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    Montag, 23. Januar 2017
    Laune

    Kennen Sie vielleicht, so Tage, an denen man eigentlich alle nur anbrüllen möchte mit "sprich mich nicht an, fass mich nicht an, guck mich nicht an, DENK NICHT MAL AN MICH!!"

    Vom Büro (alle irre da) auf die Couch gerettet und dann klingelt un-un-ter-brochen eins der Telefone, erst das Festnetz, meine Mutter, meine Schwester, meine Mutter, meine Schwester, meine andere Schwester und das alles wegen irgendas Ende Februar, es wäre locker möglich gewesen, in Ruhe die eine oder andere Mail dazu zu verfassen, aber nein, alle rufen an. Wie mich dieses Telefonklingelgeräusch aggressiv macht! Ich habe das Festnetz sowieso nur noch für Familie und für Werbeanrufe, die ich aber nie annehme, ich kann also nur davon ausgehen, dass es Werbeanrufe sind, die Nummern kenne ich nicht und sie wiederholen sich immer wieder, kein normaler Anrufer würde das ja so machen. Die würden auf den Anrufbeantworter sprechen. Was erstaunlich viele Menschen ja wiederum nicht tun, das verstehe ich auch nicht, ich spreche enorm gern auf Anrufbeantworter, niemand erwartet da große Floskeln, man kann einfach kurz und knapp sagen, was man will, ich strukturiere das gerne mit erstens, zweitens, zwei a im Falle von x, zwei b im Falle von y und so weiter. Ja, ich liebe es, auf Anrufbeantworter zu sprechen. Um so mehr regt es mich auf, wenn Leute dann zurückrufen, ohne die Nachricht abgehört zu haben. Weil sie die Nummer im Display gesehen haben. Mal ehrlich, irgendeine Nummer zurückrufen. Das ist doch pathologisch.

    Jedenfalls klingelte dann nicht nur das eine Telefon sondern auch beide Handys, die waren aber in verschiedenen Zimmern am Strom und ich lief immer von einem zum anderen und meist war das Gespräch gerade weg, wenn ich ankam, und niemand hatte eine schön strukturierte Nachricht hinterlassen, die Nummern kannte ich aber - Mutter, Schwester, Schwester, wie gesagt - also rief ich zurück, man kann der Familie nicht dauerhaft entgehen, aber dann war besetzt und dann rief ich auf einem anderen Telefon der jeweiligen Person an und dann klingelte schon wieder eins der Handys in einem anderen Raum und ich rannte wieder zurück und dann musste ich so lachen, dass ich mir den Kopf an der Tischplatte stieß, sowas erhöht das Denkvermögen, sagte meine Mutter mir früher immer.

    Wo war ich. Achja, dann klingelte noch dauernd der Kurzzeitwecker weil ich experimentelle Rosinenbrötchen buk, es gab in ganz Offenbach heute keine, das Kind hat aber morgen Schachturnier, den Zusammenhang kann ich jetzt nicht erklären, jedenfalls braucht man Rosinenbrötchen, also buk ich sie halt, wie schwer kann das schon sein. Mit der Backzeit war ich unschlüssig, daher dauernd Kurzzeitwecker und dann noch im Essen rühren und dann kam das Kind und dann waren die Katzen nicht gefüttert und dann war was mit den Mathehausaufgaben und dann was mit den Kontaktlinsen und dann kotzte eine Katze und ich saß keine 5 Minuten am Stück ungestört, bis jetzt nicht, jetzt kam das Kind gerade wieder aus dem Bett, weil es noch einen Kuss braucht, keine 5 Minuten, dabei war alles, was ich heute wollte, irgenwo ungestört sitzen und ein Buch lesen, stundenlang, tagelang, wochenlang. Kein bestimmtes. Aber lang. Keine 5 Minuten. Lasst mich einfach alle in Ruhe.

    Sonntag, 22. Januar 2017
    Bröckchen

    Ich habe im letzten Sommer aus Schottland 144 Ibuprofentabletten mitgebracht und heute waren die leer. Was mich kurz ziemlich erschreckt hat bis ich mich wieder an die Krankheitsserie im letzten Jahr erinnerte.

    Meine Schwester ist verreist und meine Mutter hat versehentlich ihr Handy gesperrt. Es ist eigentlich kein Problem, ich habe alle notwenidgen PINs und PUKs, aber ich weiß nicht genau, was sie bisher getan hat und das Gerät sagt beharrlich "noch zwei Versuche". Kleine Schrift und Finger ohne Gefühl und das Gehör und so weiter, jedenfalls möchte meine Mutter eher nicht irgendwelche Zahlen eintiippen, die ich ihr am Telefon ansage, wenn es nur noch zwei Versuche gibt. Und auch meine Rede, dass sich auch nach den zwei Versuchen noch weitere Lösungen finden lassen, beruhigen nicht ausreichend. Immerhin sind mir auf Anhieb gleich drei Personen eingefallen, die ich bitten könnte vorbeizuschauen. Aber dann fiel mir auch ein, dass meine Schwester morgen aus dem Urlaub zurückkommt.

