestellt auf halb 8 und da wachten wir dann zwar nicht erholt, aber immerhin auch nicht mehr kränkelnd auf.

    Der Tag lief also ein wenig schleppend an. Ankunft im Büro war wohl irgendwann gegen 9:30 Uhr, es gab aber am Vormittag keinen größeren Programmpunkt. Nur Telefonate, Schreibarbeiten, umgebaute Räume abnicken und warten, dass der neue Oberchef die Zeit fände mit mir zu besprechen, was seine Vorgehensweise für das Meeting am Nachmittag sein sollte. Letzterer Punkt fand dann erst gegen 14 Uhr statt, danach machte ich noch eine kurze Mittagspause und dann fand das Meeting auch schon statt. Den Anfang fand ich etwas holprig-schwafelig, ich war unsicher, ob die TeilnehmerInnen dem Gesagten wirklich entnehmen können, was gemeint ist, aber später wurde es dann besser und es gab auch Dialog. Ich war zufrieden, der neue Oberchef auch.

    Anschließend wollte ich sofort packen und nach Hause gehen, aber das Telefon dauerklingelte mit KollegInnen aus anderen Büros in der Leitung, Jahresende eben, es war dann doch schon wieder 17 Uhr. Der Plan für den Abend sah eigentlich noch Gesangsstunde und Lesedings vor, die Gesangsstunde sagte ich aber ab. Nach der anstrengenden Nacht wollte ich zumindest irgendwann eine halbe Stunde einfach nur herumsitzen, zwei Abendverabredungen an einem Tag innerhalb einer Woche mit sowieso schon 6 Abendverabredungen erschien mir bei meinem derzeitigen Energielevel unvernünftig.

    Die halbe Stunde auf der Couch tat sehr gut, dann Lesedings, wir hatten "The female man" von Joanna Russ gelesen, grauenhaftes Buch, ganz außerordentlich langweilig, was die Aussage sein soll wurde mir auch nicht klar. Lesen Sie es nicht, das ist Zeitverschwendung.

    Das Lesedings endete gegen 21:30 Uhr, da war dann sogar nochmal Zeit für etwas Couch.

    DOzember-Task: endlich die neue Kreditkarte ausgepackt und mir die PIN gemerkt (lag seit August), die neue Bahncard ausgepackt (lag seit November), die neue Telefonbanking-PIN ausgepackt und an geheimen Ort notiert (lag seit August), neue RMV-Jahreskarte online registriert (lag seit August). Nichts davon tat sonderlich weh.

    Achja, gestern habe ich auch was gemacht, nämlich einen Brief an Ms Schule geschrieben, indem wir das Auslandshalbjahr ankündigen. Dabei festgestellt, dass in der Zusage der englischen Schule ein Tippfehler ist und sie demnach bis Ende 2022 weg wäre! Ist aber mittlerweile korrigiert, puh, das wäre mir definitiv zu lang gewesen.

    Donnerstag, 5. Dezember 2019

    Wieder so ein Tag, an dessen Morgen ich keinerlei Erinnerung habe. Irgendwann bin ich wohl aufgestanden und ins Büro gegangen. Dort ein Besucher um 10, ein Telefoninterview um 11, dann ein paar ruhige Stunden und um 16 Uhr ein Bewerbungsgespräch, zu dem die Kollegin und ich ungewollt im Zwillingslook aufliefen - macht aber nichts, es stand uns ausgezeichnet und könnte gerne die neue Corporate Identity werden (beide in Dunkelblau mit rosa Schuhen).

    Das Gespräch war katastrophal, man kann es nicht anders sagen, die Bewerberin sprach in zwei völlig unterschiedlichen Stimmen: einmal sehr zögerlich-verhalten, hohe Stimme, mit fragendem "ja?" am Ende eines jeden Satzes und zwischendrin, oft, wenn sie sich selbst adressierte ("und dann sage ich mir, so, I., ...") in einem deutlich tieferen Tonfall, mit viel Gestik und deutlich hörbarem Dialekt. Beunruhigend. Zusätzlich erzählte sie in aller Ausführlichkeit, dass sie keinen Antrieb mehr hat, keine Motivation und das das an der Branche läge, sie müsse weg aus der Finanzbranche. Nun sind wir aber ja auch die Finanzbranche und bei weitem nicht die gute Seite der Macht. Also nein, das passt nicht, an keinem einzigen Ende.

    Danach Getränke mit zwei Kollegen, auf meine Rechnung, wir ließen das letzte Jahr Revue passieren und es ist unendlich viel passiert, wir haben sehr viel verändert, viele Themen ganz neu aufgestellt, ware vielen komplett überraschenden Situationen ausgesetzt und haben sie teils mit Kompetenz, teils mit Persönlichkeit und teils schlicht mit Show gemeistert und sie sagten übereinstimmend, es sei ein sehr wilder Ritt gewesen. Was mich nachdenklich macht, denn sie waren nur an maximal 30% meines Ritts beteiligt, vielleicht ist es kein Wunder, dass ich abends immer so müde bin.

    Mit dem einen Kollegen stand ich dann später noch mit einem Jägermeister am Bahnhof, genau ein Jahr nach unserem ersten solchen Gespräch. Vor einem Jahr standen wir beide sehr misstrauisch aber in dem sicheren Wissen, dass sich Großes tun kann wenn wir gemeinsame Sache machen und dass sich rein gar nichts ändert, wenn wir es nicht tun. So wie letztes Jahr stießen wir auch diese Jahr an, mit ähnlich vielen Plänen aber dieses Jahr ohne Misstrauen sondern ganz im Gegenteil mit dem Wissen, dass es durchaus auch Prügeleien (im übertragenen Sinne) geben wird aber generell das Wort des anderen zählt. Das war schön.

    November seit 6608 Tagen

    Letzter Regen: 26. April 2024, 21:16 Uhr