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    Sonntag, 25. August 2019

    Hui, das war ein voller Tag. Erst einmal wachte ich vom Wecker vom Kind auf, sie wollte aus irgendwelchen komplizierten Gründen um 8 Uhr aufstehen. Also am Abend war das der Plan, am Morgen war es dann doch nicht mehr so wichtig und wir schliefen einfach weiter.

    Ich wachte dann erst recht spät wieder auf, nämlich als M sich von mir verabschiedete, um zum Tennis zu gehen. Schon wurde mir der Tag ein bisschen knapp, denn um 12 Uhr wollte Frau Fragmente mich zu Unternehmungen abholen und bis dahin war eigentlich noch viel zu tun.

    Durch eine Unfähigkeit, in der verbleibenden knappen Zeit die vielen Pläne zu priorisieren tat ich einfach gar nichts. Durchaus legitim an einem Samstag. Um halb 12 gerat ich dann wieder in Eile, denn die Schwimmtasche musste ich wohl schon packen und den Autoschlüssel suchen und die fertige Wäsche aufhängen und den Katzen Futter geben.

    Frau Fragmente war 7 Minuten zu früh und ich war pünktlich. Zum Glück alles kein Problem, sie kündigte schon durch die Sprechanlage an, sie wolle nicht hochkommen sondern habe ja das Internet dabei. Aus mir noch unklaren Gründen scheint es so zu sein, dass die Internetzeit für Frau Fragmente in meiner Gegenwart knapp bemessen ist. Vielleicht rede ich zu viel. Man wird dem auf den Grund gehen müssen, jedenfalls fordert sie immer mal wieder zwischendrin Handyzeit ein.

    Mit Frau Fragmente räumte ich unsere Garage aus. Wieso heute und wieso die Garage etc. weiß ich nicht, sie hatte es mir halt einfach gestern so angekündigt, sehen Sie selbst:



    Hinterher war die Garage so leer, dass ich gar nicht wusste, wie ich das Auto da rein stellen soll. Normal muss ich immer einen Spiegel einlappen und fahre dann langsam so weit vor, bis ich sanft an die Blumenerdesäcke stoße. Jetzt war so viel Platz, dass man auf beiden Seiten hätte aussteigen können und ich musste vorn an gar nichts anstoßen, hinten ging das Tor trotzdem locker zu.

    Der Wertstoffhof war ebenfalls großartiges Erlebnis. Mir war geraten worden, mit schlechter Behandlung zu rechnen, das trat aber nicht ein, im Gegenteil: ich warf etwas in den falschen Container und wurde trotzdem für meinen guten Schwung gelobt!

    Beim anschließenden Lahmacun-Essen kamen wir überein, dass Frau Fragmente meine ständige Partnerin für Tatorteinigung, Entrümplung und Baumarktbesuche sein möchte.

    Am allerbesten war aber natürlich der Badesse: Wassertemperatur 23 Grad, nicht zu viele Menschen, herbstliche Blätter trieben auf dem Wasser, der Kaffee war erträglich, das Dauerkraulschwimmen gelingt immer besser und es hapert dabei hauptsächlich an der Orientierung: weder kann ich mich ja an den Markierungen auf einem Boden orientieren noch an einem Beckenrand. Im Badesee waren heute übrigens Quallen. Das habe ich natürlich sofort gegoogelt: Süßwasserquallen sind für den Menschen ungefährlich und entwickelt sich bei Wassertemperaturen ab 25 Grad.

    Bis 19 Uhr schwammen wir herum und besprachen alles, was uns einfiel.

    Wieder zu Hause war die Zeit erneut knapp, denn ich war auch am Abend verabredet, zur Bierbörse in der Innenstadt. Also geduscht, umgezogen, wieder los, erstmal eine Wurst als Grundlage, dann ein Bier, dann ein Eis, dann ein Wasser, dann müde, grauenhaft laut war es überall, mir erschließt sich der Sinn nicht, dass jeder Stand seine eigene Musik spielt, wenn es doch sowieso auch noch eine Bühne gibt, auf eh sehr laut auch nochmal etwas völlig anderes gespielt wird. Das war ein bisschen anstrengend und so brachen wir um 23 Uhr zum Späteinkauf auf, dem letzten Programmpunkt des Tages.

    Samstag, 24. August 2019

    Ein Wecker klingelte heute um kurz nach 5, das war aber nicht meiner, sondern der von Herrn N., der zu einem Konzert nach Wien reiste und ich drehte mich wieder um. Mein Wecker klingelte gar nicht, ich hatte da was vergessen, wurde aber von dem vom Kind wach, das die erste und zweite Stunde frei hat freitags, es war also 7:45 Uhr, das Kind war nun in Eile, es ging für mich heute morgen also ruhiger los als sonst.

    Ich traf um kurz vor 10 Uhr im Büro ein mit dem Vorsatz, es nicht zu verlassen, bevor die ganzen Reste vom Urlaub erledigt sind, denn langsam wuchsen sie mir über den Kopf.

    Unaussprechliches also von 10 Uhr bis, naja, 19:30 Uhr. Zwischendrin eine kurze Mittagspause mit Hähnchenspießen in Orangensoße, asiatischem Krautsalat und Reis (alles sehr gut).

    Um 20 Uhr war Chor, aber das wurde mir alles zu knapp, ich hatte keine Noten dabei, fühlte mich schwitzig, wollte zumindest vorher nach Hause, kam dann mit dem Rad wegen einer Feierlichkeit in der Innenstadt auch nicht durch, es passte alles nicht heute. Und so wurde ein ganz voller Tag plötzlich zu einem ganz ruhigen mit einfach so 1,5 Stunden zusätzliche Stunden im Schaukelstuhl, den Katzen drumherum, der Waschmaschine im Hintergrund, einem Bier nebendran, einer offenen Balkontür. So entspannt war es lange nicht - dass der Tag am Ende das noch hergibt, hatte ich nicht erwartet!

    Freitag, 23. August 2019

    Wieder ein paar Minuten vor dem Wecker aufgewacht, daher hatte ich immerhin schon einen Tee in der Hand, als das Kind mit Laune an mir vorbeistürmte.

    Der Muskelkater war deutlich und auf das Level "ignorierbar" abgeklungen aber ich fühlte mich leicht zerschlagen - vielleicht war die Nacht zu kurz.

    Auf dem Weg ins Büro stellte ich fest, dass beide Handbremsen am Fahrrad nicht funktionierten, zum Glück hat es aber Rücktritt. Das war mir gar nicht bewusst! Aber der Körper reagierte zum Glück instinktiv - ich habe mit Rücktrittbremse das Radfahren gelernt und das steckt sohl ganz tief in mir drin und kommt, wenn nötig, hervor.

    Vor dem Rapunzelturm überfiel mich nach langer Zeit unglaublicher Durst auf eine Vanilla Latte mit extra Shot. In einem Moment der Entscheidungsschwäche wechselte ich viermal hintereinander die Straßenseite, stand dann am Ende doch vor Starbucks, prüfte das Guthaben in der App und sah, dass es zu wenig war, wollte aufladen, erinnerte mich nicht an das Passwort, dachte mir "Pappbecher sind eh scheiße" und ging weg.

    Ankunft im Büro um kurz nach 9. Unaussprechliches unterbrochen von unbefriedigenden 20 Minuten Mittagspause in der Kantine (Pizza, mittelgut) bis 16:45 Uhr, sehr zerschlagen. Das war kein guter Bürotag.

    Zu Hause erfreute ich mich an der geputzten Wohnung und bereitete dem Kind Pfannkuchen zu. Dann brachen wir gemeinsam auf um Elternabend, M schickte mich dort aber nur in die richtige Richtung (die Schule ist sehr groß und ich kenne mich dort nicht gut aus) und verschwand dann mit Freunden im Park. Der Elternabend war unspektakulär, es gab keine außerordentlichen Verrücktheiten, die meiste Zeit beschäftigte ich mich damit, drei Damen zu beobachten und zu überlegen, warum sie mir so furchtbar unsympathisch sind, obwohl ich sie doch überhaupt nicht kenne. Ich kam bis zum Schluss nicht so richtig darauf. Es hatte etwas damit zu tun, dass für sie alles immer ganz klar war, mit absoluter Sicherheit und alle für alle gleich. Nicht, dass ich sagen könnte, was daran schlecht ist. Ich muss noch darüber nachdenken.

    M holte mich an der Schule wieder ab, wir spazierten zurück und deckten dabei ein schweres Erziehungsversäumnis auf: das Kind hat nie "Life of Brian" gesehen. Wir werden das am Wochenende nachholen.

    Zu Hause gab es noch die kalten Pfannkuchen und dann Katzen kraulen, Schaukelstuhl, Internet lesen. Noch einen großen Käfer aus Ms Zimmer gefangen und auf den Balkon geworfen, dann Feierabend.

    Donnerstag, 22. August 2019

    Aufgewacht vor dem Wecker, um 6:30. Der Verdacht erhärtet sich, dass da schon wieder eine hochtourige Phase begonnen hat. Und ich weiß noch immer kein Mittel dagegen.

    Auf dem Balkon erschnupperte ich den Herbst und faltete meditativ bei geöffneter Tür diverse Ladungen Wäsche, bis das Kind im Bad fertig und zur Schule aufgebrochen war, dann richtete ich mich selbst auch her. Wegen Abendveranstaltung war für das Fahrrad heute keine Verwendung und ich ging ganz andere Wege als sonst ins Büro.

    Ankunft um 8:45 Uhr, Unaussprechliches bis 18:00 Uhr.

    Aber zwischendrin ein Erlebnis, und zwar war ich letzte Woche mit Frau Violinista beim Karaoke. Frau Violinista zeigte mir dort ihren neuen Schirm, den sie bei irgendwas gewonnen hatte und der viel Geld kostet, der ihr daher irgendwie am Herzen liegt (jedenfalls ist das wohl davon abzuleiten, dass sie ihn mitnahm in die Karaokebar, statt ihn im Auto zu lassen, und ihren Worten sowieso auch). Nach dem Karaoke wollten wir uns noch unterhalten und betraten die erstbeste Lokalität in der Nähe (was nicht die erste ist, die erste ist eine Pizzeria, die ich nicht mag), nämlich einen Burgerladen. Dort unterhielten wir uns, tranken Schnaps und gingen heim, Frau Violinista allerdings ohne Schirm, was ihr dann irgendwann auf der Autobahn nach Saarbrücken auffiel. Am nächsten Tag stellte sich per Telefonat heraus, dass der Schirm im Burgerladen verblieben war und ich ihn am besten da irgendwann mal abhole. Das war Sonntag.

    Heute fand ich, es wäre ein guter Zeitpunkt, eine Kollegin, die sich dem Karaoke bislang verweigert, zumindest einmal in die räumliche Nähe der Karaokebar zu bringen, zwecks Gewöhnung. Burger isst sie auch gern, ich schlug also vor, zu Mittag einen Ausflug in diesen ganz anderen Stadtteil zu machen und die Absurdität des Vorschlags (der Stadtteil ist unattraktiv und man muss immerhin S-Bahn und Straßenbahn fahren) verblasste wohl vor der Aussicht auf Burger, sie sagte jedenfalls zu. Und im Laufe des Vormittags fragte dann noch Frau Fragmente an, ob ich spontan Lunch einrichten könnte, ich lud sie ein, einfach gleich mitzukommen, stieß auch hier irritierenderweise auf zumindest keine hochgezogene Augenbraue, die sich fernschriftlich übertragen hätte.

    Es gab also heute Mittag Burger, ich hatte einen mit Erdnussbutter und Bacon, ganz vorzüglich, für meinen nächsten Besuch wurde mir einer mit Knoppers versprochen (aber nicht Dienstag, Donnerstag und Samstag, das schreibe ich hier auf, um es mir zu merken habe es aber möglicherweise schon jetzt falsch in Erinnerung) und am 7. und 8. September ist im Gallus ein Straßenfest, auf dem es die klassischen Burger für 4 Euro gibt (aber nicht den mit Knoppers und auch nicht den mit Nutella und auch nicht den mit einem Huhn- und einem Rind-Pattie), gehen Sie hin, schmeckt vorzüglich und ist eine Reise in den Gallus wert!

    Hinterher wurde uns wieder Schnaps angeboten, die Kollegin und ich lehnten natürlich ab, Frau Fragmente sagte "na ich schon!" und, wissen Sie, Gruppenzwang. Es ist erstaunlich, wie ich nach so einem Fingerhut Wodka schon nur noch deutlich eingeschränkt denken kann. Grauenhaft!

    Ach ja, den Schirm nahmen wir auch mit, der ist jetzt aber nicht hier bei mir sondern in meinem Büro. Weil ich heute Abend direkt vom Büro aus nochmal unterwegs war (kein weiterer Wodka) und Sorge hatte, den Schirm gleich in der nächsten Lokalität stehen zu lassen. Das hätte dann dazu geführt, dass wir irgendwann später diese Woche im Irish Pub zu Mittag essen, so hätte es sich fortgesetzt, Frau Violinista hätte diese ständig anwachsende Rechnung der Schirmrekuperarionsessen vermutlich nicht goutiert. Wir haben über die Konditionen der Rückgabe übrigens noch nicht gesprochen.

    Also, abends Irish Pub mit Kollegen, das war entspannt und schön aber leider ein echt warmer Abend, ich hatte Frösteln erhofft aber weder die Luft- noch die Biertemperatur konnte das herbeiführen.

    Daheim um Mitternacht, herumgeräumt zum Runterkommen, morgen ist auch Putzfrautermin, neue Socken für die Sockenparade aus der Post geholt (ich brauche mehr mit schwarz als Basis), nochmal barfuß auf dem Balkon gestanden auf der Suche nach Frösteln, naja, vielleicht klappt es im Traum. Und noch eine kurze Freude am Abend: ich habe die Knirschschiene heute morgen schon gereinigt und kann daher jetzt einfach sofort damit schlafen gehen. Ich bin so fürsorglich zu mir!

    Dienstag, 20. August 2019

    Vor dem Wecker aufgewacht, der stand auf 7 - in der 9. Klasse beginnt der Schultag nun dienstags und freitags mit Freistunden, sehr angenehm!

    Was unangenehm war: ich konnte nur herumhumpeln, wegen Muskelkater. Sehr, sehr, sehr schlimmem Muskelkater. Der kam daher, dass ich gestern innerhalb von 25 Minuten erst 12 Stockwerke treppab lief, dann 13 Stockwerke treppauf, dann 26 Stockwerke treppab. Aus sehr guten bis mittelguten Gründen. Und dann später am Tag- aus einem im Nachhinein nicht ganz so validen Grund - nochmal 25 Stockwerke treppab. Es wird vorbei gehen.

    Ich brach vor Mann und Kind auf, das Internet in der Bahn funktionierte schlecht und ich habe aktuell kein Buch, das mich fesselt, also starrte ich herum.

    Unaussprechliches von 8:30 - 17:00 Uhr, unterbrochen von einem kurzen Essen in der Kantine mit Calamaris (grauenhaft!) und Eistee (gut).

    Danach war ich mit Herrn N. verabredet, um einen Einkauf zu machen, der mir irgendwie kompliziert vorkam aber ganz einfach war. Schnell nach Hause, das Kind hatte Besprechungsbedarf angekündigt, sie wurde von einem Lehrer gefragt, ob sie bei der Hausaufgabenbetreuung der Schule mitarbeiten möchte, mit Vertrag, Geld und so weiter, das findet sie sehr aufregend.

    Eine schnelle vegetarische Bohnensuppe gekocht, wahlweise dazu Würstchen oder Würstchenartiges (vegetarisch), für mich aber nicht, weil ich noch zum Sport verabredet war. Nein, der Muskelkater war nicht besser, im Gegenteil. Aber die Sache den Verabredungen, die immer eingehalten werden. Ich klärte nur vorher kurz ab, ob Freundin C mich wohl zu einer Sprossenwand oder so rollen würde, falls ich mit den schmerzenden wackligen Beinen vom Boden nicht mehr allein hochkommen sollte, sie sagte das zu, also was sollte schon passieren. Es ging auch. Wenn auch nicht gut.

    Nach dem Sport unmittelbar Suppe und Sofa. Jetzt würde ich eigentlich gerne etwas anderes machen, aber ich habe keine Ahnung, wie ich aufstehen soll, es tut alles so weh.

    Dienstag, 20. August 2019

    Erst hatte ich keine Lust, etwas zu schreiben, dann keine Zeit, dann habe ich es völlig vergessen. Jetzt würde ich gern aber befasse mich den Großteil des Tages und habe daher den Kopf voll mit Dingen, über die ich nicht schreiben kann, es ist ja so schon oft eine Gratwanderung aber jetzt ganz klar jenseits einer vertretbaren Grenze.

    Also bleibt nur das Drumherum, als Fingerübung.

    Um 20 nach 6 klingelte der Wecker, Aufstehen schien völlig unmöglich, ich stellte ihn also eine halbe Stunde weiter, war dann aber doch nach ein paar Atemzügen wie gewohnt morgendlich fit - ich bin früh morgens eher Kistenteufel, spät morgens, also wenn ich ausschlafe, bin ich hingegen den Rest des Tages die Ruhe selbst.

    M benötigte heute Morgen nichts von mir, Herrn N. sah ich noch kurz im Rausgehen, es hatte aufgehört zu regnen und nur der Fahrradsattel musste kurz abgewischt werden, um 20 nach 8 war ich im Büro.

    Dann Unaussprechliches. Mittagspause fiel aus.

    Um 18 Uhr Heimweg mit Schwenk über den Supermarkt, ich weiß nicht, ob es schlau ist, in den Feierabendeinkauf zwei Kassierer zu setzen, die ihr Gebiet beide noch nicht beherrschen und sich gegenseitig auch nicht helfen können und kein anderer ist da - aber das muss ich zum Glück ja auch nicht wissen, ich habe eine andere Arbeit und kann die Zeit an der Kasse nutzen, wahlweise im Internet zu lesen oder Zirkularatmung zu üben. Einfach nur, weil ich es kann (aber nicht gut). Die Zirkularatmung. Internet lesen kann ich super.

    Um 19:00 Uhr zu Hause, kurzes Absacken mit Herrn N auf der Couch, es sind Besuchskinder anwesend und haben die gesamte Sahnetorte und die Schachtel mit den Apfeltaschen, die Papa und Mama N. gestern hier gelassen haben, verzehrt und haben jetzt HUNGER.

    Zum Abendessen Reste vom vegetarischen Teil des Auflaufs von gestern und frisch gekocht Gemüsepfanne aus allem im Kühlschrank mit Hackfleisch und Nudeln. Schmeckte mir nicht so, was daran liegen kann, dass ich einfach nicht gern Hackfleisch mag. Sehr wahrscheinlich sogar.

    Internet lesen, Wordfeud spielen, Katzen kraulen, ein bisschen privates Postzeug, einmal die Spülmaschine, ein bisschen Schreiben mit Freunden, halb nebenher eine halbe Folge Family irgendwas, genau, Modern Family, mitgeschaut, habe zwar nicht verstanden, worum es geht, aber es war sehr lustig, ich wollte es näher verfolgen aber ging aus Versehen weg und kam erst zurück, als es aus war. Um 23 Uhr verweigert, dem Kind Müsli anzureichen (klar kann sie um 23 Uhr Müsli essen, jeder kann hier Müsli essen, wann immer er will, aber ich will damit nichts zu tun haben nach 20 Uhr).

    Nochmal Katzen kraulen, dann schlafen.

    Montag, 5. August 2019
    Urlaubstag 23

    Der Tag begann ganz unerhört früh, nämlich um 4:45 Uhr. Zwei Kinder wollten zum Zug nach Hamburg gebracht werden, um 6:07 Uhr ging es los, alles klappte erstaunlicherweise ganz reibungslos (außer, dass sie den ICE mit dem regulären Zubringer-RE schon verpasst hätten, aber ich fuhr sie - genau das vorausahnend - per Auto zum ersten Umsteigebahnhof).

    Am Vortag hatte ich mir ausgemalt, den frühen Tagesbeginn dann dem frühen Vogel gleich unglaublich zu nutzen. Tatsächlich kam ich auch so weit, zu duschen, ein Sofakissen mit Polsterreiniger einzusprühen, Betten zu machen und die Katzen zu füttern, doch bei einer klitzekleinen Verschnaufpause schlief ich wohl ein und erwacht erst um Viertel vor 10 wieder, nämlich als der Wecker klingelte, damit ich M im Zug anrufe und ans Aussteigen erinnere.

    Sehr kreislaufig musste ich jetzt unbedingt frühstücken, das wollte ich in einem Café tun und danach dort noch lesen. Unglücklicherweise habe ich wieder ein Papierbuch vor mir, 2013 eingekauft und seither nicht gelesen und ich wünschte mir so sehr, es wäre einfach elektronisch. So musste ich einen ziegelsteingroßen und -schweren Klotz in die Handtasche packen und radelte zum Café. Freundin C. kam noch dazu, wir saßen bis 14:30 Uhr und wechselten danach zum Eiscafé.

    Wieder zu Hause wollte ich dann eigentlich wirklich sehr viele Dinge noch erledigen, um die ewige Liste zu verkürzen. Ich hatte insgeheim gehofft, sie im Urlaub komplett abzuarbeiten, aber dann hatte ich doch einfach sehr oft mehr Lust auf Amüsement. Etwa die Hälfte der aufgelisteten Tätigkeiten ist erledigt. Der Rest muss dann halt doch im Alltag peu a peu.

    Das Couchprojekt konnte ich nicht weiter verfolgen, auf dem Polsterreiniger stand nämlich, man würde ihn aufsprühen, einreiben und nach 2 Stunden sei alles trocken und man würde ihn wegsaugen. Auf dem Kissen war aber nach 5 Stunden noch alles feucht, das Ergebnis auch insgesamt nicht allzu überzeugend, jedenfalls wollte ich keine 5+x Stunden auf die Couch verzichten. Ich tat also ein paar andere Dinge, nämlich den Zeitungsstapel aussortieren, Mails beantworten, Termine eintragen. Das musste reichen. Der Rest des Tages sollte noch ungestörter Urlaub sein.

    Ich las also im sperrigen Papierbuch, beendete nebenher diverse Spiele, für die ich ab morgen keine Zeit mehr habe, Herr N kam heim, ich wärmte die Reste vom persischen Essen von gestern auf, verfolgte auf der Karte, wo M in Hamburg herumläuft. Am Abend war Lesezirkel über "Eiswelten" von Jasper Fforde, das Buch hatte allgemein gefallen (ich war froh, denn ich hatte es ausgesucht). Danach noch Telefonat mit der Schwester über die bockigen Eltern, drei weitere To-Do-Listeneinträge daraus mitgenommen. Käsekuchen gegessen, Katzen gekrault, Wäsche verräumt.

    Zapp, Urlaub vorbei.

    Sonntag, 4. August 2019
    Urlaubstag 22

    Um 4 Uhr mit grauenhafter Migräne aufgewacht, alles mögliche eingeworfen, um 5 Uhr mit Magenschmerzen aufgewacht, einen Apfel gegessen, um 5:30 Uhr vom Wecker von Herrn N aufgewacht und wieder umgedreht, 11 Uhr dann einigermaßen erholt wieder aufgewacht.

    Dennoch wollte der Tag zunächst einmal auf dem Sofa verbracht werden. bis alles am Körper sich ausreichend beruhigt hatte. Und dann war es schon wieder warm und sonnig, auch sehr lästig!

    Ich las viel, besprach die nächsten Tage mit M und hatte es allgemein gemütlich, war dann abends zum Essengehen mit Freundin C. verabredet. Wir wollten ein neues Restaurant ausprobieren und es standen drei zur Auswahl - das erste, ein Vietnamese, sah aber unattraktiv aus und die Speisekarte auch eher langweilig, zusätzlich waren um 20:15 exakt Null Personen im Restaurant, was mir kein gutes Zeichen erschien. Beim zweiten Restaurant gab es ein Missverständnis, C meinte eins, das ich schon kenne und nur so mittel finde, ich meinte eins, das wir beide nicht kennen, aber das woanders war als wir gerade, also ging es zum dritten Restaurant, von dem wir beide nicht mehr erinnerten, welche Küche es anbot, aber doch immerhin wo es sich befand (nämlich ca. 150 weiter von unserem Treffpunkt).

    Es war ein Restaurant mit persischer Küche und das Essen grandios. Gehen Sie hin, wenn Sie in der Gegend sind, Süße Limone heißt es alles ist unglaublich hübsch und schmeckt auch noch gut und zum allerersten Mal aß ich ein gefülltes Weinblatt, das wirklich unglaublich lecker war.

    Eigentlich wollten wir nach dem Essen noch spazieren, aber dann saßen wir so lang und es war auch viel zu viel Essen, wir hatten also am Ende Fresspakete, dass der Spaziergang zu anstrengend erschien.

    Samstag, 3. August 2019
    Urlaubstag 21

    Ein merkwürdiger kleiner Tag, migränig und kreislaufig aber trotzdem okay.

    Ich erwachte erst um 6 von Migräne, nahm etwas ein und schlief weiter und erwachte dann um 9:15 Uhr vom Telefon.

    Privat hasse ich unangekündigte Telefonanrufe, und das aus sehr guten Gründen. Erstens kommen sie so selten vor, dass ich mich jedes Mal erschrecke und denke, es sei etwas passiert, das wirklich meine sofortige Aufmerksamkeit erfordert (und das wäre dann ja vermutlich etwas Schlimmes - jedenfalls fällt mir nichts Schönes ein, das mich sofort zu Handlung zwingen würde). Zweitens empfinde ich Anrufe generell als Störung, weil ich ja immer gerade mit etwas anderem beschäftigt bin. Und sei es mit Schlafen oder Lesen. Es kommt in meinem Leben nicht vor, dass ich einfach so zu Hause sitze und mir beim Telefonklingeln denke "oh, wie überaus praktisch, ich saß ja gerade hier und wusste nichts mit mir anzufangen, da kommt mir ein Gespräch mit einer Person, deren Namen ich erst beim Abheben erfahre über ein Thema, das mir noch nicht genannt wurde, ja absolut gelegen!". Niemals. Zusammenfassend: wenn es wichtig ist, ist es schlecht, wenn es nicht wichtig ist, habe ich gerade wichtigeres zu tun. Ich bevorzuge es, private Anruftermine (gerne mit Thema) vorher abzusprechen.

    Den restlichen Vormittag über versuchte ich, die Kopfschmerzen wegzubekommen, aber so richtig gelang es nicht. Ob es Frühstück gab? Weiß ich nicht mehr. Ich telefonierte später noch mit meiner Mutter und der Hausverwaltung meiner Eltern und mit meiner Schwester, das war aber alles abgemacht. Die Schwiegermutter rief auch noch an aber ich ging nicht dran, sie soll Herrn N. anrufen, mein Telefonkontingent war übererfüllt.

    Achja und mit der Hotline eines Ticketshops telefonierte ich auch noch zweimal, weil ich ein E-Mail-Ticket bestellt und nicht bekommen hatte. Die Hotline war bis 16 Uhr erreichbar, dann erst Montag wieder, das Ticket ist für morgen. Um 15:45 Uhr immer noch kein Ticket, es war mittlerweile (vorgeblich) an drei verschiedene Mailadressen zu zwei verschiedenen Zeitpunkten geschickt worden. Eine eher komplizierte und lästige Lösung wurde mir immerhin als Notfalloption in Aussicht gestellt, letztendlich kam das (um 14 Uhr bestellte) Ticket dann aber um 17:30 Uhr per Mail. Muss man nicht verstehen.

    Dann war ich einkaufen, Kleinkram und Lebensmittel, in verschiedenen Geschäften und in der Apotheke und in der Bäckerei. In der Bäckerei überfiel mich enorme Müdigkeit (habe ich bei Migräne manchmal), so dass ich dort als Nachgedanken zum gekauften Brot noch im zugehörigen Café eine Brezel und eine Limonade nahm und einfach nur saß. Den Heimweg per Fahrrad anzutreten erschien mir eine unüberwindbare Aufgabe zu sein. Zum Glück hatte ich nichts rasch verderbliches in den Einkaufstaschen. Während ich im Café saß, ging draußen auch ein weiteres Gewitter herunter, danach war die Luft anders und schwupps war die Müdigkeit weg.

    Abends geräumt, gekocht, sortiert, Wäsche - Frau Fragmente hat mir zwei Kartons mitgebracht, also kann ich doch noch ein paar Sachen loswerden.

    Freitag, 2. August 2019
    Urlaubstag 20

    Keine Beschwerden über den heutigen Urlaubstag. Volle Punktzahl!

    Zwar wachte ich zu einer einstelligen Uhrzeit auf - aber ich war ausgeschlafen, dann ist das ja in Ordnung. Es folgte Kaffee auf der Couch und die Reste aus den riesigen Brötchentüten vom Vortag. Heute waren keine Gastkinder anwesend.

    Herr N. brach bald zu Terminen auf, ich räumte in der Wohnung für die Putzfrau umher, M und ich schoben wieder Möbel um (es musste ja in den letzten Tagen Platz für die Übernachtungsgäste geschaffen werden).

    Dann ein kleiner Durchhänger - es lohnte sich nicht mehr so richtig, irgendwas anzufangen, bevor die Putzfrau kam. Aber es spricht ja auch nichts gegen einen zweiten Kaffee auf dem Sofa.

    M schlief dabei auf dem Sofa wieder ein, ich las ein wenig, dann war es auch schon Zeit, die Badetasche zu packen, Sonnencreme aufzutragen und Frau Fragmente holte mich zum Schwimmen im See ab.

    Im See auch volle Punktzahl. Es war nicht zu heiß, der Himmel meist bedeckt, das Wasser lauwarm, so dass man eigentlich für immer hätte darin bleiben können (25,5 Grad). Wir hatten auch ausreichend Spielzeug dabei: Kurzflossen, Langflossen, Poolnudel. Es wird über die Anschaffung einer Luftmatratze nachgedacht. Bei den kurzen Aufenthalten auf der Wiese gab es Schwimmbadpommes rot-weiß, Naschtüte, Eis und Cola.

    Beobachtung mit Vormerkung für zukünftiges Handeln: eine Gruppe älterer Damen (Anfang 60?), die zum einen ein komplettes Buffet dabei hatten, Weißwein aus hübschen Gläsern tranken, jede in einem sehr gemütlich anmutenden Sitzmöbel saßen (jede ein individuelles) und dann auf ihrer Kühltruhe ein Kartenspiel zockten. Eine Zukunft, die ich mir für mich auch sehr gut vorstellen kann!

    Heute schwamm eine Entenfamilie mit uns und ein Reiher, Gänse und viele Libellen flogen über uns hinweg. Auch schwamm eine Gruppe bestehend aus drei Kraulschimmern an uns vorbei, sie machten auf Strecke, der eine sehr guter Stil (er war auch der schnellste), der andere ging mit dem Kopf beim Atmen viel zu weit hoch und der dritte ließ den linken Arm zu sehr gestreckt, wenn er ihn aus dem Wasser zog. Sie sahen aber nicht so aus, als wollten sie von mir im idealen Kraulschwimmstil mit Bezug zu Haifischflossen und Anemonenfüßen gecoacht werden.

    Auch schwamm in unserer Nähe ein Paar, durchaus nicht ganz jung (man kann es in Badekleidung und mit nassen Haaren nie so recht beurteilen), der Mann schwamm immer wieder auf die Frau zu und rief "oooh ich bin der große Wels vom Königsee" und die Frau quiekte dann entsprechend "oh nein der große Wels vom Königsee" und schwamm davon. Repeat. Das fand ich befremdlich. Aber es geht mich natürlich nichts an. Frau Fragmente und ich spielten keine derartigen Spiele sondern paddelten mit Flossen umher und besprachen alle paar Minuten ausführlich, wie gut wir es gerade haben.

    Wieder zu Hause großer Hunger und zum Glück Reste vom Vor- und Vorvortag im Haus, hurra! So gestärkt konnte ich schnell noch Käsekuchen backen und Johannisbeerquark anrühren, man wird also auch in den nächsten Tagen nicht verhungern.

    November seit 6601 Tagen

    Letzter Regen: 20. April 2024, 00:23 Uhr