    Ein Buch in einem Rutsch durchgelesen, Faserland, es hat nur 160 Seiten. Ich weiß nicht, was ich davon halte, das muss erstmal sacken.

    Den ganzen Tag abwechselnd von Katze und Kater schnurrend bekuschelt worden (beim Lesen halt), sehr niedlich, nur leider an einem Tag, an dem mir kein bisschen nach Kuscheln ist. Ich habe nämlich Kopfschmerzen und wenn ich die habe, möchte ich am liebsten nichts um mich herum und schon gar nicht Berührungen.

    Und die ganze Welt redet nur von Trump, als ob es nichts anderes (und besseres!) mehr gäbe!

    Gedacht, das dies hier auch für meine Eltern ein schönes Geschenk wäre.

    Ich wasche jetzt nur noch am Wochenende Wäsche und bin damit sehr zufrieden. Da wir keinen Trockner haben, hängt dann zwar die gesamte Wohnung mit alle Möglichen voll, aber jeweils dienstags wir dann gemeinschaftlich alles weggefaltet (weil mittwochs ja die Putzfrau kommt). Es lief erst holprig, aber mittlerweile kann sich auch Mademoiselle merken, dass Kleidungsstücke erst nach dem nächsten Wochenende wieder verfügbar werden. Das alles hat den großen Vorteil, dass ich nicht mehr das Gefühl habe, an-dau-ernd zu waschen. Das hat vermutlich einen großen Nachteil, wenn wir am Wochenende verreisen, aber das kam seit Einführung des neuen Wäschebeschlusses Mitte Dezember noch nicht vor. Andererseits haben wir auch alle ausreichend Kleidung für zwei Wochen im Schrank.

    Schreibt, Ihr Narren, mein Feedreader ist leer! (Stimmt nicht ganz, sind noch Texte von Don Alphonso drin, aber für die brauche ich immer eine bestimmte Gemütsverfassung).

    Sonntag, 22. Januar 2017
    Heizung

    Festgestellt, dass der Katzensitz an der Heizung der perfekte Ort ist, um Hefeteig gehen zu lassen. Wenn die Heizung eingeschaltet ist natürlich nur.

    So langsam geht mir die ständige Heizungsluft trotzdem auf die Nerven. Aber frieren ist halt auch nicht schön.

    Samstag, 21. Januar 2017
    Schön

    Das war heute ein rundum gelungener Tag. Erst gab es einen schönen Sonnenaufgang in eiskalter Luft und dann war vom Rapunzelturm aus der verschneite Taunus ganz klar zu sehen, ein schönes Winterbild in blau und weiß und glitzerndem Stahl von den Hochhäusern.

    Dann kam eine sehr angenehme Bewerberin zu Besuch und später, zu Hause, war die Wohnung perfekt aufgeräumt. Die Putzfrau ist nämlich nach 4-wöchigem Urlaub zurück, das heißt: vier Wochen lang wurde die Devise "jeder putzt hinter sich selbst her" so gut wie möglich befolgt und ab und an mal staubgesaugt oder irgenwas abgewischt, aber das ist nicht vergleichbar mit vier Stunden konzentriertem Saubermachen einer versierten Person.

    Deshalb saß ich nach Feierabend einfach nur in verschiedenen Zimmern herum und erfreute mich an der Sauberkeit. Es wirkt ja alles immer viel größer, wenn es sauber und aufgeräumt ist. Und gemütlicher ist es auch. Ich glaube, sogar die Katzen liegen etwas dekorativer herum als sonst.

    Freitag, 20. Januar 2017
    Kein Aufzuggespräch

    Frau N steigt in sehr kleinen Aufzug für maximal 4 Personen.

    Ein Mann mit Gitarre kommt um die Ecke gerannt - Frau N hält die Hand vor die Lichtschranke. Mann steigt ein.

    Frau N: Hallo.

    Mann: -

    Eine Frau mit einer riesigen McDonald's-Tüte kommt um die Ecke gerannt - Frau N hält die Hand vor die Lichtschranke. Frau steigt ein.

    Frau N: Hallo.

    Frau: -

    Es ist sehr eng.

    Frau N: Also wenn wir jetzt steckenbleiben haben wir immerhin Essen und Musik.

    Mann und Frau: -

    Aufzug hält.

    Frau N: Tschüß.

    Mann und Frau: -


    Was ist mit den Leuten?

    Donnerstag, 19. Januar 2017
    Beute

    Als Städter hat man bei Ausflügen aufs Land, so wie ich letztes Wochenende einen unternahm, ja immer diesen Drang, etwas mit nach Hause zu nehmen, Beute, irgendwas urwüchsiges, die Kinder oft Steine oder Wurzeln oder meterlange Äste, die Erwachsenen eher Nahrung.

    Ich hatte Kuchen und Brot mitbringen wollen, aber der Bäcker auf dem Land hatte geschlossen, sowieso war nur ein Laden geöffnet und dort gab es Wurst (wollte ich nicht), Marmeladen (brauchte ich nicht), Süßigkeiten von Haribo aus der Verpackung genommen und in Glasberhälter gepackt und für EUR 2,70 pro 100g verkauft (haha) - ja, ich erkenne Haribo, wenn ich es sehe, Lavendelhonig aus der Provence (aber ich war ja nicht in der Provence, ich wollte schon Beute von da, wo ich war, ansonsten kann ich mir Lavendelhonig aus der Provence doch auch im Supermarkt in der Stadt kaufen oder ich fahre halt in die Provence, jedenfalls bringe ich den ganz sicher nicht aus einem hessischen Dorf mit) und Eierlikör. Ich nahm also Eierlikör mit.

    Der Eierlikör ist sehr schmackhaft, möchte aber nicht aus der Flasche kommen. Hat man ihn einmal herausgemeißelt, hält er dafür aber enorm gut auf Eis.

    Ansonsten könnten Sie mir bitte noch die beste Handcreme der Welt empfehlen für Leute, die im Winter so trockene Hände haben, dass die Haut an den Knöcheln aufreißt, und die gleichzeitig das Gefühl von Creme an den Händen verabscheuen. Aber bitte nur die beste der Welt, darunter mache ich es nicht, da hab ich lieber Blut an den Fingern als minderwertige Creme.

    Dienstag, 17. Januar 2017
    Ich kann heute nicht.

    Ich muss mir Niedlichkeiten anschauen.

    Montag, 16. Januar 2017
    Glück

    Zum ersten Mal seit September habe ich heute wieder einem neuen Mitarbeiter die Büroetagen gezeigt. Seit September! Denn zuerst konnte ich ja wochenlang nicht sprechen und dann noch meher wochenlang nicht laufen.

    Jetzt geht alles wieder, was für ein Glück.

    Sonntag, 15. Januar 2017
    Schnee

    Heute waren wir im Schnee, Schnee-Schnee-Schnee, 5 Stunden lang, dreimal habe ich mich auf die Nase gelegt, dann hat man den Schnee auch wirklich überall und dann kann man auch wieder in der schön geheizten Wohnung auf dem Sofa sitzen.

    Samstag, 14. Januar 2017
    Was ist los mit dir?!

    Ich nenne meinen Samstags-Kampfsportkurs den I-Kurs - bis September bin ich ja immer mittwochs gegangen, völlig normale Menschen dort, samstags aber nun ein Sammelsurium an sonderbaren Gestalten mit diversen Einschränkungen, mich natürlich eingeschlossen. Daher Integrationskurs. Nicht alle haben Bein dort, manche haben auch einfach sehr viel Angst vor allem, daher geht es nochmal an die Grundlagen und heute war an der Reihe: Umgang mit Pöbeleien. Sich davon nicht aus dem Konzept bringen lassen und entscheiden, ob man weggehen kann oder wann der Zeitpunkt kommt, zu dem man sich endgültig zu einer Aktion durchringen muss.

    Für sowas braucht man natürlich einen Pöbler. Die Rollen wechselten zunächst, dann aber nicht mehr, weil eine Person sich als ganz besonders begabt und enthusiastisch im Anpöbeln herausstellte. So begabt, dass der eine oder andere die Nerven verlor und die Trainerin vor Lachen gegen den Sandsack lief. Richtig nerviges Gossenpöbeln, wie so ein blöder kleiner Köter, der immer wieder kläfft und ins Hosenbein schnappt.

    Das war übrigens ich. Zu meiner eigenen Überraschung zuerst, dann aber auch wieder nicht, weil mir einfiel, dass ich ja innerlich ständig vor mich hinpöbele, aus meine Mund hingegen kommen in der Regel druckreife Höflichkeiten. Und über diese Diskrepanz muss ich innerlich ständig lachen, deshalb sehe ich meistens so fröhlich aus.

    November seit 6822 Tagen

